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Verkäufe, Chartpositionen und Co. - Wie die Charts funktionieren

Begonnen von Sascha89, 14. September 2018, 10:48:56

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Sascha89

Interessiert vielleicht den ein oder andere ebenfalls...

Zitat
Momentan scheinen sich immer mehr Leute für die Musik Charts zu interessieren. Teilweise wird die Qualität zweier Künstler einfach nur anhand der jeweiligen Album Verkäufe miteinander verglichen. Davon abgesehen, dass das generell wenig Sinn macht, wissen die meisten nicht einmal, wie die Charts wirklich funktionieren. In diesem Artikel möchte ich darüber aufklären, wie die offiziellen deutschen Charts sowie auch die internationalen bzw. amerikanischen Billboard 200 Charts funktionieren...


Wie funktionieren die Charts?

Beispiel: Charts für Musikalben: Eine spezielle Einrichtung zählt von jedem veröffentlichten Album die (mehr oder weniger) genaue Anzahl an Exemplaren, die in der Woche verkauft wurden. Hierzu arbeitet man mit sämtlichen Händlern zusammen. In Deutschland z.B. wird also bei Saturn, Amazon und Co. nachgefragt, wie viele CDs die von Künstler XY diese Woche verkauft haben. Mini-Läden, eigene Online-Shops der Künstler, Verkaufsstände auf Konzerten usw. werden in der Regel nicht berücksichtigt.

Dabei beginnt die Zählung in Deutschland am Freitag und geht bis zum darauffolgenden Donnerstag. Am Tag darauf, also Freitag wiederum, wird dann bekannt gegeben, wer in dem letzten Wochenabschnitt die meisten Alben verkauft hat, wer die zweit meisten usw. Zumindest in den meisten Ländern ist es so.
Wie werden die Charts konkret in Deutschland ermittelt?

In Deutschland wird die Anzahl der Musik-Verkäufe durch die GfK Entertainment berechnet und anhand der Ergebnisse die Charts heraus gegeben, wobei es speziell bei uns jedoch einen kleinen Unterschied gibt: Die GfK orientiert sich an dem generierten Umsatz eines Albums. Es gilt: 14 EUR Umsatz sind 1 Verkauf.

Das bringt etwas Wirrwarr in die Sache. Beispiel: Kunde 1 kauft eine Limited Fan Box (enthält Album und etwas Merchandise) für 42 EUR. Kunde 2 kauft sich das Album in Form eines Downloads für 9 EUR. In beiden Fällen wurde das Album eigentlich genau 1 mal verkauft. Für die GfK jedoch nicht: Im Falle des ersten Kunden berechnen sie 3 Verkäufe, im Falle des zweiten Kunden berechnen sie 0,64 Verkäufe.

Zwar heißt es dann letztlich Platz 1 geht an Sarah Connor, Bushido, Xavier Naidoo (oder sonst wen), weil der Künstler am meisten CDs verkauft hat, jedoch hat derjenige eigentlich ,,gewonnen", weil er den meisten Umsatz mit seinem Album generiert hat.

Natürlich kann Sarah Connor oder wer auch immer trotzdem auch die meisten Exemplare verkauft haben – das muss jedoch nicht so sein. Gerade die von vielen Rappern in Deutschland angebotenen Fanboxen können das Ergebnis doch sehr stark verfälschen.

Wenn es in Deutschland heißt, Rapper XY hätte 60.000 Platten verkauft, dann hat er in Wirklichkeit vielleicht bloß 20.000 Boxen verkauft (bzw. X Boxen, Y Premium-Editionen, Z Standard-Editionen und SCHLAG-MICH-TOT-Downloads).

Die scheinbar so exakte Angabe der 60.000 ist also keineswegs real.


Boxen sind Chartbooster

Somit ist klar, dass Boxen und teure Premium Editionen nicht nur (etwas) mehr Umsatz generieren sollen, sondern vor allem als Chartbooster dienen. Sie katapultieren den Künstler auch bei geringeren Verkäufen einfach weiter nach oben.

Fanboxen enthalten, neben dem Album, zusätzliches Merchandise, z.B. Poster, Hefte, Shirts, usw. Oft werden die Boxen als limitiert ausgewiesen, um sie als Sammlerstücke anpreisen zu können. Manche pressen aber trotzdem nach.

Einige Künstler geben noch damit an: ,,ich habe 80.000 Exemplare verkauft" oder ,,ich bin seit 10 Jahren der erste, der 200.000 verkauft hat". In Wirklichkeit kann man diese Stückzahl aber, sofern eine Box angeboten wurde, oft etwa durch 2 teilen.
Ist es verwerflich, Boxen anzubieten?

Kann man auch nicht sagen. Die Künstler wollen eben gut verdienen und hoch in die Charts kommen, es ist ihr Job, sie müssen davon leben. Merkwürdig finde ich eher, wenn Konsumenten einen Künstler nur deswegen feiern, weil er gut platziert ist und ja so dermaßen viel verkauft hat. Denn eigentlich sagt das Ranking nichts aus. Schön ist es aber auch nicht, wenn die Künstler mit ihren scheinbar so hohen Verkäufen hausieren gehen – sie wissen ja selbst am besten, dass die Zahl nicht wirklich stimmt.
Begrenzung

Der Vollständigkeit halber: Was bei einer Box nicht funktioniert ist z.B. die Schlüssel für ein neues Auto mit rein zu tun, sie für 20.000 EUR zu verkaufen und schon ist man Platz 1. Es gibt erstens eine Grenze von 50 EUR, sprich alles, was darüber hinaus geht, wird einfach nicht in die Charts mit eingerechnet. Zweitens muss die Musik selbst das Teuerste/Wertvollste in der Box sein.
Wie sieht es international aus?

Ganz anders! Nicht nur in den USA, auch überall sonst auf der Welt ist ein Album-Verkauf ein Album-Verkauf – egal, ob es eine super Limited-Box für 45 EUR war, ein normaler Kauf oder ein Download bei Amazon, etc. Das ist auch der Grund, warum gerade in Deutschland diese ganzen Premium-Editionen und Boxen so verbreitet sind – in anderen Ländern bringen sie einfach nichts, bzw. höchstens etwas mehr Umsatz, für die Chartplatzierung sind sie irrelevant.


Downloads und Streaming

In Deutschland zählt ein Download weniger. Warum? Weil es eben nach Umsatz geht!

Der Preis eines Album-Downloads beträgt üblicherweise ca. 9 EUR. Somit würden drei Downloads (3 mal 9 EUR) nur knapp 2 CD Verkäufen entsprechen (27 EUR geteilt durch 14 EUR = 1,93 gewertete Verkäufe).

In den USA wird ein bezahlter Download, wie oben schon gesagt, genauso stark gewertet wie der Kauf des physikalischen Tonträgers. Persönlich empfinde ich das als zeitgemäß und richtig – ich sehe keinen Grund, warum ein bezahlter Download weniger stark gewertet werden sollte als der Kauf der CD.

Weiterer Fortschritt: Jedes mal, wenn durch den unabhängigen Download von Einzelsongs letztlich doch ein weiterer Album-Download voll gemacht wurde, zählt das in den USA inzwischen auch als ein Album-Verkauf. Diese Downloads müssen nicht zwingend von einer Person getätigt werden, sondern einer hat drei Songs heruntergeladen, ein anderer vier weitere, usw.

Auch das Streaming wird anteilig mit einbezogen, sowohl in Deutschland als auch in den USA.


Tag X Marketing

Das Marketing der Künstler wird heutzutage sehr stark darauf fixiert, dass die Verkäufe vor allem in der ersten Woche stattfinden.

Der Grund: Wenn sich in Deutschland zum Beispiel 30.000 Verkäufe gleichmäßig über mehrere Wochen verteilen, wird es nicht unbedingt eine herausragende Chartplatzierung geben. Finden diese 30.000 Verkäufe jedoch fast allesamt in der ersten Woche statt, kann das Album sogar auf Platz 1 gehen.

Sie sehen: Die insgesamt exakt selbe(!) Stückzahl kann zu einer völlig unterschiedlichen Platzierung führen, wenn sie zeitlich konzentrierter an den Mann gebracht wird.

Aufrufe wie ,,Jetzt vorbestellen" oder ,,mein Album kommt am 5.3., nicht verpassen" usw. tragen hierzu effektiv bei.

Generell wird das ganze Marketing Pulver (in Form von Interviews, Videoclips, Videoblogs, Autogrammstunden usw.) nahezu komplett in den Wochen vor dem Release verschossen, damit eben die Erstwochen-Verkäufe stimmen. Die Kunden sollen es kaum erwarten können und bei Veröffentlichung direkt in die Läden stürmen.

Die daraus resultierende höhere Chartplatzierung soll für weiteren Umsatz sorgen, da auch Radiosender usw. sich dann denken ,,oh, der ist so hoch in den Charts, den müssen wir spielen". Die Chartplatzierung ist dann also nochmal eine Werbung für sich.

Früher war es absolut gängig, dass ein Album zunächst auf Platz 34 (oder sonst wo) einsteigt, in der nächsten Woche vielleicht auf 22 klettert. Dann kommt ein weiterer Videoclip raus, neue Interviews, etc. und das Album klettert sogar auf Platz 6. Die nächste Single schlägt richtig ein, das Album profitiert davon und geht noch auf die 1. Da hält es sich drei Wochen und fällt dann langsam wieder ab. Früher normal, heutzutage absolut selten! Heute ist es eher so: Platz 1, Platz 25, Platz 54, die Woche darauf nicht mal mehr Top 100.
Weiterer Unterschied zwischen den deutschen und amerikanischen Charts

In den USA ist die genaue Anzahl an Verkäufen öffentlich einzusehen, während in Deutschland nur die Platzierungen bekannt gegeben werden. Warum? Die GfK Entertainment bewahrt sich dadurch ein gewisses Monopol. Möchte man in Deutschland die Verkaufszahlen von irgendeinem Album in Erfahrung bringen, so benötigt man einen GfK-Account. Dort kann man sich einloggen und sich die Verkaufszahlen von jedem beliebigen Album ansehen.

Wäre dann doch schön, wenn irgendjemand, der einen GfK-Account hat, die Verkaufszahlen einfach weiter verbreiten würde, nicht wahr? Da hat man sich aber abgesichert: Wer einen GfK-Account kauft, muss im gleichen Atemzug zustimmen, dass man die dort einsehbaren Daten niemals an Dritte weitergibt.

Ein solcher Account kostet übrigens mehrere Tausend Euro im Jahr.
Sind Charts überhaupt nützlich?

Müsste ich mit JA oder NEIN antworten, würde ich NEIN sagen. Was sagen Verkaufszahlen über die Qualität der Musik aus? Zunächst einmal nicht viel. Sie sagen eben eher etwas darüber aus, wie gut das Produkt vermarktet wurde, wie viel Wirbel in den Medien gemacht wird usw. Aber sprengen wir an dieser Stelle nicht den Rahmen...
Fazit

Sie wissen nun, wie die Musik Charts funktionieren und wie, vor allem in Deutschland, das Ranking gewissermaßen manipuliert, bzw. zumindest optimiert, werden kann.

In weiteren Artikeln geht es darum, wie viel die Künstler wirklich an einer CD verdienen, ob man durch Plattenverkäufe noch reich werden kann, ob Downloads bald die CD ablösen und was das Streaming für einen Einfluss auf das Musikgeschäft hat.

Quelle: http://mixingundmastering.de/2015/06/02/wie-die-charts-funktionieren/
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Tigi

#1
Sehr interessante und für mich neue Informationen, danke Sascha.

Somit ergibt sich für jeden verkauften Seitenhirsch (50 € : 14 € =) 3,57 gewertete Verkäufe

diWatt

Danke fürs Teilen. Umsatzbezogene Chartplazierungen find ich ja total daneben...
Bye-bye, black balloon || See you real soon || Wave bye-bye (Bye-bye)

Sascha89

#3
Zitat von: Tigi am 14. September 2018, 11:09:15
Sehr interessante und für mich neue Informationen, danke Sascha.

Somit ergibt sich für jeden verkauften Seitenhirsch (50 € : 14 € =) 3,57 gewertete Verkäufe

Ich weiss nicht ob solche CD-Boxen da mit reinzählen. Ist ja nicht ein reguläres Album (in einer Box), sondern eine Compilation. Aber ich such mal weiter ob ich dazu noch etwas finde.

EDIT:
Ich habe bei Audio-Wissen.com mal nachgefragt.
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Tigi

Ich würde sagen, dass es sich um ein Album handelt.

Ein Musikalbum (auch kurz Album) ist in der Musikindustrie die Bezeichnung für eine vom Tonträger unabhängige Zusammenstellung von mehreren Musikstücken eines Interpreten, einer Musikgruppe, eines Komponisten oder zu einem Thema...Entsprechend den Richtlinien der deutschen Musikcharts gilt eine Zusammenstellung als Album, wenn sie mindestens fünf Musikstücke enthält oder eine Spielzeit von mehr als 23 Minuten hat...Als Greatest-Hits-Album (auch Best-of oder Kompilation) wird ein Album bezeichnet, das die erfolgreichsten Hits (in der Regel hauptsächlich Singles, wenn es sich allein um Singles handelt auch oft unter der Bezeichnung ,,Singles Collection") eines Interpreten beinhaltet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Musikalbum

"Wir wollen nur deine Seele" Albumsart: Live-Album, Compilation von live tracks
"Bäst of" Albumsart: Best of-Album, Compilation von singles

Sascha89

#5
Zitat von: Sascha89 am 14. September 2018, 11:27:42
Ich weiss nicht ob solche CD-Boxen da mit reinzählen. Ist ja nicht ein reguläres Album (in einer Box), sondern eine Compilation. Aber ich such mal weiter ob ich dazu noch etwas finde.

EDIT:
Ich habe bei Audio-Wissen.com mal nachgefragt.


Und hier meine Mail:

Zitat
Hallo,

ich habe Ihren Artikel "Wie die Charts funktionieren" (-> http://mixingundmastering.de/2015/06/02/wie-die-charts-funktionieren/) entdeckt und finde diesen sehr interessant.
Ich frage mich aber wie CD-Box welche als Backkatalog gelten, wie z.B. "Seitenhirsch" von Die Ärzte (-> http://www.bademeister.com/v11/news/news.php bzw. https://www.ghvc-shop.de/seitenhirsch) eingerechnet werden.

Können Sie mir da Info drüber geben?
Danke.

Grüsse
Sascha Kxxxxx


... und die Antwort:

Zitat
Hallo Herr Kxxxx!

Sets oder CDs, die nur in kleinen Fanshops verkauft werden, werden normal überhaupt nicht berücksichtigt bei den Charts, weil es für Media Control nicht ermittelbar ist, wieviel da verkauft wird (gibt paar Ausnahmen natürlich, Einzelfall abhängig). Außerdem gibt es aber auch ein Limit, wo noch höhere Preise nicht mehr berücksichtigt werden, sprich der Umsatz wird bis rund 45 EUR noch gewertet (in dem Fall eben als rund 3 Sales), alles darüber hinaus jedoch nicht mehr (also eine "10.000 EUR Box" gilt nichts als mehrere Hundert verkaufte CDs).

Darüber, wie das aufgeteilt wird, sprich ob JEDES Album dann anteilig mehr Sales bekommt, kann ich leider auch nichts genaues sagen, da bin ich überfragt. Da jedoch die Höchstgrenze bei eben 45 EUR liegt, würde das, auf alle Alben aufgeteilt, ohnehin nicht viel bewirken. Davon abgesehen eben werden die Sales aus kleinen Shops aber ohnehin nicht gewertet.

Liebste Grüße!


Nachtrag:

Zitat
Hallo nochmal!

Das Problem ist, die wollen das jetzt sowieso nochmal alles neu gestalten die Reglementierung, also würde ich lieber schauen, ob man darüber schon irgendwo etwas erfährt. Vielleicht bei der GFK direkt sogar mal fragen.

Liebste Grüße!
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Tigi

#6
Danke für die Mühe Sascha.

Die Antwort ist ja nicht sehr erhellend. Im Artikel lag die Grenze bei 50 €, jetzt bei 45 €, also 3 statt 3,57 gewertete Verkäufe.

"Sets oder CDs, die nur in kleinen Fanshops verkauft werden, werden normal überhaupt nicht berücksichtigt bei den Charts, weil es für Media Control nicht ermittelbar ist, wieviel da verkauft wird."

Dies ergab sich auch aus dem Artikel:
"In Deutschland z.B. wird also bei Saturn, Amazon und Co. nachgefragt, wie viele CDs die von Künstler XY diese Woche verkauft haben. Mini-Läden, eigene Online-Shops der Künstler, Verkaufsstände auf Konzerten usw. werden in der Regel nicht berücksichtigt."

Seitenhirsch wird ab 16.11. jedoch bei Saturn, Amazon und Co. erscheinen und damit auch beim Umsatz berücksichtigt.

gigarod

#7
Edit, damit die Verständlichkeit gegeben ist:

Zitat von: derInfant am 15. Dezember 2021, 12:36:29
Dunkel auf Platz 2 der deutschen Vinylcharts 2021

Quelle: https://www.offiziellecharts.de/news/item/1028-abba-landen-auch-die-erfolgreichste-schallplatte-des-jahres-2021

Abba wie erwartet Platz 1

Aber jetzt mal Butter bei die Fischstäbchen:
- Broilers-Santa Claus war auf 12.000 Stück limitiert.
- Die Damenwahl und die Learning English waren auf 5.000 Stück limitiert.
(andere Zahlen hab ich nicht gefunden oder war zu faul)

Konklusion:
Dunkel müsste mehr als 13.000x auf Vinyl verkauft worden sein, auch wenn die Broilers-Platte noch nicht ausverkauft ist.
Es reichen 5.000 Schallplatten um inzwischen in die Jahrescharts zu kommen  :'(

Aber irgendwas stimmt an der Liste eh nicht. Wenn laut den Hosen jeweils 5.000 Exemplare verkauft wurden, wie kann denn da Paul MCartney und Greta Van Fleet noch zwischen sein? Da wird doch nicht irgendwer geflunkert haben?

Gabumon

Zitat von: gigarod am 15. Dezember 2021, 22:15:17
Aber irgendwas stimmt an der Liste eh nicht. Wenn laut den Hosen jeweils 5.000 Exemplare verkauft wurden, wie kann denn da Paul MCartney und Greta Van Fleet noch zwischen sein? Da wird doch nicht irgendwer geflunkert haben?
Ich vermute da ist man im Bereich von ein paar einzelnen Unterschied. Kann sein das irgendwo eine kleine Kiste nicht verkauft wurde, oder irgendwelche Rückläufer, was weiss ich.

«Das Internet? Gibts diesen Blödsinn immer noch?»
Homer Simpson, Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk Springfield.

supere10

Es geht doch nur um Umsatz, nicht um wirklich verkaufte Einheiten bei den Charts.

Sascha89

#10
Zitat von: supere10 am 16. Dezember 2021, 08:03:48
Es geht doch nur um Umsatz, nicht um wirklich verkaufte Einheiten bei den Charts.

Passend dazu: Wie die Charts funktionieren (Box-Sets, Downloads, etc.)

Wollt ihr einen eigenen Thread dazu (eröffnen)?
Wie es sein kann das Album X auf Platz 13 ist obwohl Album H viel mehr verkauft hat gehört irgendwie ja nicht zum Album "Dunkel" und dessen Inhalt, Artwork, ...

EDIT:
Interessant, daher ausgekoppelt ;)
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diWatt

Wenn noch immer 14€ Umsatz eine verkaufte Einheit bilden, dann würde ein verkauftes Vinyl-Exemplar von "Dunkel" (45€) also etwa drei Einheiten entsprechen?! Ich blick da nicht durch, ist mir viel zu intransparent...
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supere10

Laut dem Text den Sascha gepostet hat, ja.

Das wäre aber kompletter Schwachsinn. Wenn also z.B. 10.000 Exemplare der "Dunkel" Vinyl verkauft wurden und jede davon 45€ gekostet hat, dann wurde ein Umsatz von 450.000€ gemacht. Das geteilt durch 14 würde heißen, dass für die Charts aber 32.142 Verkäufe berechnet werden. Also mehr als drei Mal so viel, wie es eigentlich waren.

diWatt

Mit dem kompletten Schwachsinn wäre ich bei dir  ;D Das könnte aber einer der Gründe sein, warum Dunkel so weit oben ist.
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gigarod

#14
Ganz vergessen, dass die Charts über den Preis ermittelt werden...
Trotzdem sind die Hosen dann beide auf den Maximal-Betrag gedeckelt.

Das schreibt übrigens die GFK dazu, wie der Wert bei Alben allgemein ermittelt wird (Zu Vinyl find ich nix gesondertes):

ZitatZu Beginn der Datenverarbeitung zur Ermittlung der Charts übernimmt das IT-System von GfK Entertainment die täglichen Verkaufsdaten (Verkaufsmengen, Verkaufspreise) der meldenden Händler. Die Verkaufsmenge wird pro Titel und Transaktion mit dem Verkaufspreis zum Verkaufswert multipliziert. Daraus werden die Wochenverkäufe addiert. Dabei werden auch die für einzelne Tage verspätet eingehenden Verkaufsmeldungen berücksichtigt. Zunächst werden die Verkaufswerte um nicht qualifizierte Verkäufe bereinigt und additionsfähige Verkaufswerte pro Titel gemäß den Additionsregeln zusammengezogen.
Um durch einzelne überdurchschnittlich hochpreisige Angebote die Repräsentativität der Charts nicht zu beeinträchtigen, wird bei der Berechnung der Verkaufswerte für die Charts eine Höchstsumme von € 40,- pro verkauftem Album und ein maximaler Trackwert € 4,- pro verkaufter Single vorgesehen. Bei Produkten, die über diesem Wert liegen, wird nur eine Summe von € 40,- bei Alben und ein maximaler Trackwert € 4,- bei Singles für die Berechnung der Charts angewandt.
(Seite 20 https://www.musikindustrie.de/fileadmin/bvmi/upload/02_Markt-Bestseller/Offizielle_Charts/Dokumente-zum-Download/Systembeschreibung_5_3_FINAL_20211001.pdf)

Würde trotzdem wahnsinnig gern mal die Zahlen sehen. Müsste dann ja relativ knapp zwischen den Hosen und McCartney sein.

Sascha89

Hab beide Thread nun auch zusammengefasst und den Threadtitel zu "Verkäufe, Chartpositionen und Co. - Wie die Charts funktionieren" angepasst.
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supere10

Naja, wie auch immer der Schmarrn nun berechnet wird... achtet eigentlich jemand noch wirklich auf die Charts?
Ich mein, ich kann es verstehen, wenn sich Bands wie Broilers oder Heaven Shall Burn, die ja nun nicht mit haufenweise #1 Alben gesegnet sind, sich darüber freue auf #1 zu landen.
Aber wirklich viel Aussagekraft oder Verkaufsargumente sind das nun nicht mehr.

Also mir persönlich ist es furzegal ob meine Lieblingsbands auf 1 charten oder nicht. Ich achte da auch nur, aufgrund der Fanseite, bei Rammstein und Verwandtem drauf.

Sascha89

Als Käufer ist das nicht interessant, aber Labels achten da sicherlich drauf.
Erreicht man von Album zu Album eine besser Chartposition?
Stagniert es oder die Chartplatzierungen werden von Album zu Album sogar schlechter?

Hab diese Artikel bisher nicht gelesen, aber vielleicht helfen sie in der Diskussion:
https://www.musikundmedien.org/2020/11/23/fischer_1/
https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/was-sagen-die-charts-heutzutage-noch-aus.html
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Meliciraptor

ZitatBei der Ermittlung der erfolgreichsten Songs in Deutschland werden ab sofort neben physischen Verkäufen, Downloads, Premium-Musik-Streams und Radio-Plays auch Streams aus den werbefinanzierten, kostenfrei zugänglichen Musik-Angeboten von Audio- und Video-Streaming-Services berücksichtigt. Die ersten Single-Charts nach den neuen Regularien decken den Verkaufszeitraum 30. Dezember 2021 bis 6. Januar 2022 ab und erscheinen diesen Freitag. Neu ist 2022 außerdem, dass nun auch YouTube Daten zur Ermittlung der Single-Charts beisteuert, das betrifft sowohl Free- als auch Premium-Streams. Die Offiziellen Deutschen Charts werden von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) ermittelt

https://www.gfk-entertainment.com/news/ab-sofort-werden-auch-werbefinanzierte-streams-in-die-offiziellen-deutschen-single-charts-einbezogen.html
Ich wär auch gern Gewinner, statt ständig zu verlieren. Doch ich bin leider für immer, für immer nur Fan von dir.