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Deutschstunde

Begonnen von Dr. Arzt, 11. April 2008, 18:07:18

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eva

#40
Zitat von: Stubbant am 13. April 2008, 16:37:38In irgendeinem Lied hat sie doch auch einen Teil auf Deutsch gesungen, allerdings sehr leise (Ich glaube das kam auch mal in nem MTV Masters)
Wenn ihr's so genau wissen wollt: Lo Imprescindible  ;)

Ich finde die deutsche Sprache auch nicht wirklich schön, aber man kann sie bestimmt als exakt bezeichnen. Um Gefühle auszudrücken, sind aber andere wahrscheinlich besser geeignet...

Zugegeben, ich habe auch eine Rechtschreibe-Macke. Wenn ich schon stilistisch nicht die schönsten Texte verfasse, sollen sie wenigstens formal mehrheitlich korrekt sein. Ich habe schon einen Hang, alle korrigieren zu wollen. Nur die eigenen Fehler übersieht man natürlich ständig. (Online ist das allerdings nicht so ausgeprägt, so lange ich alles verstehe, bin ich da zum Glück zu faul...)

Was mich aber echt nervt, sind Fehler in offiziellen Veröffentlichungen. Der erste Untertitel in der Infobroschüre für nationale Abstimmungen lautet bei uns regelmässig: "Um was geht es?". Von der Hochschule wurde ich schon mehrmals über "Praktikas" informiert. "Weil" mit folgender Hauptsatzkonstruktion verbreitet sich wirklich epidemisch, seid/seit können weiterhin viele nicht unterscheiden, das/dass erst recht nicht.
Wenigstens muss ich mich nicht mit dem ß herumschlagen. Komisch wird es meist, wenn ich ein Wort verwende, das ich für absolut hochdeutsch halte, welches aber in Deutschland nicht bekannt ist. (Oder benutzt ihr "schlussendlich" oder "die Entscheidung" auch?)

Ach ja, Neutralität in Ehren, aber Google meint immer noch:
ZitatErgebnisse 1 - 10 von ungefähr 19'300 für Mitgliederinnen. (0.03 Sekunden)
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Übrigens: Eine Standart ist z.B. ein Handstand.

Schnoofy

Zitat von: eva am 20. April 2008, 22:06:09[...] (Oder benutzt ihr "schlussendlich" oder "die Entscheidung" auch?)

Schlussendlich benutzen wir die beiden Wörter ja doch. Aber die Entscheidung liegt bei denen, die diese gebrauchen. :)
Aber mal im Ernst: doch, also ich als (Ex)Niedersachse kenne "schlussendlich" und "die Entscheidung" (was soll an dem Wort besonders sein? *g*) schon

Ganz besonders dufte sind ja auch Saetze á la: "Der PC geht noch." - ja, wo geht er denn hin? "funktioniert" waere hier wohl besser angebracht.

eva

Zitat von: Schnoofy am 20. April 2008, 22:18:15Schlussendlich benutzen wir die beiden Wörter ja doch. Aber die Entscheidung liegt bei denen, die diese gebrauchen. :)
Aber mal im Ernst: doch, also ich als (Ex)Niedersachse kenne "schlussendlich" und "die Entscheidung" (was soll an dem Wort besonders sein? *g*) schon.
Hmm, ich habe gelernt, dass "schlussendlich" ein typisch schweizerischer Pleonasmus sei (Schluss+Ende) und in Deutschland nur "der Entscheid" gefällt werde. Aber vielleicht habt ihr das ja aus dem Süden übernommen...
Mit 12 streitet man mit seinen Kollegen darüber, ob es der oder das Spital heisse, bis jemand erklärt, dass es standardsprachlich korrekt nur "Krankenhaus" heisst (das natürlich  ;)). ("Der Spital" ist Mundart, "das Spital" österreichisches oder Schweizer Hochdeutsch - angeblich(?))
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Schnoofy

Zitat von: eva am 20. April 2008, 23:04:05Hmm, ich habe gelernt, dass "schlussendlich" ein typisch schweizerischer Pleonasmus sei (Schluss+Ende) und in Deutschland nur "der Entscheid" gefällt werde. Aber vielleicht habt ihr das ja aus dem Süden übernommen...
Mit 12 streitet man mit seinen Kollegen darüber, ob es der oder das Spital heisse, bis jemand erklärt, dass es standardsprachlich korrekt nur "Krankenhaus" heisst (das natürlich  ;)). ("Der Spital" ist Mundart, "das Spital" österreichisches oder Schweizer Hochdeutsch - angeblich(?))

Sorry, hab keine Ahnung, wie "Dunkeldeutschland" spricht. *g*
"Krankenhaus" ist eher Norddeutsch, "Spital" Sueddeutsch, glaube ich. Hier in Oesterreich wird ausschließlich (wie wuerdest Du das Wort schreiben, eva? "ausschliesslich"?) vom "Spital" gesprochen.

Da faellt mir noch ein typisch falscher Satz ein: "Iss Deinen Teller auf." - viel Spaß damit ... aber stoeren tut's ja eh kaum wen, wer ist heutzutage schon sprachlich korrekt?

DARK-THREAT

Zitat von: Schnoofy am 20. April 2008, 23:09:23Da faellt mir noch ein typisch falscher Satz ein: "Iss Deinen Teller auf." - viel Spaß damit ... aber stoeren tut's ja eh kaum wen, wer ist heutzutage schon sprachlich korrekt?

Da hamm wir Ossis das einfacher, da heißts: "Iss off"  ;D

Peace.

Benjamin Buxbaum

Zitat von: eva am 20. April 2008, 23:04:05(...) in Deutschland nur "der Entscheid" gefällt werde. Aber vielleicht habt ihr das ja aus dem Süden übernommen...
Zumindest das ist ausgemachter Blödsinn. ;)

Dommö

Zitat von: Schnoofy am 20. April 2008, 23:09:23Da faellt mir noch ein typisch falscher Satz ein: "Iss Deinen Teller auf." - viel Spaß damit ... aber stoeren tut's ja eh kaum wen, wer ist heutzutage schon sprachlich korrekt?
Man muss ja auch nicht heiliger als der Papst sein. Es ist ganz einfache Umgangssprache und für den mündlichen Sprachgebrauch vollkommen ok, im Schriftlichen sieht es anders aus (falls man Umgangssprache nicht bewusst als Stilmtitel einsetzen möchte).

Aber wo liegt das Problem bei "der Entscheid" und "die Entscheidung"? In Deutschland gibt es definitiv beides. Die Wörter stehen auch im Duden.
Alles wird gut!

Dr. Arzt

Ja ihr habt vollkommen Recht, wenn ihr euch über falsche Rechtschreibung an Hochschulen
aufregt. Auch bei uns in der Fachakademie hängen immer wieder Plakate mit zahlreichen
Rechtschreibfehlern. Weil es mich so dermaßen nervt, fotografiere ich die
augenkrebserregenden Entgleisungen seit einer Weile.

Den Anfang macht unsere Kantine. Auf einer kleinen Tafel wird immer ausgeschrieben, was es
an diesem Tag zum Essen gibt, und was es kostet.

Wofür bekommt man hier was? "Nudel 0,50", ein sehr aussagekräftiger Aushang. Man bekommt
also genau eine Nudel? Und was muss man dafür bezahlen? 0,50 Euro? 0,50 D-Mark? 0,50 Euro-
Cent? Oder vielleicht 0,50 Payback-Punkte? Man weiß es nicht genau. Vielleicht weist ja
"0,50" auch gar nicht auf den Preis hin, sondern auf die Zeit, die man braucht die Nudel zu
verspeißen. Wurden vielleicht "Nudel" und "0,50" versehentlich in der Anordnung vertauscht?
Dann bekäme man in der Kantine an diesem Tag nicht einmal eine ganze Nudel, sondern nur 0,50
Nudel, was wiederum falsch wäre, denn in der deutschen Sprache kann der Singular nur bei
"genau eins oder genau Minus eins" eingesetzt werden. Auch bei Beträgen zwischen Minus eins
und eins wird die Pluralform gefordert. Eine andere Überlegung wäre noch, ob der Schreiber
vielleicht sagen wollte, dass die Nudel, die es zu verkaufen gibt 0,50 Gramm wiegt. Davon
werde ich bestimmt 0,50 satt.


An einem anderen Tag gab es in unserer Kantine "mit Allem 60 / nur Käse 50 / Sandwitch". Wie
oben schon erwähnt wüsste ich auch hier nicht womit ich bezahlen sollte. 50 oder 60 könnten
beispielsweise auch das Alter der "Sandwitch[es]" sein. Wobei das wohl noch sehr junge
Sandhexen sein müssten, die da in der Kantine ihr Unwesen treiben. Jeder weiß doch, dass
Hexen ein paar Hundert Jahre alt werden können. Wenigstens wurde "Allem" groß geschrieben,
das ist doch schon einmal ein Anfang. Da für die Sandhexen deutsch eine Fremdsprache ist,
für die sie auf dem Blocksberg Ewigkeiten lernen mussten, wären aber auch noch Formen, wie
"mit Alles" oder "mit Allen" denkbar gewesen. Nein, aber in diesem Fall hat der
Deutschdozentenhexerisch wirklich ganze Arbeit geleistet. Anzumerken ist auch noch, dass
Sandwich ja auch nicht besonders deutsch klingt, schließlich ist das Sandwich nicht in
Deutschland erfunden worden, sondern es wurde importiert. In riesigen Lastkraftwägen karrten
wir es in unser Heimatland und gastfreundlich, wie wir sind, haben wir seinen Namen nicht
eingedeutscht, sondern in unseren alltäglichen Sprachgebrauch übernommen. Lehnübersetzungen
Lauten wie folgt:

sandwich
    gastr. Sandwich {n}
    gastr. Butterbrot {n}
    gastr. belegtes Brot {n}
    gastr. Stulle {f} [norddt.]
    gastr. Klappstulle {f} [berlinerisch, nordd.]
sandwich [open]
    gastr. Brötchen {n} [österr.]


Jährlich führt unsere Fachakademie ein Musical vor. Da muss natürlich auch auf die
"Probenzeit" hingewiesen werden. Der Aushang wurde, wie unterzeichnet von einer Dozentin
verfasst. Na, die sollte das doch eigentlich wissen. Aber was soll noch mal dieses verflixte
"n" zwischen den beiden netten Nomen dort? Viele tippen jetzt bestimmt auf das sogenannte
Fugen-n, welches meist bei zusammengesetzten Substantiven eingesetzt wird, wenn das erste
Substantiv weiblich ist und auf e Endet. Das Fugen-n tritt aber nur dann auf, wenn es eine
Verbesserung bei der Aussprache mit sich bringt. Jedoch lässt die Probezeit, auch nach Herrn
Duden, auf größeren Erfolg bei der Aufführung von "Starlight Express" hoffen, als die
"Probenzeit". Ein anderer Gedanke wäre, dass besagte Dozentin einen Plural bilden wollte,
Schließlich sind ja auch zwei Zeiten genannt. Dann hätte sie aber die Probezeiten ankündigen
müssen.


In unserer Fachakademie gibt es auch einen sogenannten Umweltrat. Schön und gut, wenn man
etwas für die Umwelt tun möchte und zum Beispiel alte Handys sammelt, die speziell verwertet
werden können. Der Erlös kommt dann auch noch unseren Kindern zugute. Ein schönes Projekt.
Doch warum die Umwelt in erster Linie vom Müll befreien und im zweiten Moment mit sinnlosen
Buchstabenzudichtungen wieder verschmutzen. Was sollen die bedürftigen Kinder denken, wenn
man ihnen sagt: "Das Geld, das wir euch jetzt geben kommt von den Schlafhandys, nur die
Aschaffenburger haben statt Schlafhandys "Schlafshandys" eingesammelt. Die liesen sich
leider nicht weiterverwerten." Auch hier wurde unnütz eine Fuge geglättet. Diesmal mit einem
hinzugedichteten Fugen-s. Auch wenn die "Schlafhandys" wohl einen Neologismus darstellen,
wollen sie trotzdem richtig geschrieben werden. Vor allem, wenn auf der Kiste, in die man
sie hineinwerfen soll noch ihr richtiger Name steht und die Kiste unmittelbar oberhalb des
Plakates steht. Die Studierenden haben also "Schlafshandys" in die Kiste für Schlafhandys
geworfen. Das hat dem Karton sicher nicht besonders geschmeckt.


Im Mehrzweckraum unserer Fachakademie finden oftmals die Proben für die Musicals statt.
Praktikanten kommen hier auch in den Genuss der Bewegungserziehung. Laut Aushang sollte
darin aber wohl eher Kunstunterricht gehalten werden, denn "Wer zuerst kommt, malt zuerst".
Komischerweise habe ich im Mehrzweckraum noch nie jemanden malen gesehen. Anscheinend war
niemand zuerst gekommen, sondern alle haben den Mehrzweckraum nach dem Ersten betreten. Nur
wer war dann dieser ominöse Erste, der wohl schon seit Ewigkeiten im Mehrzweckraum steht,
sitzt oder liegt, und ein Bild nach dem anderen malt? Soweit ich weiß hat ihn noch nie
jemand gesehen. Hätte der Plakatschreiber auf den Belegungsplan "Wer zuerst kommt, mahlt
zuerst" geschrieben, dann hätte ein Jeder verstanden, dass hier die bekannte Redewendung
gemeint ist. Derjenige Bauer, der mit seinem Getreide zuerst an der Mühle war, der durfte
sein Korn auch zuerst mahlen. Der früheste Beleg findet sich in Eike von Repkows
"Sachsenspiegel" (um 1230): "Die ok irst to der molen kumt, die sal erst malen" (II, 59).
Ähnlich im "Schwabenspiegel" (ca. 1275): "Der ouch e zer müli kumt, der sol auch e malen".
Früher wurde das Kornmahlen tatsächlich auch teilweise ohne h geschrieben, jedoch wird heute
ein h, als Dehnungs-h eingefügt.


Dass in einer Bildungsanstalt zu ruhigen Stunden auch mal Teelichter angezündet werden ist
durchaus vertretbar. Vielleicht funktionieren auch nur die Heizungen manchmal nicht, und man
brennt deshalb eine Kerze an. Studierende, die den ganzen Tag mit falschen Aushängen
bombardiert werden, stumpfen irgendwann ab und machen sich nichts mehr aus einer richtigen
Schreibweise. Zumindest scheint dies beim Käufer dieser "Teelichte" der Fall zu sein. Zu
bemängeln ist nicht nur, dass die leere Tüte einfach so in der Aula herumfliegt, sondern
dass es auch noch gleich doppelte Vermüllung ist. Wo kommen wir denn hin, wenn der
evangelische Theologiedozent plötzlich nicht mehr mit dem Fahrrad zur Fachakademie kommt,
sondern mit dem Fahrra. Die Raucherfraktion wird sich nicht nur beschweren, wenn die
Zigaretten teuerer werden, sondern auch, wenn jede einzelne Zigarett vor dem Rauchen ein
Stück abgeschnitten bekommt. Der Hausmeiste kehrt in der Paus mit seinem Bese die Kipp weg
und wirft sie in den Mülleime. Da bleibt einem nur zu denken: "Was mache ich eigentlich in
dieser Bildungsanstal? Ich wollte doch Erzieher werden und nicht nur ein abgezwackter
Erziehe."


Ich habe noch weitere Fotos dieser Art auf meinem Handy. Wenn es euch interessiert, werde
ich noch einpaar posten und kommentieren.

pazi

Zitat von: Dr. Arzt am 21. April 2008, 22:07:53[...]
Jedoch lässt die Probezeit, auch nach Herrn
Duden
, auf größeren Erfolg bei der Aufführung von "Starlight Express" hoffen, als die
"Probenzeit".
[...]

Was soll denn hier der arme Akkusativ?  ;)
Am Kraterrand, wo grün es thront, da hockt der kleine Frosch im Mond.

Steffen666

Zitat von: Dr. Arzt am 21. April 2008, 22:07:53
Dass in einer Bildungsanstalt zu ruhigen Stunden auch mal Teelichter angezündet werden ist
durchaus vertretbar. Vielleicht funktionieren auch nur die Heizungen manchmal nicht, und man
brennt deshalb eine Kerze an. Studierende, die den ganzen Tag mit falschen Aushängen
bombardiert werden, stumpfen irgendwann ab und machen sich nichts mehr aus einer richtigen
Schreibweise. Zumindest scheint dies beim Käufer dieser "Teelichte" der Fall zu sein. Zu
bemängeln ist nicht nur, dass die leere Tüte einfach so in der Aula herumfliegt, sondern
dass es auch noch gleich doppelte Vermüllung ist. Wo kommen wir denn hin, wenn der
evangelische Theologiedozent plötzlich nicht mehr mit dem Fahrrad zur Fachakademie kommt,
sondern mit dem Fahrra. Die Raucherfraktion wird sich nicht nur beschweren, wenn die
Zigaretten teuerer werden, sondern auch, wenn jede einzelne Zigarett vor dem Rauchen ein
Stück abgeschnitten bekommt. Der Hausmeiste kehrt in der Paus mit seinem Bese die Kipp weg
und wirft sie in den Mülleime. Da bleibt einem nur zu denken: "Was mache ich eigentlich in
dieser Bildungsanstal? Ich wollte doch Erzieher werden und nicht nur ein abgezwackter
Erziehe."

Zitat von: http://de.wikipedia.org/wiki/TeelichtDer Plural von Teelicht ist Teelichte; dies liegt daran, dass Kerzen im Mittelalter einfach mit dem Wort "Licht" bezeichnet wurden - den Begriff Kerze gab es dafür noch nicht.

Wer für alles offen ist,  kann nicht ganz dicht sein!!

Dommö

Ich muss klugscheißen: "Teelichte" ist, wie du schon sagst, der Plural von "Teelicht". Allerdings ist laut dudenauflage 24 (Jahr 2006) auch "Teelichter" erlaubt.
Alles wird gut!

liechtensteiner

duden.de kommt unserem Doktor entgegen:
ZitatTee|licht, das : kleine Kerze für ein →Stövchen
hält Teelichter also für Umgangssprache und Teelichter für die Hauptform.

Wie war das: Wikipedia, die Klotür des Internets - jeder darf rein schreiben, was ihm gerade in den Sinn kommt.

@Dr. Arzt: Hast du deine Texte schon mal an Bastian Sick geschickt - ich nehme mal an, seine vier (?) Werke hast du zuhause stehen?

Wenn du noch nach einem neuen Betätigungsfeld suchst; Textsatz ist ein tolles Thema! Leute, die gerade wichtige Arbeiten mit Word (Pfui! Bäh!) verfassen, freuen sich immer sehr, wenn man ihnen einen Vortrag über den Unterschied von Binde- und Gedankenstrich hält. Siehe auch dieses Posting.
Noch mehr freuen sie sich natürlich, wenn du dabei vom Halb- und Viertelgeviertstrich sprichst.

PS: Warum ich kein Word mag? Unter anderem, weil es keine Ligaturen unterstützt!
Man sieht sich :)

04.06. München
05.06. Stuttgart
09.06. Rock Im Park
23.08. Berlin
24.08. Berlin
25.08. Berlin

Dr. Arzt

#52
Zitat von: pazi am 21. April 2008, 22:35:36Was soll denn hier der arme Akkusativ?  ;)

Ganz einfach: Nach dem Herrn Duden. Von wegen Akkusativ! Wie wäre es denn mit einem Dativ? Genitiv, Dativ und Akkusativ von Herr unterscheiden sich nämlich nicht. Wenn du einen Brief schreibst, dann schreibst du "Herrn Mayer". Du kannst auch im Akkusativ an Herrn Mayer schreiben oder den Brief dem Herrn Mayer schicken. Dieser Dativ klingt äußerst ungeschickt. Du kannst den Brief im Dativ aber auch Herrn Mayer schicken. Dann fällt das lästige "dem" weg und es ist trotzdem noch Dativ!

Zitat von: liechtensteiner am 22. April 2008, 13:00:06@Dr. Arzt: Hast du deine Texte schon mal an Bastian Sick geschickt - ich nehme mal an, seine vier (?) Werke hast du zuhause stehen?

Aber sicher habe ich die Bücher. Mir macht es einfach Spaß ein bisschen ironisch mit der Sprache zu spielen.

Benjamin Buxbaum

Zitat von: Dr. Arzt am 22. April 2008, 21:03:12Ganz einfach: Nach dem Herrn Duden. Von wegen Akkusativ! Wie wäre es denn mit einem Dativ? Genitiv, Dativ und Akkusativ vonn Herr unterscheiden sich nämlich nicht. Wenn du einen Brief schreibst, dann schreibst du "Herrn Mayer". Du kannst auch im Akkustativ Herrn Mayer schreiben oder den Brief dem Herrn Mayer schicken. Dieser Dativ klingt äußerst ungeschickt. Du kannst den Brief im Dativ aber auch Herrn Mayer schicken. Dann fällt das lästige "dem" weg und es ist trotzdem noch Dativ!
'Ne Eins wird das aber nicht mehr ;-)

liechtensteiner

Ich hadere gerade mit einem Superlativ und finde keine wirklich verlässliche Quelle:
vielversprechendst
oder
meistversprechend
?
Man sieht sich :)

04.06. München
05.06. Stuttgart
09.06. Rock Im Park
23.08. Berlin
24.08. Berlin
25.08. Berlin

sportfreund7

ich hätte "am vielversprechendsten" genommen...  ???
KONZERTE 2008:
11.06.Bob Dylan
13.06. Kettcar
06.07. Die Ärzte
11.07. Wir sind Helden
01.-02.08. Sonnerot Festival
08.-10.08. Taubertal Open Air
20.08. Die Ärzte
22.10. Superpunk

betty

Ich hab auch mal ne Frage: ;D
(edit: oder mehrere Fragen :P)
Also, Chinesisch ist ja eine synthetische Sprache, in der Wortbeziehungen wie der Plural durch Zusatz an das Wort gekennzeichnet wird, wohingegen Lateinisch und Deutsch ja analytisch sind, da grammatische Zusammenhänge durch Wortstämme, Artikel usw. gekennzeichnet werden ;)

Nun steht in meinem Duden-Schulwissen-Deutsch, dass Deutsch und insbesonders das Englische Tendenzen zum Synthetischen hin aufweisen würden.

Hätte da jemand ein Beispiel??


Und noch ne Frage: Muss ich bei einer Interpretation, einer Geschichte oder Gedichts oder was auch immer bei jedem Satz den Konjunktiv schreiben? Also z.b. "Im dritten Vers sagt dass lyrische Ich, dass es die Welt verlassen wolle" oder "..., dass es die Welt verlassen will."

Und dann noch: Wir haben in der Schule gelernt, dass Konjunktiv zwei verwendet würde, wenn Konjunktiv 1 mit dem Indikativ identisch ist, und wenn Konjunktiv zwei dass auch ist, der Ersatzkonjunktiv mit "würde". In oben genanntem Deutschbuch steht nun aber, dass Konj. 1 für nähere Wünsche irgendwie und Konjunktiv zwei für Träume usw. verwendet wird. Was stimmt nun?


Weiter gehts: Welcher Genitiv stimmt, der mit oder ohne e?

"Des Buches" oder "Des Buchs"?
"Des Nests" oder "Des Nestes"?
usw.


Also, schonmal danke im Voraus ;),
Betty

Dr. Arzt

#57
Zitat von: betty am 23. April 2008, 20:12:28"Des Buches" oder "Des Buchs"?
"Des Nests" oder "Des Nestes"?
usw.

Beide Beugungen sind erlaubt. Die gebeugte Form mit e ist wohl die elegantere Form. Der Duden schlägt keine Form beonders zur Nutzung vor. Bei Büchern und Nestern ist es auch wirklich egal, welche Form man nimmt. Nimmt man aber die Herren her, so ist die Schreibweise im Plural gleich der Schreibweise des Genitivs, des Dativs und des Akkusativs. Auch der Bär hat in den drei genannten Fällen die gleiche Schreibweise wie die Pluralform: Bären. Jedoch glaube ich nicht, dass jemand im Genitiv gerne in die Höhle des Bärn geschickt werden möchte. Dann wohl schon eher in die Höhle des Bären, aber auf keinen Fall in der Höhle der Bären. Sehr mutige Menschen trauen sich sogar einen Tauchgang in die Tiefen des Haifischs zu, andere scheuen sich schon bei dem Anblick eines toten Haifisches. Zum Glück gibt es nicht so viele Haifischs wie Menschen, sondern eindeutig weniger Haifische. Die würden uns namlich, ganz ohne nach dem Casus zu fragen, sofort verspeißen.

liechtensteiner

Zitat von: betty am 23. April 2008, 20:12:28Und noch ne Frage: Muss ich bei einer Interpretation, einer Geschichte oder Gedichts oder was auch immer bei jedem Satz den Konjunktiv schreiben? Also z.b. "Im dritten Vers sagt dass lyrische Ich, dass es die Welt verlassen wolle" oder "..., dass es die Welt verlassen will."

Und dann noch: Wir haben in der Schule gelernt, dass Konjunktiv zwei verwendet würde, wenn Konjunktiv 1 mit dem Indikativ identisch ist, und wenn Konjunktiv zwei dass auch ist, der Ersatzkonjunktiv mit "würde". In oben genanntem Deutschbuch steht nun aber, dass Konj. 1 für nähere Wünsche irgendwie und Konjunktiv zwei für Träume usw. verwendet wird. Was stimmt nun?
Ich kann mich noch erinnern an "Indirekt Rede verlangt den Konjunktiv", was erste Frage bejahen würde, auch wenn sich kaum jemand daran hält.
Das zweite halte ich für ausgemachten Schachsinn: Denn wäre der Konjunktiv I für viele schwache Verben ja ohne Funktion. Und kannst du mir ein Beispiel nennen, bei dem Konjunktiv II mit dem Indikativ übereinstimmt?
Da ergibt die zweite Aussage schon viel mehr Sinn. Ich ergänze sie noch um ein Zitat meines ehemaligen Lateinlehrers: "Ein schwacher Konjunktiv ist Ausdruck eines schwachen Geistes!" In diesem Sinne: Gute Nacht.
Man sieht sich :)

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25.08. Berlin

Mow-Cow

Zitat von: liechtensteiner am 23. April 2008, 16:01:54Ich hadere gerade mit einem Superlativ und finde keine wirklich verlässliche Quelle:
vielversprechendst
oder
meistversprechend
?

Wenn der schon angesprochene Bastion Sick als verlässliche Quelle ausreicht, dann ist "meistversprechend" die richtige Variante. Generell sollte man bei der Verbindung eines Adjektivs mit einem Partizip immer das Adjektiv steigern. Nachzulesen im ersten Teil von "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod", Seite 45. Der Artikel ist sogar noch online: http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,262334,00.html