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[Review] "HELL"

Begonnen von Metabolit, 21. Oktober 2020, 12:23:38

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Eure Bewertung des Albums (in Kategorien)

Das Beste Album aller Zeiten von die ärzte!
10 (5.2%)
Überragend - mir gefällt alles auf der Platte!
25 (12.9%)
Sehr gut - der Großteil der Songs ist klasse!
96 (49.5%)
Gut - ganz viel mehr Licht als Schatten, lediglich kleine bzw. wenige Ausfälle...
31 (16%)
Durchschnittlich - solide, aber leider kein Meisterwerk, schade...
16 (8.2%)
Könnte besser sein - wenige Perlen; nach der langen Pause muss aber deutlich mehr drin sein!!!
13 (6.7%)
Geht gerade noch so, hart an der Grenze zum Totalausfall
1 (0.5%)
Totalausfall
2 (1%)

Stimmen insgesamt: 192

encarnizado

Zitat von: tialo am 29. Oktober 2020, 16:45:49
Würde ich die Songs alle einzeln bewerten müssen (wie es andere User hier getan haben), würde das wohl alles zwischen 5 und 7,5 Punkten rumdümpeln. Für mich ist da kein einziger 9/10 oder gar 10/10-Hit drauf - und das ist halt verdammt schade.

Huh, bei mir ist es dann eigentlich ganz ähnlich - kein 10/10 Hit, aber dafür sehr viele gute/sehr gute.

Mal im Detail bei mir:

1. E.V.J.M.F  -  6/10
Der saugt mich gleich rein in die Ärztewelt: Musikalische Überraschung, augenzwinkernde Selbstüberschätzung, Spiel mit der Sprache...macht Bock auf das, was kommt. Schade, dass er so schnell aufhört und deshalb für mich kein vollwertiger Song ist, was die Bewertung irgendwie schwer macht. Sehe übrigens auch eher Plan B als Tourintro.

2. Plan B  -  8/10
Ärzte-Funpunksong, wie er im Buche steht, nicht mehr und nicht weniger. Bekomme sofort Gänsehaut, wenn ich mir das live vorstelle. Großer Refrain! Klingt mir mehr von Herzen geschrieben und gesungen als beispielsweise Himmelblau.

3. Achtung: Bielefeld  -  7/10
Schön, dass es weiterhin zackig bleibt. "Nichtstun macht dich nervös, Nichtstun ist unseriös" - fühl ich. Text holt mich ab. Die Stelle mit Aleppo hat mir Anfangs auch ein bisschen misfallen (Zeigefinger und so), aber letztendlich wertet sie den Text ungemein auf, gibt ihm sogar Sinn und Existenzberechtigung. Ohne die Zeile würde man als Hörer nur denken: 'Ja okay, dann langweilst du dich halt gern, so what?' Gut gelöst also in meinen Augen.

4. Warum spricht niemand über Gitarristen?  -  9/10
Für mich der musikalisch ausgefeilteste Song des Albums und zugleich riesiger Ohrwurm. Alle Nase lang gibt's musikalisch was neues zu entdecken, großartig. Text rückt für mich hier eher in den Hintergrund, aber wenn man aktiv hinhört macht's trotzdem Spaß. Schön auch die kleine Prise Politik in den Lyrics. Ich liebe den Gesang am Ende! So hab ich FU noch nie singen hören, glaub ich. Na-na-na-na-Neeerven gehen :) Für ne 10 von 10 sind die Lyrics dann aber einen Tick zu banal.

5. Morgens pauken  - 9/10
Schon oft erwähnt, ich kann's nur unterstreichen: Toller Übergang, schlägt ein wie 'ne Bombe, Macht unfassbar Bock auf Live-Konzerte und ist richtig gut platziert auf dem Album. Für mich ein Mü zu lang, sonst hätt's hier ne 10/10 gegeben.

6. Das letzte Lied des Sommers  -  6/10
Der erste leichte Durchhänger für mich. Schon viel oft so oder so ähnlich gehört, sodass er keine sonderlichen Emotionen auslöst. Da greife ich dann lieber zur Endlich Urlaub. Dass der Song gute Laune auslöst, will ich aber gar nicht bestreiten. Deshalb auch kein Skip-Kandidat. "Ich will wieder ans Meer, oder wenigstens ein Eis zum sofortigen Verzehr" ist ne Bombenzeile. Bei den Lyrics "Und das klang so:" will ich die Singalongs von "Am Strand" mitsingen, bin ich da der Einzige? :-D

7. Clown aus dem Hospiz   -  8/10
Ich mag, wie sich das Lied vom breitbeinigen Rock zu Beginn in Richtung Twee Pop a la Belle and Sebastian entwickelt. Der Refrain ist so lieb einfach! Finde zudem die eigentlich recht düstere Thematik musikalisch echt geschickt in Szene gesetzt. Weiß im Hinterkopf kleben zu bleiben.
 
8. Ich, am Strand  -  9/10
Speaking of düstere Thematik bei fröhlichen Melodien...Wie bei so vielen hier, ist der Song auch für mich ein Highlight des Albums. Habe die ersten Male immer einen Kloß im Hals bekommen und lausche auch beim 20sten Mal noch ganz gebannt der Geschichte. Und selten hat jemand den tragischen Verlauf einer Liebesbeziehung von den ersten physischen Regungen bis zum großen emotionalen Breakdown so gekonnt in zehn Worte gerahmt wie FU es hier tut: ,,Ich mit Nena, Hose beult, ich ohne Nina, schwer verheult". Liebe es! Ach so: Team kein Hundegebell ;)

9. True Romance  -  7/10 Beschwingter Mitsingsong zum Runterkommen nach "Ich, am Strand". Tolle Flamenco-Gitarren, grandiose lustig-lächerliche Reim-Eskapaden, für die ich DÄ so liebe.

10. Einmal ein Bier  -  7/10
Wie an anderer Stelle schon mal geschrieben: Nettes kleines erzählerisches Intermezzo des Albums. Schöner Gesang, schöne Melodien. Farins Hintergrundgesang dazu die Krönung. "Launig" hat es hier mal ein User beschrieben. Unterschreib ich so. Verstehe den Groll hier gegen den Song nicht. Man muss nicht alles überanalysieren, das tut manchen Songs nicht gut.

11. Wer verliert hat schon verloren  -  8/10
Scheine wohl der Einzige hier zu sein, der den Song richtig gern mag. Höre viel Sehnsucht über Vergangenes und Stolz heraus - ohne, dass es so plakativ wie etwa bei den Onkelz rüberkommt. Ein atmosphärischer Ärzte-Song mit Selbstbezug mal ohne Albernheiten - auch mal was Neues! Schöne Immer-Kopf-Hoch-Hymne, absolut rundes Ding für mich. Und es erinnert mich total an Gone Away von the Offspring. (Besonders das Gitarrenspiel bei 02:15. Vgl: 00:25. Okay, sind nur ein paar Töne :-D )

12. Polyester  -  6/10
Hmmm. Rods Songs sind generell nicht so mein Ding. Polyester verleitet nicht unbedingt zum Skippen und hat schöne lyrische Momente, aber richtig hängen bleibt bei mir da nichts. Da fehlen mir die Melodien und Tempowechsel. Bin wohl zu ungeduldig für diese Art Songs :)

13. Fexxo Cigol  -  5/10
Eine der vielen Aussenseiterhymnen von Bela im Stil von Medusa Man oder Mit dem Schwert nach Polen...nur dieses Mal eben aus der Ich-Perspektive. Wie die anderen beiden erwähnten gibt auch dieser Song mir nicht gerade viel. Passiert irgendwie zu wenig. Aber das Arrangement im Dreivierteltakt ist toll. Und der Refrain bleibt irgendwie auch im Hinterkopf hängen, was für den Song spricht.

14. Liebe gegen rechts  -  7/10
Oh, erinnert mich sehr an DÄ der 90er, warum auch immer. Gelungener Sprung in ein anderes Genre, witzig erzählt. Und ein Refrain, der zum Mitträllern verführt :) Vermute aber, dass sich das schnell abnutzt. Und wie zum Henker kommt man auf die Idee, FU zu unterstellen, er setzt Transgender mit Nazis auf eine Stufe? Für mich ist ganz klar, dass die Liebe in der dritten Strophe dabei geholfen hat, Heteronormativität zu überwinden, was letztendlich zum Coming Out führt.

15. Alle auf Brille  -  9/10
Nächstes Highlight des Albums - absolut gelungene Oi!-Persiflage, die auch noch gut klingt und Spaß macht zu hören. Vielleicht schon fast etwas zu überproduziert. Aber Belas Gesang ist einfach grandios. Muss so lachen, besonders im letzten Teil des Songs. Richtig Bock, das live zu erleben!

16. Thor  -  5/10
Den hätte ich als ehesten auf einer B-Seite gesehen. Bin immer kurz vorm Skippen, aber dafür ist der Song dann doch zu energiegeladen und kurzweilig.

17. Leben vor dem Tod  -  6/10
Hm, da habe ich mehr erwartet. Hier geht's mir genau wie bei Das letzte Lied des Sommers: Schon oft solche Liebeshymnen gehört, nur oftmals bewegender. Warte hier irgendwie auf einen musikalischen Ausbruch wie bei Nie gesagt, aber so plätschert es leider etwas hin und hebt sich nicht sonderlich von anderen FUschen Großtaten in diesem Genre ab.

18. Woodburger  -  07/10
Leider ist der Gag etwas umständlich im Song untergebracht. Klar, soll das SCHWUL schön reingrätschen und stören...aber mir macht's die Songstruktur leider kaputt. Hätte trotzdem Bock, das mal Live zu hören und die Reaktionen im testostertongeschwängerten Moshpit zu erleben - da wird's sicherlich einige Lacher geben. Ausklang des Songs find ich supergut.

Unterm Strich find ich keinen Song wirklich schlecht, aber sehe auch nicht DEN überstrahlenden Überflieger. Dafür macht das Album von vorne bis hinten echt verdammt viel Bock, durchzuhören. Für mich das beste DÄ-Album seit über 20 Jahren - Freut mich. 

Geschwisterlieber

Zitat von: DÄmon am 28. Oktober 2020, 09:59:37
Puh, ich habe es bisher noch nie geschafft mir eines seiner Videos komplett anzusehen. Zu euphorisch, zu hibbelig...ADHS! :o
Sorry, der liest hier sicher mit oder ist gar angemeldeter User aber für mich sind die Videos zu anstrengend ::) :-X
Der trägt schon seinen Usernamen zu Recht  ;D (Sorry, BrainDamage!). Allerdings fand ich die Theorie und das fabrizierte "HEAVEN" Cover schon irgendwie geil... wäre natürlich ein Knaller, wenn sich das bewahrheiten würde. Und wenn es nur eine EP wäre. Hätte allerdings nix dagegen einzuwenden, wenn ein Jahr später zur Tour (hoffentlich, Fingers crossed!) das Nachfolgealbum käme - dann könnte man sich wie beim White Album der Beatles, der Use Your Illusion von G n' R oder eben der Geräusch ein super Album basteln  ;D ;D
"Gute Nacht, wir sind die Ärsche..." Farin Urlaub, live 02.09.1984 Berlin, Freibad Plötzensee (Open Water Festival)

cenobyte

Im typischen DÄ-Stil müsste das nächste Album "Dinkel" heißen.  ;D

Phil8585

Zitat von: Geschwisterlieber am 29. Oktober 2020, 18:13:17
Der trägt schon seinen Usernamen zu Recht  ;D (Sorry, BrainDamage!). Allerdings fand ich die Theorie und das fabrizierte "HEAVEN" Cover schon irgendwie geil... wäre natürlich ein Knaller, wenn sich das bewahrheiten würde. Und wenn es nur eine EP wäre. Hätte allerdings nix dagegen einzuwenden, wenn ein Jahr später zur Tour (hoffentlich, Fingers crossed!) das Nachfolgealbum käme - dann könnte man sich wie beim White Album der Beatles, der Use Your Illusion von G n' R oder eben der Geräusch ein super Album basteln  ;D ;D

Yes, leider hast du Recht, auch wenn der Comment fies war ;) habe mir zum/vorm VÖ einige Videos angesehen und schnell geskipped, das ist unerträglich, aber leider gang & gäbe, wenn man vermehrt Youtuber schaut. Diese Jumb Cuts sind die Pest, vermutlich können die Leute keine 1,5 Sätze gerade sprechen, ohne Schneiden zu müssen. Von seinem Gehampel mal ganz abgesehen  ::) und ja, sehr undistaztiert, cool, wenn er sich freut :) Aber wirkt etwas too much.

Aechtler

Ich bin irgendwie hin und hergerissen vom neuen Album. Aktuell haben sich nur "Warum spricht niemand über Gitarristen" und "Ich am Strand" bei mir festgesetzt. Ab und zu noch der Ohrwurm mit dem Clown aus dem Hospitz, aber so richtig, kann ich das Album nicht von vorne bis hinten ohne skippen durchhören. Morgens Pauken ist leider auch schon "durchgehört" und Woodburger klappt auch nicht 100 mal, irgendwann ist der Gag durch, dann ist der Song selbst eher okay.

Der Rest ist okay, aber nichts was mich komplett fesselt. Aber dennoch, bin ich jetzt nicht unbedingt enttäuscht, ich freue mich trotzdem tierisch, dass in solchen Zeiten ein Ärzte Album aus der Hölle erscheint, was für mich als Fan für gut Ablenkung sorgt und es ist auch mal schön über Gitarristen, als über Corona, Verschwörungsidioten und "Bejonze" zu reden. :)

Von mir insgesamt ne 6/10

Meliciraptor

Zitat von: Phil8585 am 30. Oktober 2020, 09:59:26
Yes, leider hast du Recht, auch wenn der Comment fies war ;)

Ja, den Kommentar find ich jetzt auch nicht wirklich angebracht. Denkt dran, dass ihr über echte Menschen redet. Kritik am Format und der Darstellungsform ist ja vollkommen in Ordnung, aber persönlich beleidigen muss man nun wirklich nicht.
Ich wär auch gern Gewinner, statt ständig zu verlieren. Doch ich bin leider für immer, für immer nur Fan von dir.

NR20

Man darf auch mal ruhig sagen, dass sich jemand wie ein Idiot benimmt, wenn man es so empfindet  ::)
NEWS: Ich sitze im Keller +++ Ich war gerade auf dem Weg +++ Vorne kurz und hinten lang +++ Du kannst gehn, aber deine Kopfhaut bleibt hier +++ Ich bin der Kohlemann +++ Da geht mein Baby +++ Gefährlicher als Jackie Chan +++ Ich bin immer parat +++ Wo bin ich denn hier? +++ Lasse redn!

Phil8585

Zitat von: NR20 am 30. Oktober 2020, 10:54:45
Man darf auch mal ruhig sagen, dass sich jemand wie ein Idiot benimmt, wenn man es so empfindet  ::)
Ist Definitionssache, oder findest du nicht? Zwischen Idiot &  BrainDamage =Hirnschädigung gibt es ja noch einige Stufen, und den Namen als als angebracht zu bezeichnen, ist geht-so-cool - mir taugt seine Art auch so gar nicht, aber das ist was anderes.

Meliciraptor

Zitat von: NR20 am 30. Oktober 2020, 10:54:45
Man darf auch mal ruhig sagen, dass sich jemand wie ein Idiot benimmt, wenn man es so empfindet  ::)

Der kritisierte Kommentar lautete aber anders. Davon abgesehen darf hier jede/r sagen, was er/sie will. Dazu darf man aber dann auch eine Meinung haben.
Ich wär auch gern Gewinner, statt ständig zu verlieren. Doch ich bin leider für immer, für immer nur Fan von dir.

Geschwisterlieber

#509
Meine Güte, war doch nur Spaß^^ Jetzt regt euch mal wieder ab.

Außerdem hat er den Usernamen selbst und sicherlich auch in vollem Bewusstsein und nicht ohne Grund gewählt.

;D

Obwohl... "in vollem Bewusstsein"... ?  :P 8)

Ist gut jetzt. Fakt ist, ich kann in seine Videos auch nur kurz rein schauen, und irgendwann nach relativ kurzer Zeit schließe ich genervt den Browser. Schön dass er so was macht, aber etwas weniger Euphorie fände ich durchaus teilweise angebracht. Fand das beim Schrotthirsch schon nahezu unerträglich.

So, nun back to topic, sonst gibts Motze von de' Moderator(en)  ;D :D
"Gute Nacht, wir sind die Ärsche..." Farin Urlaub, live 02.09.1984 Berlin, Freibad Plötzensee (Open Water Festival)

Cermets

Man kann von diesem Typen halten was man will.
Dass ihr einen Menschen, nur weil er euch zu viel zappelt so beleidigt, im Wissen, das der hier mitliest ist vollkommen erbärmlich.

Vor allem weil es eigentlich auch nicht Forenthema ist.

Zitat von: NR20 am 30. Oktober 2020, 10:54:45
Man darf auch mal ruhig sagen, dass sich jemand wie ein Idiot benimmt, wenn man es so empfindet  ::)
Gehört "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen" nicht eigentlich zum Nazi-1x1?

Interessant auch, dass das bei dir schon "wie ein Idiot benehmen" ist.

supere10

Zitat von: Meliciraptor am 30. Oktober 2020, 10:59:49
Davon abgesehen darf hier jede/r sagen, was er/sie will.

Damit liegst du leider vollkommen daneben. Und da das nach einem "aber Meinungsfreiheit!" klingt, hier Aufklärung:
Meinungsfreiheit schützt dich vor gar nichts im Internet. Meinungsfreiheit bedeutet nur, dass der STAAT dir nichts anhaben kann für deine Meinung und dir dafür nicht den Mund verbietet. Wobei man hier halt auch noch Beleidigung und Hetze abgrenzen muss.

Wenn aber jemand in meinem Wohnzimmer sagt, wie geil Hitler war, dann werfe ich diese Person raus. Und das ist KEIN Eingriff in Meinungsfreiheit. Auch wenn sowas gerne so dargestellt wird. Privatpersonen dürfen sehr wohl den Mund verbieten. Der Staat nicht.

Das Gleiche gilt hier. Wenn du hier anfängst jemanden zu beleidigen oder rassistisch rumschwurbelst, fliegst du. Und das völlig ohne Eingriff in deine Meinungsfreiheit.

Sascha89

Back To Topic!
Danke.
That's your moral compass but what good is it to me?

Café Central Weinheim
- Die nächsten Termine:
28.11. Ignite+Slapshot / 29.11. Retrogott & Hulk Hodn
30.11. League Of Distortion / 06.12. Deaf Devils+Monkeys On XTC+more
07.12. Firtan+Arkuum / 08.12. Flohzirkus Orquestra

Meliciraptor

#513
Zitat von: supere10 am 30. Oktober 2020, 12:49:51
Damit liegst du leider vollkommen daneben. Und da das nach einem "aber Meinungsfreiheit!" klingt, hier Aufklärung:
Meinungsfreiheit schützt dich vor gar nichts im Internet. Meinungsfreiheit bedeutet nur, dass der STAAT dir nichts anhaben kann für deine Meinung und dir dafür nicht den Mund verbietet. Wobei man hier halt auch noch Beleidigung und Hetze abgrenzen muss.

Wenn aber jemand in meinem Wohnzimmer sagt, wie geil Hitler war, dann werfe ich diese Person raus. Und das ist KEIN Eingriff in Meinungsfreiheit. Auch wenn sowas gerne so dargestellt wird. Privatpersonen dürfen sehr wohl den Mund verbieten. Der Staat nicht.

Das Gleiche gilt hier. Wenn du hier anfängst jemanden zu beleidigen oder rassistisch rumschwurbelst, fliegst du. Und das völlig ohne Eingriff in deine Meinungsfreiheit.

Könntest du meine Aussagen bitte nicht aus dem Zusammenhang reißen? Falls du es nicht gesehen hast, war ich diejenige, die den beleidigenden Kommentar kritisiert hat, du greifst gerade bei dem Thema hier echt die Falsche an. Dass es Forenregeln gibt, sollte wohl jedem hier klar sein.

Edit: Sorry, Sascha, fand das nur etwas daneben gerade. Thema ist für mich nun auch durch und ich ziehe mich still zurück  ;D
Ich wär auch gern Gewinner, statt ständig zu verlieren. Doch ich bin leider für immer, für immer nur Fan von dir.

soylent_gelb

#514
Hell steigt wie zu erwarten auf Platz 1 in die Charts ein.

Aber ich steh grad aufm Schlauch. Soll die 10. Nr. 1 sein.

Sintflut
13
Spendierhosen
Bäst
Geräusch
Jazz
auch
Dämonen
Hell

Ich komm auf 9...


EDIT: Danke, die_rabe. Und SORRY: falschen Thread erwischt.   :)










Geschwisterlieber

#515
@Cermets: Meinst Du nicht, Du übertreibst ein wenig? Thema jetzt erledigt. Ich entschuldige mich bei "BrainDamage" für meine infantilen Kommentare und versuche einfach in Zukunft, seine Videos zu meiden, dann brauch' ich mich auch nicht mehr darüber aufzuklatschen  ;D Einverstanden?

Puhhh, nochmal Glück gehabt, dass "The Boss" und "The Vokuhila" scheinbar doch nicht so viele Fans wie DÄ in D haben (wobei das von der Band mit P.. nur ein Worst Of ist).

Joa, sind in der Tat "nur" neun. Da hat sich wohl wieder das Fehlerteufelschen einjeschlischen!

Ahhh, nee, jetzt hab ich's: Die zählen die "Bäst Of" einfach als zwei Alben  :P :P

Glückwunsch an DÄ zum NEUNTEN # 1 Album!!!  :D :D :D :D :D :D :D :D :D
"Gute Nacht, wir sind die Ärsche..." Farin Urlaub, live 02.09.1984 Berlin, Freibad Plötzensee (Open Water Festival)

die_rabe

@ soylent_gelb:  Die Band, die sie Pferd nannten, wird bei der Gema mitgezählt. Damit sind es dann 10.


Metabolit

"wer verliert, hat schon verloren" ist u. a. eine perfekte Hymne fuer alternde Anhänger der FFF-Bewegung in ein paar Jahren. Es passt aber im Grunde auf jede dogmatische Bewegung.
In deinen Pupillen spiegelt sich blau der Ozean,
Ich frag mich im Stillen, ob das Leben noch schöner werden kann,
Ich bin zum Greifen nah bei dir...

Allroy09

So, etwas mehr als eine Woche nach dem Release haue ich dann auch noch meine detaillierte Bewertung hier rein. Ich war im Vorfeld wirklich sehr gehyped auf das Album und wurde beim ersten Hören auch nicht enttäuscht. Dennoch haben einige Songs 3-4 Durchläufe gebraucht, bis sie gezündet haben.

1. E.V.J.M.F. – 7/10

Gelungener Opener, der in Kombination mit Track 2 wirklich den gewünschten ,,Altbekanntes-folgt-Irritation"-Effekt bringt. Bei der Zeile mit dem Hendiadyoin – egal ob es jetzt wirklich eins ist oder nur eine Tautologie – habe ich mich schon sehr gefreut, wenn nicht sogar kurz eingenässt. Als Live-Intro taugt das aber m.E. überhaupt nicht.

2. Plan B – 6/10

Hier also der ,,Hallo, wir sind's wieder"-Song. Joa, solides FU-Stück, aber mehr auch nicht. Erfüllt den Zweck, aber ich verstehe absolut, warum der zunächst nur als B-Seite geplant war. Da sind für meinen Geschmack ein bisschen zu viele ,,1x1 des Rock"-Elemente drin verpackt.

3. Achtung: Bielefeld – 6/10

Musik gefällt mir, Text finde ich ein bisschen zu belehrend/verkopft, wie es bei Bela leider öfter der Fall ist. Farin kann solche Messages doch irgendwie um einiges subtiler verpacken. Ansonsten kann ich schonmal sagen, dass mir Belas Songs auf diesem Album trotzdem um einiges besser gefallen, als beim Vorgänger (böse formuliert könnte man natürlich sagen: viel schlechter ging's auch nicht).

4. Warum spricht niemand über Gitarristen – 8/10

Hat mich zunächst nicht so gepackt, wird aber mit jedem Hören besser. Vor allem der Beat trägt einen hier richtig schön mit und die dezent eingesetzte verzerrte Gitarre ab der zweiten Strophe kommt richtig gut. Lediglich die ständige Erwähnung von Beyoncé ist m.E. nicht so gut für die Halbwertszeit des Songs (ähnlich wie bei Thor), wobei die konsequente ,,Bionze"-Aussprache natürlich witzig ist.

5. Morgens Pauken – 9/10

Super Song, der mit jedem Hören ein bisschen besser wird – und zwar immer noch. Natürlich war das keine massentaugliche erste Single à la ,,Junge" oder ,,Unrockbar", aber im Gegensatz zu diesen Songs ist der a.) nicht nach dem dritten Hören ausgelutscht und daher auch kein Skip-Kandidat und b.) klingt der wenigstens wie ein Ärzte-Gemeinschaftswerk statt FU-Alleingang.

6. Das letzte Lied des Sommers – 10/10

Ja, Mann – bitte mehr davon. Mit solchen Ohrwürmern kann man mich relativ easy um den Finger wickeln. Ich brauche hier auch keine zweite Ebene, keinen super-ironischen Unterbau oder einen krassen Twist. Der Song behauptet ja auch nicht mehr zu sein, als er ist: In schöne Musik verpacktes Fernweh-Gefühl. Passt gut in diese frustrierende Zeit und hat mich daher direkt abgeholt.

7. Clown aus dem Hospiz – 8/10

Wieder ein sehr verkopfter Text, aber diesmal etwas besser gelungen und außerdem musikalisch top. Gefällt mir sehr gut, wie Farin und Bela hier miteinander harmonieren, und die Geigen haben auch was. Könnte mein Lieblingssong von Bela auf dem Album werden.

8. Ich, am Strand - 9/10

Nicht unbedingt ein Song, den ich immer wieder hören muss. Trotzdem gebe ich dem fast die volle Punktzahl, denn es ist irgendwo schon beeindruckend, wie Farin es hier schafft, mit maximal wenig Worten eine komplette Geschichte, ja buchstäblich ein ganzes Leben zu erzählen. Dieses Fotoalbum-Szenario mit Kopfkino, wo einem im letzten Drittel schlagartig das Grinsen einfriert, ist schon ziemlich stark.

9. True Romance – 8/10

Gefiel mir von Anfang an: Einerseits, weil es musikalisch sehr gut gemacht ist, andererseits weil es mit seiner eigenen Reduziertheit kokettiert. Anstatt in das Erwartbare einzulenken (fette Gitarre im Refrain, Wechsel zur Bridge, Tonartwechsel im letzten Chorus), schippert der Song einfach so dahin und versandet dann. Kann man durchaus so machen. 

10. Einmal ein Bier – 5/10

Musikalisch gut (bin ebenfalls Fan des ersten ,,Gang of Four" Albums), aber irgendwie hat der Gag bei mir nicht so gezündet. Mag auch daran liegen, dass das Lied recht hektisch daherkommt und man dem – eigentlich gar nicht so schlechten Text – nicht ganz folgen kann. Wirkt zudem ein bisschen so, als hätte Bela versucht, mit Absicht einen Song im Spirit seiner alten Abstrusitäten (z.B.: ,,Nazareth", ,,Die Banane") zu schreiben.

11. Wer verliert, hat schon verloren – 6/10

Fand ich beim ersten Hören ziemlich belanglos, mittlerweile ist der etwas über die Musik gekommen und ich kann ihn ganz gut durchhören. Trotzdem fehlt mir noch so ein bisschen die Quintessenz. Bela hat ja bei Rocket Beans TV gefühlt drei Minuten gebraucht, um zu erklären, worum es in dem Text geht – ein Zeichen dafür, dass man es vielleicht besser hätte auf den Punkt bringen können.

12. Polyester – 8/10

Das erste Mal seit langem, dass mich ein Rod-Song direkt beim ersten Hören positiv überrascht hat. Über die schaurige ,,egal/fatal"-Zeile direkt zu Beginn kann ich hinwegsehen, denn danach wird der Song sehr interessant: Diese träumerisch-künstliche Welt, die evoziert wird, während man sich vom Sound vor sich herschieben lässt, ist ne super Kombi.

13. Fexxo Cigol – 6/10

Hier geht es mir wie vielen anderen von euch: Grundidee super, Umsetzung ausbaufähig. Aber schön, dass es der heruntergefallene Waschlappen aus der ,,Ärzte WG" noch in einen Song geschafft hat.

14. Liebe gegen rechts – 5/10

Diese Kombination aus Hillbilly-Musik und fröhlich-progressiven Text ist mir irgendwie eindeutig zu schräg. Aktuell Skip-Kandidat und ich glaube irgendwie nicht, dass sich das noch ändern wird.

15. Alle auf Brille 8/10

Hehe, sauber, Bela! Ich wusste durch die Interviews im Vorfeld so ungefähr, was mich erwarten würde, das Resultat hat mich aber deshalb nicht weniger gefreut: Feinste Cockney-Rejects-Verbeugung in Kombination mit absichtlich stumpfem Text und genialem Titel, der mir seit Erscheinen des Meerschweins genauso im Gedächtnis geblieben ist wie Bela offenbar – super! Aber anders als die Dame bei Radio 1 behauptet hat, natürlich kein Sigle-Kandidat. Das checkt da draußen ja überhaupt keiner. 

16. Thor 6/10

Geht musikalisch ganz gut nach vorne, aber inhaltlich? Puh, ne also, dieser Blödel-Text geht mir viel zu sehr in Richtung ,,Dad Joke". Wäre für mich auch eher eine B-Seite gewesen.

17. Leben vor dem Tod 8/10

Uff, irgendwie kickt das Lied ordentlich in die Magengrube. Und ich bin mir noch nichtmal sicher, warum. Aber eigentlich möchte ich mich gar nicht an den Interpretationen und Spekulationen über den Text beteiligen, denn der Song lebt für mich von der Vagheit und der bloßen Wortkraft. (Hat Farin nicht öfter mal betont, er würde es gerne schaffen, eine Kafka-ähnliche Dichtheit in seine Texte zu bringen, die eine subjektive Interpretation erübrigen? Auf diesem Album ist er dem schon teilweise ziemlich nahegekommen, finde ich).

18. Woodburger 7/10

Die Strophe gibt ordentlich Gas, sowohl textlich als auch musikalisch. Der Bruch im Refrain kommt natürlich maximal unerwartet und ist so bizarr, dass ich auf diesen Song zunächst gar nicht anders reagieren konnte, als zu lachen. Wie krass die Meinungen hier auseinandergehen, zeigt zumindest mal, dass die Band noch polarisieren kann. Leider hätte aber wahrscheinlich ein 0815-Zeigefinger-Refrain sogar eine bessere Außenwirkung gehabt.

Gesamt: 130/180 

Fazit: Kein wirklicher Totalausfall drauf, anders als noch bei ,,auch". Aus meiner Sicht wirklich ein gutes Album, das ich noch für lange Zeit gut durchhören werde können. Aber natürlich wird es mit ziemlicher Sicherheit nicht in die Nähe von Klassiken wie ,,Planet Punk", ,,13" oder ,,Die Ärzte" geraten – dazu war die Qualitätskurve der Songs dann doch nicht durchgängig hoch genug. Aber ich finde mit den Alben der jüngeren Vergangenheit kann es ,,HELL" durchaus aufnehmen, sogar mit ,,Jazz ist andes". Im Gesamtwerk würde ich es, Stand jetzt, ziemlich mittig einordnen, was m.E. mehr ist, als man noch vor einigen Jahren erwarten durfte.

Fincher

#519
Nach einigen Durchgängen lege ich mich fest "Alles auf Brille" ist mein Highlight des Albums. Großartig von "The voice of Fielmann is calling you" bis "four eyed cunts". Das ist der Humor, den ich von den Ärzten erwarte. Live wird das der Kracher. Für mich hat Bela die mit Abstand bestens Songs abgeliefert, alle innovativ, super Ideen und super Texte. Ganz großes Hut ab an Herrn Felsenheimer., für mich springt mir seine große Liebe zu die Ärzte und die Freude darüber, dass es wieder los geht oder weiter geht aus jeder Zeile entgegen.

An zweiter Stelle kommt bei mir Farin und mit den Beiträgen von Rod kann ich dies Mal irgendwie gar nix anfangen, dabei war "Sohn der Leere" mein absolutes Lieblings-Ärzte-Lied der letzten Jahre. Totalausfall bleibt für mich "Woodburger", weil ich entweder den Witz nicht verstehe oder wie schon an anderer Stelle beschrieben den Text für völlig misslungen halte. "Leben vor dem Tod" wäre so ein großartiger Abschluss eines wirklich gelungenen Albums gewesen. Da halte ich es mit Anja Rützel im Spiegel, sobald die letzten Töne von "Leben vor dem Tod" erklingen, stürme ich los und drücke Stopp, um mir "Woodburger" nicht geben zu müssen :-)