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Fun (Roman) 27.01.2025

Begonnen von Inkognito, 02. August 2024, 11:07:13

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sushi

Ich bin noch nicht durch, möchte aber gerne ein paar Gedanken in die Diskussion einfließen lassen.
- Belas Schreibstil finde ich in Ordnung. Sicherlich ist das einfach gehalten, finde ich aber gar nicht der Geschichte unpassend. (Allerdings war Scharnow in der Hinsicht noch gelungener, weil der Stil das Absurde so gut einfangen konnte.)
- Das Figurenensemble geht auf. Dazwischen gelingt es Bela gut zu wechseln und es bietet verschiedene erzählenswerte Perspektiven. Subtil ist das alles nicht, dafür hätte es dann eine andere Form gebraucht.
- Schade ist, dass Bela das Hörbuch nicht gemeinsam mit einer Frau einliest. Das hätte mir nicht nur für die Passagen aus weiblicher Perspektive zugesagt, das wäre auch für die Lesungen eine schöne Dynamik gewesen und eine Möglichkeit, die Auseinandersetzung mit dem Thema auf der Bühne gut lenken und vorbereiten zu können.
- Ich finde es wirklich mutig als männlicher Rockstar mit über vierzig Jahren Bühnenerfahrung diese Geschichte zu erzählen. Jeder intensivere Schreibprozess braucht Reflexion und das stelle ich mir mit dieser Thematik herausfordernd vor. Zugleich bin ich dankbar für diese Auseinandersetzung und Positionierung.



Tigi

Zitat von: sylvia-bella am 05. Februar 2025, 20:47:34BUCHKRITIK: Bela B. Felsenheimer - "Fun":

https://laut.de/News/Buchkritik-Bela-B.-Felsenheimer-Fun-05-02-2025-20877

Das ist ja 'mal wirklich eine Kritik, von den hier zitierten sicherlich die schlechteste.

Gabumon

Zitat von: sylvia-bella am 05. Februar 2025, 20:47:34BUCHKRITIK: Bela B. Felsenheimer - "Fun":

https://laut.de/News/Buchkritik-Bela-B.-Felsenheimer-Fun-05-02-2025-20877

Scheinbar mal einer der mehr als den Klappentext oder die für Presse vorgefertigten Kurzzusammenfassungen gelesen hat. Scheint ja dann tatsächlich der zu erwartende Rohrkrepierer zu sein.
«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

Märzhase

Ich finde es so großartig selbstentlarvend, dass Du dich hier ständig abwertend zu diesem Buch äußerst, weil dein Hass auf Frauen dich ungefiltert dazu treibt und gerade diesen Artikel dafür lobst, dass "mal einer mehr als den Klappentext" gelesen hat, obwohl Du selbst das nicht getan hast.

Ich hab gestern angefangen, find das Buch optisch echt toll, allerdings schuppert sich der Titel bei meinem Exemplar schon leider etwas ab und ich mag den Satz und die Schriftart nicht. Serifen-Fonts sollen leichter zu lesen sein, ich hadere mit der hier gewählten ein wenig.
Troll bleibt Troll, da helfen keine Pillen, nicht beim allerbesten Willen.


Linzär

Sooo, ich bin mittlerweile auch durch mit dem Buch- anfangs schleppend, dann aber ziemlich zügig. Ich bin ehrlicherweise sehr positiv überrascht, dachte nicht, dass mich ein Bela-B-Buch (der ja stilistisch nicht unbedingt zu den größten Autoren des deutschsprachigen Raumes zählt), derart fesseln könnte.

Der einzige Kritikpunkt: Die "unerwartete" Wendung, die uns Bela verkaufen möchte, ist eigentlich von Anfang an recht eindeutig. Aber sonst: schwieriges Thema, hauptsächlich gut umgesetzt.

Die Kritik von "laut.de" ist mir ein bisschen zu plump, auch wenn ich einige Dinge grundsätzlich nachvollziehen kann.

Und Gabumons Wortspenden sind- wie sehr oft- zu vernachlässigen. Aber es ist ein schönes Beispiel, wie "Alternativmedien" funktionieren. Da gibt es Hunderte Kritiken, die recht gut ausfallen. Und eine! fällt desaströs aus- aber das MUSS die Wahrheit sein. Denn nur dieser "Journalist" hat mehr als den Klappentext und die vorgefertigten Kurzzusammenfassungen gelesen.

Du findest das Thema scheiße, weil es für dich einen klaren Konnex zu den Rammstein-Vorwürfen herstellt, und du Rammstein geil findest. Kannst du auch einfach so sagen.

supere10

Habe bis jetzt keine wirkliche Kaufempfehlung von jemandem vernehmen können. Das Buch scheint eher "so lala" zu sein.

liechtensteiner

Ich empfehle, das Buch zu kaufen
Kommende Konzerte:

Hier könnte Ihre Werbung stehen

sylvia-bella

Die besten Bücher 2025: Empfehlungen für den Februar:

ZitatErste Highlights aus den Frühjahrsprogrammen: Die besten Bücher im Februar 2025 mit Wolf Haas und Bela B Felsenheimer.

https://kulturnews.de/die-besten-buecher-2025-empfehlungen-fuer-den-februar/
>>Real Life<<   >>Leuchtturm<<

Tigi

FUN auf Nummer 3 der SPIEGEL-Bestsellerliste

https://www.bestsellerliste.de/

sylvia-bella

#92
>>Real Life<<   >>Leuchtturm<<

Tigi

Zitat von: sylvia-bella am 08. Februar 2025, 20:37:28Der Roman ,,Fun" von Bela B gibt Frauen keine Stimme – sondern raubt sie ihnen:

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/roman-fun-von-bela-b-metoo-musikbranche-raubt-frauen-stimme-100.html

Die Rezensentin Paula Lochte sieht - wie viele andere Kritiker/-innen auch - auffällige, angeblich rein zufällige Parallelen zu Rammstein.

ZitatEs gibt mehrere Stellen im Buch aus eben jener ,,weiblichen Perspektive", die einen berühren. Nur leider wirken sie abgekupfert. Bei Frauen, die ihre Stimme erhoben haben, und zwar gegen Rammstein. Jene Band, die das Vorbild zu sein scheint für die fiktive Band im Buch (auch wenn Bela B, wohl auch aus juristischen Gründen, sagt, die Parallelen von Row Zero über Backstage-Castings bis zum mutmaßlichen Drogen- und sexuellen Missbrauch bei Konzerten seien Zufall). 

Gabumon

#94
Und wie sie feststellt aus wohl juristischen Gründen.

ZitatUnd was besonders ärgerlich ist: Bela B dankt am Ende von ,,Fun" allerlei Menschen, bei denen er sich für das Buch informiert hat, zum Beispiel wie Bibliotheken oder Hausbootreisen funktionieren. Aber keine einzige Betroffene erhält Credits.       

Ebenfalls daraus. Klar Bela KANN denen gar nicht danken. Würde er einer Danken die eine Unterlassungserklärung von den Anwälten gefangen hat, hätte er sich sich damit angreifbar gemacht. Das wäre einerseits geiles Marketing der Form "Rammstein verklagt Die Ärzte" (auch wenn es nur BB wäre) andererseits würde das richtig Geld fressen können denn wenn entsprechende Passagen geändert oder geschwärzt werden müssten, dass wäre richtig teuer, dass lohnt bei solchen Büchern nicht. Da Bela das Buch wohl natürlich auch geschrieben hat um Geld zu verdienen wäre das Kontraproduktiv.

(Die ganze Sache ist ja juristisch auch noch nicht durch, würde er jetzt Person XY danken und da käme nach Buchdruck noch irgendwas rechtliches würd das richtig Probleme geben, die Gefahr besteht. Was ja auch die Erklärung sein wird warum er so abstreitet das es nichts mit Rammstein zu tun hat)

Die Autorin der Kritik hat das Buch jedenfalls gelesen und es kommt auch nicht gut weg..
«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

sushi

Zitat von: Gabumon am 09. Februar 2025, 06:47:10Die Autorin der Kritik hat das Buch jedenfalls gelesen und es kommt auch nicht gut weg..
Dass es nicht gut wegkommt, finde ich nicht. Die Autorin beschäftigt sich mit dem strukturellen Problem, dass berühmten Männern eher eine Stimme gegeben wird, als Betroffenen.
Ich habe das Buch vor ein paar Tagen beendet und finde, abseits der von Linzär angesprochenen offensichtlichen Wendung, das Buch inhaltlich gelungen, weil die Charakterkonstellationen aufgehen und die erzählte Geschichte funktioniert. Weil Form und Stil bei Scharnow besser zusammenpassten, halte ich eben das für literarisch besser.

supere10

Zitat von: Gabumon am 09. Februar 2025, 06:47:10Würde er einer Danken die eine Unterlassungserklärung von den Anwälten gefangen hat,
Anmerkung dazu: Nicht eine Frau, die in den Medien ausgesagt hat, hat eine Unterlassungserklärung von Till Lindemanns Anwälten bekommen. Die Anwälte haben lediglich die Medien verklagt, keine der Privatpersonen.

Aber ja, dass er nicht einfach sagt "Ja natürlich handelt das Buch von Rammstein" wird wohl eben jenen Grund haben. Er würde sich damit sonst angreifbar machen.

sylvia-bella

Schöner Lesen: "Fun" von Bela B Felsenheimer:

ZitatDie Buchhändler-Empfehlung am heutigen Montag ist "Fun" von Bela B Felsenheimer.

https://www.radioeins.de/programm/sendungen/modo1619/schoener_lesen/fun-bela-b-felsenheimer.html
>>Real Life<<   >>Leuchtturm<<

Märzhase

Ich habe das Buch nun auch beendet und teile mal ein paar Gedanken dazu. Ich bemühe mich, nicht zu spoilern.
Der Roman schildert eine Woche im Leben der fünfköpfigen Rockband nbl/nbl, die mit drei großen Konzerten in der Provinz enden soll. Schon früh im Buch wird klar, dass Sex und Drugs auch hier zum Rock'n'Roll dazugehören, und dass das oft nicht einvernehmlich passiert. Neben den fünf Musikern, ihrer Security, der Tourmanagerin, dem Bandmanager und einigen Roadies folgen wir in dem Roman auch einer jungen 22-jährigen, die sich mit ihrer besten Freundin darauf vorbereitet, den Sänger der Band backstage zu treffen. Erzählt werden, auch die Geschichten ihrer Mutter, die mit genau diesem Sänger vor 23 Jahren eine Affäre hatte und ihres Vaters, der ein ungesund vertrautes Auge auf seine junge Auszubildende geworfen hat...
Ich bin so ein großer Fan von Bela, und ich wollte dieses Buch so gerne mögen, weil ich seinen ersten Roman echt gut und unterhaltsam fand, aber das war einfach nichts. Absolut alle Figuren in der Geschichte sind unsympathisch oder unrealistisch konstruiert oder beides. Und offensichtlich darf niemand einen normalen Namen haben. Der Sprachstil ist sehr einfach und absolut jedes Detail ist ausgezählt. Es bleibt kein Spielraum für Nachdenken oder Interpretation. Besonders gestört haben mich klischeehafte Darstellungen über Ostdeutschland (natürlich wählen da alle rechts, was denn sonst?) und dass medizinische und juristische Sachverhalte extrem schlecht recherchiert waren. Es kommen erstaunlich viele Frauen zu Wort, was ich gut finde, jedoch sind die Dialoge zwischen den weiblichen Figuren so unangenehm und offensichtlich aus einer männlichen Perspektive geschrieben, dass das Buch an vielen Stellen zumindest für mich unfreiwillig komisch war. Außerdem war mir das definitiv zu viel Nabelschau und ich fand es sehr nervig, dass in dem Buch ständig IN GROSSBUCHSTABEN GESCHRIEN WIRD, so dass ich mich an der ein oder anderen Stelle schon gefragt habe, ob das Lektorat gepennt oder sich nicht getraut hat, den bekannten Autoren einzufangen. Leider war auch der große Plottwist zum Ende für mich absolut vorhersehbar und das schon ab Seite 40. Positiv möchte ich erwähnen, dass mir die Parallelmontage der Handlungsstränge im letzten des Drittel des Buches gut gefallen hat und dass ich es sehr mutig finde, dass ein Mann, der sicherlich lange Teil des Problems war, sich an so ein Buch gewagt hat. Das zeigt Haltung und hat mich gefreut. Insgesamt würde ich diesen Roman aber leider nicht empfehlen.
Troll bleibt Troll, da helfen keine Pillen, nicht beim allerbesten Willen.

MatzeHH

Zitat von: Märzhase am 11. Februar 2025, 19:29:30einer jungen 22-jährigen
Zitat von: Märzhase am 11. Februar 2025, 19:29:30die mit genau diesem Sänger vor 23 Jahren eine Affäre hatte

Na, das ist ja ein merkwürdiger Zufall...