Hallo,ihr habt ein bisschen extrawissen zu einem Lied? Teilt es doch mit uns, sodass wir ein schönes Gesamtwerk erschaffen können :)Falls möglich ist eine Quellenangabe natürlich auch immer nett.
- ... und es regnet: Farin: Ein recht jämmerlicher Versuch, "Lovecats" von The Cure zu klauen. Der Text ist unglaublich albern - aber der Harmoniewechsel im Refrain gefällt mir heute noch. Quelle: Prawda 03
- 12XU: Farin: Aus heutiger Sicht ist der Punk-Smasher der Überhaupt-Nicht-Punk-Band Wire eher lahm, aber als er herauskam, drehten wir durch! (Überhaupt gehören die ersten 2 Wire-Platten in JEDE Sammlung, die was auf sich hält.) Das X steht natürlich für das live immer gesungene "FUCK", aber England in den 70ern... Quelle: Prawda 04
- 3-Tage-Bart: Hieß ursprünglich ,,Barb wire" und sollte Teil des Soundtracks für den gleichnamigen Film mit Pamela Anderson werden. Wurde, nachdem klar war, dass der Song nicht für den Soundtrack verwendet werden würde, für das geplante Konzeptalbum umgeschrieben. ,,Geili, geili, Supertyp" ist die bekannte Hommage an den Vokuhila-Mechaniker, der das Bandmobil (völlig überteuert) wieder flott gemacht hat. ,,Jetzt wird rücksichtslos gewichst" ist ein Zitat der Comic-Figur ,,Sondermann" des Zeichners Bernd Pfarr, die bis 2004 in Titanic erschien. Bela bringt zudem noch eine Verbindung zu einem Farin-Song aus den 80ern mit dem Titel ,,Männer mit Bärten" ins Spiel, die aber nicht bestätigt wird.Beim ,,Geili, geili, Supertyp"-Part hat sich Farin dann bei der Melodie des alten ,,Turmstraße"-Demos (was später auf ,,Berliner Schule" erschien) bedient. Quelle: YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=GJbtlJNk6sU)
- 2000 Mädchen: Farin: Die Idee zum Text kam von irgendeiner Bild-Schlagzeile über einen Telefonunhold. Irgendwie vermißten wir in dem fiesen Bericht die einsame Telefonzellenromatik des Fernsprech-Onanierers, und fertig war der abwechselnd gesungene Text. Die Maxiversion war - wie immer - Bahn frei für Irrsinn.
Bela: Live überließen wir Hagen - und heute Rod in der zweiten Generation - die zweifelhafte Ehre der wohl peinlichsten Ansage eines Ärzte-Konzertes. Wenn's aus der Bass-Ecke "Wieviel sind..." ertönt, können Jan und ich uns kaum noch halten, während im Publikum Durchhalteparolen ausgegeben werden. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
Farin: Ein interessanter Zwischenteil unterscheidet das (recht langatmige) Demo von der veröffentlichten Version; man merkt aber, dass ich langsam Fortschritte bei den Arrangements machte. Zumindest bilde ich mir das ein.
Bela: Das Lied ist ja quasi eine Blaupause für "Schrei nach Liebe", was das Arrangement angeht. Quelle: Seitenhirsch
A- Ärzte Theme (Instrumental): Farin: Jede Band, die was auf sich hält, braucht ihre Erkennungsmelodie - und da wir damals u. a. auch viel Surf-Musik gehört haben, schrieb ich kurz entschlossen ein "Ärzte-Theme", was wir dann aber eingedeutscht haben. Wir haben das eine Weile lang als erstes Lied der Konzerte gespielt, Lui hat uns massiv eingenebelt und dann wurden wir berühmt und haben heute sogar einen eigenen Fanclub! Harharharhar... Quelle: Prawda 03
- Anti-Zombie: Rod: Ich wollte schon immer einen Song im Glen Danzig-Stil machen, einfach auch vom Gesang her schön herumknödeln. Der Text über die lebenden Toten ist natürlich eine Adaption von George A. Romeros "Dawn of the dead", speziell durch die Beschreibung der einzelnen Szenen (...sie wandern stumpf durch die Botanik...ob 9 mm oder MG schieß doch einfach ein paar Magazine leer etc. etc.) liegt der Song in der Misfits-Horrorpunk-Tradition und ist, wie ich finde, recht gut gelungen! (*hüstel*) Quelle: Prawda
- Alleine in der Nacht: Bela: Schrieb ich zu einer Zeit, als ich mir fast jede Nacht um die Ohren haute. Ein Meilenstein aus dem Hause B. eben.
Farin: Ein weiteres Lied über die Dunkelheit von Hobbyvampir Felsenheimer. Sehr schön die Deklination am Ende des Liedes, wo auch das von Manne Präker gespielte Gitarrensolo zu hören ist, der mir mal zeigen wollte, wie das geht. Für die Rhytmusgitarre hatte ich damals eine sensationelle Weltneuheit: Einen Verstärker, der einen Lautsprecher simuliert - ohne Box und Mikrophon; deshalb klingt die Gitarre so Scheiße. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze - Außerirdische: Farin: Ein bißchen an "My Generation" von The Who angelehnt, die Dead Boys lassen auch grüßen. Tommy L'amour von den Subtones (Berliner Beat-Band-Helden) lieh uns den schönen Hoefner Violin-Bass und Micky Wolf spielte die Mundharmonika. Die Bläser sind von der Maschine, die Chöre vom lieben Farin - ein Stück, das besonders live Spaß macht. Während ich das Lied mit Hoffmann aufnahm, saß Bela nebenan und komponierte - quasi beim Fernsehen - "Baby ich tu's". (War ein guter Tag.)
Bela: Live spielen wir den Solopart mangels freier Hände für die Mundharmonika auf unseren Stamminstrumenten. Für mich ist es ein Fest, ist es doch das einzige Mal, daß meine Hupe zum Einsatz kommt, für die wir immerhin - zur Freude unseres Mixers - fünf Minuten Soundcheck-Zeit benötigen. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze - ACHTUNG: BIELEFELD: Bela: Als wir noch zusammen bei Soilent Grün gespielt haben, haben wir in einer Gesamtschule unseren Proberaum gehabt in Berlin-Spandau und dann hat eine andere Punkband da auch geprobt, der Namen ich nicht mehr zusammen bringe, und die hatten aber ein Lied, manchmal haben wir denen auchnoch zugehört beim Proben und hatten ein Lied und sagen immer "ACHTUNG, ACHTUNG, BIELEFELD! ACHTUNG, ACHTUNG BIELEFELD! [...] und dann haben wir sie irgendwann mal live gesehen mit einer richtigen PA und dann haben Sie gesungen "ACHTUNG, ACHTUNG MINENFELD!" und das war ein Song über die Berliner Mauer. Wir mussten dann so lache, dass das irgendwie ständig in meinem Kopf geblieben und jetzt gab es die Gelegenheit dieser dieser Zeit vielleicht auch wegen dem Cover von unserer ersten Single (Soilent Grün) irgendwie geschuldet dass ich mich daran erinnert habe und dann brauchte ich ganz schnell einen Titel weil die Grafik das brauchte ür's aAbum und dann Achtung Bielefeld genannt. Bielefeld hat ja zusammen Paderborn und Hannover ein bisschen das Image zu den langweiligsten Städte Deutschlands zugehörend kann ich nicht bestätigen. Quelle: YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=tqy6GA80zT4)
- ANASTASIA: Farin: In ,,Anastasia" nehmen wir uns Männer vor, die gar nicht merken, wie gestrig sie eigentlich sind. Quelle: profil.at (https://www.profil.at/kultur/farin-urlaub-im-interview-ueber-das-neue-die-aerzte-album-dunkel/401737185)
- ANTI: Geschrieben nachdem Farin eine Punk-Doku gesehen hat und da Bands erwähnt wurden, die er nicht kannte (hauptsächlich amerikanische Bands wie MC5) Quelle: FluxFM Radio-Interview (https://fluxmusic.de/posts/6ba04d4c-77ff-4cd4-ad12-4997eba0d750)
Wurde umbenannt von "Gegen alles". Quelle: Musikäxpress
Das letzte Solo im Song ist von Farins Demo, weil das nicht reproduzierbar war. Quelle: Gitarre & Bass
War bis fast zum Schluss als erstes Lied für HELL vorgesehen. Wurde dann auf Belas Wunsch hin ausgetauscht, weil er Plan B passender fand als Botschaft an die Fans. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=1853)
B- BESSER Der Song ist eine ganz alte Demo von Farin, er fand die Musik gut aber es wäre nur gut für einen kurzen Gag, maximal eine B-Seite. Er fand die Musik aber zu gut nur dafür. Nur das "beim nächsten mal" am Ende blieb vom Original. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=5766)
- B.S.L.: heißt nicht wie oft angenommen "Besser, schneller, lauter" sondern "Brutal schneller Lärm", dies findet sich in den Credits des Album "Planet Punk" wieder
- Blumen/Ich ess' Blumen: Farin: Um 1985/86 wohnte ich u.a. zusammen mit Axel, unserer jetzigen Managerin, in einer 3-Zimmer-Wohnung in der Turmstraße. (Hier entstanden übrigens - zum Leidwesen der Nachbarn - viele Ärzte-Demos.) Irgendwann war Bela mal wieder zu Besuch und beschwerte sich über die olfaktorische Belästigung auf unserem Klo, worauf Axel (damals seit drei Wochen Vegetarier) konterte: "Von mir kann das nicht kommen - Vegetarierkacke duftet!" Wenige Stunden später war Belas Lachkrampf vorbei, er bekam wieder Luft und schrieb das Lied. Ein Klassiker!
Bela: Eigentlich als Parodie auf die aufkommende Straight-Edge-Welle, sowie Family-Five-Saxophonist und Neuvegetarier Axel "Meine Scheiße stinkt nicht mehr" Knabben, heute Schulz, gedacht, hatte das Lied auch zwei unvorhergesehene Nebeneffekte: 1. Die Spex (Haupt-Ärzte-VerreißerInnen) fand lobende Worte dafür - Hallo Ralf Niemczyk - und... 2. Jan Vetter wurde Vegetarier. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze - Bitte bitte: Farin: Eine befreundete Domina lub mich mal in ihr Studio ein, wo ich mir heimlich ein paar interessante Folterungen und Demütigungen anschauen durfte - naja, nicht jedermanns Sache. Für die Maxiversion unseres einzigen Synthie-Stückes gab "Dominique" dann noch ein paar wissenswerte Details aus ihrem Job preis. Ein nettes Lied - und Pflichtprogramm für angehende FolterknechtInnen.
Bela: "Bitte Bitte" verschaffte uns die Bekanntschaft einer Frau, die viele Männer eh' aus- und vor allem inwendig kennen: Teresa Orlowski. Beim Abschiedsessen nach dem Videodreh unterhielt ich mich mit ihr erst über Gott und die Welt, und nachdem diese beiden Themen nach ca. fünf Minuten abgehandelt waren, über Sex. Was immer man über Deutschlands Pornokönigin denken mag, sie ist in jedem Falle intelligent, charmant und sie lebt und liebt ihren Job. Auf die Frage, ob wir mal in einem ihrer Filme mitwirken würden, bekam sie ein gehüsteltes und eher als "Nein" gemeintes "Vielleicht". Für all die pubertären Spekulanten unter euch: Frau Orlowski fuhr nach dem Essen allein ins Hotel. Übrigens stellte sie und zum Schnitt des Videos ihre höchsteigenen Videostudios zur Verfügung. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
C- Chanson d'Albert: Der "Schunder-Song" auf Englisch als B-Seite von der "3-Tage-Bart"-Single. Das Lied heißt eigentlich "Love Hurts" und war für den Soundtrack zum Pamela Anderson-Film "Barb Wire" angedacht wurden, doch die Macher des Soundtracks entschieden sich anders und so landete der Song auf der Single. Der Name ist eine Widmung für den damaligen Chef der Metronome Albert Slendbroek.
- Chile 3: Rod: Ich war 14, als ich den Song schrieb, die Akkordfolge war damals so ziemlich das Beste, was ich spielen konnte. Der Text war zu der Zeit natürlich extrem aktuell, denn die 80er-Jahre waren so ziemlich die dunkelste Zeit des chilenischen Pinochet-Faschismus. Menschen "verschwanden", und ein ganzes Land lebte mit der Angst, dass es am nächsten Tag an der Tür klopft und Herren in Zivil reinkommen, um einen in eine geheime Folteranstalt zu bringen und anschließend in einer verlassenen Gegend zu verscharren. Quelle: Prawda 07
- Claudia 3: Farin: Nachdem die LP "Die Ärzte" wegen "Geschwisterliebe" auf den Index für jugendgefährdende Schriften kam und nicht mehr beworben oder frei verkauft werden durfte, wurde - schlappe zweieinhalb Jahre nach ihrem Erscheinen - auch die erste CBS-LP "Debil" indiziert. Gründe: Das "Schlaflied" und "Claudia hat 'nen Schäferhund". Das fanden wir albern. Auf der "Ab 18" gab's dann die Fortsetzung "Claudia II" und für die Abschiedstour haben wir dann - schneller als man uns verbieten konnte - die 3. Version dargeboten... hirn- und geschmacklos. Aber doch auch irgendwie super.
Bela: Eine um tausend Ecken gedachte Provokation für die Bundesprüfstelle: Claudia vollführt den Akt jetzt mit einem Mann. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
D- Dauerwelle vs. Minipli: Bela: Zur Le Frisur hatten Rod und ich Farin dann soweit, einem Grindcore-Experiment zuzustimmen, da bei dem Album eh alles erlaubt war, was Haare hatte. Dass der Song dann aber ein extrem beliebtes Livestück für uns wie für die Zuschauer wurde, damit haben wir nicht gerechnet. Quelle: Prawda 04
- Dos Corazones: Rod: Die Idee zur Musik hatte ich im letzten Depp Jones Jahr. Wissend, dass es eine ungewöhnliche Nummer wird, fiel mir ein, dass ich ja spanisch kann, und so kloppte ich diesen skurrilen Text zusammen, im Prinzip ein Mini-Thriller mit Liebe-Verzweiflung-Tod. Quelle: Prawda 03
Rod's erstes Lied für die ärzte, gesungen in seiner Muttersprache, heißt übersetzt "Zwei Herzen" - Du willst mich küssen: Rod: Den Song haben wir schon lange nicht mehr gespielt... ich werde mal vorschlagen, ob wir den nicht mit dem unveröffentlichten englischen Text spielen können "...I was on my way you see, to the public library to get the book of seven seals...". Fänd ich super! Quelle: Prawda 05
Eins der meistveröffentlichsten Stücke. Es erschien zunächst auf dem Album "Im Schatten der Ärzte" (1985), bei der Nena die Zeile "... am besten heute Nacht" singt, dann wurden für die Single ein Single-Remix, der Modern-Kissing-Mix und der Disco-Kuschel-Mix aufgenommen. Außerdem existiert eine englischsprachige Demoversion mit dem Namen "You Want To Kiss Me", die sich auf dem Bootleg "Doktorspiele 666" wiederfindet, sowie eine andere Version auf der "They have given me Schrott", eine spezielle Version des Modern-Kissing-Mixes für das Best-of-Album "Das Beste von kurze nach früher bis jetze" (ca. 1 Min. kürzer) und eine Version auf der Compilation "Ist das alles?" die sich von der Originalversion nur dadurch unterscheidet, dass diesmal Farin "... am besten heute Nacht" singt. Insgesamt findet sich das Stück also in 8 Versionen wieder.
Farin: ...entstand größtenteils in unserem damaligen Übungsraum im Keller des "Saskatchewan". Bela und ich spielten mit der Urversion des Textes "Ich will dich foltern" herum (Was war damals nur mit mir los?")m der Basslauf entstand fast von selbst, und das einzige, was diesem Lied noch zum Evergreen fehlte, war das raffinierte fis sieben im Refrain - eine kleine Sensation in Ärztekreisen damals! Später schrieb ich den Text auf ein erträgliches Niveau um und fertig war der Heuler.
Bela: Ich war leider nicht dabei, als Nena "Mmh, am liebsten heute nacht" hauchte... Schade. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
Bela: Ich weiß auch nicht mehr genau, warum wir davon eine englische Version eingespielt haben. Es geisterte immer mal wieder die Idee herum, im Ausland zu spielen. Das Goethe-Institut finanzierte Tourneen für Bands, die dann als Botschafter der deutschen Sprache zum Beispiel in China oder Israel spielen durften. Wir wären auch bereit gewesen, aber es gab eine Menge Neider, speziell in Berlin. Menschen, die uns einen schlechten Charakter attestierten oder uns zu kommerziell fanden. Es kam jedenfalls nie zu solch einer Tour. "Du willst mich küssen" wählten wir wahrscheinlich deshalb aus, weil dieser Song noch mal eine erhebliche Steigerung zu unseren, speziell Jans, bisherigen Bemühungen darstellte, Musik für die Ewigkeit zu schreiben. Der Song mit einem Thema, das so noch nicht beschrieben worden und trotzdem ein Liebeslied war. Auf Deutsch funzt das Ganze aber doch mehr.
Farin: Noch lustiger ist die "Cockney-Version‹". Ich war damals sehr, sehr viel in London und bildete mir prompt ein, den Akzent gut genug zu beherrschen ... ähm, nein. Quelle: Seitenhirsch - Die Banane Laut Farin hat Bela das mehrsilbige Reimduell für immer gewonnen mit dem Reim von Felatioreklame auf Nahrungsaufnahme. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=3928)
- Das ist Rock'n'Roll: Farin: Noch ein "Gabi & Uwe"-Stück, wie immer an einem Tag im Preussenton entstanden. Wir hatten den Auftrag, ein Lied über das (zur Abwechslung mal vertraute) Thema "Rockstars" zu schreiben, reservierten einen Tag im Studio und trafen gegen Mittag dort ein. Nach ausgiebigem Frühstück setzten wir uns mit Block, Stift und Gitarre aufs Sofa, und eine halbe Stunde später waren Text und Musik fertig. Um 10 Uhr abends waren die Aufnahmen abgeschlossen und um 2 Uhr morgens der Mix. Und alles selbsterlebt!!! Ach ja: Das Schlußwort ist ein Zitat vom "Schlächter von Brooklyn". Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
Bela: Diesmal erleben Gabi und Uwe im Auftrage "Moskitos" die Tücken der Berufswahl, wobei für Uwe wie auch für uns früher feststand: Ich werde Rockstar. Der Song ist superauthentisch - den Tennisschläger vor dem Spiegel werden auch Leute wie Slash oder Gary Moore nicht verleugnen. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze - DUNKEL: Der letzte Song der geschrieben wurde für DUNKEL. Wurde an einem Tag geschrieben, bevor Bela ins Studio ging um Schlagzeug aufzunehmen. Quelle: FluxFM Radio-Interview (https://fluxmusic.de/posts/6ba04d4c-77ff-4cd4-ad12-4997eba0d750)
Bela hat den Text in 30 Minuten geschrieben, ausser an den ersten 4 Zeilen. An denen hat er sehr lange gefeilt. Riff eigentlich von Rod. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=1411") - Die Wiking-Jugend hat mein Mädchen entführt: Die Originalversion heißt "The KKK Took My Baby Away" und stammt von den legendären RAMONES, die Wiking-Jugend ist eine mittlerweile verbotene rechtsextremistische Jugendorganisation, die ärzte haben das Lied für den RAMONES Tributsampler "Blitzkrieg Over You" und zuerst auf der Single "Friedenspanzer" gecovert.
- Der Misanthrop: Der Begriff stammt aus dem Griechischen und heißt übersetzt "Der Menschenfeind"
- Die Antwort bist du: Bela: Zu der Zeit haben Farin und ich viel Glamrock gehört. Gary Glitter, Sweet, T-Rex usw. Der Song war mein Beitrag zu dem Thema. Quelle: Prawda 06
- Der Tag: Farin: Der verzweifelte Versuch, endlich mal eine Frau mit auf Ärzte-Tour zu nehmen: Nur für dieses Duett! Aber, ach: Es sollte nicht sein. Quelle: Prawda 06
Die Duettpartnerin ist Celina Bostic, die auch bei FURT war. Quelle: Credits zu Geräusch - Die ewige Maitresse: Rod: Ein kurzer, einfacher Song. Bela hatte einen guten Text dazu, und er hat es auch sehr gut gesungen.Quele: Prawda 07
- Die Ärzte: Farin: Wir haben uns in der Anfangszeit sehr mit uns beschäftigt (nein, nicht was IHR jetzt denkt), und zu einer anständigen Superheldenband gehörte auch ein Song über uns. Übrigens meines Wissens das einzige Mal, dass der Name "Ärzte" von uns wörtlich eingesetzt wurde - wahrscheinlich geriet der Song deshalb bandintern schnell in Vergessenheit. Quelle: Prawda 07
- Dinge von Denen: Rod: Ich habe zu der Zeit das Klavier wieder entdeckt, und habe wie ein Irrer Klavier zum Beach Boys "Pet Sounds"-Album und The Zombies "Odessey & Oracle" geübt. Ich nahm mir vor, die Songs für das nächste DÄ-Album direkt auf dem Klavier zu schreiben. Es hat mich total angekickt, mal andere Akkord-Auflösungen zu verwenden als auf der Gitarre (wo man dann doch immer wieder auf seine alten Tricks zurückfällt). Als der Song fertig war, wollte ich unbedingt eine Referenz an "Your mother should know" der Beatles im Intro drinhaben, aber so, dass Bela das nicht mitkriegt. Farin hat den Chor wunderbar hingekriegt, und die Streicher im Unplugged-Arrangement haben dem Song noch einen extra push-over-the-cliff gegeben. Quelle: Prawda 07
- DOOF: Bela: Stellung zu beziehen ist zum einen gerade wieder angepfiffen, klar! Bei ,,Doof" stand ja erstmal der Text ,,Mit Nazis reden" von Wiglaf Droste Pate, aber zum anderen war die Idee, mal wieder ein schönes Sing-along gegen Nazis zu machen. Fast ein bisschen naiv dahin gesungen, aber cool! Quelle: Plastic-bomb.eu (https://www.plastic-bomb.eu/2021/die-aerzte-im-interview-zum-neuen-album-dunkel/?fbclid=IwAR3nwpUXYlUkhkbMl58APmB2ywPxN4hAi4Se_X8aLdCTK0xfVxQ3bRwJQAY)
Bela wollte gerne den WDR-Kinderchor haben, der "Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau" sang. Bekam er aber nicht. Quelle: Musikäxpress
Gab es bereits zu "HELL" und Farin wollte den unbedingt darauf haben. Bela konterte aber, dass ja bereits "WOODBURGER" drauf ist. Und obwohl jeder bei der Abstimmung drei Punkte vergeben kann, hat Farin "DOOF" vier Punkte gegeben, weil er ihn unbedingt auf dem neuen Album haben wollte. Quelle: Gitarre & Bass
E- Ein Lied über Zensur: Farin: Siehe "Rettet die Wale", aber hier hat Bela am Text mitgeschrieben - meiner war ihm zu harmlos. Das ganze war ne Art Auftragsarbeit für einen Sampler über - na was wohl? - Zensur. Spielen Rod und ich gerne bei Soundchecks an, worauf Bela meist die Augen verdreht und von der Bühne geht. Quelle: Prawda
- Erna P.: Farin: Siehe "Sie kratzt, sie stinkt, sie klebt": Da kamen dann zu den Stray Cats Psychobilly-Bands wie die Meteors. (Unbedingt kaufen: In Heaven, ihr erstes Album. Phantastisch!). Ist bei den Aufnahmen zur "Debil" enstanden, aber als alte Kabalisten hatten nur 13 Stücke Platz; und "El Cattivo" & "Micha" waren erstmal genug Rockabilly fürs Album. Ich mochte das Böse in dem Text. Quelle: Prawda 05
- El Cattivo: Ist italienisch für "Der Böse"
- Ewige Blumenkraft: Bela: Ziemlich am Anfang der Band hatten wir ein Skinhead-Problem, sowie den Vorwurf irgendwelcher Hippies, daß wir zu unpolitisch seien. Also schrieben wir eine bekennende Hymne über Liebe, Frieden usw. Ergebnis: Bei der Uraufführung des Songs im Berliner "Loft" zeigten uns Hippies und Skins den Mittelfinger - egal. Später nahmen wir den Song als B-Seite für die "Für immer"-Single stilecht in Manne Präkers Wohnzimmer knieend, Händchen haltend und mit geschlossenen Augen auf. Der Songtitel stammt übrigens aus dem "Illuminatus", einer Buchreihe zweier drogenverrückter Physiker und/oder Philosophen, die Anfang der 80er zugegebenermaßen auch bei mir noch kultig waren.
Farin: Ein B-Seiten-Highlight: Die Ärzte go Woodstock! (Mit Hare-Krishna-Chören, Hans-Harz-Zitat, Jesuslatschen und allem, was dazugehört.) Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze - Ekelpack Farin wurde inspiriert von dem Lied "Pay to cum" von den Bad Brains, weil man nicht versteht was dort gesungen wird. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=4588)
- Elke: Farin: Während der Aufnahmen zur "Wahrheit"-LP wurden wir wochenlang im Studio von zwei Mädchen (!?) terrorisiert: Elke und Daniela. Sie riefen ca. 2000 mal am Tag an und ließen uns nicht zur Arbeit kommen. Leider hatten sie auch den Fehler gemacht, uns Fanpostbriefe mit ihren Fotos zu schicken... Als ich dann einmal von dem hirnlosen Gekicher extrem genervt war, drohte ich Elke an, ein Lied über sie zu schreiben, falls sie noch einmal... Sofort klingelte das Telefon wieder - also waren sie fällig. Am nächsten Tag hatte ich Ringe unter den Augen und acht Strophen Elkehass, von denen leider nur drei übrig blieben - der Rest war selbst uns zu hart. Am Ende fehlte nur noch das Gitarrensolo "Bela für Daniela": Bela stellte sich auf's Sofa, Hoffmann und ich knieten vor ihm nieder, und in einem Take spielte er das Solo: ein Genie eben.
Bela: Mein drittes Solo auf einer Ärzte-Platte. War Jimi Hendrix' Gitarrenspiel von vielen verschiedenen Emotionen geleitet, so inspirierte mich nur eins: Grenzenloser Ekel. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze - EINSCHLAG: Farin: Im Song ,,Einschlag", den Bela geschrieben hat, geht es um Femizid. Ein Thema, das in einem Rocksong sehr schwer zu behandeln ist. Heute bekomme ich richtig Gänsehaut, wenn ich den Song höre. Quelle: profil.at (https://www.profil.at/kultur/farin-urlaub-im-interview-ueber-das-neue-die-aerzte-album-dunkel/401737185)
Erschien bereits auf der Platte "Bela B & Danube's Bank - live at Clouds Hill" unter dem Titel "Ein Schlag Nur". Der Text geht auf das Schicksal von Tuğçe Albayrak ein. Zeug:innen-Aussagen zufolge wurden dort 2 weibliche Jugendliche auf der Toilette von männlichen Jugendlichen belästigt. Tuğçe wollte den Streit schlichten und wurde letzten Endes auf dem Parkplatz niedergeschlagen und verstarb wenig später an den Folgen des Aufschlags. Bela widmete das Lied explizit Tuğçe auf den Clouds Hill-Aufnahmen.
Bela hat auch eine Version aus Opfersicht geschrieben aber Peta Devlin hat ihm davon abgeraten diese zu veröffentlichen, weil es so deutlich interessanter wäre. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=5013)
Die Melodie ist das Solo aus Belas Song "Der Wolf mit dem Hut" von 2016. Veröffentlicht auf "Unter meinem Bett 2". - ERHABEN: Farin: Es gab mal das wunderschöne "Lied vom Scheitern" von Bela, was schon ein Stück weit persönlich war. Mir ging es jetzt bei "Erhaben" darum, das Scheitern als das Gegenteil darzustellen. Etwas, das von außen wie ein Scheitern wirkt, kann für einen selbst ja auch die totale Erfüllung sein. Dieses Bild fand ich sehr schön. Die anderen haben den Text sowieso nicht gehört. "Da singt er wieder irgendwas. Ist doch egal."
Bela: Nee, ich mochte den Text sofort, aber auch, weil ich das Wort "Erhaben" sehr mag, ein Wort, das wie ein Lichtstrahl scheint. Quelle: n-tv.de (https://www.n-tv.de/leute/musik/Das-positivste-Lied-ist-eins-gegen-Nazis-article22782867.html)
Hieß ursprünglich "Die Schönheit des Scheiterns". Farin hatte die Musik schon seit Jahren. Quelle: Radio Eins Interview (https://www.radioeins.de/programm/sendungen/sounds_stories/aktuell/rod-gonzalez--zu--dunkel-.html)
F- Für immer: Farin: Damals war ich ein Riesen Marilyn Monroe Fan und fand den Gedanken reizvoll, ein Liebelied für eine längst Verstorbene zu verfassen. Auf der Maxi hört man sie übrigens: "Now, for the first time, I realize that all I really want is you!" und "I'm mad about you, too" - ich hatte ne LP (erinnert sich noch jemand an dies fossile Tonträgerformat?), auf der eine Fernsehsendung mit ein paar Sketchen der MM zu hören war. Quelle: Prawda 03
- Feminin: Farin: DIE Emanzenhymne schlechthin: Mrs. Bobbitt fand den Text auch gut. Und ich bin froh, endlich mal was für die Frauenbewegung getan zu haben - Veceremos!!
Bela: Befreit die Welt vom Patriarchat der Männer. Die FrauensympathisantInnen von den Ärzten helfen dabei. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze - Friedenspanzer: Farin: Rods Demo ohne Gesang war ein Punk-Hammer erster Kajüte. Bei den Aufnahmen zur "Bestie" saßen Bela, Rod und ein paar leere Weinflaschen morgens um drei in der Küche und sangen mir den fertigen Text zur Wandergitarre vor - ja, ich hatte Spaß!!!
Bela: Den Song schrieb Rod, als er noch nicht einmal ahnte, daß er bei den Ärzten spielen würde. Den Text schrieben wir gemeinsam während der Aufnahmen zur "Bestie". Rod spielt auch die Gitarren, während Jan mit dem Bass wieder auf frühe New Model Army machte. Während des Videodreh lernten wir sehr junge, hübsche Damen kennen. . Quelle:Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
Albert Slendebroek (Ex-Geschäftsführer Metronome Musik): "Friedenspanzer" war wieder so ein typischer Fall, wo wir bei der Metronome dachte: "Mein Gott! Da sind sie wieder mit ihren non-kommerziellen Single-Vorschlägen. Das kann ja nie ein Hit werden..." Natürlich wurden wir wieder mal eines Besseren belehrt... Diese Band hat schon immer ein unglaubliches Gespür für antizyklisches Denken gehabt, meiner Meinung nach das Geheimnis ihres andauernden Erfolges. PROST auf die nächste Nummer 1! Quelle: Booklet von Bäst of
G- Goldenes Handwerk: Bela: Meine Hymne für die unterbewertetsten Bandmitglieder nach Bassisten. Dass die Single kein Hit wurde, lag wohl daran, dass es nicht super viele Schlagzeuger gibt und alle anderen Menschen da draußen mit dem Thema wenig anfangen konnten. Meine Mit-Band hat im Studio jedenfalls geheult vor Lachen. Quelle: Prawda 05
- Gehn wie ein Ägypter: Dies ist die die ärzte-Version des Bangles-Hits "Walk Like An Egyptian" mit deutschem Text zu gleicher Melodie
- Gehirn-Stürm: Rod: Zur Zeit der "Bestie" haben Bela und ich viel Raggamuffin gehört. Die Idee zu "Gehirn-Stürm" kam nachts in der Küche vom Conny-Plank-Studio. Es soll auch Alkohol geflossen sein. Nach viel Brainstormen blieb am nächsten Morgen ein Satz: "Hoffmann ist eine geile Drecksau" auf Belas Notizen, und so beginnt der Song schließlich damit! "Gehirn-Stürm" war das letzte Lied, das wir in der "Bestie"-Session aufgenommen haben, und ich erinnere mich, dass ich die ganzen Synthies mit einem kleinen Casio-Rapman eingespielt habe (das ist das Mini-Keyboard, welches ich dann anschließend auf den nächsten Tourneen benutzt habe, um z.B. "Schopenhauer" aufzuführen") Quelle: Prawda 07
- Geschwisterliebe: Farin: Wir dagegen sind ja unschuldig auf dem Index gelandet. "Geschwisterliebe", das immer noch indiziert ist, habe ich geschrieben, als ich 15 war. Da hatte ich noch nicht einmal Sex gehabt, also nicht mit Penetration. (lacht) Das Wort "flachlegen" hatte ich gerade kennengelernt und fand es super lustig. Quelle: NTV (https://www.n-tv.de/leute/musik/Wir-sind-alle-drei-irgendwie-Psychiater-article22083755.html)
- Grace Kelly (Richy Guitar Version): Farin: Das hat uns damals schwer mitgenommen, daß die arme Fürstin Grazia Patrizia so unschön aus dem Leben gerissen wurde - die hier vertretene Huldigung ist die, die wir für den unsäglichen Film "R. Guitar" aufgenommen haben. Axel Schulz spricht Grace. Damals durfte noch kein Verzerrer den klaren Klang meiner Gretsch Tennessean verunstalten - das hat sich erst mit der 3. LP so richtig ergeben.
Bela: Schon mit diesem (einer unserer ersten) Song kollidierten wir mit den Geschmacksnerven einiger Radiomacher, was uns scheißegal war. Quelle:Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze - Gabi gibt 'ne Party: Bela: Gabi und Uwe wieder hart am Leben, mit allen Schikanen: Party-Wrecking-Crew; sodomitische Nekrophilie (zumindes angedeutet) und ekliger 70er Rock - leider nicht nur angedeutet.
Farin: Eigentlich mein Favorit unter den "Moskito"-Stücken (= Aufnahmen für den SFB mit vorgegebenem Thema als Titelsong). Das Thema war "Party", und die Aufnahmen auch - wie so oft. Aber hört selbst. Quelle:Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze - Gute Zeit: Bela: Hieß ursprünglich 'Brigitte' und handelte von der großen Brigitte Nielsen, die sich damals gerade von Sylvester Stallone scheiden ließ und alle möglichen pikanten Details ihrer Beziehung in der Presse rumposaunte. Irgendwann tat "Sly" mir leid (oder war der Text so mies?), und ich änderte die Musik im Refrain und im Text. Nun sang ich originellerweise über das Lotterleben auf Tour und ließ unsere Marshalls als Tribut an den großen Nigel Tufnel von Spinal Tap bis ELF gehen.
Farin: Bela hatte ein ZZ-Top-ähnliches Demo mit wunderschönem Text über Brigitte Nielsen und ihre Silikoneuter. Die Strophen wurden übernommen, aber Bela schrieb einen neuen Text & Refrain - etwas sehr tiefschürfendes über unser Tourleben - ein eher konfuzianischer Text. Quelle:Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
H- Hände innen: Bela: Ganz ehrlich? Ich finde den Song einfach nur scheiße... öhem... die Musik, den Text. Ist das Rap? Ist das Pop? Und die doofen Sprichwörter im Text. Ich war so angewidert, dass Farin ihn als Hidden Track auf der "Geräusch" vorschlug. Ähnlich war das bei "Lady" auf der "13", nur dass da wiederum Uwe Hoffmann total angeekelt war. Ich weiß nicht, ob das Finden eines Hidden Tracks bei uns so erstrebsam ist. ;-) Quelle: Prawda 04
- Hurra: Farin: Ganz ehrlich: Die Cover-Version von Pankow ist besser als meine. Chapeau! Quelle: Prawda 04
- Hair today, gone tomorrow: Bela: Auf den Text bin ich ziemlich stolz, der Song ist'n bisschen zu Powerpop. Metal wäre dem Text angemessener gewesen, aber die Gitarrenmelo ist doch immer noch echt fesselnd. Quelle: Prawda 05
Ein Song von Bela, der eine Anspielung auf den Ramones-Song "Here Today, Gone Tomorrow" ist. - Hey Huh (In Scheiben): Bela: "Ein Text muss her, ein Text muss her ... ach, da is er ja!" So ungefähr ist das damals gelaufen. Quelle: Prawda 07
I- Ich bin reich: Farin: Bela kam mich besuchen, und wir nahmen den lustigen Sänger / Chor-Dialog beziehungsweise –Streit am Ende des Liedes auf. Ja, wir hatten Spaß!
Bela: Those funny guys... Quelle: Seitenhirsch - Ist das alles?: Bela: Ist fast autobiographisch - außer: Ich bin wirklich faul, es heißt nicht nur so.
Farin: DER Felsenheimer-Hit schlechthin für mich. Super Melodie, super Text, super Gesang - (Danke für die 20 Mark, Bela!) Bei den Aufnahmen experimentierte ich mit einem Guitar-To-Midi-System rum, was aber, glaube ich, nicht weiter unangenehm auffällt. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze - Ich weiß nicht (ob es Liebe ist): Farin: Sollte eigentlich ein blödes Liebeslied werden, mit Streichquartett und Schmachtgesang. Der Schluß war nicht beabsichtigt, der Lacher ist also echt (Nennt mich Jolly Jumper).
Bela: Jan hat die Angewohnheit, beim Demo-Gesang, also bei der ersten Gesangsspur, die man als Arrangement-Hilfe aufnimmt (als Songgerüst sozusagen), nie den richtigen Text und auch höchst selten tonal korrekt zu singen. Der Lacher am Ende des Songs ist von solch einer Demospur. Niemand weiß mehr so recht, was Farin davor gesungen hat. Ein späterer Studiobrand zerstörte sämtliches Beweismaterial - aber eins ist klar: Seine Lache klingt verdammt dreckig. Quelle:Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
J- Ja (Demo): Farin: Ich kam grad aus Brasilien und wollte unbedingt mal portugiesisch singen - der Text ist ziemlich albern. Der Titel "Ja" stammt noch aus dem (zunächst) deutschen Text des Demos: "Sie hat ja, ja gesagt, als ich ihr die Frage stellte...", den die anderen rundheraus abgelehnt haben. *seufz* Quelle: Prawda 03
- Jenseits von Eden: Bela: Wir fanden die Schwere des Songs schon ziemlich gut, auch wenn's ein reiner Schlager ist. Deshalb haben wir versucht, das Lied noch pathetischer zu machen, statt wie damals üblich, Schlager einfach schnell nachzuspielen (siehe z. B. Rote Rosen). Wer beim Schluss genau zuhört, kriegt mit, wie beim sich ständig wiederholenden Ende der Applaus ständig abnimmt - ein bisher unbemerkter Gag. Als wir in dem Jahr den Komponisten Drafi Deutscher (u. a. auch von "Marmor, Stein und Eisen bricht") trafen, beschwerte er sich bei mir darüber, dass ihm unsere Version nicht hart genug wäre. Quelle: Prawda 03
Erstmalig gesungen vom Schlagersänger Nino de Angelo, auf dem Album "Die Ärzte" als Coverversion zu finden. - Jag Älskar Sverige!: Farin: Ich fand Norwegen immer doof. Quelle: Prawda 07
K- Komm zu Papa: Bela: Mein Beitrag zum 80iger New Wave-Revival, plus selbstironischer Vergangenheitsbewältigung. Die Paechbrot-Sprüche sind der wirklichen Werbung des Brotherstellers nachempfunden, die in sämtlichen U-Bahnen Berlins hing und neben Wilhelm Busch und den Comedian Harmonists unsere Reimschule war. Quelle: Prawda
- Kamelralley: Bela: Eins der wenigen Sahnie-Stücke. Wir wollten, dass sich auf unserer ersten LP wenigstens ein Lied von unserem Bassisten befindet und baten ihn, eins zu schreiben. Er war damals großer Fan der Softrockband Münchner Freiheit, was ich echt zum Kotzen fand, was aber diesen schäbigen Song erklärt. Jedenfalls kam er dann mit diesem Liebeslied an, was textlich zwar völlig belanglos war, musikalisch aber, naja, ging. Damals haben wir noch regelmäßig geprobt und Stücke im Übungsraum arrangiert. Farin und ich haben erst mal den Text verändert. Die Klage eines Volldeppen, der nicht erkennt, dass sein Girl ihn verlässt, weil er zu langweilig ist. Das passte gut in unsere schwarzweiße "Punker contra Spießer"-Welt und gut zu Sahnies Stimme. Den Refrain haben wir dann mit den Antwort-Shoutings aufgepeppt und den kanonartigen C-Part dazu erfunden, und fertig war die Ballade des Albums. Ein paar Mal musste Rod den Song singen, weil wir das witzig fanden. Das Publikum wohl weniger?! Quelle: Prawda 05
- Käfer: Farin: Ich hab versucht, ein Pistols-Stück zu schreiben und zu singen, was einigermaßen gründlich in die Hose ging - trotz 9 Gitarrenspuren. (Ich nehme übrigens keine Drogen, wie einige Menschen nach Genuß des Textes behaupteten.)
Bela: Die erste verzerrte Gitarre, die Jan in seiner Karriere jemals aufnahm - und das erst auf dem zweiten Ärzte-Album. Quelle:Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze - Kopfüber in die Hölle: Bela: Der Song ist ein echter Live-Knaller und wurde von uns auf den meisten Touren gespielt. Später im Wechsel mit "Rebell", weil beide Songs eine ähnliche Attitüde haben. Für die Single änderten wir die "Hertie"-Zeile, weil sich ein echter Hertie-Kassierer (und DÄ-Fan) bei uns über die Ausgrenzung von Kaufhaus-Kassierern beschwert hatte. Uns war das peinlich, also schrieben wirs um. Für mich auch deshalb tragisch, weil ich mich damit eigentlich bei meinem Ex-Arbeitgeber rächen wollte, der mich noch in meiner Lehrzeit wegen der bunten Haare rausgeworfen hatte. Quelle: Booklet von Bäst of
- KERNGESCHÄFT: Bela: Ja, es ist unser erstes Rap-Feature überhaupt. Ich hatte den Text schon relativ lange und wollte noch einen Rap-Part unterbringen. Eigentlich hatte ich jemand anderen im Kopf, und zwar Torch. Als das Ganze dann fertig arrangiert war, passte das aber nicht mehr für mich. Dann habe ich überlegt, welche Rap-Platten ich mir in den letzten Jahren gekauft habe. Das waren nur drei. Eine davon war das zweite Album von Ebow. Das fand ich sehr, sehr gut, also habe ich sie gefragt. Die Zusammenarbeit mit ihr war total toll, dabei habe ich sie noch nie getroffen. Wir haben nur telefoniert und gemailt, sie hat ihren eigenen Text geschrieben. Ich hoffe, sie bald mal auf einen Drink zu treffen. n-tv.de (https://www.n-tv.de/leute/musik/Das-positivste-Lied-ist-eins-gegen-Nazis-article22782867.html)
Eine Plattenverkäuferin hat zu Bela den Satz "Musik ist älter als Kapitalismus" gesagt, aus dem dann dieser Song entstand. Quelle: Musikäxpress - KRAFT: Am Ende gibt es ein Quietsche-Entchen Sample, welches nur im Song ist, weil Farin das so toll findet. Quelle: Gitarre & Bass
B.B.: In ,,Schweigen" geht es um Sprachlosigkeit in einer Beziehung, in ,,Kraft" geht es ums Wort selbst. Ich hatte Farin einige Links zu neuen Bands wie Idles oder Viagra Boys geschickt, weil ich dachte, die könnten ihm gefallen.
F.U.: Und davon war ich so inspiriert, dass ich sofort morgens beim Zähneputzen den Text geschrieben habe – am Nachmittag war der Song fertig. Quelle: FAZ (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/pop/die-aerzte-im-interview-ueber-ihr-neues-album-dunkel-17545793-p3.html)
Bela hatte die Idee, die Platte mit einem fiktiven Gespräch der Drei zu eröffnen, aber halt von bekannten Synchronsprechern vertont. Wurde aber vergessen während der Produktion und dann war das neue Platten-Intro schon fertig. Deswegen wurde der Text von KRAFT von den 3 Synchronsprechern aufgenommen und hier übereinander gelegt/beschleunigt.
Quelle: Radio Eins Interview (https://www.radioeins.de/programm/sendungen/sounds_stories/aktuell/rod-gonzalez--zu--dunkel-.html) - KFM Das Auto am Anfang ist ein Jaguar aus der BBC Sample Library. Quelle: rbb radio 1 Interview (http://www.youtube.com/watch?v=XYMNUCh1Tdc)
L- Leben vor dem Tod: Farin: Das ist wie in Ridley Scotts Science-Fiction-Klassiker "Blade Runner".Im Grunde wollte der Protagonist nur Antworten auf die großen Fragen: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wie viel Zeit bleibt mir noch? Mit "Leben vor dem Tod" wollte ich das direkteste und unmittelbarste Liebeslied schreiben. Es gibt nur ganz wenig Musik, sehr dichten, intimen Gesang-keine ironischen Brechungen, einfach nur das Herz ausschütten. Quelle: profil.at (https://www.profil.at/kultur/berliner-band-die-aerzte-ueber-ihr-album-hell-ich-koennte-kotzen-vor-wut/401084199)
- Leichenhalle: Rod: Eine einfache, kleine Gruft-Story. In der Leichenhalle vergessen zu werden war ein Gedanke, der mich schon als Teenager beschäftigt hat (ausgehend von der "Edgar Allen Poe"-Story "The Fall Of The House Of Usher, The Premature Burial", wo man als Narkoleptiker begraben wird und dann in der Gruft aufwacht). Als klar war, dass Leichenhalle aufgenommen wird, fragten wir den damaligen Master of Gothic Andrew Eldridge (Sisters Of Mercy), der zu der Zeit in Hamburg wohnte, an, ob er nicht eine Zeile auf meine Frage antworten könnte "Andrew Eldridge hörst du mich?". Er war von der Idee, bei einer Gruft-Persiflage mitmachen zu können, äußerst angetan, aber konnte aus Zeitgründen nicht. Also mussten spontan die Schlümpfe herhalten. � Quelle: Prawda 06
M- Mach die Augen zu Ende der 80er hat Farin 6 englischsprachige Lieder "nur für sich" aufgenommen. Dort war die Melodie von "Mach die Augen zu" bereits unter dem Titel "Is there a reason" vorhanden. Der Text änderte komplett. Quelle: Poparazzi Podcast (https://spotify.link/uHTvEcFScEb)
- Mondo Bondage: Farin: Ich schlug Bela nur den Titel vor - der Rest ist von den beiden. Hammersong!! Bela: Rodrigo schickte mir ein Demo mit dem Song. Es gab noch keinen Text, er hatte nur irgendwas in Phantasieenglisch drauf gesungen. Farin erzählte mir, dass er aus dem Wort Mondo Bondage etwas machen wolle, aber noch nichts hätte. Ich nahm den Titel und packte all mein Betty PageJohn Willi-Fetisch-Wissen in den Text. Das tiefe Gegreine im Refrain wird von Farin und mir live immer variiert. Das letzte Mal sangen wir z. B. "Nuschelnuschel, murmelmurmel"- harr harr. Quelle: Prawda 04
- Mit dem Schwert nach Polen, warum René?: Rod: Dieser Song war einer der letzten Songs, die Bela, Olli und ich für Depp Jones komponiert hatten. Textlich bestand es aus einer wahren Begebenheit eines Jungen, der als Ninja bewaffnet nach Polen zog. Die Gründe, warum er das machte, sind bis heute unklar, aber die Springerpresse brachte das auf den Punkt: "Mit dem Schwert nach Polen. Sag warum René?". Als wir die "Bestie" aufnahmen, fiel uns dieser Song wieder ein und wir beschlossen, ihn einfach mal auzunehmen, denn es gab nur ein 8-Spur-Demo mit Drumcomputer davon. Wir waren vom Ergebnis begeistert, und ich erinnere mich an den Tag, wo wir der Plattenfirma das fertige Werk vorspielten und Wolf Dieter Grammatke (damals Chef von Polygramm, dem Mutterkonzern von der Metronome) von diesem Song und der Melodie besonders angetan war, zu allen anderen Songs ("Schrei nach Liebe", "Mach die Augen zu" etc.) kam überhaupt kein Kommentar. Ich fand das sehr bizarr! Quelle: Prawda 05
- Mein kleiner Liebling Bela: Mein erster zu glatter Popsong. Vielklang wollte mit dem Song (und ein paar "harmlosen" anderen auf der "Uns geht's prima"-EP) die Plattenindustrie von unserer Hit-Tauglichkeit überzeugen. Aus heutiger Sicht eine Aktion, auf die wir nicht sehr stolz sind. Allein genommen ist das Lied aber schon ein Stückchen Zuckergusspop mit einem herrlich naiven Schmunzeltext vom Drogenmonster der Band. Quelle: Prawda 06
Der Song wurde (ebenso wie "Teenager Liebe") im Zuge der Aufnahmen für die Uns geht's prima... von einem professionellen Studioschlagzeuger eingespielt, den Vielklang ohne Belas Wissen engagiert hatte. Bela war darüber so sauer, dass er damit drohte, die Band zu verlassen. Quelle: Buch Ä, S. 97 - Matthäus 1:5:0 Bela: Wir brauchten noch eine B-Seite, Lothar Matthäus hatte gerade sein 150tes Länderspiel, was im Studio im TV lief. Rod und ich finden Herrn Matthäus widerlich, also haben wir schnell eine Grindcore-Nummer improvisiert und irgendeinen Scheiß drüber gegrowlt. Ich sag mal, kein sehr inspiriertes Stück Musikgeschichte. Quelle: Prawda 06
- MENSCHEN Die Musik war zuerst da. Es ist jedoch keine Orgel, sondern verzerrte Gitarren. Bela fand das Lied zu kurz, daher gab es noch das Intro, inspiriert von "Road to nowhere" von den Talking Heads. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=6369)
- Mr. Sexpistols: Bela: Als ich zur Schule ging, gab's in den Bussen immer diese Graffitis: "Mr. Hatndicken grüßt Mrs. Willndicken" usw. Diesen schönen Brauch wollte ich mit diesem Song der Unsterblichkeit zuführen.
Farin: Ein 34 Jahre altes Lied aus der prä-Ära. Damals hat Sahnie noch Bass gespielt. Der Text ist komplett selbsterlebt, schätze ich - außer, daß Bela nie 'ne Monatskarte besaß, seit ich ihn kannte. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze - Madonna's Dickdarm: Farin: Bela, Hagen und ich stellten vor der Abschlußtour fest, daß wir zuwenig Stücken hatten (nur 40 oder so) und schrieben diese Hymne der Sinnlosigkeit. Kam gut.
Bela: Weil uns in der Mitte der Text ausging, mußte good ol' Schiller herhalten. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze - Morgens Pauken: Diese Vielfalt ist eines eurer Markenzeichen. Auch bei ,Morgens Pauken' seid ihr alle drei involviert – was im Video sehr unterhaltsam umgesetzt ist. Kannst du uns ein bisschen was dazu erzählen?
Rod:Die Musik stammt von mir, Bela hat den Text geschrieben. Ursprünglich sollte ich das Lied alleine singen. Allerdings hatte Bela das Demo gesungen. Das wollte ich erst mal so belassen und es so Farin vorspielen, damit er uns sagen kann, was er davon hält. Irgendwann kam der Gedanke auf: Wie geil wäre es denn, wenn wir alle drei auf der ersten Single zu hören sind? Jeder hat seinen Part und singt mit, Bela und ich teilen uns die Strophen, Farin macht die Chöre, den Mittelteil, die Nicht-Shouter-Stimmen.
Wie kam es zu der Vocoder�-Passage im Refrain?
Rod: Irgendwie hat uns der Refrain anfangs noch nicht richtig gefallen. Wir fanden, das muss irgendwie verfremdet sein. Und dann kam der Gedanke an Kraftwerk. Was ist, wenn den Satz ,,Alles ist Punk" eine Maschine spricht? Und daraus assoziierte der Regisseur des Videos: ,,Ihr seid Maschinen, Roboter aus einer anderen Galaxie, die die Welt vernichten." Solche Sachen entstehen aus einem Brainstorming und sind teilweise total improvisiert. Man probiert etwas aus, lässt es einen Tag liegen und entscheidet sich dann spontan: Okay, so machen wir das.
Natürlich haben wir auch Songs, bei denen vom Demo bis zur fertigen Produktion nicht wirklich viel wesentlich Neues dazu gekommen ist, aber ich liebe es, wenn die Stücke im Studio ein eigenes Leben entwickeln, wo alle dran arbeiten und sich einbringen. Das sind, finde ich, immer die Stärken dieser Band – und meistens auch die stärksten Stücke.
Textlich beschäftigt ihr euch erneut ironisch mit dem Thema ,,Was ist Punk?".
Rod:Die Single ist halt ein Statement. Das brettert ganz ordentlich los. Wir haben uns schon gedacht, dass es nicht gerade der Radiohit wird, aber als ,,Hallo, wir sind wieder da"-Botschaft ist es schon eine ziemliche Ansage. (lacht) Wir haben sehr viel positives Feedback von anderen Musikern bekommen und auch von anderen Leuten, die eher Punk hören. Die haben den Text verstanden und sind fast umgefallen vor Lachen. Quelle: gitarrebass.de (https://www.gitarrebass.de/stories/die-aerzte-jukebox-nein-danke/)
N- Norma Jean: Gewidmet an Marilyn Monroe. Der Song wurde später zu "Für immer"
- Nazareth: Rod: Eine unglaubliche Komposition aus dem Hause B. Ein wunderschöner 6/8-Walzer mit einem "Miss Marple"-Spinett. Leider konnten wir bis heute "Nasenkotelett/Nazareth" nicht live aufführen :-( Quelle: Prawda 05
Der Song sollte eigentlich "Nasenkotelett" heißen, Bela brachte aber im stark angeheitertem Zustand nur "Nazareth" über die Lippen und so entstand der Titel - Niedliches Liebeslied:tools 4 music: Wie, um alles in der Welt, kommt man auf Textzeilen wie: ,,Und selbst der Pudding aus der Kantine weiß, du gehörst zu mir"? Farin Urlaub: Das ist meine Lieblingszeile im ,,Niedlichen Liebeslied". Du kannst froh sein, dass es einige Reime nicht in den Song geschafft haben. Bela B.: Wie ,,Du bist der Käse, ich die Reibe" oder ,,Du suchst ein Obdach, ich bin die Bleibe", beispielsweise.
- N 48.3: Dies ist die ICD-Nummer (ärztliche Diagnosenabrechnungsnummer) die den Priapismus , eine schmerzhafte Dauererektion des Penis, beschreibt - sprich Dauerständer
- Nie wieder Krieg, nie mehr Las Vegas!: Der Song ist wahrscheinlich eine Anspielung auf das Werk von Kurt Tucholsky "Nie wieder Krieg". Der Song ist ja eigentlich mehr unter "Hütchenspiel" bekannt.
- NOISE: Bela B: Der ursprüngliche Song war ein Farin-Urlaub-Lied, das wir bei "Hell" schon abgelehnt hatten. Mir ist aber der Refrain nicht aus dem Kopf gegangen. Dann hab ich Farin gefragt, ob ich mit dem Lied spielen dürfe, und die Idee hat ihm gefallen. Ich hab neue Strophen dazu komponiert und den Strophen-Text auch geändert und dem Song damit einen anderen Sinn gegeben. So entstand nach langer Zeit wieder eine gemeinsame Arbeit an Text und Komposition von Farin Urlaub und Bela B. Der Text nimmt auch ein bisschen Bezug zu uns beiden, zu unserer Situation. Darum ist ein Duett. Und das ist so Ärzte-mäßig, dass eigentlich niemand damit rechnet. Quelle: saechsische.de // dpa (https://www.saechsische.de/kultur/wie-die-aerzte-wieder-freunde-wurden-5529719-amp.html)
- NACHMITTAG: Farin: Das ist ein Song, den hätte ich so nicht singen können. Also, weil das ist nicht meine Welt. Aber der Bela lebt ja in so einem Comic und Film Paralelluniversum der hat sofort verstanden warum er das Lied singen sollte. Also es ging nicht nur um die Stimmlage. Es war sehr schön, er hat sich gefreut. Ich wusste erst nicht, ob er den Text vielleicht doof finden oder so, aber er hat den dann ziemlich gefeiert und hat es dann auch super schön gesungen. Erstens ging es darum mal wieder etwas neues zu machen, also mit Absicht ein Lied für ein anders Bandmitglied zu schreiben und dann natürlich auch Belas mega sexy Stimme und aber auch in seiner Welt zu bleiben. Weil auf den Soloalbum ist er ja noch viel mehr in dieser Westernwelt eingetaucht und ich dachte ich könnte ihm mal ein Lied schreiben was ein bisschen anders ist als die Stücke, die er sich selber schreibt. Quelle: MDR Jump (http://www.youtube.com/watch?v=GcxsAZqxTR8)
O- Opfer: Handelt von einem Waffenhändler. fu hat in einem Amnesty(?)-Magazin einen Artikel über die Rechtfertigungen eines Verkäufers von Landminen gelesen und den Song als Reaktion darauf geschrieben.
Rod: Wir haben mal eine ganze Tour mit dem Song eröffnet. Im Nachhinein glaube ich, dass die Zuschauer ein 2,5 minütiges weißes Rauschen gehört haben müssen (so ähnlich wie bei "Dauerwelle vs. Minipli"). Quelle: Prawda 07 - Ohne dich: Farin: Es kommt - zum Glück - nicht oft vor, daß ich jemanden abgrundtief hasse, aber in diesem Fall wäre ich fast geplatzt. Um meine schlechten Gefühle loszuwerden, schrieb ich sie einfach auf. Die Aufnahmen waren lustig - mit einer pfeifenden Ilse Werner, Bela, Hoffmann, Ronnie und mir an den Burunditrommeln für die Landbevölkerung - und heute ist "Ohne dich" traditionell unter den ersten vier Liedern jedes Konzertes. Klar, jeder kann irgendwen nicht leiden: Bela mich, ich ihn usw...
Bela: Ilse Werner hat mir ein Autogramm für meine Eltern gegeben. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
Farin: Die Münchner Freiheit war damals der Grund, warum ich den Song überhaupt geschrieben habe. Das lief immer im Radio und wir liefen da nie. Also dachte ich, ich schreibe jetzt auch ein Lied, das "Ohne dich" heißt, aber das geht anders. (lacht) Quelle: n-tv.de (https://www.n-tv.de/leute/musik/Das-positivste-Lied-ist-eins-gegen-Nazis-article22782867.html) - OUR BASS PLAYER HATES THIS SONG:
Urlaub: Das ist einfach die Wahrheit. Rod meinte, als ehemalige Punkband können wir uns nicht hinstellen und den Menschen wie in der ,,Sesamstraße" oder der ,,Sendung mit der Maus" erklären, was Demokratie ist Quelle: profil.at (https://www.profil.at/kultur/farin-urlaub-im-interview-ueber-das-neue-die-aerzte-album-dunkel/401737185)
Beim Entscheiden, ob ein Song aufs Album kommt, werden Punkte vergeben. Jeder der Drei hat 3 Punkte. Rod hat einen halben Punkt vergeben und nur deswegen ist der Song noch aufs Album gekommen. Quelle: FluxFM Radio-Interview (https://fluxmusic.de/posts/6ba04d4c-77ff-4cd4-ad12-4997eba0d750)
Rod war ja, wie bekannt, nicht so glücklich mit dem Inhalt des Songs und meinte dass es wie "Sendung mit der Maus"-Erklärungen klingt. Bela und Farin haben hinter seinem Rücken das "Intro" einsprechen lassen und Rod sogar ein falsches Master zum Freigeben geschickt. Erst als die Platte fertig war wurde sich zum Probehören getroffen. Er musste aber los und hat auch hier das Intro nicht gehört. Erst mehrere Wochen später in Interviews hat er es dann bemerkt durch Fragen der Interviewer. Quelle: Radio Eins Interview (https://www.radioeins.de/programm/sendungen/sounds_stories/aktuell/rod-gonzalez--zu--dunkel-.html)
Arbeitstitel war "Es geht nicht ohne dich", "Demokratie" fand Farin zu Stumpf und "Ohne dich" gab es schon, daher dann "Es geht nicht ohne dich" Quelle: MDR Jump (http://www.youtube.com/watch?v=GcxsAZqxTR8)
Bela: Peter Lustig hat dieses Zitat eh nicht gesprochen, das ist eine Phantasie, wie wir jetzt auch erst herausgefunden haben. Das ist so nie gesagt worden, auch nicht vom Sprecher der Maus. Das waren Comedians, die das persifliert haben und da kam dieser entscheidende Satz dabei heraus. Wir haben den Sprecher von der Maus nicht bekommen, da hat sich der WDR quergestellt. Also haben wir einen befreundeten Stimmimitator, Sefan Kaminsky, um Hilfe gebeten. Quelle: Plastic-bomb.eu (https://www.plastic-bomb.eu/2021/die-aerzte-im-interview-zum-neuen-album-dunkel/?fbclid=IwAR3nwpUXYlUkhkbMl58APmB2ywPxN4hAi4Se_X8aLdCTK0xfVxQ3bRwJQAY)
P- PLAN B Farin: Den Song den ich komplett raus geworfen hatte. Hab gesagt "na den kann man als B-Seite benutzten" und dann kam Bela und meinte "nee das album braucht nach E.V.J.F.M., wo auch keiner weiß was es heißt übrigens, braucht einen Rock Einstieg, einen Punk Einstieg der positiv ist und dann mit deiner typischen strahle Stimme und so, lass uns den mal dahin machen. Bela: das ging mir da, das ist einer von den Songs wo es mir um den Text ging, um die Botschaft im Text. Ist einfach genau nach 8 Jahren ohne Ärzte Platte, mal die beiden schon veröffentlichen die drei bisher veröffentlichten Songs aussen vor, einfach so eine Botschaft die die die sich auf uns bezieht die positiv ist und das war bei Plan B mehr als bei vielen anderen Songs, also bei vielen anderen Songs habe ich mich eher musikalische entschieden bei dem Song gings mir sehr um den Text wobei der auch auch musikalisch ein Knaller ist. Quelle: YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=tqy6GA80zT4)
Q- Quark '94 Farin: Neuer Text, neuer Gesang (Klar), neuer Mix: Der verzweifelte Versuch, aus einem alten Hut neuen Käse zu machen. Der Text ist ganz doll böse - so wie wir.
Bela: Aktuell zum Superwahljahr die neue, politisierte Version eines Farin Urlaub'schen Hass-Songs mit der immer wieder gern gehörten Weisheit um die Verlogenheit (nicht nur) deutscher Politiker. Der Genuß der letzten Slime-LP "Schweineherbst" ist nicht ganz unschuldig daran, daß die Neuversion um einiges härter klingt. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
R- Rettet die Wale: Farin: Ein typischer FU-Trümmer-Song, in wenigen Minuten runter gerissen. Macht live immer noch riesig Spaß, zumindest mir. :-) Quelle: Prawda 03
- Rennen, nicht laufen!: Farin: Es gibt einen sehr berühmten Jazz-Song namens "Walk, don't run". Den Titel empfand ich in meiner Sturm- und Drangphase (1963 - ??) als völlig lahmarschig - und schlug Bela vor, ein atemloses Lied mit gegenteiligem Titel zu schreiben. Wenn ich mich recht erinnere, ist das Riff von mir, den Text haben Bela und ich zusammen geschrieben. Im Studio meinte Micky Meuser (der Produzent der "ISdÄ"), dass Bela der bessere Sänger für den Song wäre, seitdem finde ich Micky doof. (Auch wenn er wahrscheinlich recht hatte. Pah!) Quelle: Prawda 04
- Roter Minirock: Rod: An oldie AND a goodie! Ich finde "Minirock" macht noch immer Spaß zu spielen (so wie "Zitroneneis", "Mr. Sexpistols", "Scheißtyp", etc.) und lockert ein dreistündiges Ärztekonzert ungemein auf! Quelle: Prawda 06
- Radio brennt: Farin: Der Text entstand auf Zypern, die Musik, glaube ich, im Übungsraum; die Maxi an zwei schönen Tagen im Studio. Erstes Intro: Heftiges Geschmuse am Mikrofon. Zweites Intro: Das erste Mal gerappt (1987). Und dann die eigentliche Maxi mit Metal drin und allem, was das Herz begehrt. Der Schlußsatz stammt von Schwarzenegger - diese Maxi ist mein All-Time-Favourite von uns.
Bela: Armseliges Gejammer über die bösen, bösen Radiosender. Aber was sollen die Ärzte zwischen 2 Unlimited und Dr. Alban? Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
S- Sie kratzt, sie stinkt, sie klebt: Farin: Farin: Definitiv meiner großen Begeisterung über die Stray Cats (und die durch sie geöffnete Tor zur wunderbaren Weltdes Rockabilly) geschuldet. Der Text ist selbst für meine damaligen Verhältnisse äußerst infantil. Der Anfang ist eine Hommage an die großen "Doo-Wop" Bands der fünfziger Jahre. Quelle: Prawda 04
- Stick It Out / What's The Ugliest Part Of Your Body?: Farin: Zappa! Lange vor Punk entdeckte ich in der seltsamen Plattensammlung meiner Eltern die "we're only in it for the money" von Zappa & the Mothers of Invention. Ich hörte sie mir an und danach war nichts mehr wie vorher. Mit einem ebenfalls Zappaverrückten Freund rannte ich als 13-14-Jähriger oft nachts mit der Gitarre um den Hals durch die Straßen Frohnaus und wir sangen Zappasongs. Einer der intelligentesten Texter Amerikas, und er hatte offenbar einen die ärzte-ähnlichen Humor. (Höhö ficken.) Als er starb, war uns klar, dass es eine kleine Hommage geben musste. Der Song "Stick it out" stand schnell fest, aber da wir noch einige andere Lieder mit hineingearbeitet hatten, mussten wir den Titel als Medley vom US-Verlag freigeben lassen. Die Freigabe kam dann von seiner Frau persönlich: "we had a good laugh in the kitchen". Quelle: Prawda 04
Vereint die beiden Hits "Stick It Out" (vom Album "Joe's Garage") und "What's The Ugliest Part - Schunder-Song:Ist nach Crewmitglied und DRM-Mitarbeiter Erik Schunder benannt
- Sweet Sweet Gwendoline: Farin: Es gibt einen schönen Comic von John Willie, "Die Abenteuer der Sweet Gwendoline". Das arme Mädchen wird ständig gefesselt, angekettet, geknebelt, gepeitscht etc. - mein Lieblingsheftchen damals. Während der Aufnahmen zur Platte waren wir ständig in einem Restaurant am Savignyplatz essen. Irgendwann lernten wir dort eine nette und beschwipste Stewardess kennen. Wir schleiften sie ins Studio und erklärten ihr den Text des Liedes und ihre Aufgabe: erotisch stöhnen und so. Das Ergebnis kann sich hören lassen! Die wunderschöne Orgel spielte übrigens Reinhold Heil.)
Bela: Unsere zum "Stöhnen" ins Studio gekommen angetrunkene Stewardess war der Aufnahmeraum nicht stimmig genug. Sie machte das Licht aus, hatte aber wohl Angst im Dunkeln. Also schickten wir den einzigen vertrauenswürdigen, weil nüchternen Mann zu ihr, den wir hatten: Farin Urlaub. Während sie also die gesamte Skala vom Entjungferungs-"Huch" bis zur Nase saudi-arabischer Libido-Hyänen durchstöhnte, hielt und drückte sie Jans Hand. Sein hochroter Kopf danach bestätigte schmerzlich die Regel, das in den schönsten Momenten nie eine Kamera zur Hand ist. . Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
Farin: Ich war total stolz auf den Song und die schöne Gitarrenkadenz im Intro. Die Sekretärinnen in Jim Raketes Büro monierten allerdings zu Recht den einseitigen Text, da kam ich ihnen gerne entgegen.
Bela: Ach, war das schön, als noch Comics unsere Texte beeinflussten, hehe. Quelle: Seitenhirsch - Schrei nach Liebe: Bela: Nach 74 fahren Trennung wieder ein gemeinsamer Song der "Keinen blassen Schimmer"-Twins. Die Strophen sind größtenteils von mir, der Refrain von Jan. Singen tun wir's dann genau umgekehrt. ...Noch einmal sind wir vom Rock-Olymp gestiegen. um Nazi-Idioten jeder Coleur mit dem flammenden Schwert der Rethorik zu belächeln. Aber ganz im Ernst: FICKT DIE NAZIS!!!
Farin: Früher hatten wir nie das Gefühl, etwas zu den politischen Umständen in Deutschland sagen zu müssen, da wir der naiven Ansicht waren, alle intelligenten Menschen müßten unsere anarchistische Weltsicht teilen. Nach 100 Jahren Pause (es wird übrigens nie wie-der die Ärzte geben) waren wir de Meinung, jetzt unser Maul aufmachen zu müssen - ob's was bringt, weiß ich nicht; aber es sollte deutlich machen, wie wir zur Nazipest stehen. (Sterbt.) Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
Farin: Nachdem Bela und ich uns ein paarmal getroffen hatten, um über eine mögliche Zukunft der Ärzte zu reden, gab es eines Tages ein schicksalhaftes Telefonat. Ich war in Berlin bei Freunden zu Besuch, als Bela mir eröffnete, er hätte versucht, ein politisches Lied zu schreiben, würde aber nicht so richtig weiterkommen. Ich hatte dasselbe Problem: ein paar Textfragmente gegen die dumpfe braune Brut, aber ich wusste auch nicht wirklich weiter. Nachdem wir uns gegenseitig ein paar Zeilen zitierten, entstand die Idee, beide Textfragmente zu einem Lied zu kombinieren. Ich fuhr nach Hause und hatte eine (wie ich fand) gute Idee für ein Intro und dann eine Strophe, einen ruhigen Refrain... alles normal so weit. Bis Bela kam, sich das Ergebnis anhörte und meinte: "Nee, da fehlt noch was. Lass uns die doch einfach beim Namen nennen: Nach dem Refrain gibt's eine Pause, und wir rufen "Arschloch!" Ich Idiot war erst mal skeptisch, weil das ja die ganze schöne Komposition zerhauen würde, also haben wir es einfach mal aufgenommen – Gänsehaut.
Bela: Wir hatten unheimlich Angst, da was "Peinliches" zu fabrizieren, was man uns als "Zeigefingerrock" um die Ohren haut. Schließlich haben wir Politisches in unseren Texten immer vermieden. Jan kam dann über Nacht mit einem Textentwurf an, den wir zusammen fertig machten. Als das Lied fertig war, hatte ich erst diese unbändige Lust, mit der Band weiterzumachen. Quelle: Seitenhirsch
Uwe Hoffmann (Produzent): Ja, da ging auf einmal alles wieder los. Erst ein geheimes Treffen im Norden. Demos hören. Pläne machen, ablachen. Ein Moment, den man in dieser Form nicht oft erlebt. Dann der ungewöhnliche Weg, einen Plattenvertrag zu bekommen (damals ging es noch um Plattenverträge), während schon im Studio die Aufnahmen begonnen hatten. Bela B. wollte damals auf gar keinen Fall in Berlin aufnehmen. Also gingen wir in den "Westen" und nahmen da die Drums auf, bis dass wir uns dort auf dem Land unfassbar langweilten. Also, ab nach Berlin... und wir sollten noch eine Menge Spaß haben. Quelle: Bäst of - SCHWEIGEN Nur elektronische Sounds, kein Instrument wurde gespielt. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=3526)
T- Tut mir leid: Bela: Ein Anti-Alkohol-Song, der durch die karnevaleske Musik noch mehr weh tut!!! Quelle: Prawda
- Trick 17 m.S.: heißt im Klartext Trick 17 mit Selbstüberlistung
U- Unholy: Im Original von KISS vom Album "Revenge". die ärzte haben es exklusiv für den KISS Tribut-Sampler "KISS My Ass" auf deutsch aufgenommen und sind damit als einzige europäische Band auf diesen exklusiven Sampler zu finden (u.a. neben Garth Brooks, Lenny Kravitz & The Mighty Mighty Bosstones). KISS gefällt laut eigenen Angaben die Darbietung von Unholy durch die ärzte mit am besten. Dies war u.a. später dann auch mit ein Grund dafür warum KISS die ärzte als Support-Act für ihre Reunion-Tour ausgewählt haben. Die die ärzte-Version ist außer auf dem Sampler noch auf der Single "Ein Song namens Schunder" zu finden.
- Uns geht's prima: Farin: SEHR Undertones-beeinflusst. Quelle: Prawda 06
- Und ich weine: Farin: ...sollte ursprüng
Sehr gute Idee! Und wenn es fertig ist, dann als Lexikon rausbringen ;D
Pflegst du dann alles in den Startpost ein?
Ja, natürlich :)
Hätte den Thread vor all den Interviews starten sollen, dann hätte man immer direkt was eintragen können, nun müsste man wieder alles raussuchen :-\
In "Männer sind Schweine" wird der Text von Slimes "Wir wollen keine" von den Mädels am Ende zitiert ("Wir wollen keine Bullenschweine"), wobei es sich um ein indiziertes Lied handelt.
Zitat von: supere10 am 18. Dezember 2020, 15:34:06
In "Männer sind Schweine" wird der Text von Slimes "Wir wollen keine" von den Mädels am Ende zitiert ("Wir wollen keine Bullenschweine"), wobei es sich um ein indiziertes Lied handelt.
Der Slime Song heißt korrekt
'Wir wollen keine Bullenschweine', laut GEMA Eintrag.
Würde das nicht eher in den "Samples und Songbezüge bei DÄ" Thread passen? ;D
Ja, da haste wohl Recht! Den gibt's ja auch :D
Für Immer ist Marylin Monore gewitmet.
Norma Jeane ebenfalls, aus dem Song wurde dann Für Immer
Habe die "Opus Medicus" von der Prawda 04 eingebaut.
Zitat von: Gabumon am 18. Dezember 2020, 19:08:29
Norma Jeane ebenfalls, aus dem Song wurde dann Für Immer
Das stimmt wohl nicht. Ich gehe davon aus, dass "Norma Jean", "Bernd hat es gemacht", "Peter Parker" und "Christine" die vier Songs sind, die Farin 1987 für das vierte Album (Woraus dann nur "Ist das alles?" wurde) vorgeschlagen hat und wo Manager Conny Konzack dann schockiert war.
Zitat von: AshleyWilliams am 19. Dezember 2020, 14:07:47
Das stimmt wohl nicht. Ich gehe davon aus, dass "Norma Jean", "Bernd hat es gemacht", "Peter Parker" und "Christine" die vier Songs sind, die Farin 1987 für das vierte Album (Woraus dann nur "Ist das alles?" wurde) vorgeschlagen hat und wo Manager Conny Konzack dann schockiert war.
Laut dem Booklet der They´ve given me Schrott passt das aber auch nicht ganz. Da sagt Bela das Für Immer dann SPÄTER die schönere Hommage war. Also muss der Song schon für "Die Ärzte" gewesen sein.
Zitat von: Charly Ulkig am 19. Dezember 2020, 15:55:37
Laut dem Booklet der They´ve given me Schrott passt das aber auch nicht ganz. Da sagt Bela das Für Immer dann SPÄTER die schönere Hommage war. Also muss der Song schon für "Die Ärzte" gewesen sein.
Was Bela sagt deckt sich aber nicht mit dem, was FU an 2 Stellen sagt.
Aus Opus Medicus:
"Ärzte Theme (Instrumental)":
Farin: Jede Band, die was auf sich hält, braucht ihre Erkennungsmelodie - und da wir damals u. a. auch viel Surf-Musik gehört haben, schrieb ich kurz entschlossen ein "Ärzte-Theme", was wir dann aber eingedeutscht haben. Wir haben das eine Weile lang als erstes Lied der Konzerte gespielt, Lui hat uns massiv eingenebelt und dann wurden wir berühmt und haben heute sogar einen eigenen Fanclub! Harharharhar...
"Anti-Zombie"
Rod: Ich wollte schon immer einen Song im Glen Danzig-Stil machen, einfach auch vom Gesang her schön herumknödeln. Der Text über die lebenden Toten ist natürlich eine Adaption von George A. Romeros "Dawn of the dead", speziell durch die Beschreibung der einzelnen Szenen (...sie wandern stumpf durch die Botanik...ob 9 mm oder MG schieß doch einfach ein paar Magazine leer etc. etc.) liegt der Song in der Misfits-Horrorpunk-Tradition und ist, wie ich finde, recht gut gelungen! (*hüstel*)
"... und es regnet"
Farin: Ein recht jämmerlicher Versuch, "Lovecats" von The Cure zu klauen. Der Text ist unglaublich albern - aber der Harmoniewechsel im Refrain gefällt mir heute noch.
"Tut mir leid"
Bela: Ein Anti-Alkohol-Song, der durch die karnevaleske Musik noch mehr weh tut!!!
Aus Opus Medicus:
"Ja (Demo)"
Farin: Ich kam grad aus Brasilien und wollte unbedingt mal portugiesisch singen - der Text ist ziemlich albern. Der Titel "Ja" stammt noch aus dem (zunächst) deutschen Text des Demos: "Sie hat ja, ja gesagt, als ich ihr die Frage stellte...", den die anderen rundheraus abgelehnt haben. *seufz*
"Jenseits von Eden"
Bela: Wir fanden die Schwere des Songs schon ziemlich gut, auch wenn's ein reiner Schlager ist. Deshalb haben wir versucht, das Lied noch pathetischer zu machen, statt wie damals üblich, Schlager einfach schnell nachzuspielen (siehe z. B. Rote Rosen). Wer beim Schluss genau zuhört, kriegt mit, wie beim sich ständig wiederholenden Ende der Applaus ständig abnimmt - ein bisher unbemerkter Gag. Als wir in dem Jahr den Komponisten Drafi Deutscher (u. a. auch von "Marmor, Stein und Eisen bricht") trafen, beschwerte er sich bei mir darüber, dass ihm unsere Version nicht hart genug wäre.
"Ein Lied über Zensur"
Farin: Siehe "Rettet die Wale", aber hier hat Bela am Text mitgeschrieben - meiner war ihm zu harmlos. Das ganze war ne Art Auftragsarbeit für einen Sampler über - na was wohl? - Zensur. Spielen Rod und ich gerne bei Soundchecks an, worauf Bela meist die Augen verdreht und von der Bühne geht.
"Rettet die Wale"
Farin: Ein typischer FU-Trümmer-Song, in wenigen Minuten runter gerissen. Macht live immer noch riesig Spaß, zumindest mir. :-)
"Dos Corazones"
Rod: Die Idee zur Musik hatte ich im letzten Depp Jones Jahr. Wissend, dass es eine ungewöhnliche Nummer wird, fiel mir ein, dass ich ja spanisch kann, und so kloppte ich diesen skurrilen Text zusammen, im Prinzip ein Mini-Thriller mit Liebe-Verzweiflung-Tod.
"Für immer"
Farin: Damals war ich ein Riesen Marilyn Monroe Fan und fand den Gedanken reizvoll, ein Liebelied für eine längst Verstorbene zu verfassen. Auf der Maxi hört man sie übrigens: "Now, for the first time, I realize that all I really want is you!" und "I'm mad about you, too" - ich hatte ne LP (erinnert sich noch jemand an dies fossile Tonträgerformat?), auf der eine Fernsehsendung mit ein paar Sketchen der MM zu hören war.
Aus Opus Medicus:
"Rennen, nicht laufen!"
Farin: Es gibt einen sehr berühmten Jazz-Song namens "Walk, don't run". Den Titel empfand ich in meiner Sturm- und Drangphase (1963 - ??) als völlig lahmarschig - und schlug Bela vor, ein atemloses Lied mit gegenteiligem Titel zu schreiben. Wenn ich mich recht erinnere, ist das Riff von mir, den Text haben Bela und ich zusammen geschrieben. Im Studio meinte Micky Meuser (der Produzent der "ISdÄ"), dass Bela der bessere Sänger für den Song wäre, seitdem finde ich Micky doof. (Auch wenn er wahrscheinlich recht hatte. Pah!)
"Komm zu Papa"
Bela: Mein Beitrag zum 80iger New Wave-Revival, plus selbstironischer Vergangenheitsbewältigung. Die Paechbrot-Sprüche sind der wirklichen Werbung des Brotherstellers nachempfunden, die in sämtlichen U-Bahnen Berlins hing und neben Wilhelm Busch und den Comedian Harmonists unsere Reimschule war.
"12XU"
Farin: Aus heutiger Sicht ist der Punk-Smasher der Überhaupt-Nicht-Punk-Band Wire eher lahm, aber als er herauskam, drehten wir durch! (Überhaupt gehören die ersten 2 Wire-Platten in JEDE Sammlung, die was auf sich hält.) Das X steht natürlich für das live immer gesungene "FUCK", aber England in den 70ern...
"Hände innen"
Bela: Ganz ehrlich? Ich finde den Song einfach nur scheiße... öhem... die Musik, den Text. Ist das Rap? Ist das Pop? Und die doofen Sprichwörter im Text. Ich war so angewidert, dass Farin ihn als Hidden Track auf der "Geräusch" vorschlug. Ähnlich war das bei "Lady" auf der "13", nur dass da wiederum Uwe Hoffmann total angeekelt war. Ich weiß nicht, ob das Finden eines Hidden Tracks bei uns so erstrebsam ist. ;-)
"Hurra"
Farin: Ganz ehrlich: Die Cover-Version von Pankow ist besser als meine. Chapeau!
Aus Opus Medicus:
"Warrumska"
Farin: Enstanden in Südafrika, Jeffrey's Bay. Ich wollte eine fiese Geschichte schreiben, die sich nach und nach entwickelt - in der sich der jammernde Ich-Erzähler im Laufe des Liedes als Täter entpuppt (der seine Täterschaft nicht wahrhaben will, natürlich). Auf das Ergebnis war ich total stolz - leider hat's nur für ne B-Seite gereicht. Menno.
"Goldenes Handwerk"
Bela: Meine Hymne für die unterbewertetsten Bandmitglieder nach Bassisten. Dass die Single kein Hit wurde, lag wohl daran, dass es nicht super viele Schlagzeuger gibt und alle anderen Menschen da draußen mit dem Thema wenig anfangen konnten. Meine Mit-Band hat im Studio jedenfalls geheult vor Lachen.
"Kamelralley"
Bela: Eins der wenigen Sahnie-Stücke. Wir wollten, dass sich auf unserer ersten LP wenigstens ein Lied von unserem Bassisten befindet und baten ihn, eins zu schreiben. Er war damals großer Fan der Softrockband Münchner Freiheit, was ich echt zum Kotzen fand, was aber diesen schäbigen Song erklärt. Jedenfalls kam er dann mit diesem Liebeslied an, was textlich zwar völlig belanglos war, musikalisch aber, naja, ging. Damals haben wir noch regelmäßig geprobt und Stücke im Übungsraum arrangiert. Farin und ich haben erst mal den Text verändert. Die Klage eines Volldeppen, der nicht erkennt, dass sein Girl ihn verlässt, weil er zu langweilig ist. Das passte gut in unsere schwarzweiße "Punker contra Spießer"-Welt und gut zu Sahnies Stimme. Den Refrain haben wir dann mit den Antwort-Shoutings aufgepeppt und den kanonartigen C-Part dazu erfunden, und fertig war die Ballade des Albums. Ein paar Mal musste Rod den Song singen, weil wir das witzig fanden. Das Publikum wohl weniger?!
"Du willst mich küssen"
Rod: Den Song haben wir schon lange nicht mehr gespielt... ich werde mal vorschlagen, ob wir den nicht mit dem unveröffentlichten englischen Text spielen können "...I was on my way you see, to the public library to get the book of seven seals...". Fänd ich super!
"Hair today, gone tomorrow"
Bela: Auf den Text bin ich ziemlich stolz, der Song ist'n bisschen zu Powerpop. Metal wäre dem Text angemessener gewesen, aber die Gitarrenmelo ist doch immer noch echt fesselnd.
"Nazareth"
Rod: Eine unglaubliche Komposition aus dem Hause B. Ein wunderschöner 6/8-Walzer mit einem "Miss Marple"-Spinett. Leider konnten wir bis heute "Nasenkotelett/Nazareth" nicht live aufführen :-(
"Mit dem Schwert nach Polen, warum René?"
Rod: Dieser Song war einer der letzten Songs, die Bela, Olli und ich für Depp Jones komponiert hatten. Textlich bestand es aus einer wahren Begebenheit eines Jungen, der als Ninja bewaffnet nach Polen zog. Die Gründe, warum er das machte, sind bis heute unklar, aber die Springerpresse brachte das auf den Punkt: "Mit dem Schwert nach Polen. Sag warum René?". Als wir die "Bestie" aufnahmen, fiel uns dieser Song wieder ein und wir beschlossen, ihn einfach mal auzunehmen, denn es gab nur ein 8-Spur-Demo mit Drumcomputer davon. Wir waren vom Ergebnis begeistert, und ich erinnere mich an den Tag, wo wir der Plattenfirma das fertige Werk vorspielten und Wolf Dieter Grammatke (damals Chef von Polygramm, dem Mutterkonzern von der Metronome) von diesem Song und der Melodie besonders angetan war, zu allen anderen Songs ("Schrei nach Liebe", "Mach die Augen zu" etc.) kam überhaupt kein Kommentar. Ich fand das sehr bizarr!
"Wilde Welt"
Bela: Infantile Verherrlichung des Nacht- im Allgemeinen und Musikerlebens im Speziellen, angehäuft mit Rockerplatitüden. So was machen heute in besser die Backyard Babies oder Turbonegro.
"Erna P."
Farin: Siehe "Sie kratzt, sie stinkt, sie klebt": Da kamen dann zu den Stray Cats Psychobilly-Bands wie die Meteors. (Unbedingt kaufen: In Heaven, ihr erstes Album. Phantastisch!). Ist bei den Aufnahmen zur "Debil" enstanden, aber als alte Kabalisten hatten nur 13 Stücke Platz; und "El Cattivo" & "Micha" waren erstmal genug Rockabilly fürs Album. Ich mochte das Böse in dem Text.
In diesem interessanten Interview erfährt man diverse Aspekte zu der Entstehung von ,,3-Tage-Bart": http://www.youtube.com/watch?v=GJbtlJNk6sU
-Hieß ursprünglich ,,Barb wire" und sollte Teil des Soundtracks für den gleichnamigen Film mit Pamela Anderson werden
-wurde, nachdem klar war, dass der Song nicht für den Soundtrack verwendet werden würde, für das geplante Konzeptalbum umgeschrieben
-,,Geili, geili, Supertyp" ist die bekannte Hommage an den Vokuhila-Mechaniker, der das Bandmobil (völlig überteuert) wieder flott gemacht hat
-,,Jetzt wird rücksichtslos gewichst" ist ein Zitat der Comic-Figur ,,Sondermann" des Zeichners Bernd Pfarr, die bis 2004 in Titanic erschien
-Bela bringt zudem noch eine Verbindung zu einem Farin-Song aus den 80ern mit dem Titel ,,Männer mit Bärten" ins Spiel, die aber nicht bestätigt wird
Ob ,,Superman" eine Zwischenstufe des Songs war oder wiederum eine komplett umgeschriebene Version von ,,3-Tage-Bart" zurück ins Englische, weiß ich nicht. Ich gehe aber von letzterem aus, da das englische Album laut Meerschwein im Herbst 1996 aufgenommen wurde als ,,Le Frisur" schon draußen war. Aber ich halte es für möglich, dass Teile des Textes auch schon in ,,Barb Wire" vorkamen.
Edit: Und, was mir noch eingefallen ist: Beim ,,Geili, geili, Supertyp"-Part hat sich Farin dann bei der Melodie des alten ,,Turmstraße"-Demos (was später auf ,,Berliner Schule" erschien) bedient.
Hier noch ein Haufen an "Kuriositäten" von http://www.die-beste-band-der-welt.de/band/kurioses.htm
++
B.S.L.
heißt nicht wie oft angenommen "Besser, schneller, lauter" sondern "Brutal schneller Lärm", dies findet sich in den Credits des Album "Planet Punk" wieder
N 48.3
Dies ist die ICD-Nummer (ärztliche Diagnosenabrechnungsnummer) die den Priapismus , eine schmerzhafte Dauererektion des Penis, beschreibt - sprich Dauerständer
Schunder-Song
Einer der größten Hits von die ärzte ist nach Crewmitglied und DRM-Mitarbeiter Erik Schunder benannt
Trick 17 m.S.
heißt im Klartext Trick 17 mit Selbstüberlistung
Chanson d'Albert
Der "Schunder-Song" auf Englisch als B-Seite von der "3-Tage-Bart"-Single. Das Lied heißt eigentlich "Love Hurts" und war für den Soundtrack zum Pamela Anderson-Film "Barb Wire" angedacht wurden, doch die Macher des Soundtracks entschieden sich anders und so landete der Song auf der Single. Der Name ist eine Widmung für den damaligen Chef der Metronome Albert Slendbroek.
Dos Corazones
Rod's erstes Lied für die ärzte, gesungen in seiner Muttersprache, heißt übersetzt "Zwei Herzen", die komplette deutsche Übersetzung findet ihr hier
Gehn wie ein Ägypter
Dies ist die die ärzte-Version des Bangles-Hits "Walk Like An Egyptian" mit deutschem Text zu gleicher Melodie
Jenseits von Eden
Erstmalig gesungen vom Schlagersänger Nino de Angelo, auf dem Album "Die Ärzte" als Coverversion zu finden
Die Wiking-Jugend hat mein Mädchen entführt
Die Originalversion heißt "The KKK Took My Baby Away" und stammt von den legendären RAMONES, die Wiking-Jugend ist eine mittlerweile verbotene rechtsextremistische Jugendorganisation, die ärzte haben das Lied für den RAMONES Tributsampler "Blitzkrieg Over You" und zuerst auf der Single "Friedenspanzer" gecovert.
Stick It Out/What's The Ugliest Part Of Your Body
Dieses Frank Zappa-Medley findet sich ebenfalls auf der "Friedenspanzer"-Single wieder und vereint die beiden Hits "Stick It Out" (vom Album "Joe's Garage") und "What's The Ugliest Part Of Your Body" (vom Album "We're Only In It For Money")
Unholy
Im Original von KISS (Bela und Rod's Vorbilden) vom Album "Revenge". die ärzte haben es exklusiv für den KISS Tribut-Sampler "KISS My Ass" auf deutsch aufgenommen und sind damit als einzige europäische Band auf diesen exklusiven Sampler zu finden (u.a. neben Garth Brooks, Lenny Kravitz & The Mighty Mighty Bosstones). KISS gefällt laut eigenen Angaben die Darbietung von Unholy durch die ärzte mit am besten. Dies war u.a. später dann auch mit ein Grund dafür warum KISS die ärzte als Support-Act für ihre Reunion-Tour ausgewählt haben. Die die ärzte-Version ist außer auf dem Sampler noch auf der Single "Ein Song namens Schunder" zu finden.
Du willst mich küssen
Eins der meistveröffentlichsten Stücke. Es erschien zunächst auf dem Album "Im Schatten der Ärzte" (1985), bei der Nena die Zeile "... am besten heute Nacht" singt, dann wurden für die Single ein Single-Remix, der Modern-Kissing-Mix und der Disco-Kuschel-Mix aufgenommen. Außerdem existiert eine englischsprachige Demoversion mit dem Namen "You Want To Kiss Me", die sich auf dem Bootleg "Doktorspiele 666" wiederfindet, eine spezielle Version des Modern-Kissing-Mixes für das Best-of-Album "Das Beste von kurze nach früher bis jetze" (ca. 1 Min. kürzer) und eine Version auf der Compilation "Ist das alles?" die sich von der Originalversion nur dadurch unterscheidet, dass diesmal Farin "... am besten heute Nacht" singt. Insgesamt findet sich das Stück also in 6 veröffentlichten Versionen und in einer unveröffentlichten Version wieder.
Der Misanthrop
Der Begriff stammt aus dem Griechischen und heißt übersetzt "Der Menschenfeind", das Stück ist auf dem Album "Planet Punk" enthalten.
El Cattivo
Ist italienisch für "Der Böse", vom Album "Debil".
Nazareth (Blumen My Ass)
Der Song sollte eigentlich "Nasenkotelett" heißen, Bela brachte aber im stark angeheitertem Zustand nur "Nazareth" über die Lippen und so entstand der Titel, dass Stück erschien ebenfalls auf der "Planet Punk"-LP.
Vokuhila
Vokuhila ist die geläufige Abkürzung für "vorne kurz, hinten lang", erschien auf dem Album "Le Frisur" war aber schon zu "Planet Punk"-Zeiten entstanden.
Nie wieder Krieg, nie mehr Las Vegas!
Der Song ist wahrscheinlich eine Anspielung auf das Werk von Kurt Tucholsky "Nie wieder Krieg". Der Song ist ja eigentlich mehr unter "Hütchenspiel" bekannt, was sich dann auch in "Nie mehr Las Vegas" wiederfindet.
Hair Today, Gone Tomorrow
Ein Song von Bela, der eine Anspielung auf den Ramones-Song "Here Today, Gone Tomorrow" ist. Die RAMONES sind bekanntlich große Vorbilder von Bela B..
"Opfer" handelt von einem Waffenhändler. fu hat in einem Amnesty(?)-Magazin einen Artikel über die Rechtfertigungen eines Verkäufers von Landminen gelesen und den Song als Reaktion darauf geschrieben.
Woher kommt die Info, dass Trick 17 m.S. Trick 17 mit Selbstüberlistung heisst? Das hätt ich gern gewusst. Irgendwo hab ich mal gehört (ich hab keine Ahnung mehr wo und von wem) dass das für Trick 17 mit Selbstzerstörung steht - was, rein textlich betrachtet, Sinn ergibt. Das mit der Selbstüberlistung steht auch auf Wikipedia, aber da steht nicht woher die Info kommt. Das mit BSL wird durch die Blume im Booklet von Planet Punk verraten wobei mir besser, schneller, lauter immer noch besser gefällt ;D .
Zitat von: Erna_p am 23. Dezember 2020, 22:44:52
Woher kommt die Info, dass Trick 17 m.S. Trick 17 mit Selbstüberlistung heisst? Das hätt ich gern gewusst. Irgendwo hab ich mal gehört (ich hab keine Ahnung mehr wo und von wem) dass das für Trick 17 mit Selbstzerstörung steht - was, rein textlich betrachtet, Sinn ergibt. Das mit der Selbstüberlistung steht auch auf Wikipedia, aber da steht nicht woher die Info kommt. Das mit BSL wird durch die Blume im Booklet von Planet Punk verraten wobei mir besser, schneller, lauter immer noch besser gefällt ;D .
Und ich hab im Kopf, dass es "Trick 17 mit Schleife" heißt. Hab aber auch keine Quelle dafür außer mein schlechtes Hirn...
Zitat von: gigarod am 24. Dezember 2020, 14:20:01
Und ich hab im Kopf, dass es "Trick 17 mit Schleife" heißt. Hab aber auch keine Quelle dafür außer mein schlechtes Hirn...
uuhhh wer wird denn gleich angriffig und ausfällig? regel nr. 1 es werden keine fragen gestellt oder wie? ::) ich hab gefragt weil's mich wirklich interessiert und weil ich die hoffnung hatte, hier in diesem nerd forum weiss das vielleicht irgendwer. deine reaktion darauf ist sowas von daneben. aber gut, jetz weiss ich schon mal, dass DU es sicher nicht weisst.
Zitat von: Erna_p am 24. Dezember 2020, 14:24:24
uuhhh wer wird denn gleich angriffig und ausfällig? regel nr. 1 es werden keine fragen gestellt oder wie? ::) ich hab gefragt weil's mich wirklich interessiert und weil ich die hoffnung hatte, hier in diesem nerd forum weiss das vielleicht irgendwer. deine reaktion darauf ist sowas von daneben. aber gut, jetz weiss ich schon mal, dass DU es sicher nicht weisst.
Hö? Das sollte überhaupt kein Angriff oder sonst was sein... Da hast Du vielleicht was in mein Posting interpretiert was ich nicht gemeint habe, oder ich habe mich unverständlich ausgedrückt.
Was ich sagen wollte:
Ich hab im Kopf, dass das Lied "Trick 17 mit Schleife" heißt. Allerdings finde ich keine Quelle dazu, sondern hab das einfach nur so abgespeichert seit Jahren. Der Satzteil "außer mein schlechtes Hirn..." sollte dabei einen ironischen Unterton deutlich machen, der klar stellt, dass mein Hirn auch nicht mehr so fit ist.
Das sollte sich nicht so anhören, als ob ich mich über Dich lustig mache. Ich hatte eher die Hoffnung, dass wer hier reinhüpft und das belegen oder widerlegen kann... Tut mir Leid, wenn ich da Dir irgendwie auf den Schlips getreten bin.
Peace Out! (ohne jeden Zynismus oder Ironie bitte.)
P.S.: http://www.youtube.com/watch?v=KIhIBFPtnoc
In Bing gibt es mehrere Hits für "Trick 17 mit Selbstüberlistung", scheint also eine gängige Floskel zu sein. ;) Für "Selbstzerstörung" und "Schleife" hingegen gibt es keine Treffer.
Zitat von: gigarod am 24. Dezember 2020, 14:51:26
Hö? Das sollte überhaupt kein Angriff oder sonst was sein... Da hast Du vielleicht was in mein Posting interpretiert was ich nicht gemeint habe, oder ich habe mich unverständlich ausgedrückt.
Was ich sagen wollte:
Ich hab im Kopf, dass das Lied "Trick 17 mit Schleife" heißt. Allerdings finde ich keine Quelle dazu, sondern hab das einfach nur so abgespeichert seit Jahren. Der Satzteil "außer mein schlechtes Hirn..." sollte dabei einen ironischen Unterton deutlich machen, der klar stellt, dass mein Hirn auch nicht mehr so fit ist.
Das sollte sich nicht so anhören, als ob ich mich über Dich lustig mache. Ich hatte eher die Hoffnung, dass wer hier reinhüpft und das belegen oder widerlegen kann... Tut mir Leid, wenn ich da Dir irgendwie auf den Schlips getreten bin.
Peace Out! (ohne jeden Zynismus oder Ironie bitte.)
P.S.: http://www.youtube.com/watch?v=KIhIBFPtnoc
.. really? ^^'' okey... ich dachte du meinst ich soll keine so doofen fragen stellen, nur weil ich in meinem schlechten hirn irgend eine info abgespeichert hab von irgendwo und ich weiss nich mal mehr wo ;D ich hab nich geglaubt (und glaub auch jetzt irgendwie noch nich so recht) dass du wirklich "trick 17 mit schleife" im kopf hast ^^'' aber da ich hier ebenfalls nich streiten möchte, wünsch ich dir frohe weihnachten :D
... und ich dachte es würde "mit Selbsthilfe" heißen, auch mal irgendwo gelesen. ;D Würde ja zu den aufgezählten Selbstmordmethoden passen irgendwie, auch in Kombination mit Trick 17 als "Lösungsweg bei Problemen" (Wikipedia).
Zitat von: Bobby die Bürste am 24. Dezember 2020, 15:02:55
In Bing gibt es mehrere Hits für "Trick 17 mit Selbstüberlistung", scheint also eine gängige Floskel zu sein. ;) Für "Selbstzerstörung" und "Schleife" hingegen gibt es keine Treffer.
Ich kenn auch nur "Trick 17 mit Selbstüberlistung"
"Trick 17 mit schummeln" wäre auch noch ne Variante, aber das hilft jetzt nicht weiter.
Danke euch!! Hab alles eingetragen 8)
'Dos Corazones' ist zwei Mal unter
D zu finden, jeweils mit anderen Texten. Dazwischen ist
'Du willst mich küssen'.
Hier:
Zitat von: NR20 am 18. Dezember 2020, 15:19:40
Dos Corazones: Rod: Die Idee zur Musik hatte ich im letzten Depp Jones Jahr. Wissend, dass es eine ungewöhnliche Nummer wird, fiel mir ein, dass ich ja spanisch kann, und so kloppte ich diesen skurrilen Text zusammen, im Prinzip ein Mini-Thriller mit Liebe-Verzweiflung-Tod. Quelle: Prawda
(...)
Dos Corazones: Rod's erstes Lied für die ärzte, gesungen in seiner Muttersprache, heißt übersetzt "Zwei Herzen"
'Hair Today, Gone Tomorrow' ist ebenfalls zwei Mal zu finden, einmal unter
H und einmal unter
R. Auch hier verschiedene Texte.
Zudem fände ich persönlich es cool, wenn die Schreibweise für englischsprachige Titel einheitlich ist. Also entweder
'Hair Today, Gone Tomorrow' (jeder Anfangsbuchstabe groß) oder
'Hair today, gone tomorrow' (Nur der Anfangsbuchstabe des ersten Wortes und Namen groß, der Rest klein).
Zitat von: NR20 am 18. Dezember 2020, 15:19:40
H
Hair today, gone tomorrow: Bela: Auf den Text bin ich ziemlich stolz, der Song ist'n bisschen zu Powerpop. Metal wäre dem Text angemessener gewesen, aber die Gitarrenmelo ist doch immer noch echt fesselnd. Quelle: Prawda
R
Rettet die Wale: Farin: Ein typischer FU-Trümmer-Song, in wenigen Minuten runter gerissen. Macht live immer noch riesig Spaß, zumindest mir. :-) Quelle: Prawda
"Rennen, nicht laufen!: Farin: Es gibt einen sehr berühmten Jazz-Song namens "Walk, don't run". Den Titel empfand ich in meiner Sturm- und Drangphase (1963 - ??) als völlig lahmarschig - und schlug Bela vor, ein atemloses Lied mit gegenteiligem Titel zu schreiben. Wenn ich mich recht erinnere, ist das Riff von mir, den Text haben Bela und ich zusammen geschrieben. Im Studio meinte Micky Meuser (der Produzent der "ISdÄ"), dass Bela der bessere Sänger für den Song wäre, seitdem finde ich Micky doof. (Auch wenn er wahrscheinlich recht hatte. Pah!) Quelle: Prawda
Hair Today, Gone Tomorrow: Ein Song von Bela, der eine Anspielung auf den Ramones-Song "Here Today, Gone Tomorrow" ist.
Außerdem müsste
'Rennen, nicht laufen!' von fett markiert werden.
und die Sache mit Trick 17 m.S. konnte nicht final geklärt werden.. Es gibt zwar dieses Sprichwort, aber die Band hat den Titel des Liedes ja abgekürzt - also ist es möglich dass es gar nicht für dieses Sprichwort steht sondern für etwas völlig anderes (z.B. mit Schleife, oder mit Selbstzerstörung ;D )
Zitat von: Sascha89 am 31. Dezember 2020, 10:50:17
'Dos Corazones' ist zwei Mal unter D zu finden, jeweils mit anderen Texten. Dazwischen ist 'Du willst mich küssen'.
'Hair Today, Gone Tomorrow' ist ebenfalls zwei Mal zu finden, einmal unter H und einmal unter R. Auch hier verschiedene Texte.
Zudem fände ich persönlich es cool, wenn die Schreibweise für englischsprachige Titel einheitlich ist. Also entweder 'Hair Today, Gone Tomorrow' (jeder Anfangsbuchstabe groß) oder 'Hair today, gone tomorrow' (Nur der Anfangsbuchstabe des ersten Wortes und Namen groß, der Rest klein).
Außerdem müsste 'Rennen, nicht laufen!' von fett markiert werden.
Ups, korrigiert. Danke!
Zitat von: Erna_p am 31. Dezember 2020, 11:39:52
und die Sache mit Trick 17 m.S. konnte nicht final geklärt werden.. Es gibt zwar dieses Sprichwort, aber die Band hat den Titel des Liedes ja abgekürzt - also ist es möglich dass es gar nicht für dieses Sprichwort steht sondern für etwas völlig anderes (z.B. mit Schleife, oder mit Selbstzerstörung ;D )
Da es die geläufigste Erklärung ist, lass ich es mal drin :P
Hat mal jemand geschaut ob zu Trick 17 etwas im Meerschwein steht?
Ich meine auch, dass es für Selbstüberlistung steht.
Zitat von: Jocke am 31. Dezember 2020, 12:04:00
Hat mal jemand geschaut ob zu Trick 17 etwas im Meerschwein steht?
Ich hab jetzt grad nachgesehn. Es steht tatsächlich was drin! mit Selbstüberlistung scheint wohl zu stimmen - Auf Seite 384 im Meerschwein "Was tun bei Arthrose? Wie wär's mit Trick 17? (mit Selbstüberlistung!)" die grafik scheint irgendwie auch zu den planet punk grafiken zu gehören, aber ich find die nich im booklet. steht auch unten dass es teilweise unveröffentlicht ist..
... und es regnet
würde ich unter U ablegen. ;)
Zitat von: NR20 am 18. Dezember 2020, 15:19:40
- Warum spricht niemand über Gitarristen?: Farin hat in einem Magazin die Überschrift gelesen "Warum spricht niemand über Gitarristen", war natürlich sehr überrascht, griff sich das Magazin und realisierte, dass dort eigentlich "Warum spricht niemand über Geburtenkontrolle" (oder so) stand.
Es war der
Spiegel und in der Überschrift ging es um "Geburtneid".
Quelle: Prawda
"Leichenhalle"
Rod: Eine einfache, kleine Gruft-Story. In der Leichenhalle vergessen zu werden war ein Gedanke, der mich schon als Teenager beschäftigt hat (ausgehend von der "Edgar Allen Poe"-Story "The Fall Of The House Of Usher, The Premature Burial", wo man als Narkoleptiker begraben wird und dann in der Gruft aufwacht). Als klar war, dass Leichenhalle aufgenommen wird, fragten wir den damaligen Master of Gothic Andrew Eldridge (Sisters Of Mercy), der zu der Zeit in Hamburg wohnte, an, ob er nicht eine Zeile auf meine Frage antworten könnte "Andrew Eldridge hörst du mich?". Er war von der Idee, bei einer Gruft-Persiflage mitmachen zu können, äußerst angetan, aber konnte aus Zeitgründen nicht. Also mussten spontan die Schlümpfe herhalten. :)
"Uns geht's prima"
Farin: SEHR Undertones-beeinflusst.
"Mein kleiner Liebling"
Bela: Mein erster zu glatter Popsong. Vielklang wollte mit dem Song (und ein paar "harmlosen" anderen auf der "Uns geht's prima"-EP) die Plattenindustrie von unserer Hit-Tauglichkeit überzeugen. Aus heutiger Sicht eine Aktion, auf die wir nicht sehr stolz sind. Allein genommen ist das Lied aber schon ein Stückchen Zuckergusspop mit einem herrlich naiven Schmunzeltext vom Drogenmonster der Band.
"Matthäus 1:5:0"
Bela: Wir brauchten noch eine B-Seite, Lothar Matthäus hatte gerade sein 150tes Länderspiel, was im Studio im TV lief. Rod und ich finden Herrn Matthäus widerlich, also haben wir schnell eine Grindcore-Nummer improvisiert und irgendeinen Scheiß drüber gegrowlt. Ich sag mal, kein sehr inspiriertes Stück Musikgeschichte.
"Die Antwort bist du"
Bela: Zu der Zeit haben Farin und ich viel Glamrock gehört. Gary Glitter, Sweet, T-Rex usw.
Der Song war mein Beitrag zu dem Thema.
"Roter Minirock"
Rod: An oldie AND a goodie! Ich finde "Minirock" macht noch immer Spaß zu spielen (so wie "Zitroneneis", "Mr. Sexpistols", "Scheißtyp", etc.) und lockert ein dreistündiges Ärztekonzert ungemein auf!
"Der Tag"
Farin: Der verzweifelte Versuch, endlich mal eine Frau mit auf Ärzte-Tour zu nehmen: Nur für dieses Duett! Aber, ach: Es sollte nicht sein.
Quelle: Prawda
"Die ewige Maitresse"
Rod: Ein kurzer, einfacher Song. Bela hatte einen guten Text dazu, und er hat es auch sehr gut gesungen.
"Hey Huh (In Scheiben)"
Bela: "Ein Text muss her, ein Text muss her ... ach, da is er ja!" So ungefähr ist das damals gelaufen.
"Chile 3"
Rod: Ich war 14, als ich den Song schrieb, die Akkordfolge war damals so ziemlich das Beste, was ich spielen konnte. Der Text war zu der Zeit natürlich extrem aktuell, denn die 80er-Jahre waren so ziemlich die dunkelste Zeit des chilenischen Pinochet-Faschismus. Menschen "verschwanden", und ein ganzes Land lebte mit der Angst, dass es am nächsten Tag an der Tür klopft und Herren in Zivil reinkommen, um einen in eine geheime Folteranstalt zu bringen und anschließend in einer verlassenen Gegend zu verscharren.
"Jag Älskar Sverige!"
Farin: Ich fand Norwegen immer doof.
"Vermissen, Baby"
Bela: In Rods Demo war der Satz "You're gonna miss me" drin. Daraus hab ich dann einen kompletten Macho-hoch-zwölf-Text geschrieben. "You're gonna miss me" taucht öfter mal als Line in seinen Demos auf, siehe auch "1/2 Lovesong", wo ich die Zeile auch behalten habe.
"Die Ärzte"
Farin: Wir haben uns in der Anfangszeit sehr mit uns beschäftigt (nein, nicht was IHR jetzt denkt), und zu einer anständigen Superheldenband gehörte auch ein Song über uns. Übrigens meines Wissens das einzige Mal, dass der Name "Ärzte" von uns wörtlich eingesetzt wurde - wahrscheinlich geriet der Song deshalb bandintern schnell in Vergessenheit.
"Opfer"
Rod: Wir haben mal eine ganze Tour mit dem Song eröffnet. Im Nachhinein glaube ich, dass die Zuschauer ein 2,5 minütiges weißes Rauschen gehört haben müssen (so ähnlich wie bei "Dauerwelle vs. Minipli").
"Gehirn-Stürm"
Rod: Zur Zeit der "Bestie" haben Bela und ich viel Raggamuffin gehört. Die Idee zu "Gehirn-Stürm" kam nachts in der Küche vom Conny-Plank-Studio. Es soll auch Alkohol geflossen sein. Nach viel Brainstormen blieb am nächsten Morgen ein Satz: "Uwe Hoffmann bleibt 'ne Drecksau" auf Belas Notizen, und so beginnt der Song schließlich damit! "Gehirn-Stürm" war das letzte Lied, das wir in der "Bestie"-Session aufgenommen haben, und ich erinnere mich, dass ich die ganzen Synthies mit einem kleinen Casio-Rapman eingespielt habe (das ist das Mini-Keyboard, welches ich dann anschließend auf den nächsten Tourneen benutzt habe, um z.B. "Schopenhauer" aufzuführen")
"Dinge von denen"
Rod: Ich habe zu der Zeit das Klavier wieder entdeckt, und habe wie ein Irrer Klavier zum Beach Boys "Pet Sounds"-Album und The Zombies "Odessey & Oracle" geübt. Ich nahm mir vor, die Songs für das nächste DÄ-Album direkt auf dem Klavier zu schreiben. Es hat mich total angekickt, mal andere Akkord-Auflösungen zu verwenden als auf der Gitarre (wo man dann doch immer wieder auf seine alten Tricks zurückfällt). Als der Song fertig war, wollte ich unbedingt eine Referenz an "Your mother should know" der Beatles im Intro drinhaben, aber so, dass Bela das nicht mitkriegt. Farin hat den Chor wunderbar hingekriegt, und die Streicher im Unplugged-Arrangement haben dem Song noch einen extra push-over-the-cliff gegeben.
Zitat von: Philsmith am 06. Januar 2021, 17:35:12
Quelle: Prawda
Fände es sinnvoll, die entsprechende Ausgabe der Prawda zu zitieren, da es ja diverse gibt und mit der pauschalen Quellenangabe "Prawda" ein schnelles Nachschlagen so nicht möglich ist.
Dies gilt auch für die bereits in der Liste angegebenen Quellen. Dort gibt es entweder "Quelle: Prawda" oder "Quelle: Prawda 04"
Ja,habe es aus den Beiträgen kopiert und war dann selbst zu fsul nachzusehen aus welcher Ausgabe. Die ersten die ich abgetippt hatte waren aus 04.
Zitat von: NR20 am 06. Januar 2021, 23:06:37
Ja,habe es aus den Beiträgen kopiert und war dann selbst zu fsul nachzusehen aus welcher Ausgabe. Die ersten die ich abgetippt hatte waren aus 04.
Verständlich, deshalb war der Hinweis nicht primär an dich gerichtet, sondern an die Personen, die die Hintergrundinformationen geliefert haben.
Wenn ich diesbzgl. etwas gefunden/gelesen habe, ist es kein Mehraufwand, die jeweilige Fundstelle vollständig zu zitieren.
Nicht immer so viel meckern ;) ;D
Ich besitze die vollständigen Prawda's nicht mehr, habe nur die Seiten von Interesse für mich aufgehoben.
Und hab somit keine Ahnung welche Songs denn nun in welcher Ausgabe waren...
Gibt es ja hier alle als PDF:
https://www.daefc.de/prawda/
Nicht alle. Aber ein paar.
Zitat von: Philsmith am 07. Januar 2021, 11:36:31
Nicht immer so viel meckern ;) ;D
Ich besitze die vollständigen Prawda's nicht mehr, habe nur die Seiten von Interesse für mich aufgehoben.
Und hab somit keine Ahnung welche Songs denn nun in welcher Ausgabe waren...
Ist kein Gemecker, sondern m.M.n. berechtigt.
Gibt man einfach nur "Internet" als Quelle an ist das auch keine schöne und korrekte Quellangabe ;)
Zitat von: supere10 am 07. Januar 2021, 11:54:00
Gibt es ja hier alle als PDF:
https://www.daefc.de/prawda/
Nicht alle. Aber ein paar.
Sämtliche Ausgaben der PRAWDA gibt's im KTA Download-Archiv (https://forum.kill-them-all.de/index.php?topic=18095.0) ;)
Ärzte-Theme, Anti-Zombie, ...und es regnet, Junge, Ja, Jenseits von Eden, Ein Lied über Zensur, Rettet die Wale, Dos Corazones, Für immer: Prawda #3
Rennen nicht laufen, Komm zu Papa, 12xU, Hände innen, Hurra, Sie kratzt, Dauerwelle vs. Minipli, Stick It Out/What's..., Wir werden schön, Mondo Bondage: Prawda #4
Warrumska, Goldenes Handwerk, Kamelralley, Du willst mich küssen, Hair Today, Nazareth, Mit dem Schwert..., Wilde Welt, Erna P.: Prawda #5
Leichenhalle, Uns geht's prima, Mein kleiner Liebling, Matthäus 1:5:0, Die Antwort bist du, Roter Minirock, Der Tag (+ Soilent Grün Songs: Spitz wie Lumpi, Emma Peel, Erwin, Kleine Kinder schmecken gut, FDJ-Punx, Romantik): Prawda #6
Die ewige Maitresse, Hey Huh, Chile 3, Jag Älskar, Vermissen Baby, Die Ärzte: Prawda #7
Opfer, Gehirn-Stürm, Dinge von denen: Prawda #9
Is ja irre, Die Einsamkeit des Würstchens, Himmelblau, Der Grund: Prawda #10
Ist es erlaubt die Prawda-Aussagen zu "korrigieren"?
Ich weiß zwar nicht, wie es eingebettet werden soll, mir sind aber widersprüchliche Aussagen aufgefallen.
(Aussage DÄ vs offensichtliche Fakten)
Zitat von: Philsmith am 06. Januar 2021, 17:35:12
"Gehirn-Stürm"
Rod: Zur Zeit der "Bestie" haben Bela und ich viel Raggamuffin gehört. Die Idee zu "Gehirn-Stürm" kam nachts in der Küche vom Conny-Plank-Studio. Es soll auch Alkohol geflossen sein. Nach viel Brainstormen blieb am nächsten Morgen ein Satz: "Uwe Hoffmann bleibt 'ne Drecksau" auf Belas Notizen, und so beginnt der Song schließlich damit!
Gehirn-Stürm:
"Punkt 1: Hoffmann ist eine geile Drecksau"
Wahre Liebe:
"Hoffmann bleibt 'ne Drecksau"
Wird soweit ich mich erinnere auch im Buch Ä erwähnt. Dort wird neben Alkohol glaube ich auch eine Menge Hasch erwähnt.
Zitat von: Philsmith am 06. Januar 2021, 17:35:12
"Vermissen, Baby"
Bela: In Rods Demo war der Satz "You're gonna miss me" drin. Daraus hab ich dann einen kompletten Macho-hoch-zwölf-Text geschrieben.
Das setzt der "Plagiats-Diskussion" (https://forum.kill-them-all.de/index.php?topic=15564.msg288479#msg288479) eigentlich noch den Hut auf.
Geschwisterliebe (Quelle (https://www.n-tv.de/leute/musik/Wir-sind-alle-drei-irgendwie-Psychiater-article22083755.html)):
Farin: Wir dagegen sind ja unschuldig auf dem Index gelandet. "Geschwisterliebe", das immer noch indiziert ist, habe ich geschrieben, als ich 15 war. Da hatte ich noch nicht einmal Sex gehabt, also nicht mit Penetration. (lacht) Das Wort "flachlegen" hatte ich gerade kennengelernt und fand es super lustig.
Nachfolgend aus den Booklets zu "Das Beste von kurz nach früher bis jetze", "Bäst of" und "Seitenhirsch":
(Anmerkung: Zum Release von "DBvknfbj" war "Debil" noch indiziert und der Titel durfte nicht geschrieben werden im Booklet. Ich habe das entsprechend abgetippt.)
Zum letzten Mal:
Farin: Ein romantisches Liebeslied, geschrieben mit viel Liebeskummer auf Elba. Leider kam die Zersägungsstelle in der alten Version mangels Kettensäge nicht so grausam rüber wie ursprünglich beabsichtigt. Wir hatten leider nur Dettes BMW am Start. Aber für den Remix hat Gerdie ein bißchen mehr Texas Chainsaw Massacre-Klima hingekriegt: SO war das gemeint.
Bela: Zu peinlich, daß mit der Kettensäge und den Angstschreien, besonders wenn man "Texas Chainsaw Massacre" mehr als elfmal gesehen hat.
Quark '94:
Farin: Neuer Text, neuer Gesang (Klar), neuer Mix: Der verzweifelte Versuch, aus einem alten Hut neuen Käse zu machen. Der Text ist ganz doll böse - so wie wir.
Bela: Aktuell zum Superwahljahr die neue, politisierte Version eines Farin Urlaub'schen Hass-Songs mit der immer wieder gern gehörten Weisheit um die Verlogenheit (nicht nur) deutscher Politiker. Der Genuß der letzten Slime-LP "Schweineherbst" ist nicht ganz unschuldig daran, daß die Neuversion um einiges härter klingt.
Grace Kelly (Richy Guitar Version):
Farin: Das hat uns damals schwer mitgenommen, daß die arme Fürstin Grazia Patrizia so unschön aus dem Leben gerissen wurde - die hier vertretene Huldigung ist die, die wir für den unsäglichen Film "R. Guitar" aufgenommen haben. Axel Schulz spricht Grace. Damals durfte noch kein Verzerrer den klaren Klang meiner Gretsch Tennessean verunstalten - das hat sich erst mit der 3. LP so richtig ergeben.
Bela: Schon mit diesem (einer unserer ersten) Song kollidierten wir mit den Geschmacksnerven einiger Radiomacher, was uns scheißegal war.
Zu spät:
Farin: Den Text habe ich als pickliger 18jähriger geschrieben - inzwischen ist er etwas überholt und wird live auch dementsprechend verändert. Auf die Musik bin ich heute noch stolz: So sauber hab' ich nur selten von den Beatles geklaut! Die erste Version von der "•••••l"-LP war noch ruhiger, dann haben wir die Maxi mit viel Studiofein aufgenommen (Frank Id am Bass), daraus wurde dann die hier vertretene Version zusammengeschnitten. Live einer unserer größten Dauerbrenner - ich glaube, wir haben es seitdem auf jedem Konzert gespielt. Ab und zu kam es sogar gut an.
Bela: Das traditionell letzte Stück eines Ärzte-Konzerts, dessen Text quasi schon bei der Erstveröffentlichung überholt war.
Mr. Sexpistols:
Bela: Als ich zur Schule ging, gab's in den Bussen immer diese Graffitis: "Mr. Hatndicken grüßt Mrs. Willndicken" usw. Diesen schönen Brauch wollte ich mit diesem Song der Unsterblichkeit zuführen.
Farin: Ein 34 Jahre altes Lied aus der prä-"•••••l"-Ära. Damals hat Sahnie noch Bass gespielt. Der Text ist komplett selbsterlebt, schätze ich - außer, daß Bela nie 'ne Monatskarte besaß, seit ich ihn kannte.
Käfer:
Farin: Ich hab versucht, ein Pistols-Stück zu schreiben und zu singen, was einigermaßen gründlich in die Hose ging - trotz 9 Gitarrenspuren. (Ich nehme übrigens keine Drogen, wie einige Menschen nach Genuß des Textes behaupteten.)
Bela: Die erste verzerrte Gitarre, die Jan in seiner Karriere jemals aufnahm - und das erst auf dem zweiten Ärzte-Album.
Radio brennt:
Farin: Der Text entstand auf Zypern, die Musik, glaube ich, im Übungsraum; die Maxi an zwei schönen Tagen im Studio. Erstes Intro: Heftiges Geschmuse am Mikrofon. Zweites Intro: Das erste Mal gerappt (1987). Und dann die eigentliche Maxi mit Metal drin und allem, was das Herz begehrt. Der Schlußsatz stammt von Schwazenegger - diese Maxi ist mein All-Time-Favourite von uns.
Bela: Armseliges Gejammer über die bösen, bösen Radiosender. Aber was sollen die Ärzte zwischen 2 Unlimited und Dr. Alban?
Ich bin reich:
Farin: Ja.
Bela: Genau.
Farin: Bela kam mich besuchen, und wir nahmen den lustigen Sänger / Chor-Dialog beziehungsweise –Streit am Ende des Liedes auf. Ja, wir hatten Spaß!
Bela: Those funny guys...
Madonnas Dickdarm:
Farin: Bela, Hagen und ich stellten vor der Abschlußtour fest, daß wir zuwenig Stücken hatten (nur 40 oder so) und schrieben diese Hymne der Sinnlosigkeit. Kam gut.
Bela: Weil uns in der Mitte der Text ausging, mußte good ol' Schiller herhalten.
Ist das alles?:
Bela: Ist fast autobiographisch - außer: Ich bin wirklich faul, es heißt nicht nur so.
Farin: DER Felsenheimer-Hit schlechthin für mich. Super Melodie, super Text, super Gesang - (Danke für die 20 Mark, Bela!) Bei den Aufnahmen experimentierte ich mit einem Guitar-To-Midi-System rum, was aber, glaube ich, nicht weiter unangenehm auffällt.
Ohne dich:
Farin: Es kommt - zum Glück - nicht oft vor, daß ich jemanden abgrundtief hasse, aber in diesem Fall wäre ich fast geplatzt. Um meine schlechten Gefühle loszuwerden, schrieb ich sie einfach auf. Die Aufnahmen waren lustig - mit einer pfeifenden Ilse Werner, Bela, Hoffmann, Ronnie und mir an den Burunditrommeln für die Landbevölkerung - und heute ist "Ohne dich" traditionell unter den ersten vier Liedern jedes Konzertes. Klar, jeder kann irgendwen nicht leiden: Bela mich, ich ihn usw...
Bela: Ilse Werner hat mir ein Autogramm für meine Eltern gegeben.
Gabi gibt 'ne Party:
Bela: Gabi und Uwe wieder hart am Leben, mit allen Schikanen: Party-Wrecking-Crew; sodomitische Nekrophilie (zumindes angedeutet) und ekliger 70er Rock - leider nicht nur angedeutet.
Farin: Eigentlich mein Favorit unter den "Moskito"-Stücken (= Aufnahmen für den SFB mit vorgegebenem Thema als Titelsong). Das Thema war "Party", und die Aufnahmen auch - wie so oft. Aber hört selbst.
Und ich weine:
Farin: ...sollte ursprünglich auf die "Im Schatten..."-LP, schlug aber zu sehr aus der Art, und endete als B-Seite von "Wegen dir". Slide-Gitarrensolo von Bela, Hufgetrappel mit Kokosnüssen - was will man mehr???
Bela: Nach "Anneliese Schmidt" mein zweites auf Tonträger erschienenes Gitarrensolo, allerdings eher unfreiwillig entstanden. Farin war im Urlaub (Ich liebe dieses Wortspiel!) und unser Produzent Micky Meuser war mit einer anderen Produktion beschäftigt. Es war Sonntag, und Toningenieur David Heilmann und ich hatten ein paar Stunden, um die B-Seite von "Wegen dir" - eben "Und ich weine" - abzumischen. Der Song war zwar vom Album gekippt, während unserer LP-Aufnahmen jedoch komplett aufgenommen worden - dachten wir zumindest. Beim Reinhören stellten wir fest, daß das Gitarrensolo und die Chöre fehlten. Das für ein Country-slide-Solo nötige Bottleneck ersetzten wir durch den Hals einer vorher geleerten Bierflasche, das fehlende Plektrum (Schlagplättchen - wieder was gelernt) durch ein 5-Mark-Stück. Auf einer Metal-Axt mit nur vier rostigen, aber zornigen Saiten spielte ich das Solo auf fünf Spuren und mit viel Hall ein. Unter Verwendung eines Kloetisten (Dieter Bohlens geheimer Stimmeffekt) entstanden die Backingvocals. Fertig war die Country-Hymne, derer sich nicht nur die Waltons schämen würden. Der originelle Drumbeat entstand mit zwei Kokosnußhälften auf einer Gerätekiste.
Du willst mich küssen:
Farin: ...entstand größtenteils in unserem damaligen Übungsraum im Keller des "Saskatchewan". Bela und ich spielten mit der Urversion des Textes "Ich will dich foltern" herum (Was war damals nur mit mir los?")m der Basslauf entstand fast von selbst, und das einzige, was diesem Lied noch zum Evergreen fehlte, war das raffinierte fis sieben im Refrain - eine kleine Sensation in Ärztekreisen damals! Später schrieb ich den Text auf ein erträgliches Niveau um und fertig war der Heuler.
Bela: Ich war leider nicht dabei, als Nena "Mmh, am liebsten heute nacht" hauchte... Schade.
Bela: Ich weiß auch nicht mehr genau, warum wir davon eine englische Version eingespielt haben. Es geisterte immer mal wieder die Idee herum, im Ausland zu spielen. Das Goethe-Institut finanzierte Tourneen für Bands, die dann als Botschafter der deutschen Sprache zum Beispiel in China oder Israel spielen durften. Wir wären auch bereit gewesen, aber es gab eine Menge Neider, speziell in Berlin. Menschen, die uns einen schlechten Charakter attestierten oder uns zu kommerziell fanden. Es kam jedenfalls nie zu solch einer Tour. "Du willst mich küssen" wählten wir wahrscheinlich deshalb aus, weil dieser Song noch mal eine erhebliche Steigerung zu unseren, speziell Jans, bisherigen Bemühungen darstellte, Musik für die Ewigkeit zu schreiben. Der Song mit einem Thema, das so noch nicht beschrieben worden und trotzdem ein Liebeslied war. Auf Deutsch funzt das Ganze aber doch mehr.
Farin: Noch lustiger ist die "Cockney-Version‹". Ich war damals sehr, sehr viel in London und bildete mir prompt ein, den Akzent gut genug zu beherrschen ... ähm, nein.
Ewige Blumenkraft:
Bela: Ziemlich am Anfang der Band hatten wir ein Skinhead-Problem, sowie den Vorwurf irgendwelcher Hippies, daß wir zu unpolitisch seien. Also schrieben wir eine bekennende Hymne über Liebe, Frieden usw. Ergebnis: Bei der Uraufführung des Songs im Berliner "Loft" zeigten uns Hippies und Skins den Mittelfinger - egal. Später nahmen wir den Song als B-Seite für die "Für immer"-Single stilecht in Manne Präkers Wohnzimmer knieend, Händchen haltend und mit geschlossenen Augen auf. Der Songtitel stammt übrigens aus dem "Illuminatus", einer Buchreihe zweier drogenverrückter Physiker und/oder Philosophen, die Anfang der 80er zugegebenermaßen auch bei mir noch kultig waren.
Farin: Ein B-Seiten-Highlight: Die Ärzte go Woodstock! (Mit Hare-Krishna-Chören, Hans-Harz-Zitat, Jesuslatschen und allem, was dazugehört.)
Blumen/Ich ess' Blumen:
Farin: Um 1985/86 wohnte ich u.a. zusammen mit Axel, unserer jetzigen Managerin, in einer 3-Zimmer-Wohnung in der Turmstraße. (Hier entstanden übrigens - zum Leidwesen der Nachbarn - viele Ärzte-Demos.) Irgendwann war Bela mal wieder zu Besuch und beschwerte sich über die olfaktorische Belästigung auf unserem Klo, worauf Axel (damals seit drei Wochen Vegetarier) konterte: "Von mir kann das nicht kommen - Vegetarierkacke duftet!" Wenige Stunden später war Belas Lachkrampf vorbei, er bekam wieder Luft und schrieb das Lied. Ein Klassiker!
Bela: Eigentlich als Parodie auf die aufkommende Straight-Edge-Welle, sowie Family-Five-Saxophonist und Neuvegetarier Axel "Meine Scheiße stinkt nicht mehr" Knabben, heute Schulz, gedacht, hatte das Lied auch zwei unvorhergesehene Nebeneffekte: 1. Die Spex (Haupt-Ärzte-VerreißerInnen) fand lobende Worte dafür - Hallo Ralf Niemczyk - und... 2. Jan Vetter wurde Vegetarier.
Das ist Rock'n'Roll:
Farin: Noch ein "Gabi & Uwe"-Stück, wie immer an einem Tag im Preussenton entstanden. Wir hatten den Auftrag, ein Lied über das (zur Abwechslung mal vertraute) Thema "Rockstars" zu schreiben, reservierten einen Tag im Studio und trafen gegen Mittag dort ein. Nach ausgiebigem Frühstück setzten wir uns mit Block, Stift und Gitarre aufs Sofa, und eine halbe Stunde später waren Text und Musik fertig. Um 10 Uhr abends waren die Aufnahmen abgeschlossen und um 2 Uhr morgens der Mix. Und alles selbsterlebt!!! Ach ja: Das Schlußwort ist ein Zitat vom "Schlächter von Brooklyn".
Bela: Diesmal erleben Gabi und Uwe im Auftrage "Moskitos" die Tücken der Berufswahl, wobei für Uwe wie auch für uns früher feststand: Ich werde Rockstar. Der Song ist superauthentisch - den Tennisschläger vor dem Spiegel werden auch Leute wie Slash oder Gary Moore nicht verleugnen.
2000 Mädchen:
Farin: Die Idee zum Text kam von irgendeiner Bild-Schlagzeile über einen Telefonunhold. Irgendwie vermißten wir in dem fiesen Bericht die einsame Telefonzellenromatik des Fernsprech-Onanierers, und fertig war der abwechselnd gesungene Text. Die Maxiversion war - wie immer - Bahn frei für Irrsinn.
Bela: Live überließen wir Hagen - und heute Rod in der zweiten Generation - die zweifelhafte Ehre der wohl peinlichsten Ansage eines Ärzte-Konzertes. Wenn's aus der Bass-Ecke "Wieviel sind..." ertönt, können Jan und ich uns kaum noch halten, während im Publikum Durchhalteparolen ausgegeben werden.
Farin: Ein interessanter Zwischenteil unterscheidet das (recht langatmige) Demo von der veröffentlichten Version; man merkt aber, dass ich langsam Fortschritte bei den Arrangements machte. Zumindest bilde ich mir das ein.
Bela: Das Lied ist ja quasi eine Blaupause für "Schrei nach Liebe", was das Arrangement angeht.
Wie am ersten Tag:
Farin: Ein Heuler - besonders live. (Von welchem Beatles-Lied es geklaut ist, wird nicht verraten.)
Bela: Den Umstand, daß Jan den Song beginnt, nutzt er live häufig dazu, mich als sabbernden Idioten hinzustellen, und das geht so: Bei der Aufstellung des Live-Programms schmuggelt er, der mir Treue und Respekt geschworen hat, den Song unbemerkt hinter ein paar Speed-Nummern, nach denen ich unter Garantie was trinken und/oder meine Arme vom Schweiß abtrocknen muß. Um mich während des Konzertes in Sicherheit zu wiegen, täuscht die Natter, die ich an meinem Busen nährte, oftmals selbst Trink- oder Abtrockentätigkeiten vor. Lege ich also erschöpft die Sticks beiseite, um Bier oder Handtuch zu ergreifen, springt er wie ein Teufel zum Mikrofon un intoniert "Hey Du, bleib stehen...". Mit tödlicher Sicherheit verpasse ich trotz schnellster Reaktionsversuche meinen Einsatz, und dieser Brudermörder erzählt dem Publikum von meinem fortschreitenden Alzheimer und meinen Senilitätsanfällen. Ich lasse ihm lächelnd seinen infantilen Spaß, dem Arsch.
Farin: Mein ältestes noch erhaltenes Demo: direkt nach der "Debil" für unser zweites Album aufgenommen, noch ohne Drumcomputer und sehr viel beatlastiger als die spätere Aufnahme. Micki Meuser konnte mit dem Song nichts anfangen, Manne Praeker dann umso mehr.
Bela: Eines unserer besten Lieder. Mit Meuser haben wir sehr viel an dem Lied rumprobiert. Ein durchgehender 2/4-Takt gefiel Jan dann überhaupt nicht mehr. Ich denke, es war gut, dass wir die endgültige Version erst bei Manne aufgenommen haben. In dem Jahr zwischen den beiden Platten hatte sich das Lied durchs Livespielen deutlich entwickelt und war bereit.
Alleine in der Nacht:
Bela: Schrieb ich zu einer Zeit, als ich mir fast jede Nacht um die Ohren haute. Ein Meilenstein aus dem Hause B. eben.
Farin: Ein weiteres Lied über die Dunkelheit von Hobbyvampir Felsenheimer. Sehr schön die Deklination am Ende des Liedes, wo auch das von Manne Präker gespielte Gitarrensolo zu hören ist, der mir mal zeigen wollte, wie das geht. Für die Rhytmusgitarre hatte ich damals eine sensationelle Weltneuheit: Einen Verstärker, der einen Lautsprecher simuliert - ohne Box und Mikrophon; deshalb klingt die Gitarre so Scheiße.
Bitte bitte:
Farin: Eine befreundete Domina lub mich mal in ihr Studio ein, wo ich mir heimlich ein paar interessante Folterungen und Demütigungen anschauen durfte - naja, nicht jedermanns Sache. Für die Maxiversion unseres einzigen Synthie-Stückes gab "Dominique" dann noch ein paar wissenswerte Details aus ihrem Job preis. Ein nettes Lied - und Pflichtprogramm für angehende FolterknechtInnen.
Bela: "Bitte Bitte" verschaffte uns die Bekanntschaft einer Frau, die viele Männer eh' aus- und vor allem inwendig kennen: Teresa Orlowski. Beim Abschiedsessen nach dem Videodreh unterhielt ich mich mit ihr erst über Gott und die Welt, und nachdem diese beiden Themen nach ca. fünf Minuten abgehandelt waren, über Sex. Was immer man über Deutschlands Pornokönigin denken mag, sie ist in jedem Falle intelligent, charmant und sie lebt und liebt ihren Job. Auf die Frage, ob wir mal in einem ihrer Filme mitwirken würden, bekam sie ein gehüsteltes und eher als "Nein" gemeintes "Vielleicht". Für all die pubertären Spekulanten unter euch: Frau Orlowski fuhr nach dem Essen allein ins Hotel. Übrigens stellte sie und zum Schnitt des Videos ihre höchsteigenen Videostudios zur Verfügung.
Wegen dir:
Bela: ...ist falsches Deutsch, worüber uns - und übrigens wohl auch das bayrische Cowgirl Nicki, die parallel einen Song gleichen Namens herausbrachte, ein Brief der Gesellschaft zur Rettung der deutschen Sprache vorwurfsvoll aufklärte. Einzig Udo Jürgens lag grammatikalisch richtig. Seine - ebenfalls zeitgleich erschienene - Single hieß "Deinetwegen".
Farin: Das schöne Surflied von der "Im Schatten..."-LP wurde für die Maxiversion-B-Seite als Bonustrack im Studio wie folgt aufgenommen: ein Mikro in der Mitte als "Lagerfeuer", icke mit Nylonsaitengitarre in Zeltlagerstimmung und ein Haufen drumherum, und alle sangen lustig mit. Bela will ständig was von Ina Deter hören, weil Produzent Micky Meuser in deren Band gespielt hatte. Das Ganze lief in Berlin öfter im Radio als die eigentliche Singleversion: Eigentor.
Elke:
Farin: Während der Aufnahmen zur "Wahrheit"-LP wurden wir wochenlang im Studio von zwei Mädchen (!?) terrorisiert: Elke und Daniela. Sie riefen ca. 2000 mal am Tag an und ließen uns nicht zur Arbeit kommen. Leider hatten sie auch den Fehler gemacht, uns Fanpostbriefe mit ihren Fotos zu schicken... Als ich dann einmal von dem hirnlosen Gekicher extrem genervt war, drohte ich Elke an, ein Lied über sie zu schreiben, falls sie noch einmal... Sofort klingelte das Telefon wieder - also waren sie fällig. Am nächsten Tag hatte ich Ringe unter den Augen und acht Strophen Elkehass, von denen leider nur drei übrig blieben - der Rest war selbst uns zu hart. Am Ende fehlte nur noch das Gitarrensolo "Bela für Daniela": Bela stellte sich auf's Sofa, Hoffmann und ich knieten vor ihm nieder, und in einem Take spielte er das Solo: ein Genie eben.
Bela: Mein drittes Solo auf einer Ärzte-Platte. War Jimi Hendrix' Gitarrenspiel von vielen verschiedenen Emotionen geleitet, so inspirierte mich nur eins: Grenzenloser Ekel.
Westerland:
Farin: Auf der ständigen Suche nach dem vollendeten Surfsong kam ich von "Sommer, Palmen, Sonnenschein" über "Wegen dir" irgendwann zu "Westerland". Die Melodie entstand auf dem Motorra, der Text handelte zuerst von El Salvador (da gibt es einen recht harten Politfilm mit James Wood) und handelte von Menschenrechtsverletzungen, was zwar p.c. gewesen wäre, aber ums verrecken nicht zur Musik paßte - dann hieß es "Helgoland" und endlich (nach immerhin 4 Tagen nachdenken) war "Westerland" fertig. Ansonsten: 22 Chorspuren - softer als die Beach Boys! 1992 hörte ich die Live-Version über Stadionlautsprecher im Millerntor in der Halbzeitpause - ein komisches Gefühl. Schon ein Jahr später rief ich Bela an und fragt ihn, ober nicht Lust hätte... Der Rest ist traurige Geschichte.
Bela: Die Aufnahmen der Maxi entstanden in total lustlosem und desolatem Zustand. Die Idee zur "Robbe" z.B. hatte ich auf dem Klo. Je weniger motiviert die Ärzte sind, desto durchgeknallter das Ergebnis, sollte man meinen.
Außerirdische:
Farin: Ein bißchen an "My Generation" von The Who angelehnt, die Dead Boys lassen auch grüßen. Tommy L'amour von den Subtones (Berliner Beat-Band-Helden) lieh uns den schönen Hoefner Violin-Bass und Micky Wolf spielte die Mundharmonika. Die Bläser sind von der Maschine, die Chöre vom lieben Farin - ein Stück, das besonders live Spaß macht. Während ich das Lied mit Hoffmann aufnahm, saß Bela nebenan und komponierte - quasi beim Fernsehen - "Baby ich tu's". (War ein guter Tag.)
Bela: Live spielen wir den Solopart mangels freier Hände für die Mundharmonika auf unseren Stamminstrumenten. Für mich ist es ein Fest, ist es doch das einzige Mal, daß meine Hupe zum Einsatz kommt, für die wir immerhin - zur Freude unseres Mixers - fünf Minuten Soundcheck-Zeit benötigen.
Claudia 3:
Farin: Nachdem die LP "Die Ärzte" wegen "Geschwisterliebe" auf den Index für jugendgefährdende Schriften kam und nicht mehr beworben oder frei verkauft werden durfte, wurde - schlappe zweieinhalb Jahre nach ihrem Erscheinen - auch die erste CBS-LP "Debil" indiziert. Gründe: Das "Schlaflied" und "Claudia hat 'nen Schäferhund". Das fanden wir albern. Auf der "Ab 18" gab's dann die Fortsetzung "Claudia II" und für die Abschiedstour haben wir dann - schneller als man uns verbieten konnte - die 3. Version dargeboten... hirn- und geschmacklos. Aber doch auch irgendwie super.
Bela: Eine um tausend Ecken gedachte Provokation für die Bundesprüfstelle: Claudia vollführt den Akt jetzt mit einem Mann.
Sweet Sweet Gwendoline:
Farin: Es gibt einen schönen Comic von John Willie, "Die Abenteuer der Sweet Gwendoline". Das arme Mädchen wird ständig gefesselt, angekettet, geknebelt, gepeitscht etc. - mein Lieblingsheftchen damals. Während der Aufnahmen zur Platte waren wir ständig in einem Restaurant am Savignyplatz essen. Irgendwann lernten wir dort eine nette und beschwipste Stewardess kennen. Wir schleiften sie ins Studio und erklärten ihr den Text des Liedes und ihre Aufgabe: erotisch stöhnen und so. Das Ergebnis kann sich hören lassen! Die wunderschöne Orgel spielte übrigens Reinhold Heil.)
Bela: Unsere zum "Stöhnen" ins Studio gekommen angetrunkene Stewardess war der Aufnahmeraum nicht stimmig genug. Sie machte das Licht aus, hatte aber wohl Angst im Dunkeln. Also schickten wir den einzigen vertrauenswürdigen, weil nüchternen Mann zu ihr, den wir hatten: Farin Urlaub. Während sie also die gesamte Skala vom Entjungferungs-"Huch" bis zur Nase saudi-arabischer Libido-Hyänen durchstöhnte, hielt und drückte sie Jans Hand. Sein hochroter Kopf danach bestätigte schmerzlich die Regel, das in den schönsten Momenten nie eine Kamera zur Hand ist.
Farin: Ich war total stolz auf den Song und die schöne Gitarrenkadenz im Intro. Die Sekretärinnen in Jim Raketes Büro monierten allerdings zu Recht den einseitigen Text, da kam ich ihnen gerne entgegen.
Bela: Ach, war das schön, als noch Comics unsere Texte beeinflussten, hehe.
Feminin:
Farin: DIE Emanzenhymne schlechthin: Mrs. Bobbitt fand den Text auch gut. Und ich bin froh, endlich mal was für die Frauenbewegung getan zu haben - Veceremos!!
Bela: Befreit die Welt vom Patriarchat der Männer. Die FrauensympathisantInnen von den Ärzten helfen dabei.
Gute Zeit:
Bela: Hieß ursprünglich 'Brigitte' und handelte von der großen Brigitte Nielsen, die sich damals gerade von Sylvester Stallone scheiden ließ und alle möglichen pikanten Details ihrer Beziehung in der Presse rumposaunte. Irgendwann tat "Sly" mir leid (oder war der Text so mies?), und ich änderte die Musik im Refrain und im Text. Nun sang ich originellerweise über das Lotterleben auf Tour und ließ unsere Marshalls als Tribut an den großen Nigel Tufnel von Spinal Tap bis ELF gehen.
Farin: Bela hatte ein ZZ-Top-ähnliches Demo mit wunderschönem Text über Brigitte Nielsen und ihre Silikoneuter. Die Strophen wurden übernommen, aber Bela schrieb einen neuen Text & Refrain - etwas sehr tiefschürfendes über unser Tourleben - ein eher konfuzianischer Text.
Ich weiß nicht (ob es Liebe ist):
Farin: Sollte eigentlich ein blödes Liebeslied werden, mit Streichquartett und Schmachtgesang. Der Schluß war nicht beabsichtigt, der Lacher ist also echt (Nennt mich Jolly Jumper).
Bela: Jan hat die Angewohnheit, beim Demo-Gesang, also bei der ersten Gesangsspur, die man als Arrangement-Hilfe aufnimmt (als Songgerüst sozusagen), nie den richtigen Text und auch höchst selten tonal korrekt zu singen. Der Lacher am Ende des Songs ist von solch einer Demospur. Niemand weiß mehr so recht, was Farin davor gesungen hat. Ein späterer Studiobrand zerstörte sämtliches Beweismaterial - aber eins ist klar: Seine Lache klingt verdammt dreckig.
Schrei nach Liebe:
Bela: Nach 74 fahren Trennung wieder ein gemeinsamer Song der "Keinen blassen Schimmer"-Twins. Die Strophen sind größtenteils von mir, der Refrain von Jan. Singen tun wir's dann genau umgekehrt. ...Noch einmal sind wir vom Rock-Olymp gestiegen. um Nazi-Idioten jeder Coleur mit dem flammenden Schwert der Rethorik zu belächeln. Aber ganz im Ernst: FICKT DIE NAZIS!!!
Farin: Früher hatten wir nie das Gefühl, etwas zu den politischen Umständen in Deutschland sagen zu müssen, da wir der naiven Ansicht waren, alle intelligenten Menschen müßten unsere anarchistische Weltsicht teilen. Nach 100 Jahren Pause (es wird übrigens nie wie-der die Ärzte geben) waren wir de Meinung, jetzt unser Maul aufmachen zu müssen - ob's was bringt, weiß ich nicht; aber es sollte deutlich machen, wie wir zur Nazipest stehen. (Sterbt.)
Uwe Hoffmann (Produzent): Ja, da ging auf einmal alles wieder los. Erst ein geheimes Treffen im Norden. Demos hören. Pläne machen, ablachen. Ein Moment, den man in dieser Form nicht oft erlebt. Dann der ungewöhnliche Weg, einen Plattenvertrag zu bekommen (damals ging es noch um Plattenverträge), während schon im Studio die Aufnahmen begonnen hatten. Bela B. wollte damals auf gar keinen Fall in Berlin aufnehmen. Also gingen wir in den "Westen" und nahmen da die Drums auf, bis dass wir uns dort auf dem Land unfassbar langweilten. Also, ab nach Berlin... und wir sollten noch eine Menge Spaß haben.
Farin: Nachdem Bela und ich uns ein paarmal getroffen hatten, um über eine mögliche Zukunft der Ärzte zu reden, gab es eines Tages ein schicksalhaftes Telefonat. Ich war in Berlin bei Freunden zu Besuch, als Bela mir eröffnete, er hätte versucht, ein politisches Lied zu schreiben, würde aber nicht so richtig weiterkommen. Ich hatte dasselbe Problem: ein paar Textfragmente gegen die dumpfe braune Brut, aber ich wusste auch nicht wirklich weiter. Nachdem wir uns gegenseitig ein paar Zeilen zitierten, entstand die Idee, beide Textfragmente zu einem Lied zu kombinieren. Ich fuhr nach Hause und hatte eine (wie ich fand) gute Idee für ein Intro und dann eine Strophe, einen ruhigen Refrain... alles normal so weit. Bis Bela kam, sich das Ergebnis anhörte und meinte: "Nee, da fehlt noch was. Lass uns die doch einfach beim Namen nennen: Nach dem Refrain gibt's eine Pause, und wir rufen "Arschloch!" Ich Idiot war erst mal skeptisch, weil das ja die ganze schöne Komposition zerhauen würde, also haben wir es einfach mal aufgenommen – Gänsehaut.
Bela: Wir hatten unheimlich Angst, da was "Peinliches" zu fabrizieren, was man uns als "Zeigefingerrock" um die Ohren haut. Schließlich haben wir Politisches in unseren Texten immer vermieden. Jan kam dann über Nacht mit einem Textentwurf an, den wir zusammen fertig machten. Als das Lied fertig war, hatte ich erst diese unbändige Lust, mit der Band weiterzumachen.
Friedenspanzer:
Farin: Rods Demo ohne Gesang war ein Punk-Hammer erster Kajüte. Bei den Aufnahmen zur "Bestie" saßen Bela, Rod und ein paar leere Weinflaschen morgens um drei in der Küche und sangen mir den fertigen Text zur Wandergitarre vor - ja, ich hatte Spaß!!!
Bela: Den Song schrieb Rod, als er noch nicht einmal ahnte, daß er bei den Ärzten spielen würde. Den Text schrieben wir gemeinsam während der Aufnahmen zur "Bestie". Rod spielt auch die Gitarren, während Jan mit dem Bass wieder auf frühe New Model Army machte. Während des Videodreh lernten wir sehr junge, hübsche Damen kennen.
Albert Slendebroek (Ex-Geschäftsführer Metronome Musik): "Friedenspanzer" war wieder so ein typischer Fall, wo wir bei der Metronome dachte: "Mein Gott! Da sind sie wieder mit ihren non-kommerziellen Single-Vorschlägen. Das kann ja nie ein Hit werden..." Natürlich wurden wir wieder mal eines Besseren belehrt... Diese Band hat schon immer ein unglaubliches Gespür für antizyklisches Denken gehabt, meiner Meinung nach das Geheimnis ihres andauernden Erfolges. PROST auf die nächste Nummer 1!
Kopfüber in die Hölle:
Bela: Der Song ist ein echter Live-Knaller und wurde von uns auf den meisten Touren gespielt. Später im Wechsel mit "Rebell", weil beide Songs eine ähnliche Attitüde haben. Für die Single änderten wir die "Hertie"-Zeile, weil sich ein echter Hertie-Kassierer (und DÄ-Fan) bei uns über die Ausgrenzung von Kaufhaus-Kassierern beschwert hatte. Uns war das peinlich, also schrieben wirs um. Für mich auch deshalb tragisch, weil ich mich damit eigentlich bei meinem Ex-Arbeitgeber rächen wollte, der mich noch in meiner Lehrzeit wegen der bunten Haare rausgeworfen hatte.
Zitat von: supere10 am 08. Januar 2021, 09:15:50
Ärzte-Theme, Anti-Zombie, ...und es regnet, Junge, Ja, Jenseits von Eden, Ein Lied über Zensur, Rettet die Wale, Dos Corazones, Für immer: Prawda #3
Rennen nicht laufen, Komm zu Papa, 12xU, Hände innen, Hurra, Sie kratzt, Dauerwelle vs. Minipli, Stick It Out/What's..., Wir werden schön, Mondo Bondage: Prawda #4
Warrumska, Goldenes Handwerk, Kamelralley, Du willst mich küssen, Hair Today, Nazareth, Mit dem Schwert..., Wilde Welt, Erna P.: Prawda #5
Leichenhalle, Uns geht's prima, Mein kleiner Liebling, Matthäus 1:5:0, Die Antwort bist du, Roter Minirock, Der Tag (+ Soilent Grün Songs: Spitz wie Lumpi, Emma Peel, Erwin, Kleine Kinder schmecken gut, FDJ-Punx, Romantik): Prawda #6
Die ewige Maitresse, Hey Huh, Chile 3, Jag Älskar, Vermissen Baby, Die Ärzte: Prawda #7
Opfer, Gehirn-Stürm, Dinge von denen: Prawda #9
Danke, die Quelle ist nun richtig eingetragen
Zitat von: supere10 am 08. Januar 2021, 09:15:50
Is ja irre, Die Einsamkeit des Würstchens, Himmelblau, Der Grund: Prawda #10
Hier fehlen noch die Infos. Freiwillige vor :)
Zitat von: Cermets am 10. Januar 2021, 21:38:32
Ist es erlaubt die Prawda-Aussagen zu "korrigieren"?
Ich weiß zwar nicht, wie es eingebettet werden soll, mir sind aber widersprüchliche Aussagen aufgefallen.
(Aussage DÄ vs offensichtliche Fakten)
Gehirn-Stürm:
"Punkt 1: Hoffmann ist eine geile Drecksau"
Wahre Liebe:
"Hoffmann bleibt 'ne Drecksau"
Wird soweit ich mich erinnere auch im Buch Ä erwähnt. Dort wird neben Alkohol glaube ich auch eine Menge Hasch erwähnt.
Das setzt der "Plagiats-Diskussion" (https://forum.kill-them-all.de/index.php?topic=15564.msg288479#msg288479) eigentlich noch den Hut auf.
Habs korrigiert
Zitat von: supere10 am 12. Januar 2021, 14:20:07
Nachfolgend aus den Booklets zu "Das Beste von kurz nach früher bis jetze", "Bäst of" und "Seitenhirsch":
(Anmerkung: Zum Release von "DBvknfbj" war "Debil" noch indiziert und der Titel durfte nicht geschrieben werden im Booklet. Ich habe das entsprechend abgetippt.)
Danke für die Mühe, ist nun alles drin!
Aus der Prawda #10:
Is ja irre:
Farin: Ich hatte einfach Lust auf seltsame Slogans, in der Manier der Schlagzeilen von "News of the world" oder "National Enquirer", beides amerikanische Supermarkt-Trashmagazine. Damit überhaupt noch so etwas wie ein Lied daraus wird, gab es zum Schluss den ironischen "Is ja irre"- Chor. Eine eher experimentell-alberne Komposition.
Die Einsamkeit des Würstchens:
Farin: Wenn ich mich richtig erinnere, hatten Bela und ich eines Tages für ein paar Stunden das Vielklang-Studio mit Matzge als Engineer, um Stücke für ein neues Side-Projekt namens "Die Ulkigen Pulkigen" aufzunehmen. Stücke, die für die ärzte einfach zu abgedreht waren, unserer damaligen Meinung nach. Vier Lieder wurden in wenigen Stunden komponiert, getextet (bis auf "Help", das hatte schon einen Text) und aufgenommen: "Ekelpack" (über die ehemalige Freundin des "Soylent Grün"-Sängers), "Füße vom Tisch", "Help" und "Die Einsamkeit des Würstchens". Der Text kam von Bela, das "Riff" von mir - ein Instant Classic! Naja fast.
Himmelblau:
Farin: Den im Lied beschriebenen Moment habe ich genau so erlebt und empfunden; was soll ich sagen? Es gibt nur eine kleine Handvoll von meinen eigenen Liedern, die ich für richtig gelungen halte. Dies ist eins davon, vielleicht sogar das, was mir am besten gefällt. An den paar Worten Text habe ich eine gefühlte Ewigkeit gefeilt; das Reimschema ist etwas vertrackt - und ich wollte dieses optimistische Lebensgefühl durch jede Zeile des Liedes transportieren. Die Live-Version gefällt mir übrigens viel besser als die Album-Aufnahme; ich finde mittlerweile, daß ich im Studio leider ein falsches Tempo vorgegeben hatte. Das Lied muss etwas langsamer sein.
AUS PRAWDA #1,666: Bela: Der zweite Song, den wir aufgenommen haben und der sofort klappte. Kein Wunder. Ein echter Bandsong.
Der Grund
Farin: Belas seltsamer Text ergibt eigentlich erst dann einen Sinn, wenn man weiß, wie der Refrain des Liedes ursprünglich geplant war. (Ich schätze aber, daß die vier Personen, die ihn kennen, das Geheimnis mit in ihre jeweiligen Gräber nehmen werden.)
Und die Info von BSL und brutal schneller Lärm würde ich entfernen. In den Credits steht nur "Wir danken [...] allen Freunden von brutalem, schnellen Lärm." Und nichts davon, dass die Abkürzung wirklich dafür steht und nicht für "Besser, schneller, lauter".
Und wie wäre es noch mit diesen Infos:
"Vokuhila Superstar" heißt auf der Vinyl nur "Vokuhila".
"Endstück des Eros" heißt auf der CD der M&F Single nur "Endstück".
"Nazareth" heißt im Booklet der Planet Punk "Nazareth (Blumen My Ass)".
Zitat von: supere10 am 12. Januar 2021, 15:39:12
Und die Info von BSL und brutal schneller Lärm würde ich entfernen. In den Credits steht nur "Wir danken [...] allen Freunden von brutalem, schnellen Lärm." Und nichts davon, dass die Abkürzung wirklich dafür steht und nicht für "Besser, schneller, lauter".
Für mich macht
"Ich hör so gerne brutal schnellen Lärm / Leise ist scheiße" mehr Sinn, als an der betreffenden Stelle
"besser, schneller, lauter" einzusetzen.
Was ist mit den DÄ Demos von FU? Sollen die hier auch rein?
Für mich gehören die zu offiziell veröffentlichten Sachen, also ja, warum nicht!
Irgendwie Booklets abzutippen ist aber irgendwie übertrieben finde ich
Seh ich nicht so. Immer her damit ;D
Ansonsten kannst du ja gerne alle Interviews der letzten 20 Jahre raussuchen und die interessanten informationen tippen ;)
Zitat von: Gabumon am 13. Januar 2021, 16:10:41
Irgendwie Booklets abzutippen ist aber irgendwie übertrieben finde ich
Wenn man dafür Zeit und Lust hat, nur zu.
"Tamagotchi": Wie bei "Mondo Bondage" stammt die Musik von Rod, der Text von Bela und der Titel wurde von fu vorgeschlagen.
Ergänzung zu "Mein kleiner Liebling": Der Song wurde (ebenso wie "Teenager Liebe") im Zuge der Aufnahmen für die Uns geht's prima... von einem professionellen Studioschlagzeuger eingespielt, den Vielklang ohne Belas Wissen engagiert hatte. Bela war darüber so sauer, dass er damit drohte, die Band zu verlassen. (Quelle: Buch Ä, S. 97)
Nicht vergessen wenn nun neue Interviews zu DUNKEL kommen die entsprechenden Infos über Song mit Quelle hier zu posten ;D
Es sind ja noch nicht mal die Hell-Songs vollständig erfasst ;D Hier ein paar Ergänzungen:
Plan B:
Farin hatte Plan B bereits als B-Seite eingestuft, weil er ihn zu ärztig fand. Bela überredete ihn dann doch den Song als Kontrast zu E.V.J.M.F. und als leichten Einstieg aufs Album zu bringen.
Außerdem hat Farin hier Dancing with myself von Billy Idol abgekupfert und mit dem Hahn eine Beatles-Referenz (Good Morning) eingebaut. (1Live Track by Track, BR-Interview)
Achtung: Bielefeld:
In den 80igern teilten sich die ärzte ihren Übungsraum mit einer Punkband, die in einem Song "Achtung: Minenfeld" sangen. Bela und Farin haben fälschlicherweise "Achtung: Bielefeld" herausgehört. Da Bela noch ein Titel für den Song brauchte und unter Zeitdruck stand, entschied er sich kurzerhand für Achtung: Bielefeld. Die Musik ist angelehnt an die Band The Feelies. (1Live Track by Track)
Das letzte Lied des Sommers:
Die Musik hatte Farin bereits zu auch-Zeiten. (1Live Track by Track)
Ich, Strand:
Eines Tages als Farin wieder Obdachlosen begegnete, fragte er sich, wie das Leben dieser Personen wohl verlaufen ist und verarbeitete dies fiktiv in Ich, am Strand.(1Live Track by Track)
E.V.J.M.F.:
Die Musik stammt von Rod, der eigentlich Trap hasst. Farins Text war Teil eines anderen (HipHop-)Songs, der aufgrund der Melodie von den anderen beiden abgelehnt wurde. Wofür die Abkürzung steht ist bislang unbekannt. (1Live Track by Track)
Polyester:
Rod greift hier die reale Problematik der Ansammlung von Mikroplastik im menschlichen Körper auf und kombiniert es
mit der Thematik von japanischen Sci-Fi-Filmen (Tetsuo: The Iron Man und ähnliche), in denen sich Menschen in Machinen-/Monster-/Mischwesen verwandeln. (1Live Track by Track)
Zitat von: diWatt am 04. August 2021, 13:02:56
Es sind ja noch nicht mal die Hell-Songs vollständig erfasst ;D Hier ein paar Ergänzungen:
Sehr schön, danke für Deine Mühe. 8)
Zitat von: diWatt am 04. August 2021, 13:02:56
Es sind ja noch nicht mal die Hell-Songs vollständig erfasst ;D Hier ein paar Ergänzungen:
Plan B:
Farin hatte Plan B bereits als B-Seite eingestuft, weil er ihn zu ärztig fand. Bela überredete ihn dann doch den Song als Kontrast zu E.V.J.M.F. und als leichten Einstieg aufs Album zu bringen.
Außerdem hat Farin hier Dancing with myself von Billy Idol abgekupfert und mit dem Hahn eine Beatles-Referenz (Good Morning) eingebaut. (1Live Track by Track, BR-Interview)
Achtung: Bielefeld:
In den 80igern teilten sich die ärzte ihren Übungsraum mit einer Punkband, die in einem Song "Achtung: Minenfeld" sangen. Bela und Farin haben fälschlicherweise "Achtung: Bielefeld" herausgehört. Da Bela noch ein Titel für den Song brauchte und unter Zeitdruck stand, entschied er sich kurzerhand für Achtung: Bielefeld. Die Musik ist angelehnt an die Band The Feelies. (1Live Track by Track)
Das letzte Lied des Sommers:
Die Musik hatte Farin bereits zu auch-Zeiten. (1Live Track by Track)
Ich, Strand:
Eines Tages als Farin wieder Obdachlosen begegnete, fragte er sich, wie das Leben dieser Personen wohl verlaufen ist und verarbeitete dies fiktiv in Ich, am Strand.(1Live Track by Track)
E.V.J.M.F.:
Die Musik stammt von Rod, der eigentlich Trap hasst. Farins Text war Teil eines anderen (HipHop-)Songs, der aufgrund der Melodie von den anderen beiden abgelehnt wurde. Wofür die Abkürzung steht ist bislang unbekannt. (1Live Track by Track)
Polyester:
Rod greift hier die reale Problematik der Ansammlung von Mikroplastik im menschlichen Körper auf und kombiniert es
mit der Thematik von japanischen Sci-Fi-Filmen (Tetsuo: The Iron Man und ähnliche), in denen sich Menschen in Machinen-/Monster-/Mischwesen verwandeln. (1Live Track by Track)
Danke, hab mal das wieder angehört und genauer mitgeschrieben:
- Plan B Farin: Den Song den ich komplett raus geworfen hatte. Hab gesagt "na den kann man als B-Seite benutzten" und dann kam Bela und meinte "nee das album braucht nach E.V.J.F.M., wo auch keiner weiß was es heißt übrigens, braucht einen Rock Einstieg, einen Punk Einstieg der positiv ist und dann mit deiner typischen strahle Stimme und so, lass uns den mal dahin machen. Bela: das ging mir da, das ist einer von den Songs wo es mir um den Text ging, um die Botschaft im Text. Ist einfach genau nach 8 Jahren ohne Ärzte Platte, mal die beiden schon veröffentlichen die drei bisher veröffentlichten Songs aussen vor, einfach so eine Botschaft die die die sich auf uns bezieht die positiv ist und das war bei Plan B mehr als bei vielen anderen Songs, also bei vielen anderen Songs habe ich mich eher musikalische entschieden bei dem Song gings mir sehr um den Text wobei der auch auch musikalisch ein Knaller ist. Quelle: YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=tqy6GA80zT4)
- ACHTUNG: BIELEFELD: Bela: Als wir noch zusammen bei Soilent Grün gespielt haben, haben wir in einer Gesamtschule unseren Proberaum gehabt in Berlin-Spandau und dann hat eine andere Punkband da auch geprobt, der Namen ich nicht mehr zusammen bringe, und die hatten aber ein Lied, manchmal haben wir denen auchnoch zugehört beim Proben und hatten ein Lied und sagen immer "ACHTUNG, ACHTUNG, BIELEFELD! ACHTUNG, ACHTUNG BIELEFELD! [...] und dann haben wir sie irgendwann mal live gesehen mit einer richtigen PA und dann haben Sie gesungen "ACHTUNG, ACHTUNG MINENFELD!" und das war ein Song über die Berliner Mauer. Wir mussten dann so lache, dass das irgendwie ständig in meinem Kopf geblieben und jetzt gab es die Gelegenheit dieser dieser Zeit vielleicht auch wegen dem Cover von unserer ersten Single (Soilent Grün) irgendwie geschuldet dass ich mich daran erinnert habe und dann brauchte ich ganz schnell einen Titel weil die Grafik das brauchte ür's aAbum und dann Achtung Bielefeld genannt. Bielefeld hat ja zusammen Paderborn und Hannover ein bisschen das Image zu den langweiligsten Städte Deutschlands zugehörend kann ich nicht bestätigen. Die Musik ist angelehnt an die Band The Feelies. Quelle: YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=tqy6GA80zT4)
- Warum spricht niemand über Gitarristen?: Farin: Ich war zu Gast bei jemanden und der hatte die deutsche Wochenzeitschrift der Spiegel aufgeschlagen da liegen und die lag in so einem ungünstigen Blickwinkel, also ich habe nur, weil irgendwie keine Ahnung der auf dem Klo oder so war und ich las halt irgendwo die Überschrift "Warum spricht niemand über Gitarristen?" dachte "was ist das für ein geiler Artikel" mit der Überschrift, nee, "Warum spricht niemand über Geburtenneid". Mein Gehirn hat halt einfach sich aus dem G und dem was da zu sehen war, das zusammengesponnen. Ich fand das so lustig dass ich einfach ganz schnell Text zusammengeschustert habe.
Bela: Das schöne ist, dass in dem Text selber eigentlich über Gitarristen kaum gesprochen wird sondern tatsächlich eine Ansammlung an Bildern, die richtig sind, die gut sind, und am Ende kommt immer Beyonce und kommt halt und dann kommt die Refrainzeile. Und das ist einer von den Songs z.B. wo ich dann selber total viel Musik dann entdecke und wenn ich da rein höre ich den Text irgendwann komplett ausblende. Den Text, also Gesand und die Reime als Instrument begreife und dann hat tatsächlich irgendwie so krass musikalisches Stück. Also wenn ich genau auf den Text höre wir der lustig, dass er eigentlich der Gewalt dieses Songs manchmal gar nicht so gerechnet wird. Aber es ist ein Gesamtwerk. Der Song ist super Quelle: YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=tqy6GA80zT4)
Naja, danach hatte ich keine Lust mehr ;D Ein anderes mal vielleicht :P
[/list]
Anastasia und Einschlag neu aus https://www.profil.at/kultur/farin-urlaub-im-interview-ueber-das-neue-die-aerzte-album-dunkel/401737185 übernommen
Neu:
Ohne dich:
Farin: Die Münchner Freiheit war damals der Grund, warum ich den Song überhaupt geschrieben habe. Das lief immer im Radio und wir liefen da nie. Also dachte ich, ich schreibe jetzt auch ein Lied, das "Ohne dich" heißt, aber das geht anders. (lacht) Quelle: n-tv.de (https://www.n-tv.de/leute/musik/Das-positivste-Lied-ist-eins-gegen-Nazis-article22782867.html)[/li][/list]
Erhaben: Farin: Es gab mal das wunderschöne "Lied vom Scheitern" von Bela, was schon ein Stück weit persönlich war. Mir ging es jetzt bei "Erhaben" darum, das Scheitern als das Gegenteil darzustellen. Etwas, das von außen wie ein Scheitern wirkt, kann für einen selbst ja auch die totale Erfüllung sein. Dieses Bild fand ich sehr schön. Die anderen haben den Text sowieso nicht gehört. "Da singt er wieder irgendwas. Ist doch egal."
Bela: Nee, ich mochte den Text sofort, aber auch, weil ich das Wort "Erhaben" sehr mag, ein Wort, das wie ein Lichtstrahl scheint. Quelle: n-tv.de (https://www.n-tv.de/leute/musik/Das-positivste-Lied-ist-eins-gegen-Nazis-article22782867.html)
Kerngeschäft: Bela: Ja, es ist unser erstes Rap-Feature überhaupt. Ich hatte den Text schon relativ lange und wollte noch einen Rap-Part unterbringen. Eigentlich hatte ich jemand anderen im Kopf, und zwar Torch. Als das Ganze dann fertig arrangiert war, passte das aber nicht mehr für mich. Dann habe ich überlegt, welche Rap-Platten ich mir in den letzten Jahren gekauft habe. Das waren nur drei. Eine davon war das zweite Album von Ebow. Das fand ich sehr, sehr gut, also habe ich sie gefragt. Die Zusammenarbeit mit ihr war total toll, dabei habe ich sie noch nie getroffen. Wir haben nur telefoniert und gemailt, sie hat ihren eigenen Text geschrieben. Ich hoffe, sie bald mal auf einen Drink zu treffen. n-tv.de (https://www.n-tv.de/leute/musik/Das-positivste-Lied-ist-eins-gegen-Nazis-article22782867.html)
OUR BASS PLAYER HATES THIS SONG:
profil: Und warum dieser ominöse Titel ,,Our Bass Player Hates This Song"?
Urlaub: Das ist einfach die Wahrheit. Rod meinte, als ehemalige Punkband können wir uns nicht hinstellen und den Menschen wie in der ,,Sesamstraße" oder der ,,Sendung mit der Maus" erklären, was Demokratie ist.
NOISE
Bela B: Der ursprüngliche Song war ein Farin-Urlaub-Lied, das wir bei "Hell" schon abgelehnt hatten. Mir ist aber der Refrain nicht aus dem Kopf gegangen. Dann hab ich Farin gefragt, ob ich mit dem Lied spielen dürfe, und die Idee hat ihm gefallen. Ich hab neue Strophen dazu komponiert und den Strophen-Text auch geändert und dem Song damit einen anderen Sinn gegeben. So entstand nach langer Zeit wieder eine gemeinsame Arbeit an Text und Komposition von Farin Urlaub und Bela B. Der Text nimmt auch ein bisschen Bezug zu uns beiden, zu unserer Situation. Darum ist ein Duett. Und das ist so Ärzte-mäßig, dass eigentlich niemand damit rechnet.
Quelle: saechsische.de // dpa (https://www.saechsische.de/kultur/wie-die-aerzte-wieder-freunde-wurden-5529719-amp.html)
Edit:
Hab noch den ersten Part des FluxFM-Interviews mitgeschrieben. Musste dann leider ausmachen...
ANTI
Geschrieben nachdem Farin eine Punk-Doku gesehen hat und da Bands erwähnt wurden, die er nicht kannte (hauptsächlich amerikanische Bands wie MC5)
Quelle: FluxFM Radio-Interview
DUNKEL
Der letzte Song der geschrieben wurde für DUNKEL. Einen Tag geschrieben, bevor Bela ins Studio ging um Schlagzeug aufzunehmen.
Quelle: FluxFM Radio-Interview
OUR BASSPLAYER HATES THIS SONG
Beim Entscheiden, ob ein Song aufs Album kommt, werden Punkte vergeben. Jeder der Drei hat 3 Punkte. Rod hat einen halben Punkt vergeben und nur deswegen ist der Song noch aufs Album gekommen.
Quelle: FluxFM Radio-Interview
Danke euch, ist nun mit drin!
Neu:
OUR BASS PLAYER HATES THIS SONG:
Bela: Peter Lustig hat dieses Zitat eh nicht gesprochen, das ist eine Phantasie, wie wir jetzt auch erst herausgefunden haben. Das ist so nie gesagt worden, auch nicht vom Sprecher der Maus. Das waren Comedians, die das persifliert haben und da kam dieser entscheidende Satz dabei heraus. Wir haben den Sprecher von der Maus nicht bekommen, da hat sich der WDR quergestellt. Also haben wir einen befreundeten Stimmimitator, Sefan Kaminsky, um Hilfe gebeten. Quelle: Plastic-bomb.eu (https://www.plastic-bomb.eu/2021/die-aerzte-im-interview-zum-neuen-album-dunkel/?fbclid=IwAR3nwpUXYlUkhkbMl58APmB2ywPxN4hAi4Se_X8aLdCTK0xfVxQ3bRwJQAY)
DOOF: Bela: Stellung zu beziehen ist zum einen gerade wieder angepfiffen, klar! Bei ,,Doof" stand ja erstmal der Text ,,Mit Nazis reden" von Wiglaf Droste Pate, aber zum anderen war die Idee, mal wieder ein schönes Sing-along gegen Nazis zu machen. Fast ein bisschen naiv dahin gesungen, aber cool! Quelle: Plastic-bomb.eu (https://www.plastic-bomb.eu/2021/die-aerzte-im-interview-zum-neuen-album-dunkel/?fbclid=IwAR3nwpUXYlUkhkbMl58APmB2ywPxN4hAi4Se_X8aLdCTK0xfVxQ3bRwJQAY)[
Doof: Bela wollte gerne den WDR-Kinderchor haben, der "Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau" sang. Bekam er aber nicht. Quelle: Musikäxpress
Gegen alles: Wurde umbenannt in "Anti". Quelle: Musikäxpress
Kerngeschäft: Eine Plattenverkäuferin hat zu Bela den Satz "Musik ist älter als Kapitalismus" gesagt, aus dem dann dieser Song entstand. Außerdem wollte Bela zuerst gerne Curse oder Torch haben. Fand aber beide unpassend für den Song. Als er sich dann seine letzten gekauften Rap-Platten anschaute, fiel die Wahl auf Ebow. Beide haben sich bei den Aufnahmen nie gesehen. Quelle: Musikäxpress und Flux FM
Zusatz zu "Doof":
Gab es bereits zu "Hell" und Farin wollte den unbedingt darauf haben. Bela konterte aber, dass ja bereits "Woodburger" drauf ist. Und obwohl jeder bei der Abstimmung drei Punkte vergeben kann, hat Farin "Doof" vier Punkte gegeben, weil er ihn unbedingt auf dem neuen Album haben wollte. Quelle: Gitarre & Bass
Kraft: Am Ende gibt es ein Quietsche-Entchen Sample, welches nur im Song ist, weil Farin das so toll findet. Quelle: Gitarre & Bass
Anti: Das letzte Solo im Song ist von Farins Demo, weil das nicht reproduzierbar war. Quelle: Gitarre & Bass
KRAFT: Idles & Viagra Boys als Inspiration (Großartige Bands, wer die noch nicht kennt!)
Zitat,,Kraft" und ,,Schweigen" könnte man verstehen als Plädoyers fürs wohl dosierte Wort. Überhaupt spielt die Sprache eine ungebrochen wichtige Rolle bei Ihnen.
B.B.: In ,,Schweigen" geht es um Sprachlosigkeit in einer Beziehung, in ,,Kraft" geht es ums Wort selbst. Ich hatte Farin einige Links zu neuen Bands wie Idles oder Viagra Boys geschickt, weil ich dachte, die könnten ihm gefallen.
F.U.: Und davon war ich so inspiriert, dass ich sofort morgens beim Zähneputzen den Text geschrieben habe – am Nachmittag war der Song fertig.
Quelle: FAZ (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/pop/die-aerzte-im-interview-ueber-ihr-neues-album-dunkel-17545793-p3.html)
Zitat von: supere10 am 22. September 2021, 12:21:39
Doof: Bela wollte gerne den WDR-Kinderchor haben, der "Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau" sang. Bekam er aber nicht. Quelle: Musikäxpress
Gegen alles: Wurde umbenannt in "Anti". Quelle: Musikäxpress
Kerngeschäft: Eine Plattenverkäuferin hat zu Bela den Satz "Musik ist älter als Kapitalismus" gesagt, aus dem dann dieser Song entstand. Außerdem wollte Bela zuerst gerne Curse oder Torch haben. Fand aber beide unpassend für den Song. Als er sich dann seine letzten gekauften Rap-Platten anschaute, fiel die Wahl auf Ebow. Beide haben sich bei den Aufnahmen nie gesehen. Quelle: Musikäxpress und Flux FM
Zusatz zu "Doof":
Gab es bereits zu "Hell" und Farin wollte den unbedingt darauf haben. Bela konterte aber, dass ja bereits "Woodburger" drauf ist. Und obwohl jeder bei der Abstimmung drei Punkte vergeben kann, hat Farin "Doof" vier Punkte gegeben, weil er ihn unbedingt auf dem neuen Album haben wollte. Quelle: Gitarre & Bass
Kraft: Am Ende gibt es ein Quietsche-Entchen Sample, welches nur im Song ist, weil Farin das so toll findet. Quelle: Gitarre & Bass
Anti: Das letzte Solo im Song ist von Farins Demo, weil das nicht reproduzierbar war. Quelle: Gitarre & Bass
Drin und
Zitat von: gigarod am 24. September 2021, 13:25:57
KRAFT: Idles & Viagra Boys als Inspiration (Großartige Bands, wer die noch nicht kennt!)Quelle: FAZ (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/pop/die-aerzte-im-interview-ueber-ihr-neues-album-dunkel-17545793-p3.html)
Drin
So ungefähr hab ich mir das vorgestellt, lasst die Infos kommen ;D
Zitat von: NR20 am 24. September 2021, 17:13:12
Drin und
Drin
So ungefähr hab ich mir das vorgestellt, lasst die Infos kommen ;D
Ergänzend: Viagra Boys sind dann ziemlich sicher die schwedische Band von der in den Interviews die Rede ist.
Doppelposting, aber bei der Info, glaube ich, ist das ok.
Vorab kleine Inhaltswarnung: Es geht um einen echten Tod und eine kurze Tatbeschreibung, da ich das Wissen über die Tat für das Textverständnis wichtig finde. Wer damit nicht so gut klarkommt, sollte das vielleicht überspringen.Einschlag:
Erschien bereits auf der Platte "Bela B & Danube's Bank - live at Clouds Hill" unter dem Titel "Ein Schlag Nur".
Der Text geht auf das Schicksal von Tuğçe Albayrak ein. Zeug:innen-Aussagen zufolge wurden dort 2 weibliche Jugendliche auf der Toilette von männlichen Jugendlichen belästigt. Tuğçe wollte den Streit schlichten und wurde letzten Endes auf dem Parkplatz niedergeschlagen und verstarb wenig später an den Folgen des Aufschlags. Bela widmete das Lied explizit Tuğçe auf den Clouds Hill-Aufnahmen.
Edit: Ich schreib mal hier weitere Sachen rein statt alleine den Thread zuzumüllen:DOOF: Hat im Band-Voting 11 von 9 möglichen Punkten bekommen weil Farin dem Song 4 Punkte gegeben hat. Nich mehr Ärzte-Logik: Eigentlich haben alle max. 3 Punkte...
Quelle: Radio Eins Interview
KRAFT (Intro): Bela hatte die Idee, die Platte mit einem fiktiven Gespräch der Drei zu eröffnen, aber halt von bekannten Synchronsprechern vertont. Wurde aber vergessen während der Produktion und dann war das neue Platten-Intro schon fertig. Deswegen wurde der Text von KRAFT von den 3 Synchronsprechern aufgenommen und hier übereinander gelegt/beschleunigt.
Quelle: Radio Eins Interview
WISSEN: Lied ist komplett über Synthesizer eingespielt. Keine "echten" Instrumente. War in der Ursprungs-Version eher Punk-Sound. (und bekam im Band-Voting volle Punktzahl)
Quelle: Radio Eins Interview
ERHABEN: Hieß ursprünglich "Die Schönheit des Scheiterns".
Quelle: Radio Eins Interview
OUR BASS PLAYER HATES THIS SONG (Intro): Rod war ja, wie bekannt, nicht so glücklich mit dem Inhalt des Songs und meinte dass es wie "Sendung mit der Maus"-Erklärungen klingt. Bela und Farin haben hinter seinem Rücken das "Intro" einsprechen lassen und Rod sogar ein falsches Master zum Freigeben geschickt. Erst als die Platte fertig war wurde sich zum Probehören getroffen. Er musste aber los und hat auch hier das Intro nicht gehört. Erst mehrere Wochen später in Interviews hat er es dann bemerkt durch Fragen der Interviewer.
Quelle: Radio Eins Interview
Zufallsfund: Die Zeile "Musik ist älter als Kapitalismus" hat Bela schon 2018 bei seiner Radio Eins-Sendung verwendet: "Mit Bela B
ZitatMusik ist mehr wert als Geld!
Musik ist stärker als Gier!
Musik ist älter als Kapitalismus!
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/die_sendung/aktuell/die-sendung-mit-bela-b3.html
Du kannst eine Farbe auswählen und dann anstelle vom Farbennamen "transparent" auswählen.
Also so:
color=transparent
Zitat von: gigarod am 24. September 2021, 19:59:59
Doppelposting, aber bei der Info, glaube ich, ist das ok.
Vorab kleine Inhaltswarnung: Es geht um einen echten Tod und eine kurze Tatbeschreibung, da ich das Wissen über die Tat für das Textverständnis wichtig finde. Wer damit nicht so gut klarkommt, sollte das vielleicht überspringen.
Einschlag:
Erschien bereits auf der Platte "Bela B & Danube's Bank - live at Clouds Hill" unter dem Titel "Ein Schlag Nur".
Der Text geht auf das Schicksal von Tuğçe Albayrak ein. Zeug:innen-Aussagen zufolge wurden dort 2 weibliche Jugendliche auf der Toilette von männlichen Jugendlichen belästigt. Tuğçe wollte den Streit schlichten und wurde letzten Endes auf dem Parkplatz niedergeschlagen und verstarb wenig später an den Folgen des Aufschlags. Bela widmete das Lied explizit Tuğçe auf den Clouds Hill-Aufnahmen.
Edit: Ich schreib mal hier weitere Sachen rein statt alleine den Thread zuzumüllen:
DOOF: Hat im Band-Voting 11 von 9 möglichen Punkten bekommen weil Farin dem Song 4 Punkte gegeben hat. Nich mehr Ärzte-Logik: Eigentlich haben alle max. 3 Punkte...
Quelle: Radio Eins Interview
KRAFT (Intro): Bela hatte die Idee, die Platte mit einem fiktiven Gespräch der Drei zu eröffnen, aber halt von bekannten Synchronsprechern vertont. Wurde aber vergessen während der Produktion und dann war das neue Platten-Intro schon fertig. Deswegen wurde der Text von KRAFT von den 3 Synchronsprechern aufgenommen und hier übereinander gelegt/beschleunigt.
Quelle: Radio Eins Interview
WISSEN: Lied ist komplett über Synthesizer eingespielt. Keine "echten" Instrumente. War in der Ursprungs-Version eher Punk-Sound. (und bekam im Band-Voting volle Punktzahl)
Quelle: Radio Eins Interview
ERHABEN: Hieß ursprünglich "Die Schönheit des Scheiterns".
Quelle: Radio Eins Interview
OUR BASS PLAYER HATES THIS SONG (Intro): Rod war ja, wie bekannt, nicht so glücklich mit dem Inhalt des Songs und meinte dass es wie "Sendung mit der Maus"-Erklärungen klingt. Bela und Farin haben hinter seinem Rücken das "Intro" einsprechen lassen und Rod sogar ein falsches Master zum Freigeben geschickt. Erst als die Platte fertig war wurde sich zum Probehören getroffen. Er musste aber los und hat auch hier das Intro nicht gehört. Erst mehrere Wochen später in Interviews hat er es dann bemerkt durch Fragen der Interviewer.
Quelle: Radio Eins Interview
Zufallsfund: Die Zeile "Musik ist älter als Kapitalismus" hat Bela schon 2018 bei seiner Radio Eins-Sendung verwendet: "Mit Bela Bhttps://www.radioeins.de/programm/sendungen/die_sendung/aktuell/die-sendung-mit-bela-b3.html
Danke, alles drin!
Auch neu zum Bassplayer:
Arbeitstitel war "Es geht nicht ohne dich", "Demokratie" fand Farin zu Stumpf und "Ohne dich" gab es schon, daher dann "Es geht nicht ohne dich" Quelle: MDR Jump (http://www.youtube.com/watch?v=GcxsAZqxTR8)
und:
NACHMITTAG: Farin: Das ist ein Song, den hätte ich so nicht singen können. Also, weil das ist nicht meine Welt. Aber der Bela lebt ja in so einem Comic und Film Paralelluniversum der hat sofort verstanden warum er das Lied singen sollte. Also es ging nicht nur um die Stimmlage. Es war sehr schön, er hat sich gefreut. Ich wusste erst nicht, ob er den Text vielleicht doof finden oder so, aber er hat den dann ziemlich gefeiert und hat es dann auch super schön gesungen. Erstens ging es darum mal wieder etwas neues zu machen, also mit Absicht ein Lied für ein anders Bandmitglied zu schreiben und dann natürlich auch Belas mega sexy Stimme und aber auch in seiner Welt zu bleiben. Weil auf den Soloalbum ist er ja noch viel mehr in dieser Westernwelt eingetaucht und ich dachte ich könnte ihm mal ein Lied schreiben was ein bisschen anders ist als die Stücke, die er sich selber schreibt. [/li][/list]
Sicher, dass das mit dem Synthesizer bei "Wissen" ist? Klingt für mich nicht so. Sondern eher "Schweigen".
Habe das Interview aber auch noch nicht gehört.
Damit liegst du richtig, es ist Schweigen und nicht Wissen.
Vielleicht auch ganz interessant für diesen Thread. Im aktuellen Sonic Seducer steht folgendes über den Song ,,Dunkel":
[...]Bela B huldigt im Titelsong ,,Dunkel" bauchig-direkt dem Schwarzen. Für das Intro des Stücks schwebte im das Zutun eines besonderen Helden vor, wie er erzählt. ,,Ich hatte mir gewünscht, dass Andrew Eldritch das Intro zu ,Dunkel' einsprechen würde, denn ich wusste, dass er perfekt Deutsch spricht. Ich wollte ihn als Symbolfigur der schwarzen Szene inszenieren, der glaubwürdig über den Hang zum Dunkeln spricht, aber daraus wurde nichts. Er sagte sinnbildlich: ,Bela, ich möchte nicht als Gothic-Symbol herhalten. Ich würde liebend gerne mal etwas zusammen mit Die Ärzte machen, aber ich hasse es als Düster-Rolemodel zu fungieren. Ich bin Sänger und nicht Teil einer Szene. Ihr wollt doch auch nicht als Rock-Clowns wahrgenommen werden, denn genau wie ich habt ihr eine eigene, auch politische, Agenda, die bei sowas schnell unter den Tisch fällt. Ihr stellt euch gegen Nazis, da stehen wir neben euch.' Das war mal ne Ansage! Ich kam mir sehr naiv vor und fand diese klare Ansage sehr sympathisch. Es war ein schönes Gespräch, was für mich als Fan einem Geschenk gleichkam. Letztendlich haben wir das Intro zum Song, der das Schwarze feiert, selbst zu dritt eingesprochen, was ja letztendlich auch Fan-freundlicher ist."
Farin im neuen ,,Hotel Matze"-Podcast (ab Minute 48:00) über Der Misanthrop:
,,Ich war sowohl auf den Text als auch auf die Musik total stolz, live war es aber der Bierhol-Song schlechthin. (...) Für mich ist der Song immer noch super, aber für die meisten anderen offenbar nicht - Banausen!"
Hey,
bin ja nicht mehr so häufig hier, habe den Thread gerade das erste Mal angeschaut: Ziemlich cool, Respekt vor der Fleißarbeit, NR20, und dem group effort allerseits.
Vielleicht hat es schon jemand angemerkt und ich habe es übersehen, aber ist schon aufgefallen, dass der erste Post abrupt abschneidet? ("Und ich weine: Farin: ...sollte ursprüng[ENDE]")
Ich gehe davon aus, die maximale Zeichenanzahl ist erreicht. Beim Editieren / Einfügen der neusten Songs, die alphabetisch früher kommen, wird das wohl passiert sein. Will damit sagen: Achtung! Damit nicht noch mehr verloren geht...
(Falls es schon bekannt ist, ignoriert diesen Beitrag (und sagt mir, wo Teil 2 ist ;D ) )
Viele Grüße
V.
Dass das Lied "Halsabschneider" von Jörg Haider handelt, war glaube ich allgemein bekannt. Dass der Name aber bewusst im Titel versteckt ist - also H(alsabschn)eider - war mir neu und habe ich erst durch das neue FUQ erfahren. :o
Zitat von: Allroy09 am 25. November 2021, 11:23:31
Dass das Lied "Halsabschneider" von Jörg Haider handelt, war glaube ich allgemein bekannt. Dass der Name aber bewusst im Titel versteckt ist - also H(alsabschn)eider - war mir neu und habe ich erst durch das neue FUQ erfahren. :o
Ha(lsabschne)ider ;)
Zitat von: Flauschi am 25. November 2021, 12:29:56
Ha(lsabschne)ider ;)
Mea culpa ::) Dann war ich sogar doppelt planlos ;D
Das ist bestimmt der falsche Thread, aber ich weiß nicht wohin. Gerne löschen oder verschieben :D
Mein Freund Michael:
"Ich hab auch heute schon mit Göde telefoniert" - Wer ist Göde?
Mit der Suchmaschine meiner Wahl habe ich dazu leider nichts gescheites gefunden.
Außerdem: Haben die Schumis eigentlich jemals irgendwie auf diesen Song reagiert?
Zitat von: Dominion am 19. Januar 2022, 12:48:58
Das ist bestimmt der falsche Thread, aber ich weiß nicht wohin. Gerne löschen oder verschieben :D
Mein Freund Michael:
"Ich hab auch heute schon mit Göde telefoniert" - Wer ist Göde?
Mit der Suchmaschine meiner Wahl habe ich dazu leider nichts gescheites gefunden.
Außerdem: Haben die Schumis eigentlich jemals irgendwie auf diesen Song reagiert?
Witzig, hab da immer Göthe rausgehört. War Göde nicht dieser Miniatur-Auto Hersteller? Kann mich erinnern, dass mein Vater da einige von auf dem Schreibtisch stehen hatte.
Zitat von: gigarod am 19. Januar 2022, 12:53:41
Witzig, hab da immer Göthe rausgehört. War Göde nicht dieser Miniatur-Auto Hersteller? Kann mich erinnern, dass mein Vater da einige von auf dem Schreibtisch stehen hatte.
Ja, da gibt's auch Schumacher Modelle, denke die Firma ist gemeint.
Göde ist ein Münzhändler für den Michael Schumacher damals Werbung gemacht hat. Ziemlicher Plunder der kaum über dem einkaufswert liegt...
Die Schumachers haben genau wie Ferrari niemals drauf reagiert.
Ich glaub aber auch das die Band den Song niemals (wieder) Live spielt. Haben sie eh nur 1x und davon gibts nicht mal ne aufnahme
Mit Ferrari hatte Schumacher 1995 nix am Hut. Da war er noch bei Benetton Ford. Kommunikativ macht die Familie Schumacher prinzipiell schon sehr viel richtig, indem Sie eigentlich auf nichts reagiert haben bzw. aktuell auch nicht reagieren. Ich fand Schumi tatsächlich auch nie unsymphathisch und hab den Song daher auch nie als sonderlich gelungen betrachtet. Sieht FU mittlerweile wohl auch so. Ich glaube im Buch Ä geht er darauf ein.
Zitat von: Gabumon am 19. Januar 2022, 13:38:05
Ich glaub aber auch das die Band den Song niemals (wieder) Live spielt. Haben sie eh nur 1x und davon gibts nicht mal ne aufnahme
Also einen Mittschnitt gibt es hier auf jeden Fall. Beim Silvesterkonzert haben sie es gespielt (okay, nur ein bisschen angespielt 😉)
Zitat von: onlyKING am 19. Januar 2022, 14:31:44
Mit Ferrari hatte Schumacher 1995 nix am Hut. Da war er noch bei Benetton Ford. Kommunikativ macht die Familie Schumacher prinzipiell schon sehr viel richtig, indem Sie eigentlich auf nichts reagiert haben bzw. aktuell auch nicht reagieren. Ich fand Schumi tatsächlich auch nie unsymphathisch und hab den Song daher auch nie als sonderlich gelungen betrachtet. Sieht FU mittlerweile wohl auch so. Ich glaube im Buch Ä geht er darauf ein.
Als die Planet Punk produziert wurd war aber schon klar das er zu Ferrari geht.
Zitat von: haddelad am 19. Januar 2022, 16:41:12
Also einen Mittschnitt gibt es hier auf jeden Fall. Beim Silvesterkonzert haben sie es gespielt (okay, nur ein bisschen angespielt 😉)
Einmal (Rock am Ring 96) scheint er komplett gespielt worden zu sein
http://www.youtube.com/watch?v=H7ABY4hbUsw&t=206s
Falls sich jemand einen großartigen Spot der Firma Göde anschauen möchte. ;D
Frage an euch, wollen/sollen/müssen wir die Infos auch mit im Archiv ausnehmen bei den Songdetails? :)
dafür ist ja ein Archiv da um sowas zu sammeln und zu archivieren
Zitat von: Hase am 19. Mai 2022, 20:07:09Frage an euch, wollen/sollen/müssen wir die Infos auch mit im Archiv ausnehmen bei den Songdetails? :)
Fänd ich super
Sadans Infos dürften doch hier und für's DÄ-Archiv interessant sein.
Zitat von: sadan am 02. Juli 2022, 21:56:15Dazu noch ein paar kleine Hintergrundinformationen (ziemlich weit unten im Text)
https://www.sr.de/sr/home/der_sr/so_wurden_wir_was_wir_sind/geschichte/fundstucke/20200102_fundstueck_februar2020_halberg_open_air100.html
Apropos Anekdoten: ,,Ich will einmal nach Saarbrücken ..." singen Die Ärzte in ihrem Titel ,,Madonnas Dickdarm". Dass diese Textzeile auf dem Live-Konzert der Band am 23. Juli 1987 beim Schülerferienfest basiert, wissen dagegen nur wenige. Farin Urlaub kann sich an diesen Gig noch heute ziemlich genau erinnern: ,,Es hat tierisch geregnet. Obwohl das Ganze nur Playback war, haben sich die anderen Musiker unter einem Zeltdach verkrümelt. Uns war das egal. Wir haben uns in den Regen gestellt und waren so viel näher an den Leuten. Das haben sie uns damit quittiert, dass sie komplett durchgedreht sind. Weil Bela nicht schnell genug gerannt ist, haben sie ihm auch auf dem Weg zu unserem Kleinbus die Klamotten vom Leib gerissen. Daraufhin haben wir die Stadt einfach mal in den Text eingebaut."
habs mit eingefügt
Ich höre gerade den "Ein Lied für dich"-Podcast (Grüße an die zwei Gurken). Bei ca. 58'45 erwähnen sie, dass Herrliche Jahre ursprünglich als 1. Single von RMDSU gedacht war und erst im letzten Moment gegen Wie es geht ausgetauscht wurde. Ich habe gerade leider keine Bio zur Hand um das gegenzuchecken.
Im Seitenhirsch Buchteil (und wahrscheinlich auch in den Liner Notes zur They've given me Schrott) sagt Rod zum Herrliche Jahre Demo:
"Als Jan den Song mitbrachte, war das für mich ein Single-Kandidat. Während der Aufnahmen fiel der aber weit hinter >Wie es geht< ab.
Das gleiche wird auch im Meerschwein auf Seite 368 bestätigt.
Blöde Entscheidung
Interessant, dass das Lied vom Single-Kandidat zu "total untergegangen" gewechselt hat. Wurde ja nichtmal live gespielt, soweit ich weiß.
Naja, war vielleicht nur für Rod ein Single-Kandidat.
Jedenfalls war es definitiv martketing technisch die bessere Entscheidung.
Zitat von: NR20 am 29. Dezember 2022, 13:58:32Naja, war vielleicht nur für Rod ein Single-Kandidat.
Jedenfalls war es definitiv martketing technisch die bessere Entscheidung.
Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass FU das Stück auch sehr gut findet. Darum vermutlich auch die Demo für "Schrott" rausgesucht und viele andere Demos nicht.
Aber ist echt verwunderlich das die Band den Song eigentlich wohl gut findet, der aber nur am Ende des Albums herumgammelt und nie wenigstens mal Live getestet wurde.
Zitat von: Gabumon am 29. Dezember 2022, 10:57:33Blöde Entscheidung
Also für mich wäre das dann die 2. Schlechteste Single nach RnR Übermensch gewesen...
Wie es geht ist einerseits ein verdammt schlechter erster Song, und auch als erste Single, so komplett ... fehl am Platz.
Empfinde ich genau gegenteilig...
Zitat von: Gabumon am 29. Dezember 2022, 16:53:55Wie es geht ist einerseits ein verdammt schlechter erster Song, und auch als erste Single, so komplett ... fehl am Platz.
Also das klingt so nach festen Gesetz? Welche wären das?
Rebell ;D
Zitat von: Gabumon am 29. Dezember 2022, 16:53:55Wie es geht ist einerseits ein verdammt schlechter erster Song, und auch als erste Single, so komplett ... fehl am Platz.
Ist halt subjektiv für dich so.
Der Erfolg und die Beliebtheit von Wie es geht gibt dem Song zumindest auf anderer Ebene Recht.
Ich fand damals als Teenager Herrliche Jahre auch absolut mega und habe den Song ziemlich gefeiert und mich damals auch gefragt, warum der nicht mehr im Vordergrund steht. Auch heute denke ich, dass der Song durchaus Erfolgspotenzial gehabt hätte, sei es kommerziell wie auch live - aber mehr wenn ich mich zurück in meinen Teenagerkopf zurückversetze. In meinem heutigen müden 37-jährigen Kopf feiere ich den Song nicht mehr so wirklich, auch wenn er trotzdem noch Spaß macht.
Wie es geht hat mich damals als Teenager aber noch deutlich mehr bekommen - mit Sicherheit auch aufgrund der Pupertät und der eigenen Identifizierung mit dem Text. Aber Liebe und Schnulz geht immer, auch nach der Pupertät :D Von daher ist die Entscheidung für mich nachvollziehbar, dass sie Wie es geht zur Single gemacht haben. Der Song wirkt in sich insgesamt für mich auch ne ganze Ecke runder als Herrliche Jahre.
Ich bin ja der Meinung, dass ,,Wie es geht" einer der besten Song überhaupt von die Ärzte ist. Als Single schwer zu übertreffen. Gerade 2000 passte das super, mich hat der damals total begeistert und tut das heute immer noch. Live ist der einfach eine Bank. Den kannst du als Opener nehmen, als Zugabe, der wird immer gut angenommen. Das ist auch ein Song den ich nicht überhören kann, der geht immer.
Aber das ist auch nur meine Meinung.
Zitat von: Inkognito am 30. Dezember 2022, 10:10:36Ich bin ja der Meinung, dass ,,Wie es geht" einer der besten Song überhaupt von die Ärzte ist. Als Single schwer zu übertreffen. Gerade 2000 passte das super, mich hat der damals total begeistert und tut das heute immer noch. Live ist der einfach eine Bank. Den kannst du als Opener nehmen, als Zugabe, der wird immer gut angenommen. Das ist auch ein Song den ich nicht überhören kann, der geht immer.
Aber das ist auch nur meine Meinung.
Ja kann ich auch so unterschreiben...
Zumal abgesehen von single oder nicht wenn herrliche Jahre so ein Brett wäre etc müsste es dann nicht auch in den Plätzchen im streaming sich widerspiegeln? Vielleicht kann die jemand raussuchen glaube nicht das die dicht zusammen liegen
Na das wäre aber ein unfairer Vergleich. Ein Lied das eben als Single promotet wurde und auch auf vielen, vielen Konzerten gespielt (und daher beworben) wurde im Vergleich zu einem Lied, das man nur kennt, wenn man sich das Album ganz durchhört. Was heutzutage immer weniger Menschen machen.
Zitat von: NR20 am 30. Dezember 2022, 11:53:14Na das wäre aber ein unfairer Vergleich. Ein Lied das eben als Single promotet wurde und auch auf vielen, vielen Konzerten gespielt (und daher beworben) wurde im Vergleich zu einem Lied, das man nur kennt, wenn man sich das Album ganz durchhört. Was heutzutage immer weniger Menschen machen.
Ne wenn herrliche jahre so ein Brett ist und wie es geht angeblich keine Single wert wäre dann müssten die Leute das ja nicht streamen und eher das andere...
Ich höre ja auch keine Songs mehr wenn sie als Single rausbekommen sind aber mir nicht gefallen ;)
Oder ist es gesetzt das eine Single immer der top Song sein muss ? Glaube nicht...
Wäre aber allgemein man ganz geil zu wissen ob es irgendein nicht Single-Song schafft an eine Single vom selbigen Album oder so ranzukommen
Kommt mir das nur so vor, oder ist das Riff aus "Wir brauchen... Werner" auch das Riff in "Knäckebrot"?
Und die Gesangsmelodie in "Sahnebonbon" ist eigentlich fast identisch mit der in "Ich bin ein...".
Und könnte aus "Halloween" vielleicht "Wilde Mädchen" geworden sein?
Zitat von: supere10 am 22. Januar 2023, 14:39:03Kommt mir das nur so vor, oder ist das Riff aus "Wir brauchen... Werner" auch das Riff in "Knäckebrot"?
Und die Gesangsmelodie in "Sahnebonbon" ist eigentlich fast identisch mit der in "Ich bin ein...".
Und könnte aus "Halloween" vielleicht "Wilde Mädchen" geworden sein?
Ich glaube vieles ist auch Zufall. ,,Halloween" und ,,Wilde Mädchen" dürften relativ zeitgleich existiert haben.
Ich würde das alles auch eher in die Kategorien "musikalische Beschränktheit" oder "unbewusste Übernahme" einordnen.
Das angesprochene Riff klingt schon sehr gleich. Ist vielleicht auch ein Grund, warum es Knäckebrot zuvor nicht auf eine VÖ geschafft hat. Und das Recyceln von unveröffentlichten Liedern wäre jetzt auch nicht so überraschend...
Das Intro von "Wir brauchen Werner" klingt auch sehr ähnlich zu dem Intro von Kopfüber in die Hölle. Solche Gemeinsamkeiten gibts gerade bei FU-Songs, die in einer ähnlichen Zeitspanne komponiert wurden, öfter mal.
In "Abzweig Leipzig" fährt Farin übrigens 404,5 km/h. 10km in 89 Sekunden.
Rowdie.
Ergänzung zu "Der Tag":
Die Duettpartnerin ist Celina Bostic, die später auch bei FURT war.
Quelle: Credits zu Geräusch
Zitat von: haddelad am 12. Mai 2023, 09:37:57Ergänzung zu "Der Tag":
Die Duettpartnerin ist Celina Bostic, die später auch bei FURT war.
Quelle: Credits zu Geräusch
Streng genommen war Celina vorher schon beim FURT, sie war bspw. bei Rock am Ring und Rock im Park 2002 dabei.
https://youtu.be/c6yZ0_EyxQQ?si=Oy8b04VgOQzDJmxv
Mag Zufall sein, aber bin im Interview gestern bei 7:50 auf die Anekdote gestoßen, wie sie bei Soilent Grün den Gitarristen rausgeschmissen haben. Er sei ein nicht so netter Typ gewesen, weil er sich das Überspielen von Alben hat bezahlen lassen wollen. Dabei wird der Begriff "Kerngeschäft" erwähnt. Der Song passt wiederum vom Text zur Anekdote. Vielleicht ist es eine Anlehnung, vielleicht aber tatsächlich auch nur Quatsch.
Zitat von: Badetuch am 05. Oktober 2023, 06:37:02https://youtu.be/c6yZ0_EyxQQ?si=Oy8b04VgOQzDJmxv
Mag Zufall sein, aber bin im Interview gestern bei 7:50 auf die Anekdote gestoßen, wie sie bei Soilent Grün den Gitarristen rausgeschmissen haben. Er sei ein nicht so netter Typ gewesen, weil er sich das Überspielen von Alben hat bezahlen lassen wollen. Dabei wird der Begriff "Kerngeschäft" erwähnt. Der Song passt wiederum vom Text zur Anekdote. Vielleicht ist es eine Anlehnung, vielleicht aber tatsächlich auch nur Quatsch.
Ab Minute 33 erzählen sie auch was zum Text von "Schrei nach Liebe" (was aber schon so im Archiv erwähnt ist) und zu "Wenn es Abend wird"
Vielleicht nicht sonderlich überraschend aber:
Q: Der Typ aus ,,Ich, am Strand" hat mich in seinem Scheitern an den Protagonisten aus Paul Austers ,,Stadt aus Glas" erinnert. Eine Urangst, irgendwann die Kontrolle über seine Karriere und sein Leben zu verlieren?
A: [...] Die inhaltliche Idee kam Farin, als er auf der Straße einen Obdachlosen sah, der sehr besoffen und fertig war. Der hatte ja auch ein Elternhaus, eine Mutter, die ihn geliebt hat, und irgendwann sein Leben noch vor sich. [...]
https://www.ox-fanzine.de/interview/die-aerzte-8357
Wir hatten ja in einem anderen Thread das Thema bezüglich reale Vorbilder und so...
Zitat von: ruwen am 06. Oktober 2023, 06:59:45Vielleicht nicht sonderlich überraschend aber:
Q: Der Typ aus ,,Ich, am Strand" hat mich in seinem Scheitern an den Protagonisten aus Paul Austers ,,Stadt aus Glas" erinnert. Eine Urangst, irgendwann die Kontrolle über seine Karriere und sein Leben zu verlieren?
A: [...] Die inhaltliche Idee kam Farin, als er auf der Straße einen Obdachlosen sah, der sehr besoffen und fertig war. Der hatte ja auch ein Elternhaus, eine Mutter, die ihn geliebt hat, und irgendwann sein Leben noch vor sich. [...]
https://www.ox-fanzine.de/interview/die-aerzte-8357
Wir hatten ja in einem anderen Thread das Thema bezüglich reale Vorbilder und so...
Inspiration ist ja was anderes als die reale Geschichte eines Freundes/einer Freundin/von einem selbst zu verarbeiten.
Das macht das Beispiel ja ganz gut deutlich. Er sieht eine obdachlose Person und spinnt eine Story drumherum. Er kennt aber weder die echten Gefühle noch die echte Geschichte hinter der Person.
- KFM Das Auto am Anfang ist ein Jaguar aus der BBC Sample Library. Quelle: rbb radio 1 Interview (http://www.youtube.com/watch?v=XYMNUCh1Tdc)
- DUNKEL Bela hat den Text in 30 Minuten geschrieben, ausser an den ersten 4 Zeilen. An denen hat er sehr lange gefeilt. Riff eigentlich von Rod. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=1411)
- ANTI War bis fast zum Schluss als erstes Lied für HELL vorgesehen. Wurde dann auf Belas Wunsch hin ausgetauscht, weil er Plan B passender fand als Botschaft an die Fans. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=1853)
- SCHWEIGEN Nur elektronische Sounds, kein Instrument wurde gespielt. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=3526)
- Die Banane Laut Farin hat Bela das mehrsilbige Reimduell für immer gewonnen mit dem Reim von Felatioreklame auf Nahrungsaufnahme. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=3928)
- Ekelpack Farin wurde inspiriert von dem Lied "Pay to cum" von den Bad Brains, weil man nicht versteht was dort gesungen wird. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=4588)
- EINSCHLAG Bela hat auch eine Version aus Opfersicht geschrieben aber Peta Devlin hat ihm davon abgeraten diese zu veröffentlichen, weil es so deutlich interessanter wäre. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=5013)
- BESSER Der Song ist eine ganz alte Demo von Farin, er fand die Musik gut aber der Text war nur gut für einen kurzen Gag, maximal eine B-Seite. Er fand die Musik aber zu gut nur dafür. Nur das "beim nächsten mal" am Ende blieb vom Original. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=5766)
- MENSCHEN Die Musik war zuerst da. Es ist jedoch keine Orgel, sondern verzerrte Gitarren. Bela fand das Lied zu kurz, daher gab es noch das Intro, inspiriert von "Road to nowhere" von den Talking Heads. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=6369)
- DANACH Es ist eine andere Version von EINMAL EIN BIER, von dem Bela 4 Versionen geschrieben hat. Quelle: rbb radio 1 Interview (https://youtu.be/XYMNUCh1Tdc?t=7297)
Hab nochmal ein paar Sachen aus dem Interview rausgehört, die Links mit Zeitstempel :) (Ausser KFM)
- Mach die Augen zu Ende der 80er hat Farin 6 englischsprachige Lieder "nur für sich" aufgenommen. Dort war die Melodie von "Mach die Augen zu" bereits unter dem Titel "Is there a reason" vorhanden. Der Text änderte komplett. Quelle: Poparazzi Podcast (https://spotify.link/uHTvEcFScEb)
Einschlag:
Die Melodie ist das Solo aus Belas Song "Der Wolf mit dem Hut" von 2016. Veröffentlicht auf "Unter meinem Bett 2".
Zitat von: supere10 am 20. März 2024, 14:41:11Einschlag:
Die Melodie ist das Solo aus Belas Song "Der Wolf mit dem Hut" von 2016. Veröffentlicht auf "Unter meinem Bett 2".
Dit is halt Restverwertung, verstehste. ;D
Zitat von: supere10 am 20. März 2024, 14:41:11Einschlag:
Die Melodie ist das Solo aus Belas Song "Der Wolf mit dem Hut" von 2016. Veröffentlicht auf "Unter meinem Bett 2".
Den ganzen Song gab es doch auch schon vorher von Bela Solo mit Danubes Banks
Zitat von: kingofthehongo am 03. Juni 2024, 17:50:27Den ganzen Song gab es doch auch schon vorher von Bela Solo mit Danubes Banks
Stand vorne aber schon. Deswegen habe ich es nicht nochmal geschrieben.
Leider wird ab "und ich weine" alles abgeschnitten
Hm. Das ist nun alles weg.
Das Format ist eh kaputt, weiss aber auch nicht warum.
Kann ein Admin aushelfen?
Zitat von: NR20 am 04. Juni 2024, 11:36:27Hm. Das ist nun alles weg.
Das Format ist eh kaputt, weiss aber auch nicht warum.
Kann ein Admin aushelfen?
kein plan wie das vorher aussah... dases abgeschnitten wird kann daran liegen das die nachricht einfach zu lang ist
eigentlich sollten die ganzen infos auch im archiv stehen... (könnte man direkt auf den song verlinken!?)
Zitat von: Hase am 04. Juni 2024, 11:46:19kein plan wie das vorher aussah... dases abgeschnitten wird kann daran liegen das die nachricht einfach zu lang ist
eigentlich sollten die ganzen infos auch im archiv stehen... (könnte man direkt auf den song verlinken!?)
kann man das nicht in zwei teile splitten?
Zitat von: Gabumon am 04. Juni 2024, 12:24:31kann man das nicht in zwei teile splitten?
ja dann stehen halt auf mehreren Seiten die Infos...
mal auf die schnelle was man auch machen könnte (da ich grad eh an mehreren PDFs arbeite)
https://www.die-aerzte-archiv.de/files/media/pdf/die_aerzte_songs_hintergruende.pdf
Zitat von: Hase am 04. Juni 2024, 12:52:05ja dann stehen halt auf mehreren Seiten die Infos...
Ich empfinde die Lösung der besseren Werksschau als ziemlich ideal:
Ein Thread für die Diskussion (z.B. den hier nutzen) und ein anderer, geschlossener Thread für die Fakten. In diesem Fall vielleicht z.B. mit einem Beitrag je Anfangsbuchstabe des Songtitels - so kann man durch bearbeiten der Beiträge die grundsätzliche Ordnung beibehalten. Und man sollte keine Probleme mit der Beitragslänge bekommen.
Zitat von: Flauschi am 04. Juni 2024, 15:54:05Ich empfinde die Lösung der besseren Werksschau als ziemlich ideal:
Ein Thread für die Diskussion (z.B. den hier nutzen) und ein anderer, geschlossener Thread für die Fakten. In diesem Fall vielleicht z.B. mit einem Beitrag je Anfangsbuchstabe des Songtitels - so kann man durch bearbeiten der Beiträge die grundsätzliche Ordnung beibehalten. Und man sollte keine Probleme mit der Beitragslänge bekommen.
Mir ist das völlig egal wie was wo... war nur die Antwort auf seine Frage...
Werde die Infos trotzdem im Archiv so zur Verfügung stellen
Die Liste kann man ja auch einfach so schreiben, ohne diese Listen-Tags:
... und es regnet:
Farin: Ein recht jämmerlicher Versuch, "Lovecats" von The Cure zu klauen. Der Text ist unglaublich albern - aber der Harmoniewechsel im Refrain gefällt mir heute noch. Quelle: Prawda 03
12XU:
Farin: Aus heutiger Sicht ist der Punk-Smasher der Überhaupt-Nicht-Punk-Band Wire eher lahm, aber als er herauskam, drehten wir durch! (Überhaupt gehören die ersten 2 Wire-Platten in JEDE Sammlung, die was auf sich hält.) Das X steht natürlich für das live immer gesungene "FUCK", aber England in den 70ern... Quelle: Prawda 04
3-Tage-Bart:
Hieß ursprünglich "Barb Wire" und sollte Teil des Soundtracks für den gleichnamigen Film mit Pamela Anderson werden. Wurde, nachdem klar war, dass der Song nicht für den Soundtrack verwendet werden würde, für das geplante Konzeptalbum umgeschrieben.
"Geili, geili, Supertyp" ist die bekannte Hommage an den Vokuhila-Mechaniker, der das Bandmobil (völlig überteuert) wieder flott gemacht hat.
"Jetzt wird rücksichtslos gewichst" ist ein Zitat der Comic-Figur Sondermann des Zeichners Bernd Pfarr, die bis 2004 in Titanic erschien.
Bela bringt zudem noch eine Verbindung zu einem Farin-Song aus den 80ern, mit dem Titel "Männer mit Bärten", ins Spiel, die aber nicht bestätigt wird.
Beim "Geili, geili, Supertyp"-Part hat sich Farin dann bei der Melodie des alten "Turmstraße"-Demos (was später auf "Berliner Schule" erschien) bedient. Quelle: YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=GJbtlJNk6sU)
2000 Mädchen:
Farin: Die Idee zum Text kam von irgendeiner Bild-Schlagzeile über einen Telefonunhold. Irgendwie vermißten wir in dem fiesen Bericht die einsame Telefonzellenromatik des Fernsprech-Onanierers, und fertig war der abwechselnd gesungene Text. Die Maxiversion war - wie immer - Bahn frei für Irrsinn.
Bela: Live überließen wir Hagen - und heute Rod in der zweiten Generation - die zweifelhafte Ehre der wohl peinlichsten Ansage eines Ärzte-Konzertes. Wenn's aus der Bass-Ecke "Wieviel sind..." ertönt, können Jan und ich uns kaum noch halten, während im Publikum Durchhalteparolen ausgegeben werden. Quelle: Booklet von Das Beste von kurz nach früher bis jetze
Farin: Ein interessanter Zwischenteil unterscheidet das (recht langatmige) Demo von der veröffentlichten Version; man merkt aber, dass ich langsam Fortschritte bei den Arrangements machte. Zumindest bilde ich mir das ein.
Bela: Das Lied ist ja quasi eine Blaupause für "Schrei nach Liebe", was das Arrangement angeht. Quelle: Seitenhirsch
A
Ärzte Theme (Instrumental):
Farin: Jede Band, die was auf sich hält, braucht ihre Erkennungsmelodie - und da wir damals u. a. auch viel Surf-Musik gehört haben, schrieb ich kurz entschlossen ein "Ärzte-Theme", was wir dann aber eingedeutscht haben. Wir haben das eine Weile lang als erstes Lied der Konzerte gespielt, Lui hat uns massiv eingenebelt und dann wurden wir berühmt und haben heute sogar einen eigenen Fanclub! Harharharhar... Quelle: Prawda 03
Zitat von: supere10 am 05. Juni 2024, 12:34:503-Tage-Bart:
Beim "Geili, geili, Supertyp"-Part hat sich Farin dann bei der Melodie des alten "Turmstraße"-Demos (was später auf "Berliner Schule" erschien) bedient. Quelle: YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=GJbtlJNk6sU)
Daran hat FU sich zumindest nicht bewusst bedient, wie er in der FUQ (https://www.farin-urlaub.de/fuq) im Abschnitt
Berliner Schule schrieb:
ZitatIst es Zufall, dass man in einigen Liedern Passagen aus z.B. Drei-Tage-Bart wieder erkennt bzw. guckst du ganz bewusst von alten Demos ab oder ist es zufällig?
Das ist mir überhaupt nicht aufgefallen, aber es stimmt: entweder hat mein Unterbewußtsein damals die Melodie für gut befunden, oder (was wahrscheinlicher ist) die Töne sind dermaßen beliebig, daß sie wahrscheinlich jedem eingefallen wären.