Auch-Rezensionen von Fans für Fans

[Metabolit]

Ich mache hier einfach mal einen Thread auf, in den nur Rezensionen sollen. Ich denke, das liest sich ganz interessant, weil wir hier alle bunt gemischt sind und ist daher legitim.

Ich bitte allerdings von den langweiligen Punktevergaben "x von 10" abzusehen und wirklich mal einen Text zu schreiben, der sich mit dem Werk auseinandersetzt.

Fang mal an....


Ich habe das gute Stück nun erhalten und schreibe quasi live beim ersten Hören eine Rezension- vorab, ich bin begeistert vom neuen Album und mag fast jeden Song, aber nicht alle sind auf einem gleich hohen Niveau und nicht alle sind lange heiß:

Ist das verdammt noch mal Punkrock? Ja, ist es, so, wie "auch" startet: Es geht los mit einem komprimierten FU-Kracher mit Zucker-Refrain und wortgewandten Textpassagen. Ich vermisse zwar ein Solo, aber das ist eben Punk und kommt als Opener mehr als gut.

Dann Bettmagnet - Belas schwacher Start mit textlich gar nicht mal so schwachem Thema, aus dem man aber hätte auch musikalisch mehr machen können. Auch die gesangliche Unterstützung durch eine unbegabte Frau ist eher störend, als ein Gewinn. Dieses Stück will ich, wenn überhaupt, am Ende der Platte stehen sehen.

Sohn der Leere - wie frei das kling, wie neu, wie frisch, wie Rod, Rod, den man machen lässt. Der Song besticht durch einen Text, der viel Interpretationsfreiraum gibt, und eine traumhaft treibende Songstruktur. Wer genau hinhört, findet hier textlich die Weltformel und musikalisch unendliche Weiten des Rocks

TCR- Man das ist FU-Rock in weiterentwickeltem Gewand. Textlich im Dialog zwischen Band und Fans, Kritikern, Journalisten und der Welt mit abermals zuckersüßem Refrain im Kontrast zur Strophe. Der Song ist ein Statement zum Ärztekosmos und ein fabelhaftes Konzertintro!

Jetzt wird Bela mit "das darfst Du" thematisch stärker mit fetten Gitarren und leider wieder einer doofen Frauenstimme im Hintergrund - Ab nach hinten mit dem Song. Da fragt man sich, ob FU und Rod keine Eier hatten, ihm schonend beizubringen, das der Song nach hinten gehört. Langweilige Songstruktur - wieder nur geschrammel - Was ist da los gitarrentechnisch?

Tamagotchi - sweet, sweet, sweet: Hier kommt die süße Rock- Ballade im Midtempo für die ewig gestrigen, die sich immer noch fragen, wie absurd die moderne Zeit schon gestern war und das einst gehasste Tamagotchi wird zum Anker einer vergangenen zeit, die zwar schon digital anders war, aber noch jung undharmlos.

M&F- Mein absoluter Favorit auf dem Album: Süße Melodie, super Thema und tanzbar. Es braucht nicht immer Rock, um ein Kracher zu sein. Hier steckt mehr Gesellschaftskritik und mehr Ernst drin, als man zuerst glauben mag. Und dann ist da noch der Refrain, der so herrlich elektrisierend ist, wenn man gerade voll im Thema drin ist. Fu schreibt einfach die besseren Songs als der Trommler der Band - Touche!

Freundschaft ist Kunst - Songschreiben ist Kunst und sympathisch sein ist auch eine Kunst. Ich frage mich, ob Bela überhaupt eines der drei Dinge beherrscht. Muss man die Stimme  so verzerren, damit es cool klingt? Muss man sich in Platitüden verlieren und dick auftragen, um anders zuklingen?  Weniger ist oft mehr. Der Text ist natürlich Selbstironie pur, die allerdings als Songthema zu langweilig ist - Totalausfall der Song

Angekumpelt- das ist ein Rod-Kracher mit FU-Nitro im Tank - Super-Song, der mich aufatmen lässt nach Belas Album-Songs für Arme. Alle können sich sicher inhaltlich mit dem rotzig-arroganten lyrischen Ich anfreunden.

Waldspaziergang mit Folgen - kommt sehr schwer daher und kritisiert beinahe direkt jede Form von Religion. Sehr absurder Sound, der zudem die Absurdität des menschlichens Gottesbegriffs karrikiert. Hier singt und schreibt ein Atheist. In meinen Augen ist das ein Song, der nicht auf das Album gehört, aber gut.

Fiasko - der coole sound geht weiter und steigert die Absurdität des Textes. Wird das die vierte Single? Tanzbar und thematisch für jeden Teenager bis Mann etwas und für Frauen, die sich gern darüber lustig machen. Das Anti-Unsichtbar, wie ich finde, oder die Fortsetzung dessen, in der Weise, dass das lyrische Ich aus "Unsichtbar" nun völlig überfordert darsteht mit der Aufmerksamkeit einer Dame

Miststück - ist zum Glück kein musikalisches Mist-Stück. Mir gefällt der Song thematisch und musikalisch, allerdings stören mich die vulgären Textzeilen von Bela. Der Mann ist mindestens teilweise ohne Stil und ordinär sozialisiert.

Das finde ich gut - finde ich ganz gut oder doch nur ok? Niedliches Liebeslied 2.0 oder doch der charmante Versuch sich in ein anderes Genre zu wagen, immerhin mal ein 6/8-Takt, der die starke Dynamik  des Albums ein wenig bremst. Spirituell wird es hier und ergänzt "Sohn der Leere"

Cpt. Metal - Na da kommt ja mal wiede rein absurdes Intro - meine Herren - coole Sache, dann cooler und fetter Sound, aber das Thema hatten wir doch schon im Song "Monster" - musste das nochmal sein? Es musste wohl...

Die Hard - Da holt Rod mal seine Eier raus und schreibt was dreckiges. Wie viele Filme hat er vorher konsumiert, bevor den Song schrieb.

Zeidverschwändung - Zeidverschwändung

Neue Ärzte- Platte, an der ein neuer Sound auffällt und die Tatsache, das die Songs kürzer und ärmer an Soli werden. Das qualitätsgefälle ist groß und mach einer wünscht sich den trommelnden, drittklassigen Schauspieler aus der Band und Rod neben FU an die Macht. Andere halten noch an ihm fest, weil er zweifelsohne dazu gehört. Und auch mir würde er fehlen, aber ich muss wirklich sagen, dass er langsam mal wieder durchstarten muss, bevor er das Ende der Landebahn erreicht und in dem Acker der Nichtigkeit und mangelnden Talente versinkt  
 


 
  



 




 

[Superseite]

Schau mal hier.

[Metabolit]

Schau mal hier.

coole sache - hatte ich das etwa übersehen ode r habt Ihr das eingerichtet nun?

Kann da nur ausschnitte lesen - wie kann man die ganze rezension erblicken?

[Badetuch]

Sollte morgen online gehen! Verbesserungen werden noch vorgenommen!

[Metabolit]

Sollte morgen online gehen! Verbesserungen werden noch vorgenommen!

spitze!

[Gabumon]

Ja, z.b. das es scheinbar ne Längenbegrenzung gibt, auf ganz wenige Zeichen  

[cenobyte]

Also in dem Zustand taugt das überhaupt nichts und ich lese viel lieber hier im Forum, was ohnehin wegen der anschließenden Diskussion spannender ist. Könnt Ihr Euch meiner Meinung nach schenken die Aktion, auch wenn sie sicher gut gemeint ist.

[Badetuch]

Bevor wieder alle lospoltern. Die Aktion ist auf 300 Zeichen begrenzt... in der Kürze liegt die Würze!
Es hält aber niemanden davon ab, sich hier ausgiebig über das Album auszulassen.

[Metabolit]

Bevor wieder alle lospoltern. Die Aktion ist auf 300 Zeichen begrenzt... in der Kürze liegt die Würze!
Es hält aber niemanden davon ab, sich hier ausgiebig über das Album auszulassen.

ich zieh mein Lob zurück, denn kurz ist keine gute Rezension. Oder wollt Ihr unsere schöne deutsche Sprache vergewaltigen und den Schreiber zu Unklarheit nötigen?
Das Land der Denker und Dichter war einmal - und ich dachte, wir halten hier diese Kultur hoch

[cenobyte]

Bevor wieder alle lospoltern. Die Aktion ist auf 300 Zeichen begrenzt... in der Kürze liegt die Würze!

Warum das denn? Das reicht für eine vernünftige Rezi nicht aus, finde ich.

[Badetuch]

Darum geht es doch auch gar nicht. Ausgiebig könnt ihr euch hier auslassen. Habt doch selbst dafür argumentiert!
Es war nur ein Beiwerk als Vorbereitung auf die Tour, wo wir dasselbe Spiel für Konzerte machen. Da interessiert uns nicht 35 mal derselbe ausschweifende Bericht, stattdessen wollten wir es im Twitter-Stil (nur halt etwas verlängert) umsetzen! Wenn es nicht angenommen wird, ist es auch kein Beinbruch!

[Metabolit]

Darum geht es doch auch gar nicht. Ausgiebig könnt ihr euch hier auslassen. Habt doch selbst dafür argumentiert!
Es war nur ein Beiwerk als Vorbereitung auf die Tour, wo wir dasselbe Spiel für Konzerte machen. Da interessiert uns nicht 35 mal derselbe ausschweifende Bericht, stattdessen wollten wir es im Twitter-Stil (nur halt etwas verlängert) umsetzen! Wenn es nicht angenommen wird, ist es auch kein Beinbruch!

achso - warn Missverständnis

[Gabumon]

Dann Resettet das wenigstens das man neu Schreiben kann...

[HauGaß]

Meldet Euch bitte per PN bei jmd von uns, also am Besten bei mir xD ... dann lösche ich die nicht gewünschten Einträge

[sushi]

Ist das noch Punkrock? - Ein wunderbarer Albumopener, der bereits eine ganz deutlichere Richtung vorgibt, wohin sich dieses Album entwickelt. Mit den Worten ,,Fick dich und deine Schwester" eröffnet Farin dieses Album, und sogleich ist klar, dass dieses hier kein abgrundtief ernstes Werk werden kann, sondern eines, das auf eingängige Melodien, wie hier in Strophe und Refrain, setzt. 97 Punkte

Bettmagnet – Ich mag die Strophen und auch die Art wie sie auf den Refrain hinarbeiten, der Refrain selbst ist zwar durchaus eingängig, allerdings kann ich noch nicht einschätzen, wie ich Paules Beteiligung dabei einschätzen soll. 75 Punkte

Sohn der Leere – Als Einleitung ein Intro, der nicht vermuten lässt, dass es mit dem Einsatz von Rods Gesang zu einem Stilbruch kommt. Und dieser Gesang ist ungewöhnlich, anders, aber auch spannend. Im Refrain wird dann das Intro wiederaufgenommen, um mit Rods andauerndem Gesangsstiel kombiniert zu werden. Ich mag´s. 80 Punkte

TCR – Der zweite Urlaub-Song des Albums versucht einen von Anfang an mitzureißen, was dadurch gelingen kann, dass dieser Song in seiner ganzen Deutlichkeit als Live-Song ausgelegt werden kann oder eher noch muss. Text und Musik sind so eingängig, dass man den ganzen Tag nur dazu mitwippen könnte. Bei mir war es keine Liebe auf den ersten Blick, aber ganz bestimmt auf den zweiten. 94 Punkte

Das darfst du – Bei diesem Song ist es Bela keines Falls gelungen seine Solo-Werke von denen, die für die die Ärzte angedacht sind, zu trennen. Mein Glück dabei ist, dass ich sein Solo-Zeug (zu größeren Teilen) mag, dennoch ist dies sicherlich kein Glanzpunkt auf dem Album. 50 Punkte

Tamagotchi – Dieses Lied ist faszinierend. Auf den ersten Blick so banal, auf den zweiten so tiefsinnig und doch auf die wohl verrückteste Weise umgesetzt. Ein Lied bei dem Text und Melodie Hand in Hand gehen. 87 Punkte

M & F – Mit ungewöhnlichen Sound geht es weiter. Und auch dieser melodisch untypische Ärztesong elektrisiert einfach. Der werte Herr Urlaub schafft es ein beinahe schon ausgelutschtes Thema neu und fantastisch zu verpacken. Das geht mit einem Refrain einher, der kaum zu übertreffen ist. 99 Punkte

Freundschaft ist Kunst – Der bisher klar stärkste Song des Schlagzeugers überzeugt mit rauem und flottem Klang. Inhaltlich ist es interessant, wenn auch schwer vorstellbar, dass dieser Song ernst gemeint sein soll. 84 Punkte

Angekumpelt – Mit einem weiteren Alltagsthema trumpft Rod hier, bei klasse Mitarbeit Farins, auf. Darum ist auch dieser Song wieder sehr harmonisch. Mir fehlt leider irgendetwas, ein guter Song bleibt es aber. 79 Punkte

Waldspaziergang mit Folgen – Wieder erwartet einen hier ein ungewöhnlicher Sound und wieder beweist der Herr Urlaub, warum er so erfolgreich ist. Denn die Kombination aus Gesang, Instrumenten und Text lässt diesen Song einfach komplett wirken. Religionskritik auf hohem Niveau mit einer erzählten Geschichte verbunden, das finde ich stark. 85 Punkte

Fiasko – Weder in den Strophen, noch im Refrain erwartet einen hier ein textliches Meisterwerk und auch musikalisches ist das hier alles andere als innovativ; dafür passt es dennoch perfekt auf dieses Album, an diese Stelle, denn diese härtere Gangart zwischen verhältnismäßig ruhigen Songs ist die Verbindung, die aus einer Ansammlung von Liedern ein Album werden lässt.
Diesen Song habe ich nach dem fünfzehnten Mal wirklich zu lieben gewonnen - geil! 92 Punkte

Miststück – Der Herzschmerz-Song des Albums wird also vom Herrn B. geschrieben. Ich mag die Art und Weise, wie er sich an dieses gesättigte Thema heranwagt. Der ein oder andere Schmunzler bleibt bei diesem für dieses Thema so passend zugeschnittenen Text auch nicht aus; hat er gut gemacht. 82 Punkte

Das finde ich gut – Zum wiederholten Mal erwartet einen hier einen Klang, der einem fremd ist. Dieses Musikstück ist in sich faszinierend, dennoch nichts, was herausstechen könnte. 74 Punkte

Cpt. Metal – Ein Superheldensong gegen all die schlechte Musik, der vom Sound her natürlich klasse ist, textlich kein Meisterwerk, aber recht typisch für die Ärzte. Superhelden sind sympathisch, so auch Cpt. Metal. 83 Punkte

Die Hard – ,,Ich bewerfe dich mit Wattebällchen" - eine wunderbar absurde Textzeile. Dazu ein echt ,,finsterer" Sound. Das Stück ist definitiv gelungen und beweist Rods musikalische Vielfältigkeit. 86 Punkte

zeiDverschwÄndung – Die ungewöhnliche Vorab-Single, die so gar nicht repräsentativ für dieses Album ist, weiß mir an dieser Stelle so gar nicht zu gefallen. Über 15 Lieder wird hier gute Laune aufgebaut, die mit viel musikalischer Mäßigkeit und einer erzwungenen Distanz zu den Fans gebremst wird. Ich finde den Song nichts desto trotz im Allgemeinen in Ordnung, für mich ist es aber ein Hiddentrack und kein Abschlussong. 72 Punkte

Mit etwas Abstand gibt es von mir noch einmal eine Überarbeitung der Punkte (jetzt: 82,4). Großer Gewinner ist Fiasko, das einen echten Sprung gemacht hat, dagegen ist Das darfst Du noch weiter abgesrutscht.

,,Wir kümmern uns um den Rock!" - Ja, auch. Dieses Werk lässt sich auf so viele verschiedene Weisen beschreiben, dass dieses Wort so passend in seiner Verwendung ist.
,,auch" ist rockig und zugleich seicht, es ist melodisch, teils auch belanglos, in erster Linie aber macht es Spaß gehört zu werden.
,,Wir sorgen für die ganzen schönen Melodien" - Melodien, die teils so verschieden, so fremd, so eingängig sind, Melodien, die für eine große Harmonie des gesamten Albums sorgen.
Wie gesagt, ich habe meine Freude an diesem Album, das sich meines Erachtens nach hauptsächlich dadurch auszeichnet, dass die großen Schnitzer ausgeblieben sind und bei großer Vielfältigkeit auch große Harmonie entstanden ist.
Gerade das Unkomplizierte und Unbeschwerte, wie die Themen hier angegangen werden, weiß mir zu gefallen und auch wenn ,,auch" sicherlich nicht perfekt ist, diese Textzeile trifft es, denke ich, recht gut: ,,Wärst du ein Eis, dann eins, das schmilzt."


_{* Dies ist meine rein subjektive Meinung.
** Die Punktzahl soll vordergründig das Verhältnis der Songs untereinander wiedergeben.}

[DominoDancing]

Da ich heute auf einer laaaaangen Autofahrt die Gelegenheit hatte, das Album fünf oder sechs mal am Stück zu hören, wage ich mich mal an ein kurzes Track-by-Track Review.

Ist das noch Punkrock?
Peppige Musik, eingängige Melodie, guter Text. Viel besser hätte der Start ins Album nicht ausfallen können. Für einen echten Klassiker fehlt dem Song vielleicht das Einmalige, dennoch wäre dies für mich ein Single-Kandidat.

Bettmagnet
Hat mir beim ersten Hören ÜBERHAUPT nicht gefallen. Der Refrain bleibt beim mehrmaligen Hören dann zwar doch im Hirn hängen, der Text hält aber nicht, was die eigentliche gute Grundidee verspricht. Besser als manch ein Bela-Song von der Geräusch, derzeit mein least-favourite auf der auch.

Sohn der Leere
Für mich der erste Höhepunkt des Albums. Rods sehr bildhafter (und sehr guter) Text und die leicht düstere Musik passen perfekt zusammen. Im Ärzte-Kosmos existieren bislang nicht viele Songs, die diese Stimmung hervorrufen.

TCR
Rockt nett vor sich hin, haut mich aber nicht völlig aus den Socken. Da das Stück natürlich sehr auf Publikumsbeteiligung und Stilimprovistationen ausgelegt ist, freue ich mich aber sehr auf die Live-Darbietungen.

Das darfst du
Ist musikalisch durchschnittlich. Der Text ist sicher gut gemeint, aber viel unorigineller kann man das Thema lyrisch kaum umsetzen. Gefällt mir insgesamt aber besser als Bettmagnet.

Tamagotchi
Eingängige Melodien schüttelt Rod auf diesem Album wirklich aus dem Ärmel, musikalisch fetter Power-Pop. Auch der Text ist ganz süß. Habe ich aus den Interviews recht in Erinnerung, dass der auf Belas Kappe geht? Gefällt mir nämlich besser als die Texte bei den meisten von Belas "eigenen" Songs.

M&F
Eine offensichtliche Single-Wahl, geht super ins Ohr. Musikalisch werden die Disco-Elemente, die bei Lasse Reden schon leicht zu erkennen waren, in den Vordergrund gestellt. Für diejenigen, die auf harte Gitarren eingeschossen sind, vielleicht ein Graus. Ich find's klasse. Textlich ist der Song für mich nur Durchschnitt, aber das simple Männer-und-Frauen-Thema hat reichlich Identifikationspotential für die Masse, somit auch auf der Ebene als Single geeignet.

Freundschaft ist Kunst
Hat richtig Bums, gute Melodie im Refrain, halte ich für den besten Bela-Song auf dem Album. Um richtig toll zu sein hätte textlich im Refrain vielleicht etwas mehr geboten werden müssen, viel simpler könnte der nicht geschrieben sein.

Angekumpelt
Finde ich irgendwie langweilig. Farins Texteinflüsse sind erkennbar, aber viel neues wird da nicht ausgedrückt, auch musikalisch habe ich das ganze schon ein bisschen zu oft gehört. Für mich Rods schwächtest Lied auf auch.

Waldspazierganz mit Folgen
Textlich der absolute Höhepunkt des Albums. Clever, ohne überheblich zu sein, was beim Thema Religion leider recht schnell geschehen kann. Auch musikalisch für mich sehr ansprechend, das Instrumental ist im Vergleich zu einigen anderen Songs sehr simpel gehalten, auf Effekthascherei wird größtenteils verzichtet. Der Falsett-Refrain ist für Farin ungewöhnlich und trägt dazu bei, dass der Song auf dem Album heraussticht.

Fiasko
Hätte auch vom FURT stammen können, da konnte ich mir schon beim ersten Hören vorstellen, wo die Bläser ihren Einsatz gehabt haben könnten. Simpel aber wirkungsvoll.

Miststück
Nach Freundschaft ist Kunst der zweitbeste Song von Bela. Textlich wird die reichlich schizophrene Gefühlssituation nach einem Beziehungsende gut eingefangen, aber ein paar Reime sind wirklich schwach.

Das finde ich gut
Sensemann Rod nimmt uns an der Hand mit ins Jenseits. Ich finde es ziemlich beeindruckend, dass Rod es hier mit einem relativ simplen Text schafft, im Zusammenspiel mit der Musik eine ziemlich dichte Atmosphäre zu erschaffen. Dass die zuckersüße Harmoniefolge in diesem musikalischem Gewand (6/8-Takt!) nicht jedem zusagt ist mir klar, aber mir gefällt es richtig, richtig gut. Mindestens so gut wie Sohn der Leere.

Cpt. Metal
Als Metal-Pastiche ganz nett, und für die Fans härterer Töne sicher eine Wonne. Wirklich begeistern kann ich mich für den Song aber nicht, dafür bin ich vom Text her etwas enttäuscht. Dieser entwickelt sich leider genau in die Richtung, die ich beim ersten Lesen des Song-Titels befürchtet habe. Und dieses Rockmusik-gegen-Popinterpreten ist erstens albern und wurde zweitens bei Unrockbar deutlich origineller umgesetzt.

Die Hard
Naja, Rods schwächster Text auf dem Album. Hat aber immerhin genug Energie, dass es mich nicht langweilt.

ZeiDverschwÄndung
Wurde alles zu gesagt. Textlich ganz gut, daher auch als erste Single ein guter Gag, aber musikalisch nicht weltbewegend.

Insgesamt gefällt mir das Album gut. Bei Rod ist zwar nicht jeder Schuss ein Treffer, aber die Treffer sind diesmal wirklich großartig. Belas Songs sind zwar besser als auf der Geräusch und für mich nicht skip-würdig, textlich bleibt er aber, ähnlich wie bei den letzten beiden Alben, hinter seinen Möglichkeiten zurück. Dieser Mann hat Texte wie Omaboy, Nazareth, Goldenes Handwerk und Rock'n'Roll-Übermensch verfasst. Ich verstehe ja, dass er nicht nur kalauern möchte, aber das heißt noch lange nicht, dass es so unoriginell wie Das darfst du sein muss.
Die Produktion des Albums ist deutlich besser als bei der JiA, ohne dabei zu dick aufzutragen. Ein paar Studiospielereien sind aus meiner Sicht unnötig (Belas verzerrter Gesang bei Freundschaft ist Kunst hat musikalisch zum Beispiel überhaupt keinen Mehrwert), aber insgesamt stört es mich nicht.
Jetzt wird es natürlich spannend sein, wie sich die Meinungen zu den Songs und zum Album insgesamt in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten entwickeln.

[Metabolit]

Danke, DominoDancing - eine wirklich schöne Rezension, die mir Freude bereitet hat.

[tialo]

So, nach einigen Durchgängen wage ich mich jetzt mal an eine Rezension. Vom Sound des Albums bin ich positiv überrascht, klingt deutlich besser als das ,,unterproduzierte" Jazz ist anders. Auch das Tempo find ich überraschend gut. Bei den letzten Alben gab es immer viel zu viele Midtempo-Nummern, die auf Dauer recht lahm daher kamen. Hier hingegen ist ordentliches Tempo drin, gefällt mir. Das Album schafft es von vorne bis hinten ein hohes Niveau zu halten. Es gibt kein Stück, was ich jetzt total furchtbar finde und was ich weiterskippen müsste – auch das war bei vorangegangenen Alben anders. Dort gab es immer mal einige Totalausfälle, die das bequeme Durchhören erschwert haben. Hier hingegen ist das Durchhören so angenehm wie schon lange bei einem Ärzte-Album nicht mehr. Dafür fehlen umgekehrt so ein paar richtig große Kracher. An ,,Junge" oder ,,Nichts in der Welt" oder ,,Wie es geht" kommt hier leider kein Stück ran – auch die sehr guten Lieder von Farin sind eben ,,nur" sehr gut, und keine wirklich großen Hits. Aber nun ja, jetzt mal zur Einzelbewertung:

1.   Ist das noch Punkrock? (8,5/10): Witziger Text, treibende Melodie mit tollem Refrain. Ein sehr guter Opener, ohne allerdings zu Mega Höchstform aufzulaufen.
2.   Bettmagnet (6/10): Text und Musik sind ordentlich, schön flottes Tempo. Kein Highlight, aber bei weitem nicht so schlecht, wie es hier von einigen gemacht wird.
3.   Sohn der Leere (7/10): Schöne Melodie, interessanter Text und Sound. Und selbst Rods Stimme hört sich einigermaßen erträglich an  gut aber nicht überragend
4.   TCR (8,5/10): Melodie find ich in den Strophen noch mittel, im Refrain dann cool und gegen Ende hin wird's natürlich genial Der Text ist ganz witzig, mir persönlich aber etwas zu inhalts- und aussagelos.
5.   Das darfst du (6,5/10): Ähnlich wie Track 2, aber etwas besser. Ordentliche Nummer von Bela.
6.   Tamagotchi (7,5/10): Sound, Musik und Text sind definitiv sehr interessant. Ist imo auch ein starker Kandidat für die 3. Single. Allerdings hätte ich es mir noch etwas durchgeknallter vorgestellt, deswegen keine Top-Wertung.
7.   M&F (9/10) : Ohrwurmmelodie, toller Sound. Text hat das ähnliche Problem wie Track 4: Witzig, aber mir fehlt die Kernaussage, die Botschaft. Man hört den Song, findet ihn toll, aber er berührt einen nicht wirklich oder nimmt einen nicht mit. Das verhindert die Höchstwertung
8.   Freundschaft ist Kunst (7/10): Schöne, schnelle, rockige Nummer. Text ist mittel, aber trotzdem eine sehr ordentliche Nummer von Bela
9.   Angekumpelt (5,5/10) : Hm joa, Text hat witzige Passagen, Musik ist auch okay, aber unterm Strich ne recht langweilige Nummer imo. Trotzdem im Kontext des Albums noch gut hörbar.
10.   Waldspaziergang (7/10): Naja, Melodie ist etwas sperrig, der Sound interessant anders, der Text ganz okay. Irgendwie wird das Thema hier ziemlich harmlos und unwitzig angegangen, da hat Farin früher aber deutlich bissigere Texte geschrieben. Die Religionskritik ist mir hier einen Tick zu subtil. Unterm Strich die schlechteste Farin-Nummer imo.
11.   Fiasko (8/10): Schöne einfache, aber trotzdem abgehende Nummer. Das Textspiel am Ende des Tracks gefällt mir sehr gut, und hab ich in dieser Form auch bislang nirgendwo gehört.
12.   Miststück (8/10): Toller Sound und Rhythmus, Text hat zwar einige schwache Passagen, ist aber unterm Strich auch ganz gut. Meine Lieblings-Bela-Nummer auf dem Album.
13.   Das find ich gut (8/10): Das ist so eines der typischen Stücke, die man beim ersten Hören noch recht unspektakulär findet, die sich aber ziemlich schnell entwickeln. Trotz kurzer Spieldauer schafft dieses Stück es, eine fast epische Wirkung aufzubauen. Sehr schön.
14.   Cpt. Metal (8,5/10): Musik ist natürlich der Kracher, ich find bereits das Intro sehr schön. Text ist witzig, aber hätte noch besser sein können.
15.   Die Hard (6,5/10): Joa, Musik und Text gehen in Ordnung, kein überragendes Lied.
16.   Zeidverschwändung (5,5/10): Hmm also so als Gag am Ende des Albums, ist das Lied in Ordnung. Als erste Single fand ichs schwach. Aber so ists okay.

Unterm Strich bleibt zu sagen, dass das Album nahezu perfekt wäre, wenn noch 1-2 richtige Kracher-Stücke enthalten wären. So bleibt halt das Gefühl, dass irgendetwas fehlt. Trotzdem unterm Strich ein sehr gutes Album, enttäuscht bin ich bei weitem nicht (auch nicht von Bela)

[Noel]

Meine Bewertung ist: Mich hat das Album nicht überzeugt. Zwar musikalisch sehr gut, textlich zu schwach.
Mal sehen wie sich einige der Lieder live machen, vielleicht wird mein Gefühl danach ein bisschen besser.

Zu M&F finde ich der Song wäre besser auf FU solo mit Racing Team aufgehoben gewesen.
Das Lied wäre super für die beiden Geschlechterkonzerte letztes Jahr gewesen, wenn es schon ein Ärztesong wird.

Was ich toll finde ist die Umsetzung mit den Videos.

[emptyV]

Das Beste an dem Album ist die Verpackung!