Wahljahr 2009 - Bundestags- und Präsidentenwahl, Europaparlament, Landtagswahlen

Begonnen von Die Bestie No.1, 23. Januar 2009, 14:18:29

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Wen würdest du wählen?

SPD
15 (23.1%)
CDU/CSU
9 (13.8%)
B'90/Grün
12 (18.5%)
FDP
6 (9.2%)
Die Linke
16 (24.6%)
Andere
6 (9.2%)
Ich würde nicht wählen
1 (1.5%)

Stimmen insgesamt: 60

betty

Zitat von: Zitronenmord am 01. Februar 2009, 03:04:11was mir grad einfällt. mir fehlt eine 5%+ -partei rechts der cdu, also äquivalent zur linken. das würde endlich das missverhälnis von spd und cdu ausgleichen, die auswahl erhöhen und für fairere koalitionsmöglichkeiten sorgen.
Was meinst du mit "Missverhältnis"?

Zitronenmord

was der spd die linke müsste der cdu eine rechte sein.  :)
die beiden volksparteien lebten ja immer davon ähnlich viel stimmen zu haben. momentan ist die cdu aber mit abstand die stärkste partei, weil die linke massiv stimmen von der spd dazu gewinnt. das problem ist, das einerseits cdu-fdp als koalition grob geschätzt die eine hälfte ausmachen, auf der anderen seite aber mit spd, grünen und linker 3 parteien den kuchen unter sich aufteilen, sodass eine 'eher linke' regierungsbildung viel schwieriger ist, obwohl der 'block' ansich ja nicht kleiner wurde. wenn denn auf der anderen seite sich auch 3 parteien einig werden müssten würde wieder chancengleichheit herrschen.

betty

Aber ist eine Partei rechts der CDU nicht irgendwie "gefährlich" (genauso wie Linksextremismus nicht immer super ist)? Ich fände zumindest eine Koalition von ihr und der CDU nicht so prickelnd.
Und eigentlich ist die NPD doch rechts der CDU...? Was ist mit der DVU oder den Republikanern? (halt extreeem weit rechts dann)

liechtensteiner

Ich glaube, Zitty meint eher so etwas wie die CSU auf Bundesebene. ;)

Zitat von: betty am 27. Januar 2009, 08:19:40Seid ihr grundsätzlich dafür/Würde ihr euren Kindern mit eurer politischer Meinung aufziehen

Ja. Nur, dass meine politische Meinung im Wesentlichen erstmal aus einem Bekenntnis zur und bestimmten Verständnis von Demokratie besteht. Und nicht auf einer persönlichen Parteiengebundenheit. Das würde schon deshalb nicht funktionieren, weil ich glaub ich bisher selbst schon insgesamt vier verschiedene Parteien bei unterschiedlichen Wahlen gewählt habe.
Ich würde meinen Kindern vermitteln, dass ich es für wichtig halte, politisch informiert zu sein, wählen zu gehen, und eben öffentliche Verantwortung zu übernehmen.

Politik fängt ja nicht erst auf Bundesebene an. Ich war zB während meines Studiums Mitglied im Studierendenparlament und bin an meiner jetzigen Arbeitsstelle im Personalrat tätig. Andere Leute setzen sich gegen die Schließung einer KiTa in ihrem Bezirk oder für den Bau einer Umgehungsstraße ein. Auch das ist Politik -- es ist eben doch nicht so schwer, etwas persönlich zu erreichen, wenn man nicht gleich mit dem Weltfrieden anfangen möchte.



Zum Wahl-O-Mat:
Was mich am meisten stört, ist der Name: Der impliziert ja beinahe, dass dieses Programm das Kreuzchen für dich setzt...
Als Ergänzung zur Information vor der Wahl kann es aber durchaus hilfreich sein.
Wenn es deine Tendenz zu einer bestimmten Partei bestätigt: Gut. Wenn es "behauptet", du würdest eher zu einer andern Partei tendieren: Auch gut. Dann solltest du dich mit den Wahlprogrammen der Parteien vielleicht noch mal genauer auseinander setzen.

Die im Wwiki genannten Kritikpunkte sind insoweit richtig, ABER....
vielen Leuten ist es ja schon zu aufwendig, sich mit einem 2-Seiten-Kurzprogramm einer einzigen Partei auseinanderzusetzen. Da ist es sicher sinnvoller, sie investieren mal 15 Minuten Zeit und bekommen wichtige Eckpunkte des Konzepts der fünf großen Parteien aufbereitet präsentiert, als dass sie einfach ohne irgendein Wissen zur Wahl stiefeln.
Man sieht sich :)

04.06. München
05.06. Stuttgart
09.06. Rock Im Park
23.08. Berlin
24.08. Berlin
25.08. Berlin

Zitronenmord

Zitat von: liechtensteiner am 01. Februar 2009, 10:18:07Ich glaube, Zitty meint eher so etwas wie die CSU auf Bundesebene. ;)

ja, oder sowas wie die freien wähler.
irgendeine streng wertkonservative partei, aber natürlich keine nazis.

ZitatDas würde schon deshalb nicht funktionieren, weil ich glaub ich bisher selbst schon insgesamt vier verschiedene Parteien bei unterschiedlichen Wahlen gewählt habe.

von jung nach alt: biertrinker partei- naturgesetzpartei - partei bibeltreuer christen - graue panther  ;D

pazi

Zitat von: Zitronenmord am 01. Februar 2009, 23:14:18ja, oder sowas wie die freien wähler.
irgendeine streng wertkonservative partei, aber natürlich keine nazis.
[...]
Schonmal über die FWV (Freie Wähler-Vereinigung) informiert? Da ist die CDU m.E. weitaus konservativer. Die FWV wirkt möglicherweise konservativer, weil sie in vielen Ortschaften relativ fest verwurzelt ist. In meiner Heimat liegen übrigens CDU und FVW etwas im Klinch, da dort die CDU eine Art "Vetternwirtschaft" betreiben (sich gegenseitig städtische Aufträge zuschanzen usw.).

Ich glaube rechts von CDU/CSU ist nicht mehr sooo viel Platz. Und auch wenn Nazis Abschaum sind usw., würde deren Einbinden in öffentliche Debatten m.E. einigen Leuten die Augen öffnen, dass deren Argumente nicht sonderlich durchdacht sind.

Was ich mich übrigens immer wieder frage: Es wird immer wieder gegen 'Extremisten, egal ob von links oder rechts' geredet, aber wer definiert denn eigentlich, ab wann eine Einstellung/Ansicht extremistisch ist?

Übrigens habe ich vor wenigen Tagen Herrn Schäuble live erlebt und auch mitbekommen, dass Rhetorik sehr viel ausmachen kann. Ich will damit nicht sagen, dass sein Vortrag komplett inhaltslos war, aber wirklich tiefgründig waren seine Argumente m.E. nicht.
Am Kraterrand, wo grün es thront, da hockt der kleine Frosch im Mond.

Zitronenmord

die freien wähler kann ich nicht so ganz für voll nehmen. dafür fehlt mir einfach der inhalt. hab die nujr erwähnt, weil das die einzige partei ist die momentan überhaupt im konservativen bereich signifikant gegen die union bestehen konnte.

die einfache formel lautet ja: extremismus = gegen die verfassung
das auch die demokratisch anerkannten parteien manchmal gegen das GG arbeiten steht auf einem anderen blatt...

tiefe konnte ich bei herrn schäuble auch noch nie entdecken.  :)
es gibt generell nicht allzu viele politiker die sich auf kompliziertere überlegungen einlassen und sich auch die zeit nehmen das adäquat zu formulieren.
aus der cdu/csu ist heiner geißler als positives beispiel zu nennen.

betty

Also in meiner Ortschaft (im tiefsten Sueddtl., 5 Min von Fussmarsch von Bayern) sind die freien Waehler (hier auf Ortschafts-/Gemeinde/- Stadtebene grossen Anteil an Waehlerstimmen) ziemlich im Clinch mit der CDU. Die meisten CDU-Waehler halten von den Freien Waehlern insofern nicht viel, als dass sie gegen die freie Wirtschaft arbeiten wuerden. Sie lassen naemlich keine neuen Unternehmen in die Stadt, um die alteingesessenen Laedchen zu schuetzen...
Aber am schlimmsten schimpfen alle gegen die Gruenen. Aah, wie kann nur ein ganzer Landstrich zu bald 90 % die gleiche politische Meinung haben...
Wobei das am Stammtisch dann eh wieder vergessen ist. Dort koennen die CDU-Mitglieder prima mit den Freie Waehler-Gemeinderatsmitgliedern politisieren.