Wie ihr eventuell letztes Jahr bereits mitbekommen habt, hat das Schallplattenpresswerk
Flight13 Duplication zum 31.12.2021 geschlossen.
Etwas Hintergrund-Infos dazu versuche ich hier zusammenzufassen.
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ZitatBjörn Bieber lässt Flight13 Duplication ausrollen
Die Vinylumsätze befinden sich laut Zahlen des BVMI weiterhin im Steigflug. Doch ein Player am Markt zieht sich aus dem eigentlich boomenden Geschäft zurück: "Wir werden die Schallplattenproduktion zum 31. Dezember einstellen", ließ Flight13 Duplication wissen. Im Gespräch mit MusikWoche erläutert Björn Bieber die Gründe für den Schritt.
Die Vinylumsätze befinden sich laut Zahlen des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI) weiterhin im Steigflug. So schrieb das Format im ersten Halbjahr 2021 ein Umsatzplus von 49,5 Prozent (https://beta.musikwoche.de/details/462823), Schallplatten kommen damit auf einen bundesweiten Marktanteil von nunmehr 5,9 Prozent.
Doch ein Player am Markt zieht sich aus dem eigentlich boomenden Geschäft zurück: "Wir werden die Schallplattenproduktion zum 31. Dezember einstellen", ließ Flight13 Duplication kürzlich unter anderem über seine Onlineseiten (https://www.flight13-duplication.com/) und ein Facebook-Posting (https://www.facebook.com/flight13duplication/photos/a.817838284902321/4804049452947831/) [Anm. v. Sascha89: die Facebook-Seite ist inzwischen offline] wissen. Im Gespräch mit MusikWoche erläutert Geschäftsführer Björn Bieber die Gründe für den Schritt.
"Zu Beginn habe ich vollständig gebrokert", erinnert Björn Bieber an die Anfänge des Unternehmens im Jahr 2005. Damals, in einem schrumpfenden Markt, hielten Labels und Acts aus den Bereichen Electronica, Punk und Hardcore dem beinahe schon totgesagten Vinyl die Treue. "Die Subkultur hat das Vinyl damals am Leben gehalten", sagt Bieber im Rückblick. Nach seinem Studium habe er sich in diesem Bereich engagiert, in Absprache mit dem weiterhin eigenständig agierenden Versandhändler Flight13 dessen Namen entleihen dürfen und ein eigenes Geschäft aufgebaut.
Zunächst trat er also als reiner Zwischenhändler auf, sammelte Aufträge ein, die er dann bei ausgewählten Partnern bei den Presswerken platzierte. Später kam eine eigene Fertigung hinzu, mit zuletzt vier Toolex-Pressen und einem Neumann-Schneidetisch, den Bieber als "unser wertvollstes Stück" bezeichnet.
Doch das Geschäft mit Vinyl habe sich in letzter Zeit völlig verändert, betont Bieber: So sei der Wettbewerb um knappe Ressourcen wie Vinyl-Granulat sowie Papierwaren oder Cover-Kartonagen härter und teurer geworden. Zudem würden große Presswerke kleinere Kunden oder Broker zunehmend ausschließen. Auch ihm seien im laufenden Jahr von einem langjährigen Partner längst angenommene Aufträge wieder gestrichen worden. "Wir waren gezwungen, alles selbst zu machen, was wir an Aufträgen angenommen hatten", bilanziert Bieber. "Dafür aber sind wir nicht gut genug ausgestattet."
Er selbst habe deshalb zuletzt stets zehn Stunden täglich in der Fertigung an den Maschinen gestanden. "So haben wir im Monat rund 100 Produktionen gestemmt." Schließlich habe er Kunden, die angesichts der großen Nachfrage nach Vinylkapazitäten für Katalog- oder Pop-Produktionen auch sonst am Markt kaum eine Chance hätten, kleinere Stückzahlen produzieren zu lassen. "Auf Dauer aber kann das nicht funktionieren", wie Bieber unter anderem mit Verweis auf die Gefahren in der Fertigung erklärt. Wenn zum Beispiel eine der Leitungen mit heißem Dampf reiße, sei das lebensgefährlich.
Vor diesem Hintergrund und angesichts der Entwicklung am Markt habe er sich also entschieden, den Stecker zu ziehen: "Bis zum 31. Dezember läuft hier noch die Produktion, als letztes die für die befreundete Band Eure Wunden."
Und seine Maschinen aus der Fertigung? Die habe er verkauft, sagt Bieber: "Eine Toolex ist sogar schon weg." Bisherigen Kunden empfiehlt er für weitere Aufträge die Zusammenarbeit mit dem Augsburger Unternehmen Duophonic von Moritz Illner und David Jahnke. "Die machen ihren Weg", zeigt sich Bieber zuversichtlich.
Quelle: https://beta.musikwoche.de/details/465172
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Seit drei Tagen gibt's auch eine Polytox Podcast-Folge mit Björn über das Thema:
ZitatPolytox Podcast Folge 106 – Vinylkrise mit Björn Bieber
Vielleicht ist Euch schon aufgefallen, der Veröffentlichungstermin der neuen LP Eurer Lieblingsband wurde schon wieder nach hinten verschoben. Oder ihr spielt selbst in einer Band oder führt ein kleines Label und fragt euch, warum ihr plötzlich für die Herstellung eurer Schallplatte zehn bis zwölf Monate warten müsst.
Mein heutiger Gast, Björn Bieber von Flight 13 Duplication, hat Antworten. Er hat jahrelang selbst Schallplatten gepresst und weiß genau, was gerade auf dem Vinylmarkt passiert und warum das alles so lange dauert. Die Entwicklungen auf dem Vinylmarkt haben ihn so gefrustet, das er Ende des vergangenen Jahres sein Presswerk dichtgemacht hat. Er weiß also aus eigener Erfahrung von was er spricht. Und was er sagt, macht wenig Hoffnung auf baldige Besserung.
(...)
Quelle und zur Podcast-Folge: https://polytox.org/polytox-podcast-folge-106-vinylkrise-mit-bjoern-bieber/
Interessant! Die Podcast-Folge werde ich mir anhören. Danke für den Tipp!
Schlimme Entwicklung, ja. Podcast ist vorgemerkt, danke.
Ich habe mir erst letzte Woche die SWR-Doku Vinyl-Boom - Das Comeback der Schallplatte (http://www.youtube.com/watch?v=wXspmb_b1vA) angesehen, in der auch Björn Bieber zu Wort kommt. Schade, dass er sich aus der Vinyl-Produktion zurückziehen musste.
Als das verkündet wurde, dass der Bieber Flight13 Duplication dicht macht, musste ich erstmal schlucken. Ich weiß noch genau wie er mir damals mit leuchtenden Augen erzählt hat, dass die Produktion jetzt los geht und wie toll das ist die Platten selber mit den eigenen Maschinen herzustellen. Er war da mit viel Herzblut dabei zur Anfangszeit hatte ich auch noch häufig Kontakt zu ihm.
Ich finde den Trend wirklich schade und dass das jetzt so enden muss ist echt bitter.
Vielleicht hätte man rechtzeitig sagen müssen "wir machen nur so und so viele Aufträge"
@Sascha
Danke für den tollen Tipp. Ein wirklich interessantes und persönliches Interview.
Sehr schön die Anekdoten mit den überzogenen/unrealistischen Vorstellungen der Auftraggeber.
Hätte auch nicht gedacht, dass die Herstellung so energieintensiv ist.
Er hat mir aus dem Herz gesprochen, dass der Vinyl-Tonträger jetzt mehr als Wertanlage betrachtet wird und nicht als Tonträger benutzt wird und dass das Medium trotz all der Jahre nicht perfekt ist/bleibt.
Biebers Meinung, dass es unnötig sei, Backkataloge nachzupressen, unnötig sei, weil man das Zeug auf Flohmärkten etc. finden könne, teile ich jedoch nicht.
Backkataloge nachpressen muss man natürlich nicht, aber kann man dennoch. Warum? Weil man es einfach (trotz Stichwort Nachhaltigkeit) neu haben möchte.
Bei Kleidung kommt doch auch niemand auf die Idee, auf vorhandene second-hand Klamotten zu verweisen.
Zitat von: Tigi am 26. Januar 2022, 19:40:50
Biebers Meinung, dass es unnötig sei, Backkataloge nachzupressen, unnötig sei, weil man das Zeug auf Flohmärkten etc. finden könne, teile ich jedoch nicht.
Backkataloge nachpressen muss man natürlich nicht, aber kann man dennoch. Warum? Weil man es einfach (trotz Stichwort Nachhaltigkeit) neu haben möchte.
Bei Kleidung kommt doch auch niemand auf die Idee, auf vorhandene second-hand Klamotten zu verweisen.
Ich versteh das so, dass er das auf Platten bezieht, die eh zu hunderten in Läden und auf Flohmärkten rumfliegen. Und da ist es echt unnötig. Und ja, das drölfzigste Beatles/Nirvana/Rolling Stones Repress brauche ich nicht. Sachen, die so nie veröffentlicht wurden, find ich ok.
Schade um Flight13, Bieber war immer sehr nett was den Kontakt anging, aber vielleicht werden wir in Zukunft noch was von ihm hören.
Zitat von: Tigi am 26. Januar 2022, 19:40:50
(...)
Bei Kleidung kommt doch auch niemand auf die Idee, auf vorhandene second-hand Klamotten zu verweisen.
Bei Kleidung wird aber möglichst billig gekauft. Wie bei vielem anderen auch.
Auch hier ist Nachhaltigkeit... naja... wer kauft denn heute noch ein Kleidungsstück und lässt es reparieren anstatt ein neues zu kaufen?
Ich versuch es, auch kaufe ich mittlerweile kaum noch Merchandise. Man hat eh genug. Nein, eher zuviel.
Wenn eine Jeans, ein Pulli oder ein Polo mal hier und da kaputt ist, ab zum Schneider damit. Bei Schuhen möglichst auch.
Aber das ist ein anderes Thema...
Zitat von: gigarod am 26. Januar 2022, 21:42:29
(...)
Schade um Flight13, Bieber war immer sehr nett was den Kontakt anging, aber vielleicht werden wir in Zukunft noch was von ihm hören.
Schade um Flight 13
Duplication(!), Flight 13 Records gibt es weiterhin!
Zitat von: gigarod am 26. Januar 2022, 21:42:29
Ich versteh das so, dass er das auf Platten bezieht, die eh zu hunderten in Läden und auf Flohmärkten rumfliegen. Und da ist es echt unnötig. Und ja, das drölfzigste Beatles/Nirvana/Rolling Stones Repress brauche ich nicht. Sachen, die so nie veröffentlicht wurden, find ich ok.
(...)
Eben. Die Die Ärzte 80er Vinyls hätten auch nicht sein müssen. Alle Platten bekommt man auch gebraucht in sehr gutem Zustand.
Der Preis wäre da auch nicht so hoch, würde es denn Vinyl-Boom nicht geben und würde nicht soviel (nach)gepresst werden, so der Rohstoff teurer werden, etc.
Rereleases wie das was Sony & Co machen sind tatsächlich völlig überflüssig
Habe mir den Podcast angehört. Zusammen mit dieser "Die Schallplatte lebt" Folge, ist für mich der Schuldige am Untergang von dem Presswerk klar: Björn Bieber.
Zu großes Ego, zu unwirtschaftlich, zu unprofessionell, zu undistanziert, zu mimimi. Eigentlich möchte ich schon fast sagen: zu faul. Und damit meine ich nicht, dass er da 12h am Tag steht und Platten presst. Ganz und gar nicht. Sondern, dass er nicht für Nachwuchs gesorgt hat. Er hätte dafür Sorgen können, dass sich irgendwer die erforderlichen Erlaubnisse besorgt um auch Platten pressen zu dürfen. Er hätte mehr Mitarbeiter einstellen können, dann hätte er selbst nicht kommissionieren und verschicken müssen. Er hätte expandieren und noch mehr Mitarbeiter einstellen können. Aber da hatte er ja gar keine Lust drauf. Wenn man größer geworden wäre, hätte er bestimmt noch jemanden von den zu dem Zeitpunkt vorhandenen Mitarbeitern jemanden gehabt, der das alles übernimmt.
Er hätte investieren müssen. Dann z.B. auch Sicherheitskonform die Maschinen aufbauen, dass gar keine speziellen Erlaubnisse gebraucht werden. Aber wollte er ja nicht. Möglichkeiten hätte es mit Sicherheit genug gegeben, er hatte nur keine Lust mehr. Und schiebt das dann lieber auf die bösen Musikkonsumenten und die bösen großen Labels.
Also so kommt das für mich rüber.
Zitat von: supere10 am 31. Januar 2022, 17:22:04
Habe mir den Podcast angehört. Zusammen mit dieser "Die Schallplatte lebt" Folge, ist für mich der Schuldige am Untergang von dem Presswerk klar: Björn Bieber.
Zu großes Ego, zu unwirtschaftlich, zu unprofessionell, zu undistanziert, zu mimimi. Eigentlich möchte ich schon fast sagen: zu faul. Und damit meine ich nicht, dass er da 12h am Tag steht und Platten presst. Ganz und gar nicht. Sondern, dass er nicht für Nachwuchs gesorgt hat. Er hätte dafür Sorgen können, dass sich irgendwer die erforderlichen Erlaubnisse besorgt um auch Platten pressen zu dürfen. Er hätte mehr Mitarbeiter einstellen können, dann hätte er selbst nicht kommissionieren und verschicken müssen. Er hätte expandieren und noch mehr Mitarbeiter einstellen können. Aber da hatte er ja gar keine Lust drauf. Wenn man größer geworden wäre, hätte er bestimmt noch jemanden von den zu dem Zeitpunkt vorhandenen Mitarbeitern jemanden gehabt, der das alles übernimmt.
Er hätte investieren müssen. Dann z.B. auch Sicherheitskonform die Maschinen aufbauen, dass gar keine speziellen Erlaubnisse gebraucht werden. Aber wollte er ja nicht. Möglichkeiten hätte es mit Sicherheit genug gegeben, er hatte nur keine Lust mehr. Und schiebt das dann lieber auf die bösen Musikkonsumenten und die bösen großen Labels.
Also so kommt das für mich rüber.
Kannste so sehen, aber halt auch nur wenn Du es an kapitalistischen Maßstäben anlegst (Gewinn, Wachstum, etc.). So wie er es darstellt, hat er die Presse mehr aus Spaß erworben und dann halt Platten gepresst weil er das Medium cool findet, nicht um den maximalen Profit rauszuholen. Ich find das ja eher symphatisch.
Zitat von: gigarod am 01. Februar 2022, 07:56:30
Kannste so sehen, aber halt auch nur wenn Du es an kapitalistischen Maßstäben anlegst (Gewinn, Wachstum, etc.). So wie er es darstellt, hat er die Presse mehr aus Spaß erworben und dann halt Platten gepresst weil er das Medium cool findet, nicht um den maximalen Profit rauszuholen. Ich find das ja eher symphatisch.
Im Umkehrschluss hätte man dann halt nicht für jedes release Platten pressen sollen sondern nur für ausgewählte. Dann hätte man nicht 12 Stunden am Tag arbeiten gemusst. Sondern vielleicht nur 6 ...
Aufgrund dieser neuen SWR Doku habe ich erfahren, dass Björn Bieber wohl wieder mit Flight 13 Duplication am Start ist!
Er presst jedoch keine Schallplatten, sondern stellt die Stamper für Plattenpresswerke her. Ist inzwischen also in der der Galvanik tätig. Die Schallplattenpressen hatte er seinerzeit verkauft.
Die SWR Doku lohnt sich, m.M.n., sehr! ;)
Zudem steht auf der "Flight 13 Duplication" Website (https://www.flight13-duplication.com/ausgangspunkt) folgendes:
(https://i.postimg.cc/sXnstG5j/Flight13-Duplication.png) (https://www.flight13-duplication.com/ausgangspunkt)
In diesem Zuge habe ich den Thread-Titel angepasst zu "Vinyl-Boom - Alles rund um die Schallplatte und deren Herstellung".
Das machen Presswerke doch selbst?
Bei denen gibt man sein "Master" ab und den rest machen die normalerweise selbst, zumal man die "Stamper" (bzw. Vater) auch maximal 1000 Pressungen halten (und da wird wohl zum Ende die Vinyl schon weniger gut...)
Ich kaufe doch nicht den Vater bei A und lasse bei B pressen? Das macht doch gar keinen sinn?
Ich bin da ja Hipster. War cool als es eine Nische war, jetzt wo es wieder Massenware ist, kauf ich keine mehr ;D
Zitat von: NR20 am 04. September 2024, 08:58:25Ich bin da ja Hipster. War cool als es eine Nische war, jetzt wo es wieder Massenware ist, kauf ich keine mehr ;D
Ich war gestern im Saturn/Mediamarkt und da sind die Vinylramschkisten schon mehr als CDs
Ab jetzt ist CD kaufen wieder Hipster kram, oder gar Tapes.
(Und muss echt immer noch jedes Scheiss Album das es zu hunderten auf Flohmärkten gibt in allen möglichen Farben und Formen neu aufgelegt werden?, wer ist so blöd und kauft die 100. Beatles rotes Album neuauflage?) Dagegen war ja die Debil schon selten... und selbst die neuauflage war sinnfrei (selbst wenn blödsony nicht das CD Master genommen hätte sondern eine richtige Vinylauflage gemacht hätte, nicht so einen hingeschluderten dreck...)
Tapes ist gerade so zwischending, machen ja auch wieder einige.
CD ist das Nischending... aber gut, hat ja eh keiner Platz für den ganzen Kram
Mittlerweile kriegt man Vinyls auch wieder in normalen Zeiten gepresst und wartet nicht mehr 10 Monate oder gar länger. Dauert kaum noch länger als CDs.
Der Boom hat sich wohl auch etwas verlaufen, auch "limiterte Sonderauflagen" kriegt man relativ normal und zu gesitteten Preisen.
Zum Glück dieser Run auf Vinyls war ja kaum mehr feierlich...
Ganz eindeutig lässt sich der Rückgang nicht belegen. Gemeldete Zahlen wurden mittlerweile zurückgewiesen bzw. relativiert.
https://m.backstagepro.de/thema/nein-der-us-vinylmarkt-ist-nicht-um-33-prozent-eingebrochen-2024-10-18-TM7gyKfW81
Zitat von: sushi am 29. Dezember 2024, 16:55:08Ganz eindeutig lässt sich der Rückgang nicht belegen. Gemeldete Zahlen wurden mittlerweile zurückgewiesen bzw. relativiert.
https://m.backstagepro.de/thema/nein-der-us-vinylmarkt-ist-nicht-um-33-prozent-eingebrochen-2024-10-18-TM7gyKfW81
auf die beziehe ich mich auch nicht. Die sind ja schon seit monaten Debunked.
aber eine ganze Zeit war es extrem schwierig Vinyls pressen zu lassen, das dauerte echt ewig bis man seine bekam weil die Mayorlabels alles mit Vinysl fluteten, die 2022/23 auch quasi immer sehr gut weggingen. Mittlerweile ist es kaum mehr schwierig an irgendwelche der neuauflagen zu kommen, selbst die Hosen bleiben ja monatelang auf ihren Vinyls sitzen.
MediaSaturn und co liegen voll von Vinyls, die nachfrage nach Vinyl ist zwar immer noch deutlich höher als nach CDs, gleicht sich aber wieder etwas an zugunsten von CDs.
Allerdings dürfte die Erklärung dazu einfach sein, die großen Plattenfirmen haben den Markt ja quasi geflutet mit irgendwelchen sinnlosen (Hallo Sony..) neuauflagen die teilweise teurer Wahren als hätte man die gebraucht gekauft. Die Vinylfetischisten kriegt man mit Neuauflagen auch nicht mehr so, weil die Qualität teilweise wohl sehr grausam ist, scheinbar knistern neuauflagen wohl teilweise deutlich stärker als die alten, man nimmt die Streamingmaster und und und (Hallo Sony...) Niemand braucht die 70. Neuauflage des blauen Beatles Album. Außerdem hab ich das starke gefühl das am Anfang des Vinylbooms hauptsächtlich irgendwelche Scalper da zu einer künstlichen Knappheit geführt haben.
Zitat von: Gabumon am 30. Dezember 2024, 06:32:43auf die beziehe ich mich auch nicht. Die sind ja schon seit monaten Debunked.
bitte wo wurde was debunked? Der Satz ergibt keinen Sinn so.
Zitat von: Gabumon am 30. Dezember 2024, 06:32:43aber eine ganze Zeit war es extrem schwierig Vinyls pressen zu lassen, das dauerte echt ewig bis man seine bekam weil die Mayorlabels alles mit Vinysl fluteten, die 2022/23 auch quasi immer sehr gut weggingen. Mittlerweile ist es kaum mehr schwierig an irgendwelche der neuauflagen zu kommen, selbst die Hosen bleiben ja monatelang auf ihren Vinyls sitzen.
Ja, Major-Artists waren ein Problem. Die nutzen aber Presswerke, die kleine Labels gar nicht bedienen. Andersrum gibt es Presswerke (auch hier in DE) die nicht mit Majors zusammen arbeiten und nur Indie-Label & Bands bedienen.
Das war also nur bedingt ein Problem.
In meinen Augen war das viel größere Problem, dass es kein Rohmaterial mehr gab. 2021 hatten wir neben der Corona-Pandemie (also generell weniger Produktionl) einen weltweiten PVC-Mangel. Dazu kam dann eine kleine Blockade des Suez-Kanal die auch minimale Auswirkungen auf den Handel hatte.
2020 ist ja auch noch das Werk von Apollo Masters abgebrannt, einem von ZWEI Herstellern weltweit von Lackfolien. Die haben 70% des Marktes bedient. Das hat sich dann Ende 2020, Anfang 2021 auch bemerkbar gemacht.
Ergo: Ein vielschichtiges Problem welches wunderbar die Nachteile der Globalisierung aufzeigt.
Aber wir können natürlich gern populistisch weiter auf DIE DA schimpfen. Ist natürlich einfacher. Peace Out.
P.S.: Ich hatte in der Zeit Platten in Presswerken in Auftrag gegeben, war also "live" dabei.
Praktischerweise bestätigst du aber gerade das die Majors mit ihre absoluten Vinylflut mit Altware (die haben ja quasi alles neu gepresst) auch am PVC Mangel mitschuld waren ;D
Die Mengen waren echt gigantisch die da plötzlich bei MediaSaturn und co aufgeschlagen sind.
Hätten die den Markt nicht mit der 50. Beatles, AC/DC oder Debil Neuauflage geflutet wäre das Problem gar nicht so groß gewesen.
Zitat von: Gabumon am 03. Januar 2025, 06:25:37Praktischerweise bestätigst du aber gerade das die Majors mit ihre absoluten Vinylflut mit Altware (die haben ja quasi alles neu gepresst) auch am PVC Mangel mitschuld waren ;D
Die Mengen waren echt gigantisch die da plötzlich bei MediaSaturn und co aufgeschlagen sind.
Hätten die den Markt nicht mit der 50. Beatles, AC/DC oder Debil Neuauflage geflutet wäre das Problem gar nicht so groß gewesen.
Ja, die waren Teil des Problems. Der PVC-Mangel lag aber eben nicht nur an den Major-Reissues, sondern an der allgemeinen Weltlage. Bei einer Veröffentlichhung 2021, die ich hatte, konnte im Presswerk z.b. max die halbe Belegschaft gleichzeitig arbeiten. Denen war das Risiko einer Ansteckung und damit Komplett-Ausfall zu hoch.
Wie gesagt: Vielschichtige Probleme und/oder einfache Antworten.