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Millennial Punk – Eine Subkultur in Zeiten der Digitalisierung (Dokumentation)

Begonnen von Sascha89, 28. Mai 2024, 09:26:05

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Phil8585

Ich war etwas negativ überrascht, nachdem ich bisher aber nur Folge 1 geguckt habe, tbh, da zwei der MacherInnen das ja auch als großes Ding promotet haben, was es so thematisch noch nicht gab. Dazu gibt es auch eine Podcast, dessen Name mir gerade nicht einfällt, in dem sie die Doku natürlich hochjubeln. Da ich eine gewisse Beziehung zu ein paar Leute hatte, war ich neugierig, aber für den Rahmen und die Präsenz in den ÖR wirkt das dann doch iwie sehr Amateurhaft, finde ich. Gerade die einspieler wirken wie Simple Footage-Sammlungen, die sie eben sind. Da ist viel Zweitverwertung dabei, die ich zumindest in dem Ausmaß nicht gut finde, wenn man die Doku so anpreist.

Zudem fand ich die Zusammenstellung von Folge 1 iwie chaotisch und kaum strukturiert. Läd mich bisher nicht ein, weiter zu schauen.

Die Interviews sind ganz interessant, gerade was der Terrorgruppe-Sänger anreißt, ist mal spannender, weil es Insights statt 0815-phrase enthält. Sicher spannend, wer so alles dabei ist, wenn man aber weiß, woher einige Macher kommen, war das vllt mit Ausnahme von Fat Mike vllt auch kein großes Kunststück, alte Kontakte zu nutzen. Natürlich muss man diese dennoch koordinieren und umsetzen.

Schlimm und billig wirken für mich vor allem diese stock snippets, die eingeblendet werden zu den cuts, macht es halt total low leider. Da hätte man künstlerisch passendere Lösungen finden können, ist aber Geschmackssache.

Gabumon

Ich bin auch nach einer Folge eher unterwältigt..

Die Interviewparts sind ganz interessant, aber der Rest? Hätte man den weggelassen wäre nichts verloren gegangen. Dazu macht das durch den Chaotischen Schnitt gar keinen Spass zu gucken
«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

speedfanatic

Zitat von: Phil8585 am 30. Mai 2024, 16:45:43Schlimm und billig wirken für mich vor allem diese stock snippets, die eingeblendet werden zu den cuts, macht es halt total low leider. Da hätte man künstlerisch passendere Lösungen finden können, ist aber Geschmackssache.

Die stören mich auch gewaltig. Hätte ich auch gerne anders gemacht.

Zum Produktionshergang: Meist ist es ja so, und ich weiß, dass es in diesem Falle auch so war, dass diese Art Doku erstmal produziert wird. Finanziert durch Geldgeber*innen die überzeugt von der Idee sind.
Wenn sie fertig ist, wird sie dann verschiedenen Partnern angeboten und hier hat dann eben der SWR zugeschlagen.
Zum Produktionszeitpunkt hatte man also keinen Zugriff auf ÖR Archive. Hätte man natürlich dann in Zusammenarbeit mit der ausstrahlenden Anstalt dann natürlich noch austauschen können, aber irgendwie fängt es für mich auch stark den Vibe dieser Epoche ein.
Was habe ich mir die Finger nach Konzertmitschnitten in noch so schlechter Qualität geleckt. Ich finde, dass das ganz gut passt.
Zu viele Konzerte für diese Signatur.

Phil8585

Zitat von: speedfanatic am 30. Mai 2024, 17:57:30Die stören mich auch gewaltig. Hätte ich auch gerne anders gemacht.

Zum Produktionshergang: Meist ist es ja so, und ich weiß, dass es in diesem Falle auch so war, dass diese Art Doku erstmal produziert wird. Finanziert durch Geldgeber*innen die überzeugt von der Idee sind.
Wenn sie fertig ist, wird sie dann verschiedenen Partnern angeboten und hier hat dann eben der SWR zugeschlagen.
Zum Produktionszeitpunkt hatte man also keinen Zugriff auf ÖR Archive. Hätte man natürlich dann in Zusammenarbeit mit der ausstrahlenden Anstalt dann natürlich noch austauschen können, aber irgendwie fängt es für mich auch stark den Vibe dieser Epoche ein.
Was habe ich mir die Finger nach Konzertmitschnitten in noch so schlechter Qualität geleckt. Ich finde, dass das ganz gut passt.

Das ist absolut verständlich, ich verstehe auch, dass das für dich den Zeitgeist & Stil gut bedient, ist in Teilen für mich auch so, aber unter dem Strich wirkt es für mich leider dann dennoch sehr nach Zweitverwertung, gerade wenn man hört, wie lange daran gearbeitet wurde.

Habe mir jetzt Dank Kater-Tag alle Folgen angesehen und bleibe aber dabei, dass das alles sehr umstrukturiert wirkt, iwie wie eine oberflächliche Hausarbeit, die möglichst viele Begriffe und Themen umreissen will. Am Ende empfinde ich viele Aussagen auch als sehr generisch, so dass man vieles gesagte schon x Fach gehört haben wird, wenn man sich mit dem Thema Punk befasst.

Tigi

Zitat von: speedfanatic am 30. Mai 2024, 17:57:30Was habe ich mir die Finger nach Konzertmitschnitten in noch so schlechter Qualität geleckt. Ich finde, dass das ganz gut passt.

Wenn jemand einen interessanten VHS-Videomitschnitt einer TV-Ausstrahlung hatte, wurde der kopiert (und damit qualitativ noch schlechter) und für ordentlich Geld per Kleinanzeigen weiterverkauft. Da war man glücklich, ihn zu besitzen, da es oftmals keine offiziellen Video-Kassetten der Bands gab bzw. diese doppelt so teuer waren.

Insofern bin ich abgehärtet und die Qualität der Schnipsel hat mich nicht so gestört. Außerdem standen sowieso die Interviews (leider) im Vordergrund.

Habe mir in Etappen zwar alle vier Folgen angeschaut, aber begeistert war ich nicht.

Gabumon

Scheinbar sind auch viele Leute aus diversen Punkbands die in den 90ern sich so tummelten wenig begeistert davon, insbesondere wenn diese Ronja auftaucht, niemand mag die. Die mit ihren Regeln und Vorschriften zum Punk, was ja total der Idee widerspricht

Wie kann eigentlich ein Wölfi da fehlen?
«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

Badetuch

Zitat von: Gabumon am 01. Juni 2024, 09:49:23Scheinbar sind auch viele Leute aus diversen Punkbands die in den 90ern sich so tummelten wenig begeistert davon, insbesondere wenn diese Ronja auftaucht, niemand mag die.

Solang du nicht persönlich mit ALLEN gesprochen hast, lass doch bitte solche Verallgemeinerungen. Danke!
Ein Forum ist ein Forum, nur mit ernstgemeinten Todeswünschen
Plattenschrank | Augen Auf | Kill-Them-All

no_name1

Zitat von: AshleyWilliams am 28. Mai 2024, 21:15:51Ich schaue es gerade. Wieso verwenden die eigentlich fast nur YouTube als Quelle, also auch bei diversen TV-Aufnahmen, die illegal und grossteils in schlechter Qualität auf YT geladen wurden? Als SWR hat man doch alle öffentlich-rechtlichen Archive (ein Taum!) und sicher auch Chancen und Budget, die privaten Sender zu kontaktieren.


Das checke ich auch null. Da werden WDR Inhalte aus YouTube gerippt anstatt diese aus dem Archiv in vernünftiger Qualität zu holen.

An sich hatte ich mir auch mehr von der Doku erwartet, aber trotzdem waren gute Aussagen dabei von Victoria Müller, Kopfecho, AKJ, Fat Mike, Axel Kurth, Swiss und Diggen.

Gabumon

Zitat von: no_name1 am 02. Juni 2024, 11:59:34Das checke ich auch null. Da werden WDR Inhalte aus YouTube gerippt anstatt diese aus dem Archiv in vernünftiger Qualität zu holen.

An sich hatte ich mir auch mehr von der Doku erwartet, aber trotzdem waren gute Aussagen dabei von Victoria Müller, Kopfecho, AKJ, Fat Mike, Axel Kurth, Swiss und Diggen.

Die Sendung ist nicht vom SWR Produziert, die macher hatten da keinen zugriff drauf.
«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

Phil8585

Zitat von: no_name1 am 02. Juni 2024, 11:59:34Das checke ich auch null. Da werden WDR Inhalte aus YouTube gerippt anstatt diese aus dem Archiv in vernünftiger Qualität zu holen.

An sich hatte ich mir auch mehr von der Doku erwartet, aber trotzdem waren gute Aussagen dabei von Victoria Müller, Kopfecho, AKJ, Fat Mike, Axel Kurth, Swiss und Diggen.


Ich war von Swiss Positiv überrascht, da ich ihn als Rap Assi verortet habe, sorry dafür! Ansonsten empfinde ich alle Aussagen mit Ausnahme desTerrorgruppe Sängers als total generisch, erwartbar und als in jeder anderen Doku zum Thema vorfindbar. Da war wenig, was ich nicht schon gehört/gelesen habe

NR20

Die Shitlers auf Facebook  ;D

Die sogenannte ,,Doku" zu millennial punk ist ignorantes Ego-Gewixe. Sie kennt die Musik nicht, hat sie größtenteils nicht gehört, ist sich ihrer Existenz teilweise nicht einmal bewusst. Sie hat nicht genug Neugier in sich, um die fiebrigen Auseinandersetzungen, volatilen Allianzen und ehrgeizigen Entwürfe zu erforschen, die unsere Stadt Anfang der 90er elektrisierten. Sie lässt Punk zum großen Teil erzählen von Personen, die niemals jemals irgend jemand für punk gehalten hat, die bis vor kurzem auf gar keinen Fall so bezeichnet werden wollten. Sie macht Personen zu ,,Gesichtern" der Hamburger Schule, die in Berlin lebten. Aber sie kennt Adam Angst, wow, ein Weltstar. Wenn sie mit leuchtenden Augen reminisziert, wie Die Cordhose und Die Trainingsjacke nach Marburg kamen, sind wir endgültig bei RTL2 Lifstyle-Blödsinn. Es gab aber großartige Musik, es gab Erfindungen, es gab Ideen, die heute noch leuchten. Und, ja, es gab eine dunkle Seite der damaligen Szene : Gemeinheiten, Verrat, Seifenoper-Verwicklungen. Natascha Geier hat nicht die journalistischen Mittel, um diese Geschichte zu erzählen. Nicht die Kapazitäten, um zu schildern, wie diese Erfahrungen und dieser Sound zusammen hängen. Sie hat jedes Recht der Welt, ihre persönliche Erfahrung der 90er Jahre aufzuarbeiten und dafür mit jedem zu sprechen, mit dem sie sprechen will. Solch einen von persönlicher Agenda triefenden IchIchIch-Vlog aber ,,millennial punk" zu nennen ist eine Frechheit, Etikettenschwindel, es ist infam.
NEWS: Ich sitze im Keller +++ Ich war gerade auf dem Weg +++ Vorne kurz und hinten lang +++ Du kannst gehn, aber deine Kopfhaut bleibt hier +++ Ich bin der Kohlemann +++ Da geht mein Baby +++ Gefährlicher als Jackie Chan +++ Ich bin immer parat +++ Wo bin ich denn hier? +++ Lasse redn!

Gabumon

«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

Inkognito

Ich finde die Doku ganz nett, habe aber auch vieles vermisst. Es sollte ja um die Zeit Ende der 90er, Anfang der 2000er gehen, es wurde aber viel aus den letzten Jahre gezeigt. Außerdem wurde zum Beispiel nicht eine Band von Jens Rachut erwähnt. Jemand der den Deutschpunk geprägt hat wie kaum ein anderer. EA80 wurde auch nicht explizit erwähnt, es kam nur einmal ein Song als Einspieler.
Ich wurde auch wieder bestätigt, dass ich Swiss, Diggen und Axel von WIZO echt unsympathisch finde.

VampiroLord

Zitat von: Phil8585 am 30. Mai 2024, 22:28:39Habe mir jetzt Dank Kater-Tag alle Folgen angesehen und bleibe aber dabei, dass das alles sehr umstrukturiert wirkt, iwie wie eine oberflächliche Hausarbeit, die möglichst viele Begriffe und Themen umreissen will. Am Ende empfinde ich viele Aussagen auch als sehr generisch, so dass man vieles gesagte schon x Fach gehört haben wird, wenn man sich mit dem Thema Punk befasst.

Unterschreib ich so. Hatte auch wesentlich mehr erwartet. Nach Folge 1 ähnliche Ernüchterung wie bei dir. Konnte mich auch noch nicht durchringen weiterzugucken.

Zitat von: Gabumon am 01. Juni 2024, 09:49:23Scheinbar sind auch viele Leute aus diversen Punkbands die in den 90ern sich so tummelten wenig begeistert davon, insbesondere wenn diese Ronja auftaucht, niemand mag die. Die mit ihren Regeln und Vorschriften zum Punk, was ja total der Idee widerspricht

Wie kann eigentlich ein Wölfi da fehlen?

Geb dir selten recht, in diesem Falle aber schon. Ronja vom Plasticbomb polarisiert in den letzten Jahren ziemlich, leider oft nicht sehr positiv, auch weil sie Hintergründe teilweise überhaupt nicht kennt, geschweige denn mit den Leute die sie ankackt je ein Wort gewechselt zu haben.

Zitat von: NR20 am 03. Juni 2024, 19:33:52Die Shitlers auf Facebook  ;D

Die sogenannte ,,Doku" zu millennial punk ist ignorantes Ego-Gewixe. Sie kennt die Musik nicht, hat sie größtenteils nicht gehört, ist sich ihrer Existenz teilweise nicht einmal bewusst. Sie hat nicht genug Neugier in sich, um die fiebrigen Auseinandersetzungen, volatilen Allianzen und ehrgeizigen Entwürfe zu erforschen, die unsere Stadt Anfang der 90er elektrisierten. Sie lässt Punk zum großen Teil erzählen von Personen, die niemals jemals irgend jemand für punk gehalten hat, die bis vor kurzem auf gar keinen Fall so bezeichnet werden wollten. Sie macht Personen zu ,,Gesichtern" der Hamburger Schule, die in Berlin lebten. Aber sie kennt Adam Angst, wow, ein Weltstar. Wenn sie mit leuchtenden Augen reminisziert, wie Die Cordhose und Die Trainingsjacke nach Marburg kamen, sind wir endgültig bei RTL2 Lifstyle-Blödsinn. Es gab aber großartige Musik, es gab Erfindungen, es gab Ideen, die heute noch leuchten. Und, ja, es gab eine dunkle Seite der damaligen Szene : Gemeinheiten, Verrat, Seifenoper-Verwicklungen. Natascha Geier hat nicht die journalistischen Mittel, um diese Geschichte zu erzählen. Nicht die Kapazitäten, um zu schildern, wie diese Erfahrungen und dieser Sound zusammen hängen. Sie hat jedes Recht der Welt, ihre persönliche Erfahrung der 90er Jahre aufzuarbeiten und dafür mit jedem zu sprechen, mit dem sie sprechen will. Solch einen von persönlicher Agenda triefenden IchIchIch-Vlog aber ,,millennial punk" zu nennen ist eine Frechheit, Etikettenschwindel, es ist infam.

Das find ich stellenweise ja hochgradig lustig, da diese Kapelle mir z.B. nur ganz zufällig vor 3,4 Jahren mal über den Weg gelaufen ist und die für mich auch überhaupt keinerlei Bedeutung für diese Zeit hat. Da spricht irgendwie viel Verbitterung raus aus einer offensichtlichen Provinzposse, weil man sich kennt. Schon drollig wie die Egomanie, die der Macherin vorgeworfen wird, genau auf das eigene Posting zutrifft. Die Punkpolizei höchstselbst bestimmt, wer wen Punk nennen darf. :-X

NR20

NEWS: Ich sitze im Keller +++ Ich war gerade auf dem Weg +++ Vorne kurz und hinten lang +++ Du kannst gehn, aber deine Kopfhaut bleibt hier +++ Ich bin der Kohlemann +++ Da geht mein Baby +++ Gefährlicher als Jackie Chan +++ Ich bin immer parat +++ Wo bin ich denn hier? +++ Lasse redn!

VampiroLord

Jesus ist das unlustigdumm und ich hab wirklich ein sehr niedriges Humorniveau.

Phil8585

Zitat von: VampiroLord am 04. Juni 2024, 22:08:17Unterschreib ich so. Hatte auch wesentlich mehr erwartet. Nach Folge 1 ähnliche Ernüchterung wie bei dir. Konnte mich auch noch nicht durchringen weiterzugucken.

Geb dir selten recht, in diesem Falle aber schon. Ronja vom Plasticbomb polarisiert in den letzten Jahren ziemlich, leider oft nicht sehr positiv, auch weil sie Hintergründe teilweise überhaupt nicht kennt, geschweige denn mit den Leute die sie ankackt je ein Wort gewechselt zu haben.

Das find ich stellenweise ja hochgradig lustig, da diese Kapelle mir z.B. nur ganz zufällig vor 3,4 Jahren mal über den Weg gelaufen ist und die für mich auch überhaupt keinerlei Bedeutung für diese Zeit hat. Da spricht irgendwie viel Verbitterung raus aus einer offensichtlichen Provinzposse, weil man sich kennt. Schon drollig wie die Egomanie, die der Macherin vorgeworfen wird, genau auf das eigene Posting zutrifft. Die Punkpolizei höchstselbst bestimmt, wer wen Punk nennen darf. :-X

Übrigens auch oberpeinlich, dass sie in der Doku zum Thema Sexismus auch einen Artikel inkl. Namen der Journalistin dropped, die diese Doku mitgestaltet hat. Da musste ich schon sehr laut kichern. Alles in allem wirklich 3-klassig. Schade...

speedfanatic

Zitat von: NR20 am 03. Juni 2024, 19:33:52Die Shitlers auf Facebook  ;D

Die sogenannte ,,Doku" zu millennial punk ist ignorantes Ego-Gewixe. Sie kennt die Musik nicht, hat sie größtenteils nicht gehört, ist sich ihrer Existenz teilweise nicht einmal bewusst. Sie hat nicht genug Neugier in sich, um die fiebrigen Auseinandersetzungen, volatilen Allianzen und ehrgeizigen Entwürfe zu erforschen, die unsere Stadt Anfang der 90er elektrisierten. Sie lässt Punk zum großen Teil erzählen von Personen, die niemals jemals irgend jemand für punk gehalten hat, die bis vor kurzem auf gar keinen Fall so bezeichnet werden wollten. Sie macht Personen zu ,,Gesichtern" der Hamburger Schule, die in Berlin lebten. Aber sie kennt Adam Angst, wow, ein Weltstar. Wenn sie mit leuchtenden Augen reminisziert, wie Die Cordhose und Die Trainingsjacke nach Marburg kamen, sind wir endgültig bei RTL2 Lifstyle-Blödsinn. Es gab aber großartige Musik, es gab Erfindungen, es gab Ideen, die heute noch leuchten. Und, ja, es gab eine dunkle Seite der damaligen Szene : Gemeinheiten, Verrat, Seifenoper-Verwicklungen. Natascha Geier hat nicht die journalistischen Mittel, um diese Geschichte zu erzählen. Nicht die Kapazitäten, um zu schildern, wie diese Erfahrungen und dieser Sound zusammen hängen. Sie hat jedes Recht der Welt, ihre persönliche Erfahrung der 90er Jahre aufzuarbeiten und dafür mit jedem zu sprechen, mit dem sie sprechen will. Solch einen von persönlicher Agenda triefenden IchIchIch-Vlog aber ,,millennial punk" zu nennen ist eine Frechheit, Etikettenschwindel, es ist infam.

Das ist übrigens eine Parodie auf einen Post von Bernd Begemann zur Hamburger Schulde Doku der ARD.
Shitlers sind das beste was Deutschpunk in den letzten 20 Jahren hervorgebracht hat.
Zu viele Konzerte für diese Signatur.

Meliciraptor

Zitat von: speedfanatic am 19. Juni 2024, 20:44:46Das ist übrigens eine Parodie auf einen Post von Bernd Begemann zur Hamburger Schulde Doku der ARD.
Shitlers sind das beste was Deutschpunk in den letzten 20 Jahren hervorgebracht hat.

Das hat mich komplett verwirrt. Ich hab den Post von Begemann und die Diskussion danach, die übrigens von Olli Schulz und Jan Böhmermann als sehr amüsantes Hörspiel vertont wurde (gab es aber nur 7 Tage), belustigt verfolgt und den Wortlaut direkt wieder erkannt. Danke für die Einordnung!
Ich wär auch gern Gewinner, statt ständig zu verlieren. Doch ich bin leider für immer, für immer nur Fan von dir.

Seelenfaenger

Bernd Begemann kann man übrigens leicht aus dem Konzept bringen...

Immer schön dem Soundtechniker sagen, er braucht mehr Höhen 😁 da hat er sich 2012 in Darmstadt sehr aufgeregt und war kurz davor, das Konzert abzubrechen. Der Techniker hat es nicht richtig verstanden, dass er Begemann die Höhen herausnehmen soll. Woraufhin Wir dem Techniker gesagt haben, er brauche mehr Höhen.
Und dann kam er nach dem Auftritt in den Backstage und irgendjemand hatte seinen Rotwein leer getrunken... Merkwürdig 😁