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Online vs. Einzelhandel: Opfer des Kapitalismus

Begonnen von soylent_gelb, 30. November 2018, 21:43:51

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Penunze

Zitat von: Jocke am 04. Dezember 2018, 13:15:31
Der Einzelhandel hat sich sicherlich nicht selbst kaputt gemacht. Du schließt von dem schlechten Service in einem Fall auf den generellen Einzelhandel. Diese Fälle findest du bei diversen Internetläden auch. Der Einzelhandel geht durch den Preiskampf, den man nicht mitgehen kann, kaputt und fertig (da zählt auch kostenlose Retoure dazu....).

Das ganze Online-Einkaufen ist ein interessantes Thema, gibt aber wohl für einen extra-Thread zu wenig her, oder?

Tigi

#21
Online- oder vor Ort-Kauf?

Wenn man in einer Stadt wohnt mit mehreren Plattenläden und Elektronikmärkten stellt sich die Frage nach einem Online-Kauf bei Amazon etc. anders als in ländlichen Regionen, wo es vor Ort wenige oder überhaupt keine Einkaufsmöglichkeiten gibt.

Um das Beispiel von Hase aufzugreifen, dort ist der nächste Plattenladen 30 km entfernt, macht hin und zurück 60 km. Beliefert ein Online-Händler, dessen Logistikpartner seinen Sitz am 30 km entfernten Ort des Plattenladens hat, Hase mit dem Seitenhirsch, dann beliefert er auf dem Weg zu Hase z.B. noch 20 weitere Kunden. Diese Personen mussten nicht zu dem zwischen 1 km und 29 km entfernten Laden fahren, macht hin und zurück jeweils zwischen 2 km und 58 km (vereinfacht dargestellt).
Deshalb dürfte die Ökobilanz in puncto Autofahrten zu Lasten der vor Ort-Käufer ausfallen.

Im Übrigen muss auch der Plattenladen sowie der Elektronikmarkt mit Ware beliefert werden, evtl. mittels einer weiteren dazwischen geschalteten Lieferstation (Großhändler, Auslieferungslager etc.), so dass weitere Transportfahrten anfallen.

Eine andere Sache ist natürlich die im Vergleich viel schlechtere Ökobilanz hinsichtlich des Verpackungsmülls beim online-Kauf.

Und die Frage der evtl. untertariflichen Bezahlung der Logistikpartner stellt sich doch nicht ausschließlich bei Amazon u.a. Wenn der Plattenladen deines Vertrauens seine Ware geliefert bekommt, dann doch nicht nur von den tariflich bezahlten Lieferanten, sondern auch von Hermes & Co. Auch beim Kauf vor Ort - sei es der Plattenladen nebenan oder der Elektronikmarkt - kann sich dasselbe Problem (untertarifliche Bezahlund/"Ausbeutung") ergeben. Insofern kann der vor Ort-Käufer eigentlich nur sicher sein, dass er die Ökobilanz hinsichtlich des Verpackungsmülls verbessert hat.



StefanH

Noch kurz zum Online-Handel. Niemand muss sein Waschmittel etc. Online kaufen. Selbst in Dorfnähe wird es meist einen Supermarkt geben, der mind. von 8-20 Uhr geöffnet ist, meist noch ne Stunde früher und später. DAS macht den Einzelhandel kaputt. Früher gab es Inhabergeführte Läden, wo man sich auch mal beraten lassen konnte zum Thema Bratpfannen etc.

Die Masse der verfügbaren Möglichkeit sorgt mE auch dafür, dass der EH keine Chance mehr hat. Wollte man früher eine Puppe, muss es heute aber die sein, wo das Kleid Pink, die Schuhe aber blau sind. Pinkes Kleid mit weißen Schuhen geht ja gar nicht. Das kann der EH einfach nicht bieten, wer soll die Lagerfläche und die Ladenhüter bezahlen.

Ich finde es einfach schade, dass sie das so entwickelt hat und ich bin/war nie der große Einkäufer.

@NR20
Die Aussagen zu den Osteuropäischen Kurierfahrern finde ich ziemlich daneben. Dass es in anderen Ländern solche Zustände gibt, dass Leute ein solches Leben als selbständiger Kurierfahrer als erstrebenswert ansehen, liegt eben auch an unserem Konsumverhalten. Alles muss umgehend verfügbar sein und darf fast nix kosten. Das ist schon bitter.
Eine unserer Spielerinnen ist aus Ungarn nach D gekommen. Ihr ungelernter Vater war dann auch bei DPD unter gekommen. Ab dem Winter konnte ich ihm gar nicht mehr in die Augen sehen, so tat mir das weh. 12-14 Stunden sind da gar keine Seltenheit gewesen. Am Steuer eines Sprinters ist das durchaus eine Gefahr für die Allgemeinheit. Inzwischen ist er als Lagerarbeiter untergekommen und strahlt wieder, regelmäßige Arbeitszeiten und auch mal Zeit, das verdiente Geld auszugeben. Diese Jobs bei DPD & Co. hat eigentlich wirklich niemand verdient. Schlimm genug, dass sowas in Deutschland möglich ist.

Aber das ist wie andere auch schon sagten, ein anderes Thema und da werde ich als Einzelner nicht viel dran ändern können.

Metabolit

#23
Zitat von: Gabumon am 04. Dezember 2018, 14:50:29
Die rein Rechtlich völlig unverbindlich ist, Preisvorgaben sind illegal

Natürlich ist das eine UVP, aber trotzdem orientieren sich die Händler mehrheitlich daran zum einen, und zum anderen hat man zunächst von exklusiver Vorbestellung bei Ghvc gesprochen und diese wohl auch eingeräumt durch spätere Auslieferung/Bestellannahme anderer Händler. Wäre wenigstens der Bonus dabei, dass die Vorbesteller das Teil früher kriegen, hätte ich noch einen Mehrwert erkennen können...

@StefanH:
Diese Jobs sind natürlich hart, aber für ungelernt stellt das tarifliche noch eine gute Option dar. Die ganzen Ausbeuter-Verträge gehören darüber hinaus verboten.
In deinen Pupillen spiegelt sich blau der Ozean,
Ich frag mich im Stillen, ob das Leben noch schöner werden kann,
Ich bin zum Greifen nah bei dir...

StefanH

Zitat von: Tigi am 04. Dezember 2018, 14:33:02
Online- oder vor Ort-Kauf?

Wenn man in einer Stadt wohnt mit mehreren Plattenläden und Elektronikmärkten stellt sich die Frage nach einem Online-Kauf bei Amazon etc. anders als in ländlichen Regionen, wo es vor Ort wenige oder überhaupt keine Einkaufsmöglichkeiten gibt.

Um das Beispiel von Hase aufzugreifen, dort ist der nächste Plattenladen 30 km entfernt, macht hin und zurück 60 km. Beliefert ein Online-Händler, dessen Logistikpartner seinen Sitz am 30 km entfernten Ort des Plattenladens hat, Hase mit dem Seitenhirsch, dann beliefert er auf dem Weg zu Hase z.B. noch 20 weitere Kunden. Diese Personen mussten nicht zu dem zwischen 1 km und 29 km entfernten Laden fahren, macht hin und zurück jeweils zwischen 2 km und 58 km (vereinfacht dargestellt).
Deshalb dürfte die Ökobilanz in puncto Autofahrten zu Lasten der vor Ort-Käufer ausfallen.

Im Übrigen muss auch der Plattenladen sowie der Elektronikmarkt mit Ware beliefert werden, evtl. mittels einer weiteren dazwischen geschalteten Lieferstation (Großhändler, Auslieferungslager etc.), so dass weitere Transportfahrten anfallen.

Eine andere Sache ist natürlich die im Vergleich viel schlechtere Ökobilanz hinsichtlich des Verpackungsmülls beim online-Kauf.

Und die Frage der evtl. untertariflichen Bezahlung der Logistikpartner stellt sich doch nicht ausschließlich bei Amazon u.a. Wenn der Plattenladen deines Vertrauens seine Ware geliefert bekommt, dann doch nicht nur von den tariflich bezahlten Lieferanten, sondern auch von Hermes & Co. Auch beim Kauf vor Ort - sei es der Plattenladen nebenan oder der Elektronikmarkt - kann sich dasselbe Problem (untertarifliche Bezahlund/"Ausbeutung") ergeben. Insofern kann der vor Ort-Käufer eigentlich nur sicher sein, dass er die Ökobilanz hinsichtlich des Verpackungsmülls verbessert hat.
Ökobilanz hin oder her. Wenn ein Unternehmer etwas bestellt, ist er idR auch tagsüber erreichbar und der Bote kann seine Pakete zur entsprechenden Zeit einfach abgeben und muss nicht 4x klingeln, Nachbarn fragen oder das Ding wieder mitnehmen. Und ja ich weiß es gibt Paketshops oder Paketboxen oder Ablagemöglichkeiten. Dennoch machen wir es uns da manchmal etwas einfach.

Tigi

Zitat von: Metabolit am 04. Dezember 2018, 15:17:11
Natürlich ist das eine UVP, aber trotzdem orientieren sich die Händler mehrheitlich daran zum einen, und zum anderen hat man zunächst von exklusiver Vorbestellung bei Ghvc gesprochen und diese wohl auch eingeräumt durch spätere Auslieferung/Bestellannahme anderer Händler. Wäre wenigstens der Bonus dabei, dass die Vorbesteller das Teil früher kriegen, hätte ich noch einen Mehrwert erkennen können...

Absolut nachvollziehbar, aber deshalb hatte ich mich von Anfang gefragt, worin die "Exclusivität" bestehen soll.

Tigi

Zitat von: StefanH am 04. Dezember 2018, 15:16:44
Noch kurz zum Online-Handel. Niemand muss sein Waschmittel etc. Online kaufen. Selbst in Dorfnähe wird es meist einen Supermarkt geben, der mind. von 8-20 Uhr geöffnet ist, meist noch ne Stunde früher und später.

Da bin ich völlig deiner Meinung. aber es geht ja nicht um die Güter des täglichen Bedarfs, wie Waschmittel etc., die es im Supermarkt gibt, sondern um Tonträger  ;)

StefanH

#27
Zitat von: Metabolit am 04. Dezember 2018, 15:17:11@StefanH:
Diese Jobs sind natürlich hart, aber für ungelernt stellt das tarifliche noch eine gute Option dar. Die ganzen Ausbeuter-Verträge gehören darüber hinaus verboten.
Ich würde behaupten, dass nur mit "Tariflern" der Aufwand nicht zu stemmen wäre. Vor 20 Jahren war die Post an Weihnachten überfüllt, heute jeden Tag. Einzige Lösung wäre wohl, die Kosten für Pakete immens zu erhöhen, so dass die Paketflut geringer wird und die Tarifler ausreichen um die Pakete auszuliefern.

Oh mein Gott, ich klinge echt wie der typische Weltverbesserer, bin ich aber gar nicht  :-X

Tigi

Zitat von: StefanH am 04. Dezember 2018, 15:34:17
Oh mein Gott, ich klinge echt wie der typische Weltverbesserer, bin ich aber gar nicht  :-X

Liest sich aber ein wenig so ;D ;D

Penunze

Zitat von: StefanH am 04. Dezember 2018, 15:34:17
Oh mein Gott, ich klinge echt wie der typische Weltverbesserer, bin ich aber gar nicht  :-X

Das liest sich tatsächlich so  ;D
Ich finde aber, dass das nichts Schlechtes ist und bin deiner Meinung.

Vor allem der Onlinehandel hat (neben ein paar anderen Faktoren) den Einzelhandel kaputt gemacht, da gibt es mMn nichts zu diskutieren. Und zwar sowohl dadurch, dass gigantische Produktmengen ständig und jederzeit lieferbar sind und zum anderen, dass eben jedes Produkt in -zig Versionen zu haben ist. Der Kunde hat eine unfassbare Auswahl, die so im Einzelhandel nicht gegeben ist. Außerdem ist der Online-Einkauf vermeintlich einfach: Ich suche mir in diesem gigantischen Angebot etwas aus, Kleidung am besten in verschiedenen Größen und was nicht gefällt/passt, wird zurückgeschickt.

Dabei wird aber nicht berücksichtigt, dass:
1. Der Einzelhandel vor Ort ausstirbt, weil er selbst mit bestem Service nicht mit dem Angebot der Onlineriesen mithalten kann.
2. Die Versandsoldaten, die mit der ständig wachsenden Paketmenge nicht mehr fertig werden, sich (mit meist mieser Bezahlung) kaputt schuften.
3. Die Wertschätzung für Produkte immer mehr abnimmt: Wieso soll ich mir eine teuere Bratpfanne (um beim Beispiel aus dem Thread zu bleiben) im Einzelhandel kaufen die mein Leben lang hält, wenn ich doch für einen Bruchteil des Preises eine im Internet finde? Wenn die kaputt geht, kaufe ich mir eine neue - auf Ressourcen, Produktionsaufwand und Nachhaltigkeit ist geschissen.
4. Sich die Leute mit viel überflüssigem Zeug umgeben, weil es nun mal einfach zu haben ist, günstig ist und von der Werbung vorgegaukelt wird, dass man dieses und jenes dringend braucht. Brauchen tun sie den Großteil davon aber eigentlich nicht.
5. Bis man sein bestelltes Zeug hat, kann es (trotz Versand innerhalb von einem Tag) durchaus dauern - in der Wohnung ist keiner anzutreffen, das Paket wird dann an die Abholstation gebracht, da kann ich aber frühestens in 2 Tagen vorbei schauen, etc.

Ich persönlich bin von diesem Konsumwahnsinn angekotzt und versuche tatsächlich, meinen Konsum so gering wie möglich zu halten. Sachen, die ich wirklich brauche, versuche ich, vor Ort zu kaufen (und wenn es etwas nicht gibt, warte ich mit dem Kauf eben, bis ich in einer größeren Stadt bin - so dringend sind meine Einkäufe meist nicht) und achte darauf, Produkte in einer guten Qualität zu bekommen, die kosten zwar manchmal (nicht immer) mehr, dafür halten sie nun einmal länger und die Prouktion ist im Idealfall noch fair und ressourcenschonend.

Ich finde, jeder Einzelne kann sehr wohl was tun und jeder ist mit seinem Kaufverhalten für die derzeitige Situation mit verantwortlich. Zu sagen, dass man das Zeug nur noch Online bekommt, ist mMn zu einfach. Ich habe lange Zeit am Arsch der Welt gelebt und trotzdem das bekommen, was ich gebraucht habe. Notfalls halt aus der nächstgelegenen, größeren Stadt, in die man ja hin und wieder sowieso fährt.

NR20

Ich sag mal so:

Zitat von: Penunze am 04. Dezember 2018, 16:16:59

Vor allem der Onlinehandel hat (neben ein paar anderen Faktoren) den Einzelhandel kaputt gemacht,
...

Ja und?

Grunge hat Glamrock kaputt gemacht. So ist das halt  ;D
NEWS: Ich sitze im Keller +++ Ich war gerade auf dem Weg +++ Vorne kurz und hinten lang +++ Du kannst gehn, aber deine Kopfhaut bleibt hier +++ Ich bin der Kohlemann +++ Da geht mein Baby +++ Gefährlicher als Jackie Chan +++ Ich bin immer parat +++ Wo bin ich denn hier? +++ Lasse redn!

Penunze

Nichts na und. Durch das Wegbrechen des Einzelhandels stehen nicht nur immer mehr Räume in unseren Innenstädten leer, der Gewinn wird außerdem zunehmend von großen Riesen (Hallo, Amazon!) abgeschöpft. Die Kaufkraft und das Geld wandern von den Orten (und teilweise auch aus ganz Deutschland) zu großen Konzernen, die zumeist nicht einmal nach EU-Recht handeln müssen. Und das ist ein riesen Problem, finde ich. Vom zunehmenden Ressourcenverbrauch, der durch den sinnlosen Kauf von Zeug entsteht, mal ganz zu schweigen...

(Und btw: Glamrock vermisst keiner  ;D )

Gabumon

Zitat von: Penunze am 04. Dezember 2018, 16:30:32
(Und btw: Glamrock vermisst keiner  ;D )

Früher hat man bei Quelle bestellt, heute eben bei Amazon...
«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

Tigi

und nicht zu vergessen: Neckermann, Otto, Bauer... ;)

Badetuch

Ich habe mal probiert, die Diskussionen vernünftig zu trennen. ;)
Ein Forum ist ein Forum, nur mit ernstgemeinten Todeswünschen
Plattenschrank | Augen Auf | Kill-Them-All

StefanH

Zitat von: Gabumon am 04. Dezember 2018, 16:32:50
Früher hat man bei Quelle bestellt, heute eben bei Amazon...
Kann man das wirklich miteinander vergleichen?

Bei Otto gab es auch einen 24h Versand, aber der hat ordentlich extra gekostet pro Lieferung. Mit den 5 EUR Aufpreis (oder 60 EUR Jahresbeitrag für Prime) kaum vergleichbar.

Und das große Problem ist wohl wirklich, dass die Leute von heute eher nach dem Prinzip handeln: "Will ich morgen haben, und zwar zu Hause". Also wird bestellt statt in den Laden zu gehen. Bei Klamotten ja X mal in X Größen, Farben und Formen, und der Rest geht wieder zurück. Kostet ja nix.

Ob das Geld nun bei Amazon, Otto, Bauer, Quelle oder sonstwem landen ist mir eigentlich egal, aber wenn alles nur noch auf 3-4 Köpfe verteilt wird, dann wird der Spieß irgendwann auch umgedreht.

In der Mandatschaft hier macht sich das auch bemerkbar. Bei der Ärzten übernehmen die MVZ mit ausländischen Investoren die Überhand, bei den Krankenhäusern wird das Dilemma schon jeden Tag deutlich. Unternehmer als Einzelhändler haben wir fast gar nicht mehr. Die Big-Player werfen mit Geld um sich, Gewinne machen die auch nicht, sie leben mehr vom Kapital der Leute, die an die Ideen glauben. Fair ist dies sicher nicht, aber das ist wohl der Kapitalismus, ich nehme ja zum Teil auch daran teil.

Bitter ist diese Entwicklung trotzdem, weil sich das auf so viele Dinge auswirkt im Leben, aber wirklich ändern kann man das wohl auch nicht mehr, jedenfalls nicht global. Jeder für sich ein kleines bisschen vielleicht. Die Versuchung Sachen am Abend zu bestellen und sie am nächsten Tag ohne weiteren Aufwand bei sich zu haben ist schon verständlich. Ich für meinen Teil versuche das so gering wie möglich zu halten. Aber unser bevorzugter Sportartikellieferant Saller hat z.B. gar keine Läden, da kommt man nicht umhin, Sachen zur Probe zu bestellen. Würde ich auch lieber anders machen, aber in dem Fall ist das schwer. Alle anderen Marken bestellen wir idR hier beim Sporthändler ums Eck, so lange es ihn noch gibt.

Tigi

#36
@Badetuch
Danke für die Mühe ;)

Badetuch

Zitat von: StefanH am 04. Dezember 2018, 18:24:08
Und das große Problem ist wohl wirklich, dass die Leute von heute eher nach dem Prinzip handeln: "Will ich morgen haben, und zwar zu Hause". Also wird bestellt statt in den Laden zu gehen. Bei Klamotten ja X mal in X Größen, Farben und Formen, und der Rest geht wieder zurück. Kostet ja nix.

Bitte lass aber im Vergleich zu "Früher" nicht außer Acht, dass sich die Arbeitswelt insofern gewandelt hat, dass in den Familien zumeist beide Vollzeit arbeiten (müssen) und sich das Konsumverhalten eben entsprechend angepasst hat. Es ist dann halt gemütlicher, die Sachen online zu bestellen und sich liefern zu lassen, bevor man dafür extra losfahren muss, um dann doch nicht das zu erhalten, was man haben möchte (den Punkt hattet ihr ja vorhin schon diskutiert). Schön finde ich das auch nicht, kann mir aber da an der Stelle auch nichts vor machen, da ich in einigen Produktbereichen ebenso zu dieser Gruppe zähle.

Nun stellt sich wieder die Huhn oder Ei-Frage: Kaufen die Leute online ein, weil es die Produkte nicht in der Nähe gibt oder gibt es die Produkte nicht mehr in der Nähe, weil so viel online gekauft wird... Die Entwicklung zu verteufeln bringt aus Einzelhandelssicht meiner Meinung nach auch nichts - es heißt nun Lösungen zu finden, welche die Kundschaft wieder in die Läden bringt. Die Entwicklung wird sich wohl genauso wenig aufhalten lassen wie die Industrialisierung oder andere gesellschaftliche Modernisierungsprozesse...

DAS wiederum heißt aber nicht, dass die Zustände im Versandhandel/Logistikbereich (sowie die von dir kritisierten "Ich bestelle mal und schicke den Rest zurück"-Entwicklungen)  tragbar sind. Hier muss aus meiner Sicht der Gesetzgeber ran und entsprechende Subsubsub-Kartelle verbieten. Ich für meinen Teil zahle gern mehr Porto, wenn dafür erträgliche Arbeitsbedingungen geschaffen werden.
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Hase

Aber jetzt mal die Sache ganz anders betrachtet.

Das man Lebensmittel, Waschmittel oder so nicht onlien bestellen muss sollte jeden Klar sein, dafür gibt auch lokal gute Angebote. Aber zu Amazon, Ebay oder sonst wem. Fakt ist da hatte jemand zum richtigen Zeitpunkt die richtige Idee und das soll man denen vorhalten?

Fasst sich doch mal jeder an Herz wenn ihr Chef von Amazon & Co sein würdet erzählt mir bitte nicht das ihr nicht mit Geld um euch schmeißen würdet? Oder irgendwas auf die Arbeitsbedingungen von DHL und Co und/oder vernüftig zahlen würdert.

Und wie gesagt das was ich lokal bekomme kaufe ich auch lokal aber ich fahre auch nicht für eine CD zu einen Release 60 km...  ::)

Es gibt leider bei allen was uns wichtig oder am Herzen liegt diese blöde Doppelmoral. Beispiele dafür gibt es ja genug...

NR20

Naja, für DÄ hab ich das auch schon gemacht, da für mich als Luxemburger die CDs sonst meist erst am Montag ankommen anstatt am Freitag  ;D
NEWS: Ich sitze im Keller +++ Ich war gerade auf dem Weg +++ Vorne kurz und hinten lang +++ Du kannst gehn, aber deine Kopfhaut bleibt hier +++ Ich bin der Kohlemann +++ Da geht mein Baby +++ Gefährlicher als Jackie Chan +++ Ich bin immer parat +++ Wo bin ich denn hier? +++ Lasse redn!