Neuigkeiten:

Kill 'em all, now more than ever! (Farin)

Hauptmenü

Bela B. gibt Sozialkundeunterricht.

Begonnen von okay, 16. Januar 2007, 17:06:32

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

okay

der bela hat am berliner carl-von-ossietzky-gymnasium eine vertretungsstunde gegeben
erwähnung für seinen umsonst dl song war logischwerweise auch dabei , und was wegen tour ob oder ob nicht fand auch platz.  ;D
bilderchen sind im orginal anders angeordnet

hier mal nen bericht/ frage antwort von spiesser.de

--------
Ist ein durchgestrichenes Hakenkreuz verfassungsfeindlich? Im Berliner Carl-von-Ossietzky-Gymnasium gibt Bela B. der Stufe 11 Sozialkundeunterricht.

Mit dem Rücken zum Kreuz / Fotos: André Furner


14.25 Uhr. Auf 14 Uhr war die Vertretungsstunde zum Thema Rechtsextremismus angesetzt. Als ordentlicher Rockstar kommt Bela natürlich zu spät - auch klar, dass die Schüler brav warten. Wegen der paar Minuten lässt man sich ja nicht entgehen, wie ein Alt-Punk über Nazis redet. Als Bela endlich kommt, sinniert er aber erst mal über seine Eignung zum Aushilsfslehrer.


Bela: Ich hab selbst gar kein Abi. Deshalb finde ich es ziemlich lustig, dass ich jetzt hier eine Unterrichtsstunde mache. Na ja, der Onkel setzt sich erst mal.

14.30 Uhr. Den Einstieg macht Lotte mit einem Kurzvortrag über das Projekt Stolpersteine, das mit Gedenktafeln an das Leben jüdischer Menschen erinnert, die während der Nazi-Zeit umgebracht wurden.



Bela: Tolles Projekt. Wir sollten uns immer wieder daran erinnern, was in diesem Land passiert ist. Redet ihr denn im Unterricht darüber?
Tessi: In dem ganzen Lernstress geht das irgendwie unter.
Franzi: Wir waren mal im KZ in Sachsenhausen - wenn man das selbst gesehen hat, ist es schon erschreckend.
Lotte: Beim Holocaust-Mahnmal waren wir auch. Aber ehrlich gesagt, habe ich nicht ganz verstanden, was der Künstler damit sagen will.
Bela: Ich auch nicht.


14.40 Uhr. Bill hält das zweite Kurzreferat. Thema: Das Projekt ,,Exit Deutschland", das Leuten hilft, die aus der rechten Szene aussteigen wollen. Ins Leben gerufen hat es Ingo Hasselbach, der selbst eine Neonazi-Vergangenheit hat.


Jetzt setzt sich der Onkel erstmal
Bela: Ingo Hasselbach habe ich mal getroffen und fand ihn sehr beeindruckend. Das Wort Ausstieg klingt ja irgendwie nach Drogenszene. Ich finde, das kann man auch vergleichen. Das Ganze hat viel mit dem sozialen Umfeld zu tun. Ich bin in meiner Schulzeit nur einmal richtig mit rechtem Gedankengut konfrontiert worden. Da musste ich den Hof kehren, weil ich irgendwelchen Mist gebaut hatte. Ein Typ hat mich angesprochen und hatte Flugblätter von der Wiking-Jugend dabei, dieser neonazistischen Jugendorganisation. Habt ihr solche Sachen mal erlebt?
Bill: Ich kriege oft Sprüche wie ,,Zecke, verrecke!" an den Kopf geworfen.
Tessi: Ich habe eine Freundin, deren Mutter von den Philippinen stammt. Die wurde mal in der Disco als Türkin beschimpft. Da dachte ich nur: Jungs, wie bescheuert seid ihr denn?
Bela: Als ich 13 oder 14 war, gab's bei uns an der Schule eine Türken-Gang. Die war ziemlich brutal - da hab ich in der Gruppe auch mal ,,Kanake" mitgerufen. Später habe ich mit meinem Onkel darüber geredet und mich dann ein Jahr lang geschämt. Was ich sagen will: Vielleicht fehlt jungen Nazis auch einfach mal ein offenes Ohr. Bill, du siehst ja sehr nach Anarcho-Szene aus. Glaubst du nicht, dass das bei den Rechten ein ähnliches Gruppenzugehörigkeitsgefühl ist wie bei euch auch?

Bill gibt Bela recht. Und die anderen packen ihre Geschichten aus.


Kevin: Ich kenne einen Typen, der für kurze Zeit in die rechte Szene gerutscht war. Den habe ich gefragt, warum er sich plötzlich so anzieht. Da hat er zugegeben, dass er nur auffallen wollte. Schon traurig.
Jojo: Man darf solchen Leuten eben nicht zu viel Aufmerksamkeit geben.
Bela: Es ist aber sinnvoller, mit den Leuten zu reden als sie zu ignorieren. In dem Moment, wenn jemand sein Kreuz für die NPD macht, hält man ihn für ein Arschloch. Aber da steckt ja mehr dahinter.

15 Uhr. Im dritten Vortrag erzählt Martin von Mobilen Beratungsteams. Danach wird Bela gefragt, welche Erfahrungen er schon mit Nazis gemacht hat.


Bela: Jetzt bin ich ja ein gediegener Herr. Aber selbst früher hatte ich mit organisierten Neonazis eigentlich nur auf Demos zu tun. Manchmal verirren sich auch Nazis auf Ärzte-Konzerte. Wir haben sogar mal einen Brief bekommen, da stand drin: ,,Letztens hab ich in der Disco zu ,Schrei nach Liebe' getanzt. Und plötzlich hab ich gedacht ,Hey, die singen ja über mich und beschimpfen mich als Arschloch.' Dabei war das immer mein Lieblingslied."


15.15 Uhr. Politiker und Juristen diskutieren neuerdings darüber, ob durchgestrichene Hakenkreuze verboten werden sollten. Bela hält das für einen großen Fehler.


Desi: Ich habe von einem gelesen, der auf einer Antifa-Demo war und so ein Symbol getragen hat. Der musste 300 Euro Strafe zahlen. Die Zeitung hat Ausländer befragt, wie die das Zeichen deuten würden, und alle haben gesagt: gegen Rechtsextremismus. Deshalb verstehe ich das nicht.
Anne: Die Leute haben schon reagiert und schreiben jetzt ,,Hakenkreuz" in Worten aufs T-Shirt und streichen das durch.
Bela: Das Gute daran ist, dass Kreativität gefragt ist. Man muss sich überlegen, wie man weiter Stellung beziehen kann.

15.25 Uhr. Nachdem statt einer Schulstunde schon eine Zeitstunde rum ist, neigt sich die Vertretungsstunde dem Ende. Die Klasse will zum Schluss wissen, wie und warum Bela sich gegen Rechts engagiert.


Bela: Unsere Texte werden ja oft von den Neonazis missbraucht und in deren Sinne absichtlich falsch interpretiert. Wir versuchen, unsere Bekanntheit zu nutzen, um jungen Leuten zu sagen: Fallt nicht auf die Rattenfänger rein. Deshalb habe ich auch meinen Song zum kostenlosen Download ins Internet gestellt. Jeanette Biedermann hat so was auch gemacht, aber das zieht vielleicht weniger. Also, in der Subkultur erreicht man damit keinen.

Lotte traut sich noch zu fragen, ob die Ärzte nächstes Jahr auf Tour gehen. Die Antwort: wahrscheinlich nicht - dafür plant die Band ein neues Album. Bela verabschiedet sich mit den Worten: ,,Ich hoffe, ich war nicht zu sehr der belehrende Onkel." Na ja, vielleicht ein bisschen. Aber die Klasse nimmt es ihm nicht übel und verteilt großzügig Einsen an den Vertretungslehrer

-------
link zur quelle
r.i.p.
darius
*21.02.1984
+12.06.2007

thorsten

baoh, hammer.
also bela b. sollte auch mal in meine schule kommen und in meiner klasse unterricht gebeb  ;D
aber sonst, eine gute akion

Gabumon

Zitat von: okay am 16. Januar 2007, 17:06:32

Bela: Unsere Texte werden ja oft von den Neonazis missbraucht und in deren Sinne absichtlich falsch interpretiert.

oft? 1x und das bei Deine Schuld, und da ist der Text so das das jeder für sich interpretieren kann

ich hätte Bela eher zugequatscht warum die Eva Braun nicht spielen  ;D
«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

Hase

woher weißt du eigentlich das die spacken das nur einmal gemacht haben ??

biste wohl auf jeder demo dabei wa  ;D ;D ;D

naja finds aber auch ne coole aktion...

...kann mir ihn aber net als lehrer vorstellen  ;D

mfg hase

Gabumon

hm ich hab Spacken Fanzines, ich wusste immer schon das das nen Propagandablatt war  ;D

mal im erst, das wär sicher extremst breitgetreten worden wenn nochmal wer damit demonstriert hätte, obwohl, verklagt wurde ja nur die Junge Union, die Rechten durften ja scheinbar..  >:(
«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

Zugereister

wer die zeitung im original haben will => pm an mich, bei uns liegen mehr als genug in der mensa rum.
in der aktuellen brigitte ;D ist bela auch drin, hinten auf den letzten seiten mit nem schönen foto.
Rod lügt. Bela auch. Farin erst recht.

pazi

#6
Zitat von: Gabumon am 16. Januar 2007, 19:12:59
hm ich hab Spacken Fanzines, ich wusste immer schon das das nen Propagandablatt war  ;D

mal im erst, das wär sicher extremst breitgetreten worden wenn nochmal wer damit demonstriert hätte, obwohl, verklagt wurde ja nur die Junge Union, die Rechten durften ja scheinbar..  >:(

Wenn man's nich gerade für Wahlwerbung benutzt, denke ich mal, dass man da nicht viel verklagen kann. Solange man nicht stocksteif behauptet, dä hätten das oder ejnes damit gemeint. Dann wäre das natürlich Verleumdung.

Hmm...ich habe zwar keine große Meinung von der CDU, aber, dass sie Neonazis sind (bzw. viele Mitglieder dies sind), halte ich für absurd. Aber ich lasse mich gerne (begründet!) eines Besseren belehren...
Am Kraterrand, wo grün es thront, da hockt der kleine Frosch im Mond.

Gabumon

ne

die Junge Union hat mal die zeile "Es ist nicht deine schuld das die welt ist wie sie ist es wär nur deine schuld wenn sie so bleibt" benutzt, worauf die Anwälte im Auftrag von HAR dagegen sturm gelaufen sind..

während auf Rechten demos das lied öfters mal über die lautsprecher schallt , kein wunder das lied hat keine klar definierte aussage..
«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

pazi

Zitat von: Gabumon am 17. Januar 2007, 16:57:43
ne
...

Ich sehe nicht, in welchem Punkt wir uns widersprechen ???
Oder meinst du, in der CDU oder der Jungen Union wären einige Neonazis?

Meinte ja nur, dass man Demoparolen nicht verbieten kann (Und das ist auch gut so!)

Dumme Sprüche verbieten bringt ja nix, sondern eher das sprichwörtliche "An der Wurzel packen" des Problems, sprich Bildung und Aufklärung.
Am Kraterrand, wo grün es thront, da hockt der kleine Frosch im Mond.

Seppel

Zitat von: Gabumon am 17. Januar 2007, 16:57:43
ne

die Junge Union hat mal die zeile "Es ist nicht deine schuld das die welt ist wie sie ist es wär nur deine schuld wenn sie so bleibt" benutzt, worauf die Anwälte im Auftrag von HAR dagegen sturm gelaufen sind..
find ich aber gut das da har gegen sturm gelaufen sind weil die politik in sachen ausländern von der cdu kein gutes beispiel abgibt

Gabumon

«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.