[24.09.2021] Dunkel-Rezension (ab jetzt - Spoiler!!!)

[Bobby die Bürste]

Hat denn hier jemand einen Strick gedreht? Soweit ich gesehen habe wurde freundlich kritisiert, oft mit dem Zusatz, dass ja klar ist wie die Band dazu steht, bzw dass es anders gemeint ist als es vielleicht ankommt. Ich finde sowas kann man ruhig mal ansprechen. Mache ich bei Bekannten und Freund:innen ja auch.

Hier im Forum nicht, nein. Das war nicht auf die Diskussion in den letzten Posts bezogen, sondern auf die Kritik von queer.de in dem Reclam-Buch. Zum Beispiel der Vorwurf des Deadnamings einer fiktiven Person.

[Tigi]

Anastasia auf DUNKEL und der für mich von der Art korrespondierende Song Liebe gegen rechts auf HELL sind eine meiner Favoriten. Das sind meine Die Ärzte, wie ich sie liebe: frech, witzig, provokant und vielleicht etwas grenzüberschreitend.

[sushi]

Ich finde die Diskussion auch durchaus spannend und weit davon entfernt einen ,,Shitstorm" auszulösen.
Bei Anastasia richtet sich der Humor eindeutig gegen die übergriffige Person. Mit dem vorangegangenen und dem folgenden Song werden drei unterschiedliche Ansätze präsentiert, ein Thema kritisch zu beleuchten. Das macht das Lied für mich unproblematisch.
Der Humor in Liebe gegen Rechts ist weniger zielgerichtet. Grundsätzlich wirkt der Text (unterstützt durch die Musik) zu leicht, um bloß auf die Kernbotschaft hinzudeuten. Und vor dem Hintergrund verstehe ich schon, wenn sich jemand mit dem Song nicht gänzlich wohlfühlt.

[Gabumon]

ebensowenig ist Bela der Chauvinist aus "Manchmal haben Frauen ..."

Schon damals (und schon bei Schwanz ab) gabs ja die Cancel culture schon. Das war der Band und den Fans nur recht furz. Zum Glück. Frauenrechtlerinnen  haben ja quasi versucht die ganze Tour zu Boykotieren genau wie CDU/CSU...

[Stulle mit Jagdwurst]

Schon damals (und schon bei Schwanz ab) gabs ja die Cancel culture schon. Das war der Band und den Fans nur recht furz. Zum Glück. Frauenrechtlerinnen  haben ja quasi versucht die ganze Tour zu Boykotieren genau wie CDU/CSU...

Du vergleichst mal wieder Äpfel mit Birnen, keiner war hier Cancel Culture mäßig unterwegs. Und ich verspreche dir, der Band und vor allem fu ist die Diskussion um Anastasia (als Bsp) bestimmt nicht Furz. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.

Langsam werd ich hier echt sauer. Es war so eine tolle Diskussion bis 1/2 Leute meinten ihre undifferenzierte Meinung loszuschreien und die Meinung gegenüber als ,,lächerlich" darstellen zu müssen.

[Metabolit]

Du vergleichst mal wieder Äpfel mit Birnen, keiner war hier Cancel Culture mäßig unterwegs. Und ich verspreche dir, der Band und vor allem fu ist die Diskussion um Anastasia (als Bsp) bestimmt nicht Furz. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.

Langsam werd ich hier echt sauer. Es war so eine tolle Diskussion bis 1/2 Leute meinten ihre undifferenzierte Meinung loszuschreien und die Meinung gegenüber als ,,lächerlich" darstellen zu müssen.

Das ist das Hauptproblem in Foren. Leider.

Mal was zur Rezension. Habt Ihr die auf Laut.de gelesen? Ziemlich unqualifiziert...

[Allroy09]

Das ist das Hauptproblem in Foren. Leider.

Mal was zur Rezension. Habt Ihr die auf Laut.de gelesen? Ziemlich unqualifiziert...

"Unqualifiziert" ist noch wohlwollend formuliert. Bei laut.de ist man mit der Band ja traditionell auf Kriegsfuß, aber diesmal torkelt der Verfasser (anders kann man den Schreibstil nicht bezeichnen) in eine ganz komische Richtung, wenn er dem Song Anti entgegenhält, Frei.Wild und Nena seien ja auch gegen jede Form von Extremismus.

Zum Glück wird er in den Kommetaren dafür auch ordentlich rasiert.

[Jocke]

Mal was zur Rezension. Habt Ihr die auf Laut.de gelesen? Ziemlich unqualifiziert...

Der Autor scheint die Band einfach nicht zu mögen. Selten so eine schlechte Rezension gelesen. Naja, wenigstens weiß ich jetzt, dass Belas "Dunkel" die Hitsingle ist, das war an mir vorbeigegangen

Frage mich ernsthaft, warum man so eine Rezension veröffentlicht!?

[supere10]

Frage mich ernsthaft, warum man so eine Rezension veröffentlicht!?

Weil auch schlechte Rezensionen über Alben veröffentlicht werden dürfen. Muss ja nicht alles immer nut tiptop jubeltrubel heiterkeit sein.

[Jocke]

"Unqualifiziert" ist noch wohlwollend formuliert. Bei laut.de ist man mit der Band ja traditionell auf Kriegsfuß, aber diesmal torkelt der Verfasser (anders kann man den Schreibstil nicht bezeichnen) in eine ganz komische Richtung, wenn er dem Song Anti entgegenhält, Frei.Wild und Nena seien ja auch gegen jede Form von Extremismus.

Zum Glück wird er in den Kommetaren dafür auch ordentlich rasiert.

Habe als Gegenstück die HELL-Rezension gelesen (anderer Autor). Die liest sich schon als richtige Rezension und nicht als so ein oberflächlicher Mist (auch wenn ich bei dem Satz, der Emerit Urlaub würde selbst 2020 noch nicht das Internet nutzen, sehr schmunzeln musste)

[Jocke]

Weil auch schlechte Rezensionen über Alben veröffentlicht werden dürfen. Muss ja nicht alles immer nut tiptop jubeltrubel heiterkeit sein.

Habe nichts gegen schlechte Rezensionen. Aber der Autor scheint die Gunst der Stunde zu nutzen die Band schlecht zu machen. Auf das Album an sich wird nur total oberflächlich eingegangen. Wie gesagt, Hitsingle Dunkel 

[Bobby die Bürste]

Frage mich ernsthaft, warum man so eine Rezension veröffentlicht!?

Mehr Klicks bringen mehr Geld.

[soylent_gelb]

Ich denke, der Typ in Anastasia kommt ganz klar NICHT als Sympath, vielmehr als Vollpfosten rüber. Der Song macht sich ganz klar über ihn lustig. Der Song gehört zu den Songs, die DÄ in Interviews mit dem Thema "toxische Maskulinität" (wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe) befassen, also unangenehmen männlichen Verhaltensweisen in verschiedenen Ausdrucksformen. Die Zeile "Hat mich das erste mal live gesehn und wollte gleich gehn " find ich schon so herrlich auf den Punkt gebracht.  Wer nicht zwischen (lächerlich gemachtem) Erzähler und dem (lächerlich machenden) Autor unterscheiden kann, wird auch eine Zeile wie "Jetzt zieh dich aus und leg dich hin, weil ich so verliebt ich bin" als sexistisch angreifen...

[Phil8585]

Ich denke, der Typ in Anastasia kommt ganz klar NICHT als Sympath, vielmehr als Vollpfosten rüber. Der Song macht sich ganz klar über ihn lustig. Der Song gehört zu den Songs, die DÄ in Interviews mit dem Thema "toxische Maskulinität" (wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe) befassen, also unangenehmen männlichen Verhaltensweisen in verschiedenen Ausdrucksformen. Die Zeile "Hat mich das erste mal live gesehn und wollte gleich gehn " find ich schon so herrlich auf den Punkt gebracht.  Wer nicht zwischen (lächerlich gemachtem) Erzähler und dem (lächerlich machenden) Autor unterscheiden kann, wird auch eine Zeile wie "Jetzt zieh dich aus und leg dich hin, weil ich so verliebt ich bin" als sexistisch angreifen...

ist doch vielerorts das Problem, dass Leute (Medien) kein Gespür oder die Zeit für Ironie oder bspw. den Kontext einer band wie DÄ haben und daher sowas als sexistisch definieren. Ich finde sogar, der Track ist sehr offensichtlich eine Kritik oder ien Lustigmachen über eben diese Menschen.

Weil auch schlechte Rezensionen über Alben veröffentlicht werden dürfen. Muss ja nicht alles immer nut tiptop jubeltrubel heiterkeit sein.

Ja eben, wir sind ja zum Glück nicht in China, wo Zensur als auch primär Steuerung der Rezensionen vorherrschen. Dann wäre der Sinn von Rez. ja ohnehin verfehlt und jeder hat einfach n Pressetext raus.

[Meliciraptor]

Kann die Kritik gar nicht nachvollziehen. Ich denke, der Typ in Anastasia kommt ganz klar NICHT als Sympath, vielmehr als Vollpfosten rüber. Der Song macht sich ganz klar über ihn lustig. Der Song gehört zu den Songs, die DÄ in Interviews mit dem Thema "toxische Maskulinität" (wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe) befassen, also unangenehmen männlichen Verhaltensweisen in verschiedenen Ausdrucksformen. Die Zeile "Hat mich das erste mal live gesehn und wollte gleich gehn " find ich schon so herrlich auf den Punkt gebracht.  Wer nicht zwischen (lächerlich gemachtem) Erzähler und dem (lächerlich machenden) Autor unterscheiden kann, wird auch eine Zeile wie "Jetzt zieh dich aus und leg dich hin, weil ich so verliebt ich bin" als sexistisch angreifen...

ist doch vielerorts das Problem, dass Leute (Medien) kein Gespür oder die Zeit für Ironie oder bspw. den Kontext einer band wie DÄ haben und daher sowas als sexistisch definieren. Ich finde sogar, der Track ist sehr offensichtlich eine Kritik oder ien Lustigmachen über eben diese Menschen.

Die Ausgangsdiskussion hatte überhaupt nichts damit zu tun, dass der Song sexistisch sei, sondern, dass man im Hinterkopf behalten sollte, dass er von unterschiedlichen Menschen sehr unterschiedlich aufgefasst wird z.B. von Betroffenen, was so ziemlich alle Frauen (aber nicht nur!) dieser Welt sind, es sei denn, sie gehen nie raus. Das war keine Kritik an dem Song, sondern eher Kritik an der sehr eindimensionalen Charakterisierung des Songs als Kalauer-Beitrag zu DUNKEL.
Das wollte ich nur noch mal klarstellen, weil die von mir angestoßene Diskussion gestern kurz entgleist ist, was aber auch an einigen Personen lag, nicht unbedingt am Thema.

Zu diesem ganzen Block "toxische Männlichkeit" muss ich sagen, dass ich als Frau gerne gut durchdachte Sichtweisen dazu von Männern höre - sei es als Song, Buch, Forenkommentar oder sonst was. Ich finde super, dass dä sich dieses Themas auf unterschiedlichste Weise angenommen haben. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich im Vornherein etwas anderes erwartet habe. Mit toxischer Männlichkeit gerade aus männlicher Perspektive assoziiere ich eher Themen wie Unterdrückung von Emotionen, gesellschaftlicher Druck besonders "männlich" oder physisch stark zu sein, etc. - also eher Themen, in denen Männer die Betroffenen sind oder die man als eine der Ursachen für sexistisches Verhalten benennen könnte. Es hat mich dann doch sehr überrascht, dass hier nur Themen beackert wurden, in denen Männer sehr platt die Täter sind, ohne auf die gesellschaftliche Komponente der toxischen Männlichkeit einzugehen. Ist ja auch vollkommen in Ordnung - man kann ja nicht jedes Thema berücksichtigen - ging nur an meinen Erwartungen vorbei.

[supere10]

Viele von den Beschwerden, die DÄ heute wegen irgendwelcher Texte treffen, sind doch eh nur darauf zurückzuführen, dass jeder heutzutage von allem angegriffen und beleidigt ist. Völlig egal was. Ironie und Humor werden immer mehr verteufelt.

Und wenn man heutzutage Musiker ist, sollte man seinen Text lieber vorher bei jeglicher Gruppierung, Partei und Minderheit vorzeigen, bevor sich jemand auf die Füße getreten fühlt. Mittlerweile nimmt das absolut nervige und unnötige Auswüchse an.

[gigarod]

Viele von den Beschwerden, die DÄ heute wegen irgendwelcher Texte treffen, sind doch eh nur darauf zurückzuführen, dass jeder heutzutage von allem angegriffen und beleidigt ist. Völlig egal was. Ironie und Humor werden immer mehr verteufelt.

Und wenn man heutzutage Musiker ist, sollte man seinen Text lieber vorher bei jeglicher Gruppierung, Partei und Minderheit vorzeigen, bevor sich jemand auf die Füße getreten fühlt. Mittlerweile nimmt das absolut nervige und unnötige Auswüchse an.

Sorry für die Wortwahl, aber: Richtige Boomer-Antwort. Vielleicht hat sich auch einfach die heutige Wahrnehmung verändert?
Ich mein, wozu eigentlich Verhaltenskodex im Betrieb? Früher haben sich Frauen doch auch nicht beschwert, wenn es einen Klaps auf den Po gab.
Was ich damit meine; Zeiten/Wahrnehmung/persönliche Grenzen ändern sich.

Mit 15 fand ich den Humor von DÄ auch noch witziger. Da waren das verbotene Sachen, die wir da gesungen haben. Sooooo krass! Heute sind es dann eher die Lieder mit dem Wortwitz, mit der unvorgesehen Pointe und die ernsten Stories die mich wesentlich mehr reizen.

[Pounzer]

Sorry für die Wortwahl, aber: Richtige Boomer-Antwort.

Word.

Bemerkenswert, wie hier immer wieder versucht wird, eine sachliche, reflektierte und wichtige Diskussion mit dem "Nichts darf man mehr sagen"-Scheinargument zu untergraben. Zumal die Band genau diese Diskussion selbst mit ihren Texten angerissen hat.

[brenni]

Mit toxischer Männlichkeit gerade aus männlicher Perspektive assoziiere ich eher Themen wie Unterdrückung von Emotionen, gesellschaftlicher Druck besonders "männlich" oder physisch stark zu sein, etc.

Wird minimal in "Kraft" angerissen Muskeln gegen Worte.

[supere10]

Bemerkenswert, wie hier immer wieder versucht wird, eine sachliche, reflektierte und wichtige Diskussion mit dem "Nichts darf man mehr sagen"-Scheinargument zu untergraben.

Was ich weder geschrieben noch gemeint habe.

Sorry für die Wortwahl, aber: Richtige Boomer-Antwort.

So alt bin ich aber noch gar nicht.