Wahljahr 2009 - Bundestags- und Präsidentenwahl, Europaparlament, Landtagswahlen

Begonnen von Die Bestie No.1, 23. Januar 2009, 14:18:29

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Wen würdest du wählen?

SPD
15 (23.1%)
CDU/CSU
9 (13.8%)
B'90/Grün
12 (18.5%)
FDP
6 (9.2%)
Die Linke
16 (24.6%)
Andere
6 (9.2%)
Ich würde nicht wählen
1 (1.5%)

Stimmen insgesamt: 60

Dommö

naja, aber die FDP weigert sich ja sogar vor Sonderiungsgesprächen, egal in welchem Land und im Bund sowieso. Soetwas ist in meinen augen in eienr Demokratie verantwortungslos. Klar, wenn man nicht übereinkommt ist es ok, aber wenigstens reden sollte man doch miteinander und nicht einfach strikt dagegen sein. SO ist die FDP nur ein Anhängsel der CDU (auch wenn's in Hessen grad ein etwas größeres Anhängsel geworden ist)
Alles wird gut!

roadrunner

Es ist doch völlig egal, ob SPD, CDU, FDP oder Grüne machen doch alle nach der Wahl dasselbe, egal was vorher versprochen wurde. Ich sage da nur Mehrwertsteuer. Warum sollte man diese Parteien dann wählen.

Schnoofy

Zitat von: roadrunner am 24. Januar 2009, 17:50:54Es ist doch völlig egal, ob SPD, CDU, FDP oder Grüne machen doch alle nach der Wahl dasselbe, egal was vorher versprochen wurde. Ich sage da nur Mehrwertsteuer. Warum sollte man diese Parteien dann wählen.

Muss man ja nicht; keiner wird zum Waehlen gezwungen. Es steht jedem frei seine eigene Partei zu gruenden.

Sascha89

Zitat von: roadrunner am 24. Januar 2009, 17:50:54Es ist doch völlig egal, ob SPD, CDU, FDP oder Grüne machen doch alle nach der Wahl dasselbe, egal was vorher versprochen wurde. Ich sage da nur Mehrwertsteuer. Warum sollte man diese Parteien dann wählen.

Ja, und wenn man erst ganich wählen geht, dann braucht man sich meiner Meinung nach aber auch nich beschweren, wenn einem irgendwas nich passt!
Wäre man wählen gegangen hätte man wenigstens seinen Beitrag dazu getan!
That's your moral compass but what good is it to me?

Café Central Weinheim
- Die nächsten Termine:
06.12. Deaf Devils / 13.12. "Techno In Town"
14.12. The Bar Stool Preachers / 20.12. Siberian Meat Grinder
21.12. DxBxSx / 25.12. Dr. Woggle & the Radio / 26.12. Ringo Ska

Gabumon

«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

roadrunner

Nicht wählen zu gehen bedeutet aber das extremen Parteien mehr Gewicht erhalten,weil deren idiotischen Anhänger immer gehen werden.

Ich meinte man sollte auch mal alternativeb Parteien seine Stimme geben, nicht nur den etablierten

Gabumon

stimmt doch überhaupt nicht

denn die Nichtwählerstimmen werden rausgerechnet, sonst wär diese fraktion ziemlich groß, das Problem ist halt das die "extremen" parteien ihre wähler viel besser mobilisieren können weil die diese direkt ansprechen
«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

Mow-Cow

Zitat von: Gabumon am 25. Januar 2009, 09:03:27stimmt doch überhaupt nicht

denn die Nichtwählerstimmen werden rausgerechnet, sonst wär diese fraktion ziemlich groß, das Problem ist halt das die "extremen" parteien ihre wähler viel besser mobilisieren können weil die diese direkt ansprechen

Und genau damit gibst du deinem Vorredner recht. Danke. :)

Sensor

Zitatnaja, aber die FDP weigert sich ja sogar vor Sonderiungsgesprächen, egal in welchem Land und im Bund sowieso. Soetwas ist in meinen augen in eienr Demokratie verantwortungslos.

Sehe ich nicht ganz so. Denn warum sollte die FDP in solche Gespräche eintreten wenn sie schon vorher weis das es für eine Ampelkoalition nicht genügend Schnittmengen gibt?

Zitat von: roadrunner am 24. Januar 2009, 17:50:54Es ist doch völlig egal, ob SPD, CDU, FDP oder Grüne machen doch alle nach der Wahl dasselbe, egal was vorher versprochen wurde. Ich sage da nur Mehrwertsteuer. Warum sollte man diese Parteien dann wählen.

Also ich weiß nicht welche Bundestagswahl du erlebt hast aber ich weiß noch ganz genau das die Union vor der Wahl die Mehrwertsteuererhöhung angekündigt hat.

Zitronenmord

Zitat von: besserpunk90 am 24. Januar 2009, 13:45:47Außerdem steht oben was ich gegen die habe, es sind einfach Extremisten. Extremisten die ihr Wahlprogramm aus der ausgewürfelt haben.

Und wenn ich mir die Ausführlichkeit und Anhäufung von Rechtfertigungen in deinem Post ansehe kommt mir nur eins in den Sinn: Getroffene Hunde bellen.

du bist wohl 60 jahre zu spät geboren wurden um zu wissen was extremismus ist...  ::)
für die gegenwart empfehle ich einen blick nach nordkorea.

ich habe argumentiert. ich bin auf gegenargumente gespannt, aber offensichtlich kommt da nichts außer dem 'das sind alles extremisten, punkt aus'. das man solch einen blödsinn nicht unkommentiert stehen lassen kann sollte sich selbst dir erschließen...

und falls du es noch nicht mitbekommen hast - dies ist ein forum. sowas dient zum meinungsaustausch.

zurück zum thema:
es gibt als alternative ja auch noch die satirische variante: die partei
das ist zwar auch nur ein protest gegen die etablierten parteien, aber wenigstens lustiger als nicht-wählen oder einen ungültigen zettel abgeben...  :)
ich sehe für eine koalition zwischen fdp und spd (mit den grünen zusammen) auf bundesebene keine programmatische basis. man denke allein an die mindestlohndebatte oder den atomausstieg. das gleiche gilt für schwarz-gelb-grün. in letztgenannter koalition müssten sich die grünen schon extrem verbiegen. das hat auch den faden beigeschmack, das leute, die die grünen gewählt hätten, damit eine cdu-geführte regierung ermöglichen. an der hamburger koalition sieht man schon das diese öffnung einem teil der grünen basis bitter aufstößt und dieses mittelfristig einen deutlichen stimmenverlust verursachen könnte. man sieht ja jetzt schon das durch die schwäche der beiden großen parteien komischerweise vor allem die fdp profitiert.

Die Bestie No.1

Zitat von: Zitronenmord am 25. Januar 2009, 19:31:40du bist wohl 60 jahre zu spät geboren wurden um zu wissen was extremismus ist...  ::)
für die gegenwart empfehle ich einen blick nach nordkorea.

ich habe argumentiert. ich bin auf gegenargumente gespannt, aber offensichtlich kommt da nichts außer dem 'das sind alles extremisten, punkt aus'. das man solch einen blödsinn nicht unkommentiert stehen lassen kann sollte sich selbst dir erschließen...

und falls du es noch nicht mitbekommen hast - dies ist ein forum. sowas dient zum meinungsaustausch.

zurück zum thema:
es gibt als alternative ja auch noch die satirische variante: die partei
das ist zwar auch nur ein protest gegen die etablierten parteien, aber wenigstens lustiger als nicht-wählen oder einen ungültigen zettel abgeben...  :)
ich sehe für eine koalition zwischen fdp und spd (mit den grünen zusammen) auf bundesebene keine programmatische basis. man denke allein an die mindestlohndebatte oder den atomausstieg. das gleiche gilt für schwarz-gelb-grün. in letztgenannter koalition müssten sich die grünen schon extrem verbiegen. das hat auch den faden beigeschmack, das leute, die die grünen gewählt hätten, damit eine cdu-geführte regierung ermöglichen. an der hamburger koalition sieht man schon das diese öffnung einem teil der grünen basis bitter aufstößt und dieses mittelfristig einen deutlichen stimmenverlust verursachen könnte. man sieht ja jetzt schon das durch die schwäche der beiden großen parteien komischerweise vor allem die fdp profitiert.
Du hast Recht.
Trotzdem würde es mir sehr schwer fallen eine Partei zu wählen, in der alte SED Mitglieder sitzen.
Und dann wähle ich nicht weil ich es lustig finde, sondern weil ich wichtig finde, das es uns in unserem Land gutgeht.
Und ich denke kaum, das es uns mit alten Sed-Mitliedern gutgeht, die zwar anprangern, aber keine ordentlichen Verbesserungsvorschläge geben.

Zitronenmord

Zitat von: Die Bestie No.1 am 25. Januar 2009, 21:24:59Du hast Recht.
Trotzdem würde es mir sehr schwer fallen eine Partei zu wählen, in der alte SED Mitglieder sitzen.
Und dann wähle ich nicht weil ich es lustig finde, sondern weil ich wichtig finde, das es uns in unserem Land gutgeht.
Und ich denke kaum, das es uns mit alten Sed-Mitliedern gutgeht, die zwar anprangern, aber keine ordentlichen Verbesserungsvorschläge geben.

ok, um auf das thema zurückzukommen:

1. alte sed-mitglieder sind wie schon erwähnt kein exklusives phänomen der links-partei. grade aus den alten blockparteien sind heute besonders in fdp und cdu noch viele aktiv, ganz ohne kritische beleuchtung von deren früheren aktivitäten. deswegen ist es grade von den parteien extrem scheinheilig ständig neu nach aufarbeitung zu schreien. es kann sicher mehr getan werden, aber dann bitteschön bei allen schuldigen...
ohne die leute wegreden zu wollen, aber in der linken hat sich seit ihrer gründung durch reichlich zulauf schon einiges verändert. zum einen haben die alten sed-leute gegenüber der pds deutlich an macht verloren durch die neue junge generation und den ganzen, nicht wenigen, übergewanderten spd-leuten. zum anderen heißt 'sed-leute' ja nicht, das die auf dem stand von 1989 stehen geblieben sind. wer von denen will denn die alte ddr so wie sie war wieder haben? (und ja, einen kleinen prozentsatz weltfremde gibt es in jeder partei). das programm lautet 'demokratischer sozialismus'. das kann man blöd, unrealistisch oder sonstwie finden, aber es stellt keine bedrohung durch irgendwen dar (übgriens ist auch die spd laut ihrem grundsatzprogramm eine 'sozialistische' partei - nur damit man mal weiß wieviel von solchen grundsätzen in der realität zu erwarten ist). außerdem erledigt die natur das mit den rest-alt-sed'lern ganz alleine. die linke ist die mit abstand älteste partei, d.h. der einfluss der 'alten' wird in den kommenden jahren weiter drastisch zurückgehen.

2. ich höre immer 'keine vorschläge'
finanzierung: tobin-steuer, anhebung der steuerlast auf das mittlere europäische niveau, erbschaftssteuer, zusätzliche millionärsabgabe
durch diese einnahmen ließen sich die, wie ich finde, meistens vernünftigen bis notwendigen vorschläge finanzieren.
und das es keine alternativvorschläge gibt kann nicht so ganz richtig sein. wer sich dafür im einzelnen interessiert: bitteschön

nicht das jemand glaubt ich sei glühender anhänger der linken. aber je mehr man sich die berichterstattung anschaut desto dringender wird auch das gefühl unbedingt einige sachen grade rücken zu müssen.
wenn denn in der linken soviele weltfremde, kommunisten und extremisten sind - wieso ist dann in berlin noch nicht der kommunismus ausgebrochen? dort macht die rot-rote regierung eine ganz normale, pragmatische arbeit wie allen anderen im bundestag vertretenen parteien auch. keine extremisten (außer vielleicht dieser sarrazin, aber der ist ja in der spd  ;D), kein kommunismus, kein chaos....

betty

Ich bin relativ froh, dass ich erst Anfang 2010 (10?) 18 werde, denn ich hätte ehrlich gesagt keine Ahnung, wen ich wählen würde.
Es gibt echt keine einzige Partei, die mit meinem Weltbild übereinstimmt...!

Gabumon

die kann es auch nicht geben, die müsste man schon selbst gründen und die stimmt dann mit keinem anderen weltbild überein
«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

betty

Dennoch... Ich hätte noch gar nicht die Verantwortung zu wählen, da ich zu wenig über die verschiedenen Programme der Parteien weiß...und das, was ich im Groben weiß, sagt mir bei keiner Partei zu ;)

Wobei ich grundsätzlich dafür bin, zu wählen, wenn man es kann


Achja, da fällt mir ein, hab noch ne Frage an euch, da ich über das letztens Mal nachgedacht hab..
leicht OT
Seid ihr grundsätzlich dafür/Würde ihr euren Kindern mit eurer politischer Meinung aufziehen, so wie viele ja gewisse religiöse Werte anerziehen ("christlicher Haushalt")?
Fiel mir nur letztens ein, da ich ja z. Zt. in Amerika in einer republikanischen Familie leb, und dort den Kindern (12 und 14) immer regelmäßig Hassfilmchen gegen Obama gezeigt werden und für die Kinder Demokraten der letzte Dreck sind...
wohingegen mein Vater (in Deutschland natürlich) in der CDU ist, ich dennoch nie im Leben darauf gekommen wäre, zur JU zu gehen, und meine Eltern mir zwar ihre politische Meinung sagen, und von welchen Parteien/Strömungen sie nichts halten, aber mich, so kommt es mir zumindest vor, nie dazu überreden würden, "ihre" Partei zu wählen.
Was ist denn nun besser? Natürlich sollte man seinen Kindern beibringen, dass es bessere Alternativen als die NPD zu wählen gibt, aber auf der anderen Seite macht mich das oben genannte, amerikanische Beispiel auch traurig..

Zitronenmord

es würde sich leicht sagen das man doch tolerant ist und seinen kindern nicht wie irgendwelche extremisten die eigene meinung aufzwängt, aber wenn dann das kind plötzlich strammer nazi wird ist wohl jede toleranz am ende.
ich persönlich bin heidnisch und unpolitisch erzogen wurden. heide bin ich immernoch, aber dafür 'politisiert'.  ;D
selbst würde ich versuchen mit meinen kindern (obwohl ich nicht gedenke absichtlich welche zu zeugen) altersgerecht probleme zu diskutieren (sofern sie dafür überhaupt empfänglich wären) und sagen, das es wichtig ist sich gründlich gedanken zu machen und ansonsten versuchen tolerant zu sein... *blablasülz* (aber wenn die zu den julis gehen gibts was hinter die ohren!  ;D)

wenn ich auch sonst nicht viel wertvolles in der schule gelernt habe, aber eins ist hängen geblieben: meine sozialkundelehrerin sagte immer ''alles hat 2 seiten''. klingt platt, aber oft genug neigt man dazu etwas sehr eindimensional zu betrachten, und davon sollte man sich doch möglichst freimachen...moment, wie komme ich auf das besserwisserische geschwafel? achja, botschaft an die imaginären kinder...


(ich hab ja hier schon so einiges gelesen was du über deine gastfamilie geschrieben hast - ich würde soviel fundamentalismus und engstirnigkeit keine woche aushalten...)

pazi

Zitat von: betty am 27. Januar 2009, 08:19:40Dennoch... Ich hätte noch gar nicht die Verantwortung zu wählen, da ich zu wenig über die verschiedenen Programme der Parteien weiß...und das, was ich im Groben weiß, sagt mir bei keiner Partei zu ;)
[...]
Auch wenn du denkst, du hättest nicht das nötige Verantwortungsbewusstsein, dann denk einfach daran, dass es sehr viele Leute gibt, die noch viel weniger Verantwortungsbewusstsein in dieser Sache haben.
Und das mit den Parteiprogrammen ist kein wirkliches Hindernis, das gibt's doch alles (kostenlos) im Internet und auch den wahlomat halte ich für ne ganz gute Sache.

Zum Thema Erziehung:
Einerseits halte ich eine tolerante Erziehung für ziemlich wichtig, aber andererseits sollte das Kind auch richtig rebellieren können (bzw. auch in eine einigermaßen gewaltfreie Richtung) und in die gleiche Richtung wie die Eltern zu rebellieren finde ich zumindest ziemlich öde (und Kinder, die nie richtig rebelliert haben, werden auch meistens recht spießig).
Am Kraterrand, wo grün es thront, da hockt der kleine Frosch im Mond.

roadrunner


 Auch wenn du denkst, du hättest nicht das nötige Verantwortungsbewusstsein, dann denk einfach daran, dass es sehr viele Leute gibt, die noch viel weniger Verantwortungsbewusstsein in dieser Sache haben.
Und das mit den Parteiprogrammen ist kein wirkliches Hindernis, das gibt's doch alles (kostenlos) im Internet und auch den wahlomat halte ich für ne ganz gute Sache.

Seit wann hat sich eine Partei, je an ihr Programm bzw. an ihr Wahlversprechen vor der Wahl je gehalten.  Vor der Wahl werden wir doch jedesmal von den Politikern verarscht, damit die Leute an der richtigen Stelle ihr Kreuz machen.



betty

Zitat von: Zitronenmord am 27. Januar 2009, 15:53:07(ich hab ja hier schon so einiges gelesen was du über deine gastfamilie geschrieben hast - ich würde soviel fundamentalismus und engstirnigkeit keine woche aushalten...)

Hmm, ich muss, das ist kein Wechselgrund. Hab ja zugestimmt, "Offenheit zu anderen Ansichten" mitzubringen usw.
 ;)

Btt:
Aber ich glaube, dass manche Menschen Parteien aus "Unkenntnis" wählen..also sich überlegen "hmm, also politisch bin ich ja eher 'links'" - also die SPD.
Oder "also dieses ganze linke Gesocks ist nichts für mich" - und machen ihr Kreuzchen bei der CDU.

Und auf diese Weise will ich nicht wählen. Ich will nicht eine Partei unterstützen, die ihren Job nicht gut macht, und ich das vorausahnen hätte können, wenn ich mich besser mit ihren Reden, Grundsätzen etc. auseinandergesetzt hätte. Ich finde, da ist immer eine gewisse Verantwortung dabei. Klar, eine Stimme ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber wenn man so denkt, wäre das Prinzip "Demokratie" wohl eh sinnlos.

Nun, bei diesen Wahlen bin ich eh noch 17, und die Kirchengemeinderatswahlen hab ich verpasst ;D, also dauerts noch ein Weilchen bis ich zum ersten Mal irgendetwas wählen "darf".


Zum Wahlomat:
Ok, ich bin ehrlich, hatte über ihn gehört, aber wusste nicht so richtig was das ist. Also hab ichs gerade mal gegooglet, und fand die Idee gut, bis ich - wie fast immer - auf Wikipedia gelandet. Dort hat mich der Punkt "Kritik" zum Grübeln gebracht...
Zitat von: http://de.wikipedia.org/wiki/Wahl-O-Mat#KritikDer Popularität stehen auch Einwände gegen den Einsatz des Wahl-O-Mat gegenüber. Die Leistung des Wahl-O-Mats liegt darin, die Komplexität einer politischen Wahl zu reduzieren. Dafür nimmt er einige Auswahlentscheidungen vor. Die Auswahl, Formulierung, Reihenfolge der dreißig Einzelstatements steuert die Antworten wie in jedem Interview erheblich vor. Der Wähler kann diese Auswahlentscheidung nicht nachvollziehen und Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Politikfeldern nicht erkennen. Es entsteht der Eindruck, dass es tatsächlich um diese dreißig Statements gehe und über die unabhängig voneinander ein Meinung gebildet werden könnte.

Ein weiterer Kritikpunkt geht von der Auswahl der Parteien aus. Das deutsche Wahlrecht ist als personalisiertes Verhältniswahlrecht ausgestaltet und sucht die Balance zwischen einem personenorientierten Mehrheitswahlrecht und einem parteienzentrierten Verhältniswahlrecht. Demgegenüber erweckt der Wahl-O-Mat den Eindruck, es ginge nur um Parteien. Er verstärkt damit die ohnehin zunehmend beklagte Tendenz zu einem ,,Parteienstaat", wie sie vor allem in der Diskussion um Politikverdrossenheit kritisiert wird. Ferner berücksichtigt der Wahl-O-Mat nur größere Parteien. Bei der Bundestagswahl 2005 waren es CDU, CSU, FDP, GRÜNE, Linkspartei.PDS und SPD. Alle anderen Parteien bleiben unberücksichtigt. Ebenso sind auch unabhängige Kandidaten und Wählerinitiativen ausgeschlossen, obwohl sie zusammengenommen immer mehr Stimmen für sich gewinnen können. Da kleine Parteien und unabhängige Kandidaten sich ohnehin nur schwer bekannt machen können, werden sie durch den Wahl-O-Mat weiter benachteiligt. Denn Nutzer des Wahl-O-Mat müssen den Eindruck gewinnen, dass es zu den genannten Parteien keine Alternativen gibt. Insofern wirkt der Wahl-O-Mat einer lebendigen und pluralen Demokratie auch entgegen. Die Bundeszentrale für politische Bildung begründet die beschränkte Auswahl der Parteien im FAQ des Wahl-O-Mat mit ,,der statistischen Unterscheidbarkeit und der Handhabbarkeit des Tools" und nennt zwei Kriterien für die Aufnahme: Eine Partei muss bereits im Parlament vertreten sein oder bei einer Sonntagsfrage vor der Wahl auf mindestens 3 Prozent kommen.

Die Kritik am Wahl-O-Mat entzündet sich aber auch am zugrundeliegenden Demokratiebegriff. Die Fragetechnik des Wahl-O-Mat legt nämlich nahe, dass es in der Demokratie wie auf einem Markt lediglich um die Abfrage von Wählerwünschen gehe. Gegen eine solche Ökonomische Theorie der Demokratie wenden sich zahlreich politische Philosophen (wie zum Beispiel Jürgen Habermas), wenn sie für die Demokratie als ein Verfahren deliberativer Willensbildung eintreten. Es ist schließlich zu vermuten, dass die Parteien den Wahl-O-Mat zukünftig bei der Formulierung ihrer Parteiprogramme berücksichtigen und so noch stärker strategische Formulierungen wählen werden. Ob der Wahl-O-Mat damit dauerhaft einen wertvollen Beitrag zur Transparenz und politischen Willensbildung darstellt, kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Die Wahlbeteiligung nimmt zumindest weiterhin ab.

Es existieren auch kommerzielle Alternativen, die diesen Kritikpunkten in Teilen begegnen.

-
Zitat von: pazi am 27. Januar 2009, 23:18:13Kinder, die nie richtig rebelliert haben, werden auch meistens recht spießig
...Hilfe! Ich will nicht spießig werden! ;D

Zitronenmord

Zitat von: pazi am 27. Januar 2009, 23:18:13(und Kinder, die nie richtig rebelliert haben, werden auch meistens recht spießig).

was hat dich bloß so ruiniert... *lala*  ;D

die frage ist ja an was du die parteien misst? am programm, an den reden, an den taten oder an den untaten?
letztendlich hat man erfahrungswerte aus fast allen koalitionsmöglichkeiten (na gut, zumindest auf landesebene). ich würde danach gehen was so die diversen parteien in ihrer regierungszeit im bund oder in den ländern erreicht haben. auf bundesebene erscheint das etwas hoffnungslos, da sowohl cdu-fdp, cdu-spd als auch spd-grüne auf breiter linie versagt haben und erwartungen nicht erfüllen konnten (grade rot-grün hat soviel neoliberale politik umgesetzt - das hätte sich der alte kohl nie getraut -> z.b. den spitzensteuersatz auf 42% abzusenken).

was mir grad einfällt. mir fehlt eine 5%+ -partei rechts der cdu, also äquivalent zur linken. das würde endlich das missverhälnis von spd und cdu ausgleichen, die auswahl erhöhen und für fairere koalitionsmöglichkeiten sorgen. dann ist dem eben so das eine regierungskoalition aus 3 parteien besteht. in skandinavien fährt man damit sehr gut...