Kill-Them-All

Die Ärzte => Veröffentlichungen => Thema gestartet von: Metabolit am 23. Oktober 2020, 21:39:11

Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Metabolit am 23. Oktober 2020, 21:39:11
Hallo liebe KTAler!

Ich mache mal ein Interpretationsthread auf und beginne mit "Leben vor dem Tod" aus meiner Sicht:

Der Titel ist bereits spannend, weil das Leben vor dem Tod thematisiert wird.
Der Song hat mich ehrlich gesagt total abgeholt - ich habe beim Hören ganz plötzlich beim Outro an meinen kleinen Sohn und meine Frau gedacht, und daran, dass ich nun in Vollendung das Schönste erreicht habe im Leben, was im Innersten alle suchen im Ergebnis - Liebe.

Davor dachte ich zunächst, dass es möglicherweise auch um den Verlust eines Menschen ging und die Erkenntnis, dass ohne diesen alles sinnlos ist, am Ende im Outro an der Lebensgrenze stehend und wiedervereint.

Es geht jedenfalls eingangs um die Ableitung der schier unbegrenzten Möglichkeiten unseres Lebens - die Liebe als einziger sinngebender Weg.
Hierbei lässt der Text es schon ziemlich offen, welche Person für den einzelnen hierbei im Focus steht, und wie das ganze zu verstehen ist (s. o.)

Im Text:

So viele Sterne, waren die im Sonderangebot? > Bild für die unbegrenzten Möglichkeiten im Leben und die Weite des Universums, die Leere, Sinnleere desselben, gezeigt durch die fast zynische Abwertung "Sonderangebot"

Ich wüsste gerne: Gibt es ein Leben vor dem Tod?
> Es geht darum, das Leben mit einem Sinn zu versehen

Und ob das Eis mich trägt
> Sinnbild/ Metapher für das Wagnis, sich zu trauen, einen bestimmten Weg zu gehen,


Wer kann mir sagen, aus welchem Grund ich existier'?
So viele Fragen, wer bin ich und was mach ich hier?
Und warum führt jeder Weg zu dir?

Hier ist entweder die Liebe als solche, eine Person oder gar der Tod oder sogar Gott gemeint.

Das Leben ist kurz, das Leben ist schön
Und traurig auch, gelegentlich
Ich hab lange gebraucht, um zu verstehen
Das Lеben ist sinnlos ohne dich
Ich kann dich erkеnnen, auch wenn du wieder untertauchst

Das lyrische Ich sucht eine Person und findet schließlich darin zur Liebe


Wie sagte schon Lennon? Liebe ist alles, was du brauchst
Der Satz hat mich geprägt

Ich fühle den Regen, zwischen den Bäumen rauscht es laut
Ich muss mich bewegen, das Wasser ist kalt auf meiner Haut
Ich mach mich auf den Weg zu dir

Schön, dass man dies hier wörtlich und im übertragenen Sinne verstehen kann (Metapher für Lebensweg und Suche)

Das Leben ist kurz, das Leben ist schön
Und nicht zu einsam, hoffentlich
Ich hab lange gebraucht, um zu verstehen
Das Leben ist sinnlos ohne dich
Das Leben ist kurz, das Leben ist schön
Und plötzlich vorbei, unweigerlich
Ich hab lange gebraucht, um zu verstehen
Mein Leben ist sinnlos ohne dich (Sinnlos ohne dich)
Mein Leben ist sinnlos ohne dich

In deinen Pupillen spiegelt sich blau der Ozean
Ich frag mich im Stillen, ob das Leben noch schöner werden kann
Ich bin zum Greifen nah bei dir

Das Ende kann wörtlich beschreiben, dass das lyrische Ich zu seiner Lebensliebe gefunden hat (oder wen auch immer) oder eben am Ende im Tod vereint ist mit dieser (mit Gott?). Der Ozean als Bild für das Jenseits. Der Ort an der Lebensgrenze, am Lebensende mit der Frage verknüpft, ob es noch schöner werden könne.

Vielleicht ist es aber auch zu weit hergeholt und ganz wörtlich gemeint.


Bin gespannt, wie Ihr es seht!
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: cenobyte am 23. Oktober 2020, 23:05:30
Schöner Thread! Ich bin mir bei "Leben nach dem Tod" recht sicher, dass es um einen echte Menschen geht und nicht Gott. Das macht die Zeile mit den Pupillen doch recht klar, da finde ich deine Interpretation tatsächlich zu weit hergeholt. Ich schätze auch, dass Farin diesen Menschen tatsächlich liebt und sich ihn nicht ausgedacht hat. Er wird immer wieder zu oder mit ihr gereist sein, wundern würde mich entsprechend auch nicht, wenn er von seiner Schwester singt.
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: dimensioniertes Schwein am 23. Oktober 2020, 23:53:35
Zu "Leben nach dem Tod" kann ich nichts sagen, der Song ist nicht so meins...

Aber kann mir jemand sagen, was in "Ich, am Strand" mit: "Ich mit der Geburtstagstorte, lachend, weil ichs einfach nicht kapier." gemeint ist?  Was kapiert er nicht?
Vielleicht kann mir da jemand auf die Sprünge helfen.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Geschwisterlieber am 23. Oktober 2020, 23:56:28
Zitat von: cenobyte am 23. Oktober 2020, 23:05:30
Schöner Thread! Ich bin mir bei "Leben nach dem Tod" recht sicher, dass es um einen echte Menschen geht und nicht Gott. Das macht die Zeile mit den Pupillen doch recht klar, da finde ich deine Interpretation tatsächlich zu weit hergeholt. Ich schätze auch, dass Farin diesen Menschen tatsächlich liebt und sich ihn nicht ausgedacht hat. Er wird immer wieder zu oder mit ihr gereist sein, wundern würde mich entsprechend auch nicht, wenn er von seiner Schwester singt.
DAS habe ich auch gedacht  :o

@dimensioniertes Schwein: Er kapiert nicht, dass sein Vater ihn verlassen hat, weil er ein Loser ist  ;D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: punxter am 24. Oktober 2020, 00:55:13
Zitat von: cenobyte am 23. Oktober 2020, 23:05:30
Ich bin mir bei "Leben nach dem Tod" recht sicher, dass es um einen echte Menschen geht und nicht Gott. Das macht die Zeile mit den Pupillen doch recht klar
Die Frage gab es ja schon bei "Immer dabei" auf dem letzten FURT-Album, der diesen Schluss tatsächlich zugelassen hat. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Farin da aber klargestellt, dass es nicht um Gott geht. Wäre bisschen seltsam, wenn der plötzlich gläubig wird. "Leben vor dem Tod" ist ja als Titel schon eine Absage an den christlichen Glauben an das Leben nach dem Tod.
"Bewegungslos" stellt ja auch klar, dass es "niemand gibt, der hier über uns wacht", wobei der Song natürlich etwas älter ist.

Ich würde für die Interpretation eher den Existenzialismus heranziehen, also eine betont atheistische philosophische Denkrichtung, die die Existenz zunächst und grundsätzlich als sinnlos ansieht. Die Pointe dabei ist, dass man produktiv, durch schöpferische Arbeit das Leben mit Sinn erfüllt (zumindest in Sartres Roman Der Ekel, wenn ich es richtig in Erinnerung habe).
Zitat von: Metabolit am 23. Oktober 2020, 21:39:11
Ich wüsste gerne: Gibt es ein Leben vor dem Tod?
> Es geht darum, das Leben mit einem Sinn zu versehen

Das könnte in Farins Fall auch Musik sein - und der Text spielt ja damit, dass es zuerst nicht klar ist, worum es geht.
Wird dann recht schnell klar, dass es sich um die Liebe zu einem anderen Menschen handelt - aber das kann ja genauso (re-)produktiv sein, wenn es zu Nachwuchs führt.

Die weniger konkreten Elemente des Songs sind vieldeutig - Farin betont ja auch immer wieder, dass ihm Songs einfach einfallen, ohne zu wissen, was sie genau bedeuten. ("Immer dabei" war so ein Fall)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: bigpig am 24. Oktober 2020, 01:11:03
Für mich hat Farin in "Leben vor dem Tod" eine typische FU-Geschichte mit philosophischen Überlegungen übers Leben verknüpft. Die Rahmenhandlung: Eine geliebte Person ist in einem zugefrorenen See eingebrochen, das lyrische Ich versucht, zur Einbruchstelle zu kommen ("ob das Eis mich trägt"), bricht selber ein ("das Wasser ist kalt auf meiner Haut") und kommt gerade noch rechtzeitig, um ihr vor ihrem Tod in die eisblauen Augen zu schauen. (Lose an Titanic angelehnt, in meiner Vorstellung.)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Geschwisterlieber am 24. Oktober 2020, 01:11:58
Zitat von: bigpig am 24. Oktober 2020, 01:11:03
Für mich hat Farin in "Leben vor dem Tod" eine typische FU-Geschichte mit philosophischen Überlegungen übers Leben verknüpft. Die Rahmenhandlung: Eine geliebte Person ist in einem zugefrorenen See eingebrochen, das lyrische Ich versucht, zur Einbruchstelle zu kommen ("ob das Eis mich trägt"), bricht selber ein ("das Wasser ist kalt auf meiner Haut") und kommt gerade noch rechtzeitig, um ihr vor ihrem Tod in die Eisblauen Augen zu schauen.
Irgendwie hatte ich beim Hören "Es waren zwei Königskinder" im Hinterkopf...
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: MorgensRomance am 24. Oktober 2020, 01:45:57
"So viele Sterne – waren die im Sonderangebot?
Ich wüsste gerne: Gibt es ein Leben vor dem Tod –
und ob das Eis mich trägt ...

wer kann mir sagen, aus welchem Grund ich existier?
So viele Fragen – wer bin ich, und was mach ich hier?"


Bis zu dieser Stelle, dachte ich tatsächlich es geht um einen, vom aussterben bedrohten Eisbären.
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: FS am 24. Oktober 2020, 07:10:10
Zitat von: dimensioniertes Schwein am 23. Oktober 2020, 23:53:35
Aber kann mir jemand sagen, was in "Ich, am Strand" mit: "Ich mit der Geburtstagstorte, lachend, weil ichs einfach nicht kapier." gemeint ist?  Was kapiert er nicht?
Vielleicht kann mir da jemand auf die Sprünge helfen.
Dass sich die Eltern getrennt haben.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Metabolit am 24. Oktober 2020, 08:35:50
Zitat von: cenobyte am 23. Oktober 2020, 23:05:30
Schöner Thread! Ich bin mir bei "Leben nach dem Tod" recht sicher, dass es um einen echte Menschen geht und nicht Gott. Das macht die Zeile mit den Pupillen doch recht klar, da finde ich deine Interpretation tatsächlich zu weit hergeholt. Ich schätze auch, dass Farin diesen Menschen tatsächlich liebt und sich ihn nicht ausgedacht hat. Er wird immer wieder zu oder mit ihr gereist sein, wundern würde mich entsprechend auch nicht, wenn er von seiner Schwester singt.

Ich denke dabei selbst ja nicht an irgendeinen Gott, aber die Texte sind vieldeutig und nicht unbedingt von oder für Farin persönlich.
Jeder soll da etwas anderes darin sehen können - pure Absicht. Genau wie die Tatsache, dass seine Texte wörtlich und übertragen verstanden werden können.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Stulle mit Jagdwurst am 24. Oktober 2020, 09:11:37
Ziemlich gute Idee so ein Thread, werde zu gegebener Zeit sicher auch noch was beisteuern. Finde sowas ja extrem spannend.  ;D hab es nur selbst erst einmal gehört und werde für meine Interpretation eine Weile brauchen.

Ansonsten ist mir beim lesen des Threads noch eingefallen, dass Farin irgendwo beim Radio (weiß nicht mehr wo, BR oder Jump?!) meinte, dies sei wohl das intimste Liebeslied was er je geschrieben habe. Vielleicht für den ein oder anderen noch ganz interessant.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: meine_wenigkeit am 24. Oktober 2020, 12:25:55
Beim Clown musste ich an Robin Williams denken, der als begandeter Komiker schliesslich von Depressionen geplagt Selbstmord begangen hat. Es passt nicht alles, aber gewisse Passagen habens in diesem Zusammenhang in sich.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Geschwisterlieber am 24. Oktober 2020, 13:41:41
Zitat von: meine_wenigkeit am 24. Oktober 2020, 12:25:55
Beim Clown musste ich an Robin Williams denken, der als begandeter Komiker schliesslich von Depressionen geplagt Selbstmord begangen hat. Es passt nicht alles, aber gewisse Passagen habens in diesem Zusammenhang in sich.
Jaaaaa, "Patch Adams" war auch das erste, was mir beim Hören in den Sinn kam.
Bzw. musste ich auch ein wenig an den unveröffentlichten Jerry Lewis-Film "The Day The Clown Cried" denken, auch wenn dieser anstatt in einem Hospiz in einem KZ fungierte.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: DÄmon am 24. Oktober 2020, 14:41:26
Den Gedankengang mit dem Thema Depressionen hatte ich auch. Nach außen hin stets lustig und gut gelaunt aber innerlich mit sich kämpfend und von dunklen Gedanken umgeben.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: supere10 am 24. Oktober 2020, 15:42:38
Beim Clown musste ich an den Joker Film denken.
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 24. Oktober 2020, 18:40:44
Zitat von: dimensioniertes Schwein am 23. Oktober 2020, 23:53:35
Aber kann mir jemand sagen, was in "Ich, am Strand" mit: "Ich mit der Geburtstagstorte, lachend, weil ichs einfach nicht kapier." gemeint ist?  Was kapiert er nicht?
Glaub nicht, dass es noch um die Scheidung geht. Wäre für mich chronologisch ein zu großer Sprung.
Mit 2 sind die Eltern schon geschieden, er guckt fies. (Wahrscheinlich wegen der Scheidung)
Die Geburtstagstorte dürfte aber erst mit mindestens 5 sein.
Denke es geht eher um die Vergänglichkeit des Lebens, die man an Geburtstagen am ehesten spüren kann.
Wow, so geschrieben hören sich meine Gedanken echt Dark an
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Bobby die Bürste am 24. Oktober 2020, 18:53:45
Zitat von: dimensioniertes Schwein am 23. Oktober 2020, 23:53:35
Aber kann mir jemand sagen, was in "Ich, am Strand" mit: "Ich mit der Geburtstagstorte, lachend, weil ichs einfach nicht kapier." gemeint ist?  Was kapiert er nicht?
Vielleicht kann mir da jemand auf die Sprünge helfen.

Ich habe die Zele so verstanden, dass das lyrische Ich in dem Alter Geburtstage im Allgemeinen und warum man sie feiert nicht verstanden hat.
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Toxic Toast am 24. Oktober 2020, 19:43:26
Zitat von: Bobby die Bürste am 24. Oktober 2020, 18:53:45
Ich habe die Zele so verstanden, dass das lyrische Ich in dem Alter Geburtstage im Allgemeinen und warum man sie feiert nicht verstanden hat.

Ja das dachte ich auch, diese ganze Absurdität der Situation - dafür gefeiert zu werden, dass man älter ist, auf einmal gibts ne Torte und man muss Kerzen auspusten und es werden Fotos gemacht, das ist für ein kleines Kind vielleicht wirklich schwer zu kapieren...
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Metabolit am 24. Oktober 2020, 22:01:50
Wobei ich eher zum Nicht - Verstehen der schwierigen Situation einer Alleinerziehenden Ausgeh...
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: encarnizado am 24. Oktober 2020, 23:36:19
Zitat von: Bobby die Bürste am 24. Oktober 2020, 18:53:45
Ich habe die Zele so verstanden, dass das lyrische Ich in dem Alter Geburtstage im Allgemeinen und warum man sie feiert nicht verstanden hat.

Genau so habe ich s auch verstanden. So eine schöne, bittersüße Zeile!
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: supere10 am 25. Oktober 2020, 00:04:05
Ich habe es so verstanden, dass er nicht weiß wie man die Kerzen auspustet. ^^
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Badetuch am 25. Oktober 2020, 08:15:17
Zitat von: Metabolit am 24. Oktober 2020, 22:01:50
Wobei ich eher zum Nicht - Verstehen der schwierigen Situation einer Alleinerziehenden Ausgeh...

Hab es auch direkt auf die dann vielleicht doch prekäre Situation bezogen.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: krokodinchen am 25. Oktober 2020, 10:40:21
Zitat von: cenobyte am 23. Oktober 2020, 23:05:30
Schöner Thread! Ich bin mir bei "Leben nach dem Tod" recht sicher, dass es um einen echte Menschen geht und nicht Gott. Das macht die Zeile mit den Pupillen doch recht klar, da finde ich deine Interpretation tatsächlich zu weit hergeholt. Ich schätze auch, dass Farin diesen Menschen tatsächlich liebt und sich ihn nicht ausgedacht hat. Er wird immer wieder zu oder mit ihr gereist sein, wundern würde mich entsprechend auch nicht, wenn er von seiner Schwester singt.

Ja, ich hatte auch sofort seine Mutter im Kopf.. vielleicht, weil es ja schon irgendwie um den Tod und Vergänglichkeit geht und sie vermutlich auch schon um die 80 sein müsste.. (falls sie überhaupt noch lebt?!)
Farin hat auch in einem der Radio-Interviews gesagt, dass er Bethel unterstützenswert findet, wobei ich direkt den Zusammenhang zu seiner evtl. pflegebedürftigen Mutter in Erwägung gezogen habe.. aber vielleicht ist das auch alles etwas weit hergeholt, bzw. auch zu privat..  ;)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: DÄmon am 25. Oktober 2020, 10:48:40
Zitat von: meine_wenigkeit am 24. Oktober 2020, 12:25:55
Beim Clown musste ich an Robin Williams denken, der als begandeter Komiker schliesslich von Depressionen geplagt Selbstmord begangen hat. Es passt nicht alles, aber gewisse Passagen habens in diesem Zusammenhang in sich.
Die Richtung stimmt auf jeden Fall, im RND-Interview (https://www.rnd.de/kultur/neues-album-haben-die-arzte-den-punk-verraten-M5CRHD23PJE6HIBUNYPAPDNODA.html) wird über den ,,Clown" gesprochen.
Hier die entsprechende Passage:

Bela B, ein neuer Song, den Sie singen, heißt ,,Clown aus dem Hospiz". Ist der Song ein Selbstporträt?

Bela B: In all meinen Texten steckt was von mir drin. Ist ja klar, ich bin ja kein Auftragstexter. In den Anfangszeiten der Ärzte habe ich viele Songs über Verlierer geschrieben, weil ich finde, es gehört dazu, dieses ...

Farin Urlaub: ... born to lose.

Bela B: Ja, das Scheitern. Ein Rockstar muss irgendwie gebrochen sein. Vorbild Johnny Thunders und solche Leute, ohne jetzt Heroin verherrlichen zu wollen. Ich behaupte einfach mal: Nur ein unglücklicher Künstler ist ein wirklich toller Künstler. Ich finde auch Komik ohne Tragik nicht vorstellbar.

Robin-Williams-mäßig?

Bela B: Fips Asmussen war der König des untragischen Humors. Deswegen habe ich auch keine Fips-Asmussen-Kassette zu Hause. Ja klar, Robin Williams ist ein ziemlich gutes Beispiel für einen traurigen Clown. Sein Gesicht auf einer hypothetischen ,,Clown-aus-dem-Hospiz"-Single, das würde passen.
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: liechtensteiner am 25. Oktober 2020, 11:42:31
Zitat von: dimensioniertes Schwein am 23. Oktober 2020, 23:53:35
Aber kann mir jemand sagen, was in "Ich, am Strand" mit: "Ich mit der Geburtstagstorte, lachend, weil ichs einfach nicht kapier." gemeint ist?  Was kapiert er nicht?
Vielleicht kann mir da jemand auf die Sprünge helfen.

Übereinstimmend/Ergänzend zu den anderen hier würde ich auch sagen, dass das den Gegnsatz zwischen der subjektiven Wahrnehmung eines Kindes und der objektiven Einschätzung der Situation darstellt.
Das Kind ist in dem Moment 100% glücklich und findet das Leben einfach nur schön, wobei das Leben ja vor allem auch hart ist und vor allem dem lyrischen Ich noch übel mitspielen wird (und auch bis dahin schon hat).

Wo wir gerade bei dem Lied sind: Stimmt ihr mir zu, dass das lyrische Ich hier ein Obdachloser ist, der gerade dem Kältetod erliegt? Ich bezieh mich da auf die Zeile "ich, wie ich im Winter frier – noch einmal seh ich alles vor mir." Dass das Leben an einem vorbeizieht, wenn man stirbt, ist ja ein bekanntes Motiv. Während er langsm loslässt, sieht er nochmal im Detail alle Stationen seines Lebens und in dem Moment, wo dann der letzte Funke erlischt, fliegen nochmal die drei schönen Dinge "Mama, Nina, Strand" vorbei.

Hat mich jedenfalls beim ersten Mal hören voll erwischt das Lied, weil ich am Anfang an jemand dacht, der einfach im Fotoalbum blättert (gemütlich zuhause im Sofa, so wie ich beim Anhören des Albums) und sich die volle Tragik erst am Ende offenbart.
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Jocke am 25. Oktober 2020, 12:34:30
Zitat von: liechtensteiner am 25. Oktober 2020, 11:42:31
Übereinstimmend/Ergänzend zu den anderen hier würde ich auch sagen, dass das den Gegnsatz zwischen der subjektiven Wahrnehmung eines Kindes und der objektiven Einschätzung der Situation darstellt.
Das Kind ist in dem Moment 100% glücklich und findet das Leben einfach nur schön, wobei das Leben ja vor allem auch hart ist und vor allem dem lyrischen Ich noch übel mitspielen wird (und auch bis dahin schon hat).

Wo wir gerade bei dem Lied sind: Stimmt ihr mir zu, dass das lyrische Ich hier ein Obdachloser ist, der gerade dem Kältetod erliegt? Ich bezieh mich da auf die Zeile "ich, wie ich im Winter frier – noch einmal seh ich alles vor mir." Dass das Leben an einem vorbeizieht, wenn man stirbt, ist ja ein bekanntes Motiv. Während er langsm loslässt, sieht er nochmal im Detail alle Stationen seines Lebens und in dem Moment, wo dann der letzte Funke erlischt, fliegen nochmal die drei schönen Dinge "Mama, Nina, Strand" vorbei.

Hat mich jedenfalls beim ersten Mal hören voll erwischt das Lied, weil ich am Anfang an jemand dacht, der einfach im Fotoalbum blättert (gemütlich zuhause im Sofa, so wie ich beim Anhören des Albums) und sich die volle Tragik erst am Ende offenbart.
Ich sehe das mit dem tragischen Ende genauso. Dazu passt, dass das "Ich am Strand" die letzten zwei Mal nur noch schwach gehaucht wird.
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: KienO am 25. Oktober 2020, 12:41:18
Zitat von: liechtensteiner am 25. Oktober 2020, 11:42:31


Wo wir gerade bei dem Lied sind: Stimmt ihr mir zu, dass das lyrische Ich hier ein Obdachloser ist, der gerade dem Kältetod erliegt? Ich bezieh mich da auf die Zeile "ich, wie ich im Winter frier – noch einmal seh ich alles vor mir." Dass das Leben an einem vorbeizieht, wenn man stirbt, ist ja ein bekanntes Motiv. Während er langsm loslässt, sieht er nochmal im Detail alle Stationen seines Lebens und in dem Moment, wo dann der letzte Funke erlischt, fliegen nochmal die drei schönen Dinge "Mama, Nina, Strand" vorbei.

Hat mich jedenfalls beim ersten Mal hören voll erwischt das Lied, weil ich am Anfang an jemand dacht, der einfach im Fotoalbum blättert (gemütlich zuhause im Sofa, so wie ich beim Anhören des Albums) und sich die volle Tragik erst am Ende offenbart.

Fu hat das im 1Live Interview bestätigt. Die Inspiration für das Lied waren die vielen Obdachlosen in Berlin. Ihn hat an sich selbst  geärgert, dass er diese oftmals eben nur als Obdachlose wahrnimmt und nicht als Menschen, mit einer Geschichte. Danach hat er dann den Text als fiktive Lebensgeschichte verfasst.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Christian666 am 25. Oktober 2020, 14:14:06
Jetzt muss ich doch mal fragen, kann mir jemand die Zeile:

"man benötigt viel Geduld dazu –
und heute hat sie nur noch ein Fenster-Tattoo"

erklären?

Es wurde ja schon mehrmals gesagt, dass es sich bei dem Fenster Tattoo einen Witz handel soll, aber ich komme beim besten Willen nichr darauf  ;D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Sascha89 am 25. Oktober 2020, 14:17:56
Wenn man ein Hakenkreuz einfach "wegmachen" will, schließt man die offenen Seiten und hat dann ein Fenster.

Zur Veranschaulichung:

(https://share-your-photo.com/img/f347aede65_album.png) (https://share-your-photo.com/f347aede65)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: soylent_gelb am 25. Oktober 2020, 15:37:00
Ein Fenstertattoo ist doch sowas hier (musste ich auch erstmal googeln):

https://lifestyle-decor.de/glastattoos/

Sie ist also nicht mehr tätowiert, sondern hat nur noch nen Aufkleber an ihrem Fenster, so hab ich das verstanden....
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Sascha89 am 25. Oktober 2020, 15:42:24
Für mich geht's hier klar darum, daß die Frau welche eine Weile rechtsradikal war ein Hakenkreuz-Tattoo hatte und sich das nun über das Fenster-Tattoo hat erweitern lassen damit es "weg" ist. Ein dummes, unüberlegtes Tattoo also zu etwas sinnvollerem umgestalten  :D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Metabolit am 25. Oktober 2020, 15:49:41
Der Gag mit dem Fenster Tattoo ist geklaut. Hatte im übrigen die kebekus bei einer Rihanna parodie bereits, wenn ich es recht erinnere.
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Bobby die Bürste am 25. Oktober 2020, 16:04:27
Zitat von: liechtensteiner am 25. Oktober 2020, 11:42:31
Wo wir gerade bei dem Lied sind: Stimmt ihr mir zu, dass das lyrische Ich hier ein Obdachloser ist, der gerade dem Kältetod erliegt? Ich bezieh mich da auf die Zeile "ich, wie ich im Winter frier – noch einmal seh ich alles vor mir." Dass das Leben an einem vorbeizieht, wenn man stirbt, ist ja ein bekanntes Motiv. Während er langsm loslässt, sieht er nochmal im Detail alle Stationen seines Lebens und in dem Moment, wo dann der letzte Funke erlischt, fliegen nochmal die drei schönen Dinge "Mama, Nina, Strand" vorbei.

Hat mich jedenfalls beim ersten Mal hören voll erwischt das Lied, weil ich am Anfang an jemand dacht, der einfach im Fotoalbum blättert (gemütlich zuhause im Sofa, so wie ich beim Anhören des Albums) und sich die volle Tragik erst am Ende offenbart.

Genau meine Wahrnehmung, deswegen hatte ich auch beim ersten Hören schlagartig einen Kloß im Hals.

Zitat von: soylent_gelb am 25. Oktober 2020, 15:37:00
Ein Fenstertattoo ist doch sowas hier (musste ich auch erstmal googeln):

https://lifestyle-decor.de/glastattoos/

Sie ist also nicht mehr tätowiert, sondern hat nur noch nen Aufkleber an ihrem Fenster, so hab ich das verstanden....

Sascha89 liegt schon richtig, zu Fenstern retuschierte Hakenkreuze waren ein oft verwendetes Zensurmittel, z.B. in Comics.

/edit: Ein Beispiel (vermutlich NSFW) (https://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=3188)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Sascha89 am 25. Oktober 2020, 16:10:19
Zitat von: Metabolit am 25. Oktober 2020, 15:49:41
Der Gag mit dem Fenster Tattoo ist geklaut. Hatte im übrigen die kebekus bei einer Rihanna parodie bereits, wenn ich es recht erinnere.

Hat die Kebekus sicherlich auch geklaut, weil man so schnell und einfach Hakenkreuz-Graffitis verschönern kann.
Allerdings ist bekannt, dass DÄ alles mögliche für ihre Songs verwenden was ihnen gefällt.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: soylent_gelb am 25. Oktober 2020, 16:34:48
Dann aber als Tattoo und nicht am Fenster, oder?     :)
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: dermitderbrille am 25. Oktober 2020, 17:00:29
Zitat von: liechtensteiner am 25. Oktober 2020, 11:42:31
Wo wir gerade bei dem Lied sind: Stimmt ihr mir zu, dass das lyrische Ich hier ein Obdachloser ist, der gerade dem Kältetod erliegt? Ich bezieh mich da auf die Zeile "ich, wie ich im Winter frier – noch einmal seh ich alles vor mir." Dass das Leben an einem vorbeizieht, wenn man stirbt, ist ja ein bekanntes Motiv. Während er langsm loslässt, sieht er nochmal im Detail alle Stationen seines Lebens und in dem Moment, wo dann der letzte Funke erlischt, fliegen nochmal die drei schönen Dinge "Mama, Nina, Strand" vorbei.

Ich denke, das passt ganz gut.

Vielleicht ein bisschen weit hergeholt: Im Refrain hört man immer wieder einen Hund bellen. Könnte das vielleicht der Hund des Obdachlosen sein, der ihn versuch wach zu halten?
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Sascha89 am 25. Oktober 2020, 19:47:55
Zitat von: liechtensteiner am 25. Oktober 2020, 11:42:31

Hat mich jedenfalls beim ersten Mal hören voll erwischt das Lied, weil ich am Anfang an jemand dacht, der einfach im Fotoalbum blättert (gemütlich zuhause im Sofa, so wie ich beim Anhören des Albums) und sich die volle Tragik erst am Ende offenbart.

Mich auch.
Aber ich mag den Song dennoch. Oder gerade deswegen?


Zitat von: dermitderbrille am 25. Oktober 2020, 17:00:29
Vielleicht ein bisschen weit hergeholt: Im Refrain hört man immer wieder einen Hund bellen. Könnte das vielleicht der Hund des Obdachlosen sein, der ihn versuch wach zu halten?

Die musste ich erst "raushören". Jetzt, wo ich weiß wann man sie hört, drängen sie sich geradezu auf!
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: meine_wenigkeit am 25. Oktober 2020, 20:45:41
Zitat von: DÄmon am 25. Oktober 2020, 10:48:40
Die Richtung stimmt auf jeden Fall, im RND-Interview (https://www.rnd.de/kultur/neues-album-haben-die-arzte-den-punk-verraten-M5CRHD23PJE6HIBUNYPAPDNODA.html) wird über den ,,Clown" gesprochen.
Hier die entsprechende Passage:

Bela B, ein neuer Song, den Sie singen, heißt ,,Clown aus dem Hospiz". Ist der Song ein Selbstporträt?

Bela B: In all meinen Texten steckt was von mir drin. Ist ja klar, ich bin ja kein Auftragstexter. In den Anfangszeiten der Ärzte habe ich viele Songs über Verlierer geschrieben, weil ich finde, es gehört dazu, dieses ...

Farin Urlaub: ... born to lose.

Bela B: Ja, das Scheitern. Ein Rockstar muss irgendwie gebrochen sein. Vorbild Johnny Thunders und solche Leute, ohne jetzt Heroin verherrlichen zu wollen. Ich behaupte einfach mal: Nur ein unglücklicher Künstler ist ein wirklich toller Künstler. Ich finde auch Komik ohne Tragik nicht vorstellbar.

Robin-Williams-mäßig?

Bela B: Fips Asmussen war der König des untragischen Humors. Deswegen habe ich auch keine Fips-Asmussen-Kassette zu Hause. Ja klar, Robin Williams ist ein ziemlich gutes Beispiel für einen traurigen Clown. Sein Gesicht auf einer hypothetischen ,,Clown-aus-dem-Hospiz"-Single, das würde passen.


Ah, das Interview habe ich noch nicht gelesen. Danke für den Hinweis! Mir gefällt das Lied immer wie besser.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 25. Oktober 2020, 21:02:37
Zitat von: soylent_gelb am 25. Oktober 2020, 16:34:48
Dann aber als Tattoo und nicht am Fenster, oder?     :)
Natürlich. Warum sollte man ein Fenster mit einem Sticker in Fensterform bekleben?
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: encarnizado am 25. Oktober 2020, 22:56:37
Zitat von: dermitderbrille am 25. Oktober 2020, 17:00:29
Ich denke, das passt ganz gut.

Vielleicht ein bisschen weit hergeholt: Im Refrain hört man immer wieder einen Hund bellen. Könnte das vielleicht der Hund des Obdachlosen sein, der ihn versuch wach zu halten?

Stimme der Theorie auch zu. Aber hört man nicht einfach ein "Hey! Hey! Hey!" im Hintergrund während des Refrains?
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 25. Oktober 2020, 23:04:23
Zitat von: encarnizado am 25. Oktober 2020, 22:56:37
Stimme der Theorie auch zu. Aber hört man nicht einfach ein "Hey! Hey! Hey!" im Hintergrund während des Refrains?
Ich hab dort auch einen Hund rausgehört, und das noch bevor ich hier etwas von dieser Interpretation gehört habe.
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: DÄmon am 25. Oktober 2020, 23:06:36
Ich deute das auch eher als "Hey! Hey! Hey!" und nicht als Hundegebell  ???
Irgendwie kann ich mir nur schwer vorstellen, dass FU da Hundegebell mit einbaut aber who knows...keine Ahnung!
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Sascha89 am 25. Oktober 2020, 23:15:50
Hört's mit Kopfhörern, das ist Hundegebell, 100%ig!
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: DÄmon am 25. Oktober 2020, 23:19:03
Ich höre es schon die ganze Zeit mit Kopfhörern. Hör das nicht wirklich als Hund, mit viel Fantasie vielleicht. Weiß echt nicht  :P Aber gut, wenn ihr meint. Für mich klingt das eher noch nach einem Soundeffekt vom 'nem Synthie  ;D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: FS am 26. Oktober 2020, 09:40:17
Was meint ihr, wie autobiografisch ist "Clown aus dem Hospiz"?
Ich habe das Gefühl, dass in diesem Lied ganz viel Bela steckt. Ein Künstler, der gezwungermassen lustig sein muss, weil er damit sein Geld verdient, der aber lieber nachdenklichere Kunst schaffen würde.
Besonders die Textzeilen "Deine Kunst ist tragisch - außergеwöhnlich gut / Voll von Liebe, echtem Leid und aufrichtiger Wut" passen nicht so richtig zu einem Hospiz-Clown. Warum sollte der aufrichtige Wut haben? Weil um ihn herum alle sterben und er nichts dagegen tun kann???
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Toxic Toast am 26. Oktober 2020, 10:13:58
Zitat von: FS am 26. Oktober 2020, 09:40:17
Was meint ihr, wie autobiografisch ist "Clown aus dem Hospiz"?
Ich habe das Gefühl, dass in diesem Lied ganz viel Bela steckt. Ein Künstler, der gezwungermassen lustig sein muss, weil er damit sein Geld verdient, der aber lieber nachdenklichere Kunst schaffen würde.
Besonders die Textzeilen "Deine Kunst ist tragisch - außergеwöhnlich gut / Voll von Liebe, echtem Leid und aufrichtiger Wut" passen nicht so richtig zu einem Hospiz-Clown. Warum sollte der aufrichtige Wut haben? Weil um ihn herum alle sterben und er nichts dagegen tun kann???

Der Hospiz-Clown ist nur eine Metapher für einen tragischen Künstler. Hier wurde schon dieser interessante Interview-Ausschnitt dazu gespostet:
Zitat von: DÄmon am 25. Oktober 2020, 10:48:40
Die Richtung stimmt auf jeden Fall, im RND-Interview (https://www.rnd.de/kultur/neues-album-haben-die-arzte-den-punk-verraten-M5CRHD23PJE6HIBUNYPAPDNODA.html) wird über den ,,Clown" gesprochen.
Hier die entsprechende Passage:

Bela B, ein neuer Song, den Sie singen, heißt ,,Clown aus dem Hospiz". Ist der Song ein Selbstporträt?

Bela B: In all meinen Texten steckt was von mir drin. Ist ja klar, ich bin ja kein Auftragstexter. In den Anfangszeiten der Ärzte habe ich viele Songs über Verlierer geschrieben, weil ich finde, es gehört dazu, dieses ...

Farin Urlaub: ... born to lose.

Bela B: Ja, das Scheitern. Ein Rockstar muss irgendwie gebrochen sein. Vorbild Johnny Thunders und solche Leute, ohne jetzt Heroin verherrlichen zu wollen. Ich behaupte einfach mal: Nur ein unglücklicher Künstler ist ein wirklich toller Künstler. Ich finde auch Komik ohne Tragik nicht vorstellbar.

Robin-Williams-mäßig?

Bela B: Fips Asmussen war der König des untragischen Humors. Deswegen habe ich auch keine Fips-Asmussen-Kassette zu Hause. Ja klar, Robin Williams ist ein ziemlich gutes Beispiel für einen traurigen Clown. Sein Gesicht auf einer hypothetischen ,,Clown-aus-dem-Hospiz"-Single, das würde passen.


Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: FS am 26. Oktober 2020, 10:22:04
Empfindet sich Bela denn aktuell als tragischer Künstler? In dem Interviewausschnitt schützt er sich ja ein wenig, indem er meint, er hätte schon häufig über "Verlierer" geschrieben und es gebe viele solcher Künstler. Da frage ich mich sofort, ob die Joker-Verfilmung 2019 mit Joaquin Phoenix einen Einfluss auf diesen Song und Bela hatte.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: cenobyte am 26. Oktober 2020, 10:33:17
Das Song basiert eher eindeutig auf dem alten Witz-Klassiker:

Mann geht zum Arzt, sagt er ist deprimiert. Das Leben kommt ihm rauh vor und herzlos. Sagt, er fühlt sich allein in einer bedrohlichen Welt.

Arzt sagt: "Behandlung ist einfach! Der große Clown Paleacci ist in der Stadt. Gehen Sie hin, wird Sie aufheitern."

Mann bricht in Tränen aus. "Aber Doktor", sagt er, "ich bin Paleacci!"
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: DÄmon am 26. Oktober 2020, 10:39:17
Ich glaube schon, dass viele Lieder von Bela aus Sorgen und Leiden heraus entstehen. Der ist ja doch sehr sensibel und emphatisch. Sicher umtreibt den viel und das ist dann vielleicht seine Art der Verarbeitung mit gewissen Themen umzugehen und ihm ein Drang sie so mitzuteilen. Dann passt vielleicht auch die Clown-Rolle. Nach außen hin sieht man Bela nicht wirklich an, dass er einen weichen Kern hat. Dazu die auffälligen Outfits, Frisuren, die Tattoos...alles auch eine Art der Verkleidung. Man denkt, das ist total der harte coole Typ aber ich glaube der ist im Grunde 'ne ziemliche Pussy (was jetzt keinesfalls negativ gemeint ist).
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Geschwisterlieber am 26. Oktober 2020, 11:11:20
Zitat von: DÄmon am 26. Oktober 2020, 10:39:17
Ich glaube schon, dass viele Lieder von Bela aus Sorgen und Leiden heraus entstehen. Der ist ja doch sehr sensibel und emphatisch. Sicher umtreibt den viel und das ist dann vielleicht seine Art der Verarbeitung mit gewissen Themen umzugehen und ihm ein Drang sie so mitzuteilen. Dann passt vielleicht auch die Clown-Rolle. Nach außen hin sieht man Bela nicht wirklich an, dass er einen weichen Kern hat. Dazu die auffälligen Outfits, Frisuren, die Tattoos...alles auch eine Art der Verkleidung. Man denkt, das ist total der harte coole Typ aber ich glaube der ist im Grunde 'ne ziemliche Pussy (was jetzt keinesfalls negativ gemeint ist).
Aber trotzdem verstehe ich ihn meistens nicht  ;D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: DÄmon am 26. Oktober 2020, 11:21:40
Ich glaube von Frauen wird er noch eher verstanden als von Männern ;D
Zumindest wenn es um so Gefühlsschwurbeleien geht. Bei ,Einmal ein Bier' mag das dann wieder anders sein ;)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: dermitderbrille am 26. Oktober 2020, 12:32:33
Zitat von: DÄmon am 25. Oktober 2020, 23:19:03
Ich höre es schon die ganze Zeit mit Kopfhörern. Hör das nicht wirklich als Hund, mit viel Fantasie vielleicht. Weiß echt nicht  :P Aber gut, wenn ihr meint. Für mich klingt das eher noch nach einem Soundeffekt vom 'nem Synthie  ;D

Ich habe das seit dem ersten Hören als Hundebellen wahrgenommen. Kein besonders grosser Hund, sondern eher ein kleiner Kläffer.  ;D

Vielleicht ist das aber auch so ein Phänomen, wo man einmal was gehört hat und das dann nicht mehr "weg hören" kann. Bei "Am Strand" von FU hört man zum Ende im Hintergrund ein Brummen, dass sich anhört, wie ein vibrierendes Handy. Seitdem ich das an der Stelle einmal gehört habe, treibt mich das jedes Mal in den Wahnsinn.  ;D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: DÄmon am 26. Oktober 2020, 12:54:04
Zitat von: dermitderbrille am 26. Oktober 2020, 12:32:33
Ich habe das seit dem ersten Hören als Hundebellen wahrgenommen. Kein besonders grosser Hund, sondern eher ein kleiner Kläffer.  ;D

Vielleicht ist das aber auch so ein Phänomen, wo man einmal was gehört hat und das dann nicht mehr "weg hören" kann. Bei "Am Strand" von FU hört man zum Ende im Hintergrund ein Brummen, dass sich anhört, wie ein vibrierendes Handy. Seitdem ich das an der Stelle einmal gehört habe, treibt mich das jedes Mal in den Wahnsinn.  ;D
Dieses ,,Geräusch" (wie ihr es nennt ,,Gekläffe") höre ich schon auch aber ich deute das null als Hund, sondern als irgendeine Synthesizer-Spielerei ;D Aber gut, wenn hier alle so vehement der Meinung sind, das sei ein Hund, werd ich es wohl einsehen müssen ;)
Wer traut sich FU im Gästebuch danach zu fragen? :P
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: eva am 26. Oktober 2020, 15:02:46
Zitat von: DÄmon am 26. Oktober 2020, 11:21:40
Ich glaube von Frauen wird er noch eher verstanden als von Männern ;D
Nö   ;D

Es wurde ja in Interviews mittlerweile erläutert, dass der "Clown" eben die traurige Künstlerfigur ist.
Ich hatte beim ersten Hören aber direkt den Eindruck, dass es fast wie eine Entschuldigung wirkt: Richtig gute Kunst entsteht nur, wenn es dem Künstler schlecht geht. - Jetzt ist Bela (er/"ich") glücklich, dafür aber ein äh weniger gu...

(->"Juliet, naked" von Nick Hornby. Irgendwer?)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: eva am 26. Oktober 2020, 15:23:35
Zitat von: Metabolit am 23. Oktober 2020, 21:39:11
...
Der Titel ist bereits spannend, weil das Leben vor dem Tod thematisiert wird.
Der Song hat mich ehrlich gesagt total abgeholt - ich habe beim Hören ganz plötzlich beim Outro an meinen kleinen Sohn und meine Frau gedacht, und daran, dass ich nun in Vollendung das Schönste erreicht habe im Leben, was im Innersten alle suchen im Ergebnis - Liebe.
Davor dachte ich zunächst, dass es möglicherweise auch um den Verlust eines Menschen ging und die Erkenntnis, dass ohne diesen alles sinnlos ist, am Ende im Outro an der Lebensgrenze stehend und wiedervereint.
...

Meta, ich habe genau die gleichen zwei Möglichkeiten gehört  :)
Die gefundene und (nach Langem?) wirklich erkannte Liebe (ob es an eine Person gerichtet ist oder im Lied einfach die Liebe an sich gemeint ist, ohne die das Leben sinnlos ist, war mir nicht klar)
Oder das am Lebensende bzw. beim Verlust.  Denn "zum Greifen nah" irritiert schon etwas, nicht? Das bedeutet ja, dass etwas/jemand doch nicht ganz erreichbar ist...

Krass finde ich, dass es für mich - ohne das "Erreichte" - genauso gut funktioniert. Gibt dann keine Freudentränen, aber es trifft mich sonst heftig :-[  und es nutzt sich auch nicht schnell ab. Wobei das bei mir wahrscheinlich sogar instrumental funktionieren, echt. So Film-Soundtracks steuern meine Emotionen auch wie auf Knopfdruck...
(Piano-Cover auf Youtube schon gesehen?)


Ich habe übrigens in Ich, am Strand genau hingehört und mich ständig gefragt, ob das nun ein kläffender Hund sei oder nur ein "Hey, Hey". Die Erklärung mit dem Begleiter des Obdachlosen find ich dabei eigentlich ganz hübsch. Wobei wir evtl. gar nicht so weit suchen müssen, denn ein Hund kommt ja schon zu Beginn explizit vor - in ambivalenter Rolle.


Wollte noch die Frage zu Polyester in den Raum stellen:
Ist das für euch so eindeutig? Es wurde in Interviews schon von Mikroplastik und Vermüllung gesprochen, hier sagte jemand Barbie und ich musste sehr bald an eine Person denken, die sich tatsächlich zu fest in Richtung Kunststoff verwandelt hat: Mit zuvielen OPs  ;D ("Dieses Wesen kenne ich nicht", wenn ich in den Spiegel schau.)
Das könnte nun allerdings schon eine ziemlich weibliche Betrachtung sein...
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: MatzeHH am 26. Oktober 2020, 22:02:21
Wofür steht "We hate those four icons" am Ende von "Alle auf Brille"?
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Nopper_23 am 26. Oktober 2020, 22:09:02
Zitat von: MatzeHH am 26. Oktober 2020, 22:02:21
Wofür steht "We hate those four icons" am Ende von "Alle auf Brille"?

Könnte riesiger Zufall sein ( ist es in diesem Fall wohl auch). Eingegeben bei Google ist in der Bildersuche der englischsprachige Wikipedia Artikel zum Thema Hakenkreuz zu finden. Wie die Verbindung da ist, bin ich auch überfragt.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: diWatt am 26. Oktober 2020, 22:10:19
Es heißt richtig "We hate those four-eyed cunts". Hab's zuerst auch falsch verstanden...
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Tigi am 26. Oktober 2020, 22:13:50
Danke ;)
Da nützt nicht mal das opulente Beiheft.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: DÄmon am 26. Oktober 2020, 23:10:20
Mir kam auch noch ein Gedanken zu ,Leben vor dem Tod'. Es wurde hier ja bereits die Möglichkeit einer pflegebedürftigen Mutter in Betracht gezogen. Vielleicht geht es um sowas wie Wachkoma oder den unmittelbaren Sterbeprozess.

Man weiß nicht was diese Person noch alles mitbekommt und wahrnehmen kann. Ist sie in dieser Phase schon mehr tot als lebendig, nimmt vielleicht nur noch Bruchstücke im Leben wahr
(ich kann dich erkennen, auch wenn du wieder untertauchst).
Daraus ergibt sich die Frage
(Gibt es ein Leben vor dem Tod)
Man würde die Mutter gerne noch so viele Dinge fragen
(wer kann mir sagen, aus welchem Grund ich existier?
So viele Fragen - wer bin ich, und was mach ich hier?
Und: Warum führt jeder Weg zu dir?)
Die Mutter ist die Wurzel der eigenen Existenz.

Mutter mochte vielleicht John Lennon's ,All your need is love'
Sohn hat den Song früher häufig bei der Mutter gehört
(der Satz hat mich geprägt)

Mutter ist zwar bei Bewusstsein aber in ihrer eigenen Welt, erkennt vielleicht den eigenen Sohn nicht mehr.
Dieser würde ihr gerne vermitteln
(Ich bin zum Greifen nah bei dir)
Mutter hat noch mal einen ,,wachen" Moment, sieht Sohn aus ihren blauen Pupillen an, worüber er sich freut und sich im Stillen fragt
(ob das Leben noch schöner werden kann).

(Ich fühle den Regen, zwischen den Bäumen rauscht es laut
Ich muss mich bewegen, das Wasser ist kalt auf meiner Haut
Ich mach mich auf den Weg zu dir)
Schmerzliche Erinnerung an den Tag, an dem sich der Sohn auf den (letzten) Weg zur Mutter ins Pflegeheim, möglicherweise sogar zur Beerdigung, macht.

Dazu dann immer der Refrain, dass das Leben sinnlos ohne sie ist, es plötzlich, unweigerlich vorbei ist und der Song, nach FUs eigener Aussage, das wohl Intimste ist was er je geschrieben hat.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: PrinceFielder am 27. Oktober 2020, 08:09:59
Vielleicht sogar was wahres dran? In einem Interview hieß es ja er wohne in Brandenburg, war sonst nicht immer die Lüneburger Heide sein "Wohnort"?
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: FS am 27. Oktober 2020, 08:16:30
Generell muss ich sagen, gefallen mir Lieder immer besser, wo der Künstler etwas Privates, Persönliches, Selbsterlebtes erzählt. Wobei Farin häufig betont, dass er sich auch in Personen und Rollen hineindenken kann...
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Phil8585 am 27. Oktober 2020, 08:27:46
Zitat von: FS am 27. Oktober 2020, 08:16:30
Generell muss ich sagen, gefallen mir Lieder immer besser, wo der Künstler etwas Privates, Persönliches, Selbsterlebtes erzählt. Wobei Farin häufig betont, dass er sich auch in Personen und Rollen hineindenken kann...

Stimme dir zu! Gerade wenn man bei FU mal den Eindruck hat/haben könnte, dass ein Song 1zu1 Erfahrungen aus seinem eigenen Leben spiegelt, finde ich besonders interessant & oft emotional sehr stark.

Diesen Thread sollte man mal auf Twitter stellen ich bin gestern ohne große Suche, sondern zufällig über Kommentare gestolpert wie "ihr hört eine Band, die homophob ist (Woodburger) und sich über Transsexuelle lustig macht (Liebe gegen Rechts)...tja, Twitter ist wirklich das unterste Loch.... :o
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: cenobyte am 27. Oktober 2020, 08:47:32
Zitat von: DÄmon am 26. Oktober 2020, 23:10:20
Mir kam auch noch ein Gedanken zu ,Leben vor dem Tod'. Es wurde hier ja bereits die Möglichkeit einer pflegebedürftigen Mutter in Betracht gezogen. Vielleicht geht es um sowas wie Wachkoma oder den unmittelbaren Sterbeprozess.

Man weiß nicht was diese Person noch alles mitbekommt und wahrnehmen kann. Ist sie in dieser Phase schon mehr tot als lebendig, nimmt vielleicht nur noch Bruchstücke im Leben wahr
(ich kann dich erkennen, auch wenn du wieder untertauchst).
Daraus ergibt sich die Frage
(Gibt es ein Leben vor dem Tod)
Man würde die Mutter gerne noch so viele Dinge fragen
(wer kann mir sagen, aus welchem Grund ich existier?
So viele Fragen - wer bin ich, und was mach ich hier?
Und: Warum führt jeder Weg zu dir?)
Die Mutter ist die Wurzel der eigenen Existenz.

Mutter mochte vielleicht John Lennon's ,All your need is love'
Sohn hat den Song früher häufig bei der Mutter gehört
(der Satz hat mich geprägt)

Mutter ist zwar bei Bewusstsein aber in ihrer eigenen Welt, erkennt vielleicht den eigenen Sohn nicht mehr.
Dieser würde ihr gerne vermitteln
(Ich bin zum Greifen nah bei dir)
Mutter hat noch mal einen ,,wachen" Moment, sieht Sohn aus ihren blauen Pupillen an, worüber er sich freut und sich im Stillen fragt
(ob das Leben noch schöner werden kann).

(Ich fühle den Regen, zwischen den Bäumen rauscht es laut
Ich muss mich bewegen, das Wasser ist kalt auf meiner Haut
Ich mach mich auf den Weg zu dir)
Schmerzliche Erinnerung an den Tag, an dem sich der Sohn auf den (letzten) Weg zur Mutter ins Pflegeheim, möglicherweise sogar zur Beerdigung, macht.

Dazu dann immer der Refrain, dass das Leben sinnlos ohne sie ist, es plötzlich, unweigerlich vorbei ist und der Song, nach FUs eigener Aussage, das wohl Intimste ist was er je geschrieben hat.

Eine gut durchdachte Deutung. Aber "Das Leben ist sinnlos ohne Dich" passt dann gar nicht, finde ich. FU ist doch absolut bewusst, dass der Tod zum Leben gehört. Das hätte er anders ausgedrückt, wenn es wirklich um eine sterbende Person geht, oder?

Zitat von: PrinceFielder am 27. Oktober 2020, 08:09:59
Vielleicht sogar was wahres dran? In einem Interview hieß es ja er wohne in Brandenburg, war sonst nicht immer die Lüneburger Heide sein "Wohnort"?

Lüneburger Heide ist schon lange her. Das war zu Zeiten mit einer gewissen Heidekönigin und er hat in einem Dörpen gewohnt, wo man ihn ab und zu im Wald mit Hund gesehen hat. Das ist bestimmt 20 Jahre her, und er dürfte öfter umgezogen sein seitdem. Ich meine, dass er zwischendurch doch sogar wieder in Berlin war, das wurde bei irgendeiner Album-Promo mal erwähnt.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Sascha89 am 27. Oktober 2020, 08:53:49
Der Satz "Das Leben ist sinnlos ohne Dich" bezieht sich für mich klar auf den Tod, ohne den Tod ist das Leben sinnlos.

Der Text ist so gut, aber so offen was die Interpretation angeht. Nice!
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: PrinceFielder am 27. Oktober 2020, 08:59:53
Zitat von: cenobyte am 27. Oktober 2020, 08:47:32
Lüneburger Heide ist schon lange her. Das war zu Zeiten mit einer gewissen Heidekönigin und er hat in einem Dörpen gewohnt, wo man ihn ab und zu im Wald mit Hund gesehen hat. Das ist bestimmt 20 Jahre her, und er dürfte öfter umgezogen sein seitdem. Ich meine, dass er zwischendurch doch sogar wieder in Berlin war, das wurde bei irgendeiner Album-Promo mal erwähnt.

Ich könnte schwören, dass er im Reisen,Reisen-Podcast noch erwähnt hat, dass er "in der Heide" wohnt. Aber ist ja auch zweitrangig. Mich juckt ja nicht wo Herr Urlaub wohnt. :D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: cenobyte am 27. Oktober 2020, 09:24:10
Zitat von: PrinceFielder am 27. Oktober 2020, 08:59:53
Mich juckt ja nicht wo Herr Urlaub wohnt. :D

Ist auch richtig so, vielleicht hat er auch mehrer Wohnsitze oder sonstwas. Herrn Urlaub will man – wenn überhaupt – nur irgendwo im Urlaub nerven, um das Image zu fördern.  ;D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: cenobyte am 27. Oktober 2020, 09:25:44
Zitat von: Sascha89 am 27. Oktober 2020, 08:53:49
Der Satz "Das Leben ist sinnlos ohne Dich" bezieht sich für mich klar auf den Tod, ohne den Tod ist das Leben sinnlos.

Ja, die Interpretation hab ich mittlerweile auch so vor Auge. Er wechselt möglicherweise die Perspektive bzw. den Angesprochenen zwischen Strophe und Refrain.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Geschwisterlieber am 27. Oktober 2020, 09:45:05
Zitat von: DÄmon am 26. Oktober 2020, 23:10:20
Mir kam auch noch ein Gedanken zu ,Leben vor dem Tod'. Es wurde hier ja bereits die Möglichkeit einer pflegebedürftigen Mutter in Betracht gezogen. Vielleicht geht es um sowas wie Wachkoma oder den unmittelbaren Sterbeprozess.

Man weiß nicht was diese Person noch alles mitbekommt und wahrnehmen kann. Ist sie in dieser Phase schon mehr tot als lebendig, nimmt vielleicht nur noch Bruchstücke im Leben wahr
(ich kann dich erkennen, auch wenn du wieder untertauchst).
Daraus ergibt sich die Frage
(Gibt es ein Leben vor dem Tod)
Man würde die Mutter gerne noch so viele Dinge fragen
(wer kann mir sagen, aus welchem Grund ich existier?
So viele Fragen - wer bin ich, und was mach ich hier?
Und: Warum führt jeder Weg zu dir?)
Die Mutter ist die Wurzel der eigenen Existenz.

Mutter mochte vielleicht John Lennon's ,All your need is love'
Sohn hat den Song früher häufig bei der Mutter gehört
(der Satz hat mich geprägt)

Mutter ist zwar bei Bewusstsein aber in ihrer eigenen Welt, erkennt vielleicht den eigenen Sohn nicht mehr.
Dieser würde ihr gerne vermitteln
(Ich bin zum Greifen nah bei dir)
Mutter hat noch mal einen ,,wachen" Moment, sieht Sohn aus ihren blauen Pupillen an, worüber er sich freut und sich im Stillen fragt
(ob das Leben noch schöner werden kann).

(Ich fühle den Regen, zwischen den Bäumen rauscht es laut
Ich muss mich bewegen, das Wasser ist kalt auf meiner Haut
Ich mach mich auf den Weg zu dir)
Schmerzliche Erinnerung an den Tag, an dem sich der Sohn auf den (letzten) Weg zur Mutter ins Pflegeheim, möglicherweise sogar zur Beerdigung, macht.

Dazu dann immer der Refrain, dass das Leben sinnlos ohne sie ist, es plötzlich, unweigerlich vorbei ist und der Song, nach FUs eigener Aussage, das wohl Intimste ist was er je geschrieben hat.
Boah, jetzt hab ich 'ne Gänsehaut...  :'(

Kann da mal jemand Farin fragen, ob das der Wahrheit entsprechen könnte? Natürlich verstehe ich wenn das Privatleben gewahrt werden möchte, aber in dem Fall wäre es mal sehr interessant zu erfahren (auch wenn es schmerzhaft sein könnte).
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 27. Oktober 2020, 10:00:11
Zitat von: Geschwisterlieber am 27. Oktober 2020, 09:45:05
Kann da mal jemand Farin fragen, ob das der Wahrheit entsprechen könnte? Natürlich verstehe ich wenn das Privatleben gewahrt werden möchte, aber in dem Fall wäre es mal sehr interessant zu erfahren (auch wenn es schmerzhaft sein könnte).
Dich hält nichts auf:
http://www.farin-urlaub.de/v5/koriander/ (http://www.farin-urlaub.de/v5/koriander/)
hastemanefrage@farin-urlaub.de (Ist die tatsächlich echt?)

Geburtstagsglückwünsche nicht vergessen! ;)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Jocke am 27. Oktober 2020, 10:09:38
Zitat von: Geschwisterlieber am 27. Oktober 2020, 09:45:05
Boah, jetzt hab ich 'ne Gänsehaut...  :'(

Kann da mal jemand Farin fragen, ob das der Wahrheit entsprechen könnte? Natürlich verstehe ich wenn das Privatleben gewahrt werden möchte, aber in dem Fall wäre es mal sehr interessant zu erfahren (auch wenn es schmerzhaft sein könnte).
Da Farin quasi bei fast allen Liedern eine Interpretation verweigert und das dem Zuhörer überlässt, wird er vermutlich bei diesem intimen Song erst Recht keine Antwort darauf geben. Und ich finde es gut so, es würde m.E nicht passen, wenn er wie beispielsweise bei Campinos "Nur zu Besuch" die Hintergründe erläutert. Folgerichtig ist ein Lied wie "Leben vor dem Tod" weniger eindeutig geschrieben ist und lässt viel mehr Interpretationsspielraum zu. Ich finde, bei solchen Stücken sieht man das große Songwriting-Potenzial von Farin. Für Deutschlehrer, die ärzte-Fans sind, müssen solche Songs doch ein Traum sein, um sie den Schülern zum Interpretieren hinzuwerfen  :)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Metabolit am 27. Oktober 2020, 10:38:08

Ich lieb die intimen Songs von FU und glaube, da steckt viel persönliches drin.

Ich respektiere absolut, dass er darüber nicht spricht.

Aber vielleicht sind DÄ und Furt nicht der richtige Rahmen dazu und es bedarf eines weiteren Solo-Projektes seinerseits.

So eine Art Spin-off von "Berliner Schule" in guter Aufnahme-Qualität mit Songs im Stile von "Leben vor dem Tod" und "Ich, Am Strand":

"Ein Leben mit Musik (und Reisen...)"

Er hat sowas mal engedeutet in der AEDS-Phase, das aber wohl wieder verworfen (Singer-/Songwriter-Projekt)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Nopper_23 am 27. Oktober 2020, 17:56:46
Zitat von: PrinceFielder am 27. Oktober 2020, 08:59:53
Ich könnte schwören, dass er im Reisen,Reisen-Podcast noch erwähnt hat, dass er "in der Heide" wohnt. Aber ist ja auch zweitrangig. Mich juckt ja nicht wo Herr Urlaub wohnt. :D

Also das Haus wo er in der Heide mal gewohnt hat, wo man Teile u.a. in den FURT Probevideos oder beim Krümel Song und beim okayen Popsong sehen kann war so um 2008 2009 rum bei nem großen Immobilienportal zum Verkauf zu sehen. Also so lange ist er da auf jeden Fall schon weg. Aber im Grunde ist es ja tatsächlich wirklich wurst wo er wohnt. :)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Toxic Toast am 27. Oktober 2020, 22:00:33
Ich respektiere die Mühe in euren Theorien, aber ich finde die Vorstellung, dass es in Leben vor dem Tod um die Mutter oder Schwester geht, ehrlich gesagt ziemlich abwegig. Der Text ist doch schon recht eindeutig "romantisch", so ein Lied würde man doch nicht über seine Mutter schreiben?
Das erinnert mich ein bisschen an eine Theorie aus dem DÄOF-Forum damals, dass es in "Atem" von FU um seinen Hund geht :P

Ich dachte beim ersten Hören auch dass der Tod gemeint ist, von wegen "alle Wege führen zu dir" und so weiter, aber die Pupillen z.B. sprechen dann doch eher für einen Menschen. Mir gefällt diese Theorie ganz gut:

Zitat von: bigpig am 24. Oktober 2020, 01:11:03
Für mich hat Farin in "Leben vor dem Tod" eine typische FU-Geschichte mit philosophischen Überlegungen übers Leben verknüpft. Die Rahmenhandlung: Eine geliebte Person ist in einem zugefrorenen See eingebrochen, das lyrische Ich versucht, zur Einbruchstelle zu kommen ("ob das Eis mich trägt"), bricht selber ein ("das Wasser ist kalt auf meiner Haut") und kommt gerade noch rechtzeitig, um ihr vor ihrem Tod in die eisblauen Augen zu schauen. (Lose an Titanic angelehnt, in meiner Vorstellung.)

Das passt auch zu FUs Songwriting, in Bewegungslos gibt es ja auch so ein tragisches Szenario, das nur angedeutet bzw. nicht näher erläutert wird...
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Bobby die Bürste am 27. Oktober 2020, 23:16:32
Zitat von: Toxic Toast am 27. Oktober 2020, 22:00:33
Ich respektiere die Mühe in euren Theorien, aber ich finde die Vorstellung, dass es in Leben vor dem Tod um die Mutter oder Schwester geht, ehrlich gesagt ziemlich abwegig. Der Text ist doch schon recht eindeutig "romantisch", so ein Lied würde man doch nicht über seine Mutter schreiben?

Wieso nicht, er hat doch schon einen Song über das Flachlegen seiner Schwester geschrieben? ;D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: cenobyte am 28. Oktober 2020, 08:16:35
Zitat von: Bobby die Bürste am 27. Oktober 2020, 23:16:32
Wieso nicht, er hat doch schon einen Song über das Flachlegen seiner Schwester geschrieben? ;D

Eben, Arbeitstitel von "Leben vor dem Tod" war ja auch "GL 2".  ;)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Metabolit am 28. Oktober 2020, 09:07:43
Zitat von: Toxic Toast am 27. Oktober 2020, 22:00:33
z.B. sprechen dann doch eher für einen Menschen. Mir gefällt diese Theorie ganz gut:

Das passt auch zu FUs Songwriting, in Bewegungslos gibt es ja auch so ein tragisches Szenario, das nur angedeutet bzw. nicht näher erläutert wird...

Dann passt die dritte Stroße aber nicht und mal ehrlich "ob das Eis mich trägt" ist doch keinesfalls wörtlich gemeint.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Geschwisterlieber am 28. Oktober 2020, 12:51:31
Zitat von: Metabolit am 28. Oktober 2020, 09:07:43
Dann passt die dritte Stroße aber nicht und mal ehrlich "ob das Eis mich trägt" ist doch keinesfalls wörtlich gemeint.

Wer wird denn hier gleich wieder ans "Stoßen" denken?  ;D :P

Pardon, sollte natürlich "flachlegen" heißen  ;)

@cenobyte: Danke für den Hinweis! Macht jetzt Sinn - oder?
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: onlyKING am 28. Oktober 2020, 13:33:48
Musste gerade bei "Wer verliert, hat schon verloren" dran denken, wie sehr der Text auf die Corona-Runterspieler, die im Sommer dachten, der Spuk sei vorbei, passt.

Wird vermutlich dennoch nichts mit dem Thema zu tun haben.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: DÄmon am 28. Oktober 2020, 14:02:27
Zitat von: onlyKING am 28. Oktober 2020, 13:33:48
Musste gerade bei "Wer verliert, hat schon verloren" dran denken, wie sehr der Text auf die Corona-Runterspieler, die im Sommer dachten, der Spuk sei vorbei, passt.

Wird vermutlich dennoch nichts mit dem Thema zu tun haben.
Bela sagt bei den Rocketbeans etwas über den Song. Ich krieg es nicht mehr so ganz zusammen aber es geht wohl so in die Richtung frühere Träume/Erwartungen/jugendlicher Leichtsinn in der Anfangsphase der Band. Man dachte nichts und niemand kann einem was anhaben, schmiedete Pläne, nahm keine Rücksicht, denn aufgeben/verlieren war eben keine Option. Und dann rückwirkend betrachtet merkt man wie naiv und unvernünftig vieles davon aus heutiger Sicht einfach war.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: encarnizado am 28. Oktober 2020, 14:11:19
Zitat von: DÄmon am 28. Oktober 2020, 14:02:27
Bela sagt bei den Rocketbeans etwas über den Song. Ich krieg es nicht mehr so ganz zusammen aber es geht wohl so in die Richtung frühere Träume/Erwartungen/jugendlicher Leichtsinn in der Anfangsphase der Band. Man dachte nichts und niemand kann einem was anhaben, schmiedete Pläne, nahm keine Rücksicht, denn aufgeben/verlieren war eben keine Option. Und dann rückwirkend betrachtet merkt man wie naiv und unvernünftig vieles davon aus heutiger Sicht einfach war.

...aber auch, dass sie ohne diese Naivität und Unvernunft nicht da stehen, wo sie jetzt stehen.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: DÄmon am 28. Oktober 2020, 14:14:08
Zitat von: encarnizado am 28. Oktober 2020, 14:11:19
...aber auch, dass sie ohne diese Naivität und Unvernunft nicht da stehen, wo sie jetzt stehen.
Ja genau. Message geht in die Richtung man soll seine Träume verfolgen.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: cenobyte am 28. Oktober 2020, 15:09:43
Zitat von: Geschwisterlieber am 28. Oktober 2020, 12:51:31
@cenobyte: Danke für den Hinweis! Macht jetzt Sinn - oder?

War ein Späßchen.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Stulle mit Jagdwurst am 28. Oktober 2020, 15:23:35
Zitat von: Geschwisterlieber am 27. Oktober 2020, 09:45:05
Boah, jetzt hab ich 'ne Gänsehaut...  :'(

Kann da mal jemand Farin fragen, ob das der Wahrheit entsprechen könnte? Natürlich verstehe ich wenn das Privatleben gewahrt werden möchte, aber in dem Fall wäre es mal sehr interessant zu erfahren (auch wenn es schmerzhaft sein könnte).

Also... Ich war nun Tage nicht mehr hier, und habe hier einiges nachlesen müssen. Erstmal hierzu, ich denke du kannst dich da auf den Kopf stellen. Er wird dir diese Frage ganz sicher nicht beantworten.  :P also das FU "zugegeben" hat, es sei ein intimer Song, ist für ihn schon außergewöhnlich. Macht ihn irgendwie fast noch schöner, wie ich finde.

Dann zur Interpretation von DÄmon. Ganz ehrlich? Ich glaube nicht, dass es so ist. Aber deine Ausführungen haben mir echt einen Schauer über den Rücken laufen lassen, dass liegt aber vllt auch daran, dass ich in meiner Familie Erfahrung gemacht habe, die mich bei deinem Text mega getriggert haben. (Erkennt das eigene Kind bzw. in dem Fall den Sohn nicht mehr. ) Boah! komm mir nicht so emotional daher, wenn ich darauf nicht vorbereitet bin.  :-\ ;) alles in allem aber eine gut durchdachte Interpretation!

Dann zur Aussage von toxic toast. Das Ding ist, ich glaube hier nicht an eine philosophische Geschichte ala bewegungslos. Eben weil er sagte, es sei ein unironisches intimes Liebeslied. Da finde ich Titanic, ins Eis einbrechen dann doch auch jetzt nicht so passend. Wenn auch interessant. Wie überhaupt sämtliche Interpretationen, so lange sie nicht ins völlig abgefahrene abdriften (schönen Gruß an den Hund von FU! ;D) 

Was meine persönliche Meinung betrifft, ich war sofort geflasht von der Nummer. Bin mir aber nach wie vor unschlüssig was genau eigentlich gemeint ist.

Unironisches Liebeslied schön und gut, was für mich hier den Bruch darstellt, ist dieses "auch wenn du wieder untertauchst" "ich habe lange gebraucht um zu verstehen..." spricht für mich persönlich für eine Person, die das lyrische Ich liebt, diese aber (aus welchen Gründen auch immer) nicht mehr greifbar ist. Dem lyrischen Ich wird jetzt erst wirklich bewusst, wie sehr er die Person wirklich geliebt hat. Also sicher kein sooo positives Liebeslied, würde ich mal behaupten. Eher in Teilen ziemlich deprimierend und traurig (Verlust einer großen Liebe?) positiv halt lediglich in dem Sinne, dass hier die tiefe Liebe deutlich wird, die das lyrische Ich empfindet.

Ich habe mir vorgenommen, den Text wirklich nochmal genauer hier auseinander zu nehmen, aber leider fehlt mir momentan die Zeit dazu. Das war jetzt erstmal ganz grob mein erster Output dazu.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: encarnizado am 28. Oktober 2020, 15:50:20
Ich denke da sehr an eine Beziehung zu einem Menschen mit Depressionen.

Man sitzt gemeinsam am Strand, die geliebte Person (könnte Familienmitglied oder Freund*in sein) nebenan versinkt in sich selbst und ist in der depressiven Phase zu keiner Kommunikation mehr in der Lage ("und traurig auch gelegentlich"). Würde auch passen zu "Ich kann dich erkеnnen, auch wenn du wieder untertauchst". Das Lyrische Ich kann indes nichts mehr dagegen tun, als Anwesenheit zu spenden.
Hat FU nicht auch schon mal die Beziehung zu einem Menschen mit Depressionen in nem Solostück verarbeitet?
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: DÄmon am 28. Oktober 2020, 16:46:04
Zitat von: encarnizado am 28. Oktober 2020, 15:50:20
Ich denke da sehr an eine Beziehung zu einem Menschen mit Depressionen.

Man sitzt gemeinsam am Strand, die geliebte Person (könnte Familienmitglied oder Freund*in sein) nebenan versinkt in sich selbst und ist in der depressiven Phase zu keiner Kommunikation mehr in der Lage ("und traurig auch gelegentlich"). Würde auch passen zu "Ich kann dich erkеnnen, auch wenn du wieder untertauchst". Das Lyrische Ich kann indes nichts mehr dagegen tun, als Anwesenheit zu spenden.
Hat FU nicht auch schon mal die Beziehung zu einem Menschen mit Depressionen in nem Solostück verarbeitet?
Stimmt, da war mal was. Ich erinnere mich auch an ein Radiointerview, in dem er erstaunlich offen über eine Beziehung zu einer schwer depressiven Frau gesprochen hat. Darüber, dass man so einem Menschen nicht einfach sagen kann, ach komm das wird schon wieder...
Das Thema Depression passt wirklich ganz gut auf den Text.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Stulle mit Jagdwurst am 28. Oktober 2020, 16:46:14
Zitat von: encarnizado am 28. Oktober 2020, 15:50:20
Ich denke da sehr an eine Beziehung zu einem Menschen mit Depressionen.

Man sitzt gemeinsam am Strand, die geliebte Person (könnte Familienmitglied oder Freund*in sein) nebenan versinkt in sich selbst und ist in der depressiven Phase zu keiner Kommunikation mehr in der Lage ("und traurig auch gelegentlich"). Würde auch passen zu "Ich kann dich erkеnnen, auch wenn du wieder untertauchst". Das Lyrische Ich kann indes nichts mehr dagegen tun, als Anwesenheit zu spenden.
Hat FU nicht auch schon mal die Beziehung zu einem Menschen mit Depressionen in nem Solostück verarbeitet?

Tatsächlich hatte ich überlegt, dass auch mit hineinzubringen, wollte meinen Beitrag aber nicht zu sehr überladen. Und das eher in meinem nächsten Beitrag hier unterbringen.

Habe genau diesen Punkt die Tage mit einer Freundin ausdiskutiert, wir kamen da 1. über kein zurück drauf, aber vor allem auch durch das 1Live Interview, dass er vor 2/3 Jahren zum Thema Depressionen gegeben hat. Könnte sehr sehr gut passen.
https://diedunkleseite.1live.de/depression/portfolio/farinurlaub/

Edit: war Dämon irgendwie fast zeitgleich.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: DÄmon am 28. Oktober 2020, 18:01:49
Bin jetzt total auf diesem Depressions-Trip und der festen Überzeugung, dass es im Song um das Thema geht :o
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Geschwisterlieber am 28. Oktober 2020, 21:08:22
Zitat von: cenobyte am 28. Oktober 2020, 15:09:43
War ein Späßchen.
Menno  :P ;D

Zum Thema "Depressionen": das mit seiner kranken Freundin hat er in "Unter Wasser" verarbeitet (auf "Am Ende der Sonne"). Also noch ein "Verarbeitungslied"?
Oder hatte er zwischenzeitlich eine weitere Freundin, die davon betroffen war?
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Bobby die Bürste am 28. Oktober 2020, 21:17:50
Zitat von: Geschwisterlieber am 28. Oktober 2020, 21:08:22
Zum Thema "Depressionen": das mit seiner kranken Freundin hat er in "Unter Wasser" verarbeitet (auf "Am Ende der Sonne"). Also noch ein "Verarbeitungslied"?
Oder hatte er zwischenzeitlich eine weitere Freundin, die davon betroffen war?

"Kein Zurück" behandelt Depression bzw. Selbstmord. ;) Oder hat er mal was dazu gesagt, dass auch "Unter Wasser" von Depressionen handelt?
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 28. Oktober 2020, 21:21:40
Zitat von: Geschwisterlieber am 28. Oktober 2020, 21:08:22
Menno  :P ;D

Zum Thema "Depressionen": das mit seiner kranken Freundin hat er in "Unter Wasser" verarbeitet (auf "Am Ende der Sonne"). Also noch ein "Verarbeitungslied"?
Oder hatte er zwischenzeitlich eine weitere Freundin, die davon betroffen war?
Gehts nicht in der AEdS fast überall um Depressionen?
Ein paar Songs rausgekickt und OK, Allein und Living Hell dazu und man hat eine perfekte dunkle FU-Liste.
Hab mir diese Liste mit dem Namen "Es gibt keine Sonne" erst kürzlich erstellt.

Zitat von: Bobby die Bürste am 28. Oktober 2020, 21:17:50
"Kein Zurück" behandelt Depression bzw. Selbstmord.
OK und Sonne auch oder?
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Bobby die Bürste am 28. Oktober 2020, 21:28:59
Zitat von: Cermets am 28. Oktober 2020, 21:21:40
OK und Sonne auch oder?

Für mich sind das beides reine Trennungssongs, zumindest sehe ich keinen direkten Zusammenhang zu Depressionen. Auch wenn die "Manchmal wünschte ich ich wäre tot"-Zeile in "OK" vielleicht in die Richtung geht, passt der restliche Song nicht zu dem Thema.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Jocke am 28. Oktober 2020, 22:37:06
Zitat von: Bobby die Bürste am 28. Oktober 2020, 21:28:59
Für mich sind das beides reine Trennungssongs, zumindest sehe ich keinen direkten Zusammenhang zu Depressionen. Auch wenn die "Manchmal wünschte ich ich wäre tot"-Zeile in "OK" vielleicht in die Richtung geht, passt der restliche Song nicht zu dem Thema.
Stimme dir zu, OK ist m.E. nicht über jemand depressiven. Der Depressive würde auf die "Manchmal wünschte ich, ich wäre tot" nicht direkt mit "Aber ich werd's überleben" antworten. Dazu Aussagen wie "Aber ich mir ganz sicher, das geht vorbei mit der Zeit".

Und Sonne hat in meinen Augen auch nicht direkt etwas Depressives, es geht hier m.E. um die Verarbeitung des Todes eines Mitmenschens. Aber nicht in einer depressiven Form, dazu wird "zu positiv" in die Zukunft geschaut ("Traurig sein hat keinen Sinn, die Sonne scheint auch weiterhin" "Ich wünsch' Dir, dass die Sonne für Dich scheint").
Titel: Re: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Meliciraptor am 28. Oktober 2020, 22:41:07
Farin hat in irgendeinem Interview vor ewigen Zeiten mal erzählt, dass OK von Selbstmord handelt. Fragt mich nicht, wann und wo. Das weiß ich leider nicht mehr, aber vielleicht kann jemand anderes helfen.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 28. Oktober 2020, 22:41:55
Zitat von: Bobby die Bürste am 28. Oktober 2020, 21:28:59
Für mich sind das beides reine Trennungssongs, zumindest sehe ich keinen direkten Zusammenhang zu Depressionen. Auch wenn die "Manchmal wünschte ich ich wäre tot"-Zeile in "OK" vielleicht in die Richtung geht, passt der restliche Song nicht zu dem Thema.
Also bei OK lass ichs mir vielleicht noch einreden.
Wobei ich mich an irgendeine textliche Diskussion irgendwo erinnern kann.
Anfangs klingts nach einem Trennungssong, wenn man aber das Video betrachtet, erzählt es ziemlich eindeutig die Suizid-Story einer nahen Person und textlich bleibts auch plausibel. Vielleicht halt aber auch nur eine 2. Ebene

Aber bei Sonne hätt ich noch nie in Richtung Trennung, sondern immer in Richtung Tod gedacht.
ZitatEs ist nicht wie im Film
Da stirbt der Held zum Schluss
Damit man nicht zu lange
Ohne ihn auskommen muss

[...]

Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt
Und auch, wenn das jetzt kitschig klingt
Ich hab heut Nacht um dich geweint
Ich wünsch' dir, dass die Sonne für dich scheint
Ist für mich relativ eindeutig.
Den Connect zu Suizid, habe ich da vielleicht sebst gezogen, weil ich den Song sehr mit einem persönlichen Fall verbinde.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: eva am 29. Oktober 2020, 01:06:38
Trennung - allenfalls durch Suizid der anderen Person?
OK ist definitiv dunkel, aber mMn viel zu "akut" und wütend für eine Depression. Und, wie hier schon geschrieben wurde, passen die jeweils relativierenden, positiven Antworten/Aussichten auch weniger.


Zitat von: DÄmon am 26. Oktober 2020, 23:10:20
Mir kam auch noch ein Gedanken zu ,Leben vor dem Tod'. Es wurde hier ja bereits die Möglichkeit einer pflegebedürftigen Mutter in Betracht gezogen. Vielleicht geht es um sowas wie Wachkoma oder den unmittelbaren Sterbeprozess.
...
Hui, finde ich nun doch etwas weit hergeholt.
Aber das "Eis" sehe ich klar metaphorisch, nämlich in dem man sich eben "auf dünnes Eis" wagt: mutig sein.



Und um meine eigene Frage zu beantworten:
Zitat von: eva am 26. Oktober 2020, 15:23:35
Wollte noch die Frage zu Polyester in den Raum stellen:
Ist das für euch so eindeutig? Es wurde in Interviews schon von Mikroplastik und Vermüllung gesprochen, hier sagte jemand Barbie und ich musste sehr bald an eine Person denken, die sich tatsächlich zu fest in Richtung Kunststoff verwandelt hat: Mit zu vielen OPs ...
Jetzt habe ich das Interview gehört (radioeins?), wo Farin sagt, dass bei einem anderen Interview Rod erklärt habe, dass ihn das Thema Plastikmüll eben so beschäftige. Da sei er selber überrascht gewesen. Die Bedeutung werde in der Band halt nicht (kaum je) diskutiert. Einfach "wenn er [der Song] auf mich irgendwie wirkt, dann reicht das."
Genau wie bei uns allen, die hier diskutieren. Es gibt keine Deutungshoheit und alle, die was daraus ziehen können, haben natürlich für sich recht  :)
(Deswegen kann ich natürlich mit Bier-Texten so gar nichts anfangen. Ts...)

/ups, edit hat da was bei den Zitaten durcheinander gebracht, sorry.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: soylent_gelb am 29. Oktober 2020, 13:30:00
Nochmal zurück zum Fenstertattoo: Was war das bei der Kebekus? Hab ich nicht gesehn. Farin sprach von einem "Treppenwitz", den er nicht näher ausführen wollte. Das spricht für mich dann tatsächlich eher für den Fensteraufkleber als für ein erweitertes Hakenkreuz. Erstgenannte Bedeutung ist einfach alberner ("Treppenwitz" abweichend von ursprünglicher Bedeutung hier einfach ein alberner Witz) als die Ergänzung eines Hakenkreuzes, Letzteres ist doch eher was "Ernsthafteres" (das Bekenntnis einer alten Gesinnung wird unkenntlich gemacht)...
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 29. Oktober 2020, 13:41:24
Zitat von: soylent_gelb am 29. Oktober 2020, 13:30:00
Nochmal zurück zum Fenstertattoo: Was war das bei der Kebekus? Hab ich nicht gesehn. Farin sprach von einem "Treppenwitz", den er nicht näher ausführen wollte. Das spricht für mich dann tatsächlich eher für den Fensteraufkleber als für ein erweitertes Hakenkreuz. Erstgenannte Bedeutung ist einfach alberner ("Treppenwitz" abweichend von ursprünglicher Bedeutung hier einfach ein alberner Witz) als die Ergänzung eines Hakenkreuzes, Letzteres ist doch eher was "Ernsthafteres" (das Bekenntnis einer alten Gesinnung wird unkenntlich gemacht)...
Ich glaube weiter, dass ein Hakenkreuz gemeint ist.
Ich finde auch man kann es als Treppenwitz bezeichnen, Fenstersticker würden halt 0 Kontext geben.
Und das Farin ihn nicht erklären will, ist ja wohl auch logisch. Das wäre immerhin das schlimmste was einem Witz passieren kann. (Außer vielleicht noch von Mario Barth misshandelt zu werden)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: encarnizado am 29. Oktober 2020, 14:00:02
Na, definitiv ist damit das Hakenkreuz gemeint.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Inkognito am 29. Oktober 2020, 14:36:59
Es ist definitiv das Hakenkreuz. Ich finde das auch komisch das deswegen diskutiert wird! Ich dachte das wäre allgemein bekannt, dass aus Hakenkreuzen Fenster gemacht werden. Kommt sogar in der Serie ,,Orange is the new Black" vor, in der der letzten oder vorletzten Staffel. Ist halt so ein Klassiker wie die drei Punkte auf dem Handgelenk, oder die Träne unter dem Auge. Oder das Kreuz auf dem Hügel. 
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: soylent_gelb am 29. Oktober 2020, 15:07:15
Na, wenn das aber tatsächlich so gemacht wird, ist es doch gar kein Witz!!! Dann hätte Farin ja auch über diese Serie plaudern können. Eben weil der Fensteraufkleber in dem Zusammenhang so absurd ist, sehe ich hier den Witz. Nein, war mir nicht bekannt. Kenn aber weder die Serie noch bin ich Tattoo-Experte. Kannte auch den Fensteraufkleber nicht. Googelt man Fenstertattoo findet man das...
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: cenobyte am 29. Oktober 2020, 16:14:16
Zitat von: soylent_gelb am 29. Oktober 2020, 15:07:15
Na, wenn das aber tatsächlich so gemacht wird, ist es doch gar kein Witz!!! Dann hätte Farin ja auch über diese Serie plaudern können. Eben weil der Fensteraufkleber in dem Zusammenhang so absurd ist, sehe ich hier den Witz. Nein, war mir nicht bekannt. Kenn aber weder die Serie noch bin ich Tattoo-Experte. Kannte auch den Fensteraufkleber nicht. Googelt man Fenstertattoo findet man das...

Aus der Serie wird er es nicht haben. Aus den Kreuzen werden bei Graffitis schon seit 40 Jahren Fenster gemacht.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: MatzeHH am 29. Oktober 2020, 17:35:19
Zitat von: Inkognito am 29. Oktober 2020, 14:36:59
Ist halt so ein Klassiker wie die drei Punkte auf dem Handgelenk, oder die Träne unter dem Auge. Oder das Kreuz auf dem Hügel.
Hmm...das musste ich jetzt alles googlen. Ich wusste nicht, dass es besondere "Knast-Tattoos" gibt.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Geschwisterlieber am 29. Oktober 2020, 18:14:46
Zitat von: DÄmon am 28. Oktober 2020, 14:02:27
Bela sagt bei den Rocketbeans etwas über den Song. Ich krieg es nicht mehr so ganz zusammen aber es geht wohl so in die Richtung frühere Träume/Erwartungen/jugendlicher Leichtsinn in der Anfangsphase der Band. Man dachte nichts und niemand kann einem was anhaben, schmiedete Pläne, nahm keine Rücksicht, denn aufgeben/verlieren war eben keine Option. Und dann rückwirkend betrachtet merkt man wie naiv und unvernünftig vieles davon aus heutiger Sicht einfach war.
Das hört man auch bei den alten Soilent Grün Dingern  ;D

Aber hey, wir waren schließlich alle mal jung  ;) (seufz)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: K.Urlaub am 29. Oktober 2020, 20:21:05
Ich finde ja bei Polyester die Stelle ,,Skelett aus Elasthan" großartig, weil ich mir jedenfalls einbilde, dass Rod damit Menschen ohne Rückgrat meint. Weil Elasthan ist so ziemlich das schlechteste Material für Knochen ;D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 01. November 2020, 20:08:17
Zitat von: Metabolit am 23. Oktober 2020, 21:39:11
Das Ende kann wörtlich beschreiben, dass das lyrische Ich zu seiner Lebensliebe gefunden hat (oder wen auch immer) oder eben am Ende im Tod vereint ist mit dieser (mit Gott?). Der Ozean als Bild für das Jenseits. Der Ort an der Lebensgrenze, am Lebensende mit der Frage verknüpft, ob es noch schöner werden könne.
Möchte diese Anfangsthese nochmal stützen.
Dazu habe ich jetzt eine starke Vermutung:
Mir ist erst nach mehrmaligen Durchhören, dass das Glockenspiel am Ende offenbar offenbar die Ausschläge eines EKG-Gerät mimt. (Auf den letzten Schlag lässt auch die Gitarre metaphorisch los)
Und daraus folgend auch eine schwächere Vermutung:
Der Tod tritt also erst mit dem Songende ein. Das von dir erwähnte Jenseits wird also während des Übertrittes in den Tod in den letzten lebenden Augenblicken. Das würden auch mit dem Großteil von Nahtoderfahrungen decken. Vom Zeitpunkt nach dem Tod selbst erfährt man nichts.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Metabolit am 02. November 2020, 14:47:29
Zitat von: Cermets am 01. November 2020, 20:08:17
Möchte diese Anfangsthese nochmal stützen.
Dazu habe ich jetzt eine starke Vermutung:
Mir ist erst nach mehrmaligen Durchhören, dass das Glockenspiel am Ende offenbar offenbar die Ausschläge eines EKG-Gerät mimt. (Auf den letzten Schlag lässt auch die Gitarre metaphorisch los)
Und daraus folgend auch eine schwächere Vermutung:
Der Tod tritt also erst mit dem Songende ein. Das von dir erwähnte Jenseits wird also während des Übertrittes in den Tod in den letzten lebenden Augenblicken. Das würden auch mit dem Großteil von Nahtoderfahrungen decken. Vom Zeitpunkt nach dem Tod selbst erfährt man nichts.

Sogesehen könnte das lyrische Ich in dem von Dir angeführten Deutungsszenario wahrscheinlich den Tod in dem Lied direkt ansprechen:
"Das Leben ist sinnlos ohne Dich".
Es passt aber am Ende nicht mit "In Deinen Pupillen..." zusammen.

Ich bin ob der vielen Deutungsmöglichkeiten angetan und genervt zugleich von dem Stück


Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: NR20 am 02. November 2020, 16:15:41
profil: In "Leben vor dem Tod",der einzigen Ballade des neuen Albums, werden existenzielle Fragen verhandelt. Zeit für Pathos?

Urlaub: Das ist wie in Ridley Scotts Science-Fiction-Klassiker "Blade Runner".Im Grunde wollte der Protagonist nur Antworten auf die großen Fragen: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wie viel Zeit bleibt mir noch? Mit "Leben vor dem Tod" wollte ich das direkteste und unmittelbarste Liebeslied schreiben. Es gibt nur ganz wenig Musik, sehr dichten, intimen Gesang-keine ironischen Brechungen, einfach nur das Herz ausschütten.

https://www.profil.at/kultur/berliner-band-die-aerzte-ueber-ihr-album-hell-ich-koennte-kotzen-vor-wut/401084199
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: meine_wenigkeit am 04. November 2020, 13:31:06
Ich habe bei "Ich, am Strand" eine Verbindung zu "Leben vor dem Tod" hergestellt:
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: onlyKING am 04. November 2020, 14:05:30
Interessant finde ich bei Ich, Am Strand auch die Wiederholung von Unglücksfällen: Ohr vom Hund abgebissen, Nase beim Boxtraining gebrochen, von Nazis zusammengeschlagen und dann der Kältetod!?

Hört ihr eigentlich auch bei den letzten beiden Refrains dieses farinsche Brummen im Hintergrund? Was möchte der Künstler uns damit sagen?

Das mit dem Fotoalbum ist ja wohl die Wendung bei dem Lied. Der Protagonist schaut sich kein Fotoalbum an, sondern sieht sein Leben kurz vor dem Ableben vor sich vorbeiziehen.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: DÄmon am 10. November 2020, 13:40:30
Ich habe die Gelegenheit der FU-Postfachöffnung genutzt und mal nachgefragt wegen dem etwaigen Hundegebell in ,,Ich, am Strand" :P Sprich, gefragt ob es sich um Hundegebell, Heyheyhey-Rufe oder verzerrten Synthie-Sound handelt...was hier halt so für Vorschläge kamen. Heute Morgen geschrieben und der gute Herr hat schon geantwortet:

Liebe XXX,

es ist ein Hund, der (verzerrt duch einen Synthie) "Heyheyhey" bellt. Eigentlich logisch, oder?

Bleib gesund!

LG fu


Somit sind wir ja jetzt viel schlauer....NICHT!  ;D ;)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: AstraArschKalt am 13. November 2020, 01:02:01
Zitat von: Sascha89 am 25. Oktober 2020, 16:10:19
Hat die Kebekus sicherlich auch geklaut, weil man so schnell und einfach Hakenkreuz-Graffitis verschönern kann.
Allerdings ist bekannt, dass DÄ alles mögliche für ihre Songs verwenden was ihnen gefällt.
warum muss alles immer geklaut sein nur weil es ein anderer Künstler schonmal verwendet hat? Also diese Unterstellung das Künstler X diese Begebenheit in seinen Song eingebaut hat weil er die von Künstler Y kennt, kennen muss, von dem geklaut hat weil kann ja nur so sein weil Künster Y das schon verwendet hat.
Bei dem Thema kann FU doch auch selber auf diesen Gag mit dem Fenstertatoo gekommen sein, auch weil er einfach auf der Hand liegt. Müsste ich einen etwas witzig angehauchten Song darüber schreiben das ein Neonazi zur Besinnung gekommen ist und nun kein Neonazi mehr ist käme ich auch von alleine auf die Idee das er Tattoos die er sich als Neonazi sicher hat machen lassen mit rechtsradikaler aussage nun umändern lassen möchte. Und ein Hakenkreuz ist am einfachsten wegzumachen in dem man ein Fenster daraus macht. Den Gag muss ich nirgendwo klauen, da komm ich selber drauf.

aber nun zu etwas anderem

was hat es mit dem Hahn in Plan B auf sich?

"Und die 4 Geheimzutaten aus denen guter Rock besteht, will ich dir auch verraten dann wirst du Publikumsmagnet. Der Bass, Schlagzeug, Hahn, Leute!"
Farin meinte in einem Interview um den Gag zu verstehen solle man ins Bookelt gucken. Da ist bei Hahn ein verweis zu einer Fußnote, die lautet "Der Spinner singt Tatsächlich Hahn, kann offenbar kein englisch"
ok, Hahn auf englisch Cock, ebenfalls das Wort für Penis. Aber "Der Bass, Schlagzeug, Cock (bzw Schwanz oder Penis) Leute" und wo ist das jetzt witzig? Ich raff den echt nicht
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: MatzeHH am 13. November 2020, 07:09:42
Vielleicht von "to tap" auf der Gitarre. "Tap" bedeutet auch "Zapfhahn".
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 13. November 2020, 08:51:47
Zitat von: AstraArschKalt am 13. November 2020, 01:02:01
was hat es mit dem Hahn in Plan B auf sich?

"Und die 4 Geheimzutaten aus denen guter Rock besteht, will ich dir auch verraten dann wirst du Publikumsmagnet. Der Bass, Schlagzeug, Hahn, Leute!"
Farin meinte in einem Interview um den Gag zu verstehen solle man ins Bookelt gucken. Da ist bei Hahn ein verweis zu einer Fußnote, die lautet "Der Spinner singt Tatsächlich Hahn, kann offenbar kein englisch"
ok, Hahn auf englisch Cock, ebenfalls das Wort für Penis. Aber "Der Bass, Schlagzeug, Cock (bzw Schwanz oder Penis) Leute" und wo ist das jetzt witzig? Ich raff den echt nicht
Denke es geht um "Sex, Drugs & Rock'n'Roll" wobei sich die Drogen bei FU halt relativieren.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: VampiroLord am 13. November 2020, 12:55:08
Zitat von: AstraArschKalt am 13. November 2020, 01:02:01
Aber "Der Bass, Schlagzeug, Cock (bzw Schwanz oder Penis) Leute" und wo ist das jetzt witzig? Ich raff den echt nicht

Peniswitze sind immer lustig  ;)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Dr. Urlaub am 13. November 2020, 14:56:38
Ich denke es ist stark davon auszugehen, dass es sich um eine Anspielung an das Genre Cock Rock (https://en.wikipedia.org/wiki/Cock_rock) handelt.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 13. November 2020, 17:25:53
Zitat von: VampiroLord am 13. November 2020, 12:55:08
Peniswitze sind immer lustig  ;)
Absolut.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: PrinceFielder am 13. November 2020, 22:19:23
Zitat von: onlyKING am 04. November 2020, 14:05:30
Interessant finde ich bei Ich, Am Strand auch die Wiederholung von Unglücksfällen: Ohr vom Hund abgebissen, Nase beim Boxtraining gebrochen, von Nazis zusammengeschlagen und dann der Kältetod!?

Hört ihr eigentlich auch bei den letzten beiden Refrains dieses farinsche Brummen im Hintergrund? Was möchte der Künstler uns damit sagen?

Das mit dem Fotoalbum ist ja wohl die Wendung bei dem Lied. Der Protagonist schaut sich kein Fotoalbum an, sondern sieht sein Leben kurz vor dem Ableben vor sich vorbeiziehen.

Ohr vom Hund abgebissen? Ich interpretiere das eher in die Richtung "Ohr von Oma abgerissen", weil der Protagonist doch mit dem Hund im Blumenbeet war?!
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Tigi am 13. November 2020, 22:37:18
Zitat von: PrinceFielder am 13. November 2020, 22:19:23
Ohr vom Hund abgebissen? Ich interpretiere das eher in die Richtung "Ohr von Oma abgerissen", weil der Protagonist doch mit dem Hund im Blumenbeet war?!

"Ich mit Opa, kerngesund – ich beim Spielen mit Opas Hund
ich mit dem Hund im Blumenbeet, ich mit dem Ohr wieder angenäht"


Abgesehen davon, dass hier wegen des eindeutigen Textes kein Raum für eine Interpretation ist, passt sie schon deshalb nicht, weil die "Oma" überhaupt nicht vorkommt.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Jocke am 13. November 2020, 22:41:33
Die kannibalische Oma will unerkannt bleiben, deshalb wird sie nicht erwähnt 8)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 13. November 2020, 23:56:03
Zitat von: Tigi am 13. November 2020, 22:37:18
Abgesehen davon, dass hier wegen des eindeutigen Textes kein Raum für eine Interpretation ist, passt sie schon deshalb nicht, weil die "Oma" überhaupt nicht vorkommt.
Ich habs auch nicht als so eindeutig empfunden. Hab intuitiv an eine Verletzung an einer Blumenranke gedacht. Nicht das naheliegendste, ich weiß.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Allroy09 am 14. November 2020, 12:04:13
Aus meiner Sicht verdeutlicht die ,,Ohr wieder angenäht"-Passage ganz gut den eigentlichen Witz des Liedes: dass nämlich überhaupt nicht eindeutig gesagt wird, was passiert, sondern sich die Geschichte im Kopf des Hörers vervollständigt.

Bei manchen Zeilen ist das recht eindeutig, z.B. das Zusammenkommen mit und die Trennung von Nina mit anschließendem Liebeskummer (was ja überhaupt nicht explizit gesagt, sondern lediglich durch die Begriffe ,,mit"/,,ohne" bzw. ,,Hose beult"/,,verheult" evoziert wird.)

Deshalb steht für mich die Erzähl-Lücke zwischen dem ,,Blumenbeet" und dem wieder angenähten Ohr einfach nur stellvertretend für einen kindlichen Unfall, dessen genauer Hergang unserer Fantasie überlassen wird.  ;)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 14. November 2020, 13:07:20
Zitat von: Allroy09 am 14. November 2020, 12:04:13
Aus meiner Sicht verdeutlicht die ,,Ohr wieder angenäht"-Passage ganz gut den eigentlichen Witz des Liedes: dass nämlich überhaupt nicht eindeutig gesagt wird, was passiert, sondern sich die Geschichte im Kopf des Hörers vervollständigt.

Bei manchen Zeilen ist das recht eindeutig, z.B. das Zusammenkommen mit und die Trennung von Nina mit anschließendem Liebeskummer (was ja überhaupt nicht explizit gesagt, sondern lediglich durch die Begriffe ,,mit"/,,ohne" bzw. ,,Hose beult"/,,verheult" evoziert wird.)

Deshalb steht für mich die Erzähl-Lücke zwischen dem ,,Blumenbeet" und dem wieder angenähten Ohr einfach nur stellvertretend für einen kindlichen Unfall, dessen genauer Hergang unserer Fantasie überlassen wird.  ;)
Schön geschrieben.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Gabumon am 14. November 2020, 18:48:04
Oder es ist schlichtweg eine anspielung drauf das Kinder und Hunde oft genug Unfälle dieser Art haben die der Hund aber nicht schuld ist weil sich das Kind falsch verhalten hat.

Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Tigi am 14. November 2020, 23:07:03
Zitat von: Jocke am 13. November 2020, 22:41:33
Die kannibalische Oma will unerkannt bleiben, deshalb wird sie nicht erwähnt 8)

Ja, "Opas Hund" ist die Oma. ;D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: AstraArschKalt am 14. November 2020, 23:47:13
Zitat von: PrinceFielder am 13. November 2020, 22:19:23
Ohr vom Hund abgebissen? Ich interpretiere das eher in die Richtung "Ohr von Oma abgerissen", weil der Protagonist doch mit dem Hund im Blumenbeet war?!

Sorry nimm es mir nicht böse aber bei manchen Interpretationen hier frag ich mich "waaaaaas zum Teufel????? Wie kommt man bitte darauf? Hör doch mal richtig hin dann erkennt man sofort wie es gemeint ist" 🤣😁🤣😁
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 15. November 2020, 19:56:27
Zitat von: AstraArschKalt am 14. November 2020, 23:47:13
Sorry nimm es mir nicht böse aber bei manchen Interpretationen hier frag ich mich "waaaaaas zum Teufel????? Wie kommt man bitte darauf? Hör doch mal richtig hin dann erkennt man sofort wie es gemeint ist" 🤣😁🤣😁
Die Zeile ist halt eindeutig nicht eindeutig. Das abgebissene Ohr ist auch nur eine Annahme.
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: soylent_gelb am 15. November 2020, 21:07:50
Aber doch ziemlich wahrscheinlich. Das lässt dem Hund in der Geschichte die ihm zustehende Bedeutung zukommen.    :)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 16. November 2020, 00:57:09
Zitat von: soylent_gelb am 15. November 2020, 21:07:50
Aber doch ziemlich wahrscheinlich. Das lässt dem Hund in der Geschichte die ihm zustehende Bedeutung zukommen.    :)
Unwahrscheinlich mMn. Hunde die bellen beißen ja bekanntlich nicht und den Hund hören wir ja im letzten Refrain bellen.  ;D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: K.Urlaub am 16. November 2020, 12:20:31
Hab mich an der Ohr-Zeile tatsächlich gar nicht so aufgehangen, dachte das ist eine relativ häufige Verletzung, meine Mutter hatte auch einmal als Kind fast ein Ohr weniger. Da war's aber kein Hund, sondern Fahrradspeichen ;D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: PrinceFielder am 17. November 2020, 07:58:50
Vielleicht ist das aber auch genau das was einen guten Songtext ausmacht, der Interpretationsspielraum. Meine Assoziation war auf jeden Fall sofort: "Wenn ich im Blumenbeet rumgetobt hätte, hätte Opa mir wohl 'das Ohr abgerissen.'" Also dieses geflügelte Wort, welches vermutlich irgendwie durch "die Ohren langziehen" entstanden ist. Das sich wirklich jemand das Ohr abreist, hab ich jedenfalls noch nie gehört. :D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Metabolit am 17. November 2020, 09:20:28
Ich denke, Farin sollte mehr Lieder über Unfälle schreiben. Irgendwie fasziniert Euch ja das abgebissene/gerissene Ohr  ;D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: onlyKING am 17. November 2020, 14:18:46
Halten wir fest:

Die Oma hat
– ihm das Ohr abgerissen, weil er im Blumenbeet gespielt hat
– ihm das Nasenbein gebrochen, weil sie Boxtraining hasst
– ihn zusammengeschlagen, weil er auf einer Demo war

;-)
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Bobby die Bürste am 17. November 2020, 15:49:08
Zitat von: onlyKING am 17. November 2020, 14:18:46
Halten wir fest:

Die Oma hat
– ihm das Ohr abgerissen, weil er im Blumenbeet gespielt hat
– ihm das Nasenbein gebrochen, weil sie Boxtraining hasst
– ihn zusammengeschlagen, weil er auf einer Demo war

;-)

Vergiss nicht die Schneidezähne! Und der Name der Großmutter ist vermutlich Erna P. ;D
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Cermets am 10. April 2021, 21:42:55
Mir ist folgende Theorie gekommen:

"Ich, am Strand" ist eine Hommage an Nina Hagens "Du hast den Farbfilm vergessen".
In Nina Hagens Song kommt die Passage:
"Ich im Bikini und ich am FKK
Ich frech im Mini
Landschaft ist auch da - ja" (https://youtu.be/EKe9ybFDQ1A?t=97)
Die Strophen von "Ich, am Strand" folgen ja gerade diesem Schema.

Als weitere Anspielung hat die frühere Flamme im Song auch den Namen Nina.

Was haltet ihr davon?
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Bonsai1988 am 16. April 2021, 15:08:51
Keine Ahnung obs hier rein passt:
Bei Woodburger bie den Zeilen:
"Dieses faltige Fleisch, diese hängende Pelle
Mein Kollege sang darüber mal an anderer Stelle"

Meint ihr das damit Götz Widmann gemeint? Oder bezieht sich das auf irgendein Ärzte Lied (was mir jetzt nicht einfällt)?
Titel: [23.10.2020] HELL Textinterpretationen
Beitrag von: Allroy09 am 16. April 2021, 15:15:40
Zitat von: Bonsai1988 am 16. April 2021, 15:08:51
Keine Ahnung obs hier rein passt:
Bei Woodburger bie den Zeilen:
"Dieses faltige Fleisch, diese hängende Pelle
Mein Kollege sang darüber mal an anderer Stelle"

Meint ihr das damit Götz Widmann gemeint? Oder bezieht sich das auf irgendein Ärzte Lied (was mir jetzt nicht einfällt)?
Ne, das bezieht sich soweit ich weiß auf "Omaboy" (ich meine sogar, Farin hätte das in irgendeinem Interview erwähnt - aber weiß leider nicht mehr in welchem).